Freitag, 28. November 2014

Ungeachtet der Größe der Aufgabe muss ich ... von eurer Schlechtigkeit ... zu euch sprechen

Du hast sicherlich schon in deinem Arbeitsleben Mitarbeiterjahresgespräche erlebt. In ihnen werden deine erbrachten Leistungen, gemessen an den Zielvorgaben, reflektiert. Unter Umständen musst du da auch Kritik ertragen, weil bestimmte Erwartungen nicht erfüllt wurden. Dies ist sicherlich auch für den Gesprächsführer keine leichte Situation.
Jakob, in einer ähnlichen Situation, hatte allerdings einen schwierigeren Auftrag. Er sollte sein Gespräch nicht nur unter vier Augen, sondern öffentlich führen: „Aber ungeachtet der Größe der Aufgabe muss ich gemäß den strengen Geboten Gottes handeln und von eurer Schlechtigkeit und euren Gräueln zu euch sprechen, in Gegenwart derer, die im Herzen rein sind und ein reuiges Herz haben, und unter dem Blick des durchdringenden Auges des Allmächtigen Gottes.“ (Jakob 2:10).
Wenn es um negatives Verhalten einer Gruppe geht, das öffentlich anzusprechen ist, ist das sicherlich für drei Seiten eine äußerst ungute Situation:
  • Für den der die Schlechtigkeit anzusprechen hat
    Er muss die Balance zwischen Betroffenen und Nichtbetroffenen herstellen, muss dennoch unmissverständlich reden, wird ggf. angefeindet.
  • Für die Betroffenen
    Etwas Negatives vorgehalten zu bekommen löst zumindest Unbehagen wenn nicht sogar Scham aus, insbesondere wenn es nicht in einem Vieraugengespräch stattfindet.
  • Für diejenigen, die nicht betroffen sind
    Sie müssen sich etwas anhören, was sie nicht betrifft. Wie sollen sie reagieren (gleichgültig, mitempfindend, herablassend, verurteilend)?

Ungeachtet der Größe der Aufgabe muss ich ... von eurer Schlechtigkeit ... zu euch sprechen. Ich fühle mich durch diese Aussage animiert darauf zu achten, dass ich Schlechtigkeit und Gräuel meide wie die Pest und wenn es mich dann doch betreffen sollte, versuche ich zu berücksichtigen, dass mir ein solches Gespräch helfen soll, den Weg der aufrichtigen Umkehr zu beschreiten, um das vereinbarte Ziel doch noch zu erreichen. Wenn du schon mal in einer solchen Situation warst, sei es als Betroffener oder Nichtbetroffener, wie bist du damit umgegangen?

Mitarbeitergespräch (Quelle)

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