Dienstag, 30. Juni 2020

Darum kehrt um, und demütigt euch vor ihm

(Bild: Quelle)

Mormons Aufforderung: „Darum kehrt um, und demütigt euch vor ihm, damit er nicht mit Rechtsprechung gegen euch hervortrete – damit nicht ein Überrest der Nachkommen Jakobs unter euch hingehe wie ein Löwe und euch in Stücke reiße und keiner ist da, der befreit.“ (Mormon 5:24).

Darum kehrt um, und demütigt euch vor ihm. Wen spricht Mormon hier an? Im Vers 22 erkennen wir, dass er zu den `Anderen´ spricht, also zu all jenen, die das Evangelium in seiner Reinheit noch nicht haben (1. Nephi 13:32). Sogar Jesus Christus selber hat diese Vorgehensweise schon angekündigt, als er nach seiner Auferstehung die Nephiten besuchte (3. Nephi 20:15-16).

Nun wird der `Spieß umgedreht´, Mormon fordert die Anderen auf umzukehren, „… damit nicht ein Überrest der Nachkommen Jakobs unter euch hingehe wie ein Löwe und euch in Stücke reiße und keiner ist da, der befreit.“ Vorher wurde gesagt, dass der Überrest des Hauses Jakob von den Anderen gejagt werden würde (Mormon 5:20). Ich lerne daraus, dass auch denjenigen, die vorgesehen sind, die Strafgerichte Gottes an anderen auszuüben (Mormon 4:5), unter Schuldspruch geraten, sollten sie in Übertretung fallen und nicht umkehrwillig sein. Also gilt für mich, dass ich mein Verhalten auf dem Weg des Evangeliums ständig überprüfen muss, um feststellen zu können, wo ich eine falsche Richtung eingeschlagen habe. Der richtige Zeitpunkt wird spätestens immer die Vorbereitung auf die Teilnahme am Tisch des Herrn sein, dem Abendmahl. Stelle ich eine Richtungsabweichung fest, muss ich sie umgehend korrigieren – Umkehr üben. Zu diesem Vorgang gehört selbstverständlich eine demütige Einstellung. Ohne sie würde mein Herzensstolz die Abweichung nicht erkennen und eine Umkehr dadurch verhindern.

Wie gehst du vor, um bei von dir, gegen einen Kontrahenten angekündigten Maßnahmen, derjenige nicht `den Spieß´ umdreht?

Montag, 29. Juni 2020

Dass auf seinen großen Befehl die Erde zusammengerollt werden wird wie eine Schriftrolle

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Mormon weiter zu den Anderen: „Wisst ihr nicht, dass ihr in den Händen Gottes seid? Wisst ihr nicht, dass er alle Macht hat und dass auf seinen großen Befehl die Erde zusammengerollt werden wird wie eine Schriftrolle?“ (Mormon 5:23).

Dass auf seinen großen Befehl die Erde zusammengerollt werden wird wie eine Schriftrolle. Das ist eine merkwürdige Vorstellung. Könnte man verstehen, wenn zuzeiten der Aussage noch die Meinung vorgeherrscht hätte, dass die Erde eine Scheibe sei. Aber die Nephiten hatten schon eine fundierte Kenntnis über die Schöpfung (beispielhaft: Alma 30:44; Helaman 12:15).

Wieder ist zu erkennen, wie viel von den Geheimnissen Gottes wir einfach noch nicht kennen (Lehre und Bündnisse 63:21). Bei seinem Besuch bei den Nephiten auf dem amerikanischen Kontinent, legte Jesus den Anwesenden alles aus, vom Anfang bis zum Ende und sagte auch, was auf Erden geschehen werde: „… bis die Elemente vor glühender Hitze schmelzen werden und die Erde zusammengerollt werden wird wie eine Schriftrolle und die Himmel und die Erde vergehen werden,“ (3. Nephi 26:3). Es hat also etwas mit der Erneuerung der Erde zu tun (Lehre und Bündnisse 29:23). In der Bibel wird an zwei Stellen der Himmel wie eine Buchrolle zusammengerollt (Jesaja 34:4; Offenbarung 6:14). Bei meiner Recherche bin ich auf einige Gedanken zu dieser Aussage gestoßen (siehe hier).

Welche Vorstellungen hast du zu dieser Aussage, dass die Erde wie eine Schriftrolle zusammengerollt werden soll?

Sonntag, 28. Juni 2020

O ihr Anderen, wie könnt ihr vor der Macht Gottes bestehen

(Bild: Quelle)

Mormon an die Anderen gewandt: „Und dann, o ihr Anderen, wie könnt ihr vor der Macht Gottes bestehen, wenn ihr nicht umkehrt und euch von euren bösen Wegen abwendet?“ (Mormon 5:22).

O ihr Anderen, wie könnt ihr vor der Macht Gottes bestehen. Hier stellt Mormon den `Anderen´, also all jenen, die das Evangelium von Jesus Christus in seiner Reinheit nicht kennen (1. Nephi 13:32), die Frage aller Fragen, die Frage der Existenz: „… wie könnt ihr vor der Macht Gottes bestehen, …?“ Ich stoße bei meiner Recherche auf eine Situation, die durch die Bewohner von Bet Schemesch verursacht wurde. Die Philister brachten die gestohlene Bundeslade wieder zum Volk Israel zurück und setzten sie in Bet Schemesch auf einem großen Stein ab. Die Bewohner schauten von ihrer Weizenernte auf und erblickten die Lade, was zur Folge hatte, dass der Herr siebzig Mann von ihnen schlug. Das Volk trauerte darüber und stellte die Frage: „… Wer kann vor dem HERRN, diesem heiligen Gott, bestehen? …“ (1. Samuel 6:20). An anderer Stelle lese ich davon, dass Israel sich mit Völkern vermischte, die Gräueltaten vollbrachten, was der Herr verboten hatte. Als Esra davon erfuhr, betete er im Büßergewand zu Gott, dass ihnen ihre Vergehen über den Kopf gewachsen sind und stellt fest: „… Nun stehen wir vor dir mit unserer Schuld. Nein, so kann niemand vor dir bestehen.“ (Esra 9:15).

Ich lerne, dass ich mit Schuld beladen vor Gott, dem gerechten Richter, nicht bestehen kann. Was bleibt mir also übrig? Das Sühnopfer Jesu durch Glauben, Umkehr, Taufe und weiterer Bündnisse, und das Halten dieser bis ans Ende meines Erdenlebens annehmen. Nachdem ich aber im Halten öfters einknicke, muss ich mich ständig `von meinen bösen Wegen abwenden´ und Umkehr üben.

Was meinst du, wie du vor der Macht Gottes bestehen kannst?

Samstag, 27. Juni 2020

Der Herr wird auch der Gebete der Rechtschaffenen gedenken

Enos im Gebet
(Bild: Quelle)

Mormon erklärt: „Und der Herr wird auch der Gebete der Rechtschaffenen gedenken, die für sie vor ihn gebracht worden sind.“ (Mormon 5:21).

Der Herr wird auch der Gebete der Rechtschaffenen gedenken. An welche Gebete wird Mormon hier wohl gedacht haben?

Bei meiner Recherche hierzu kommt mir Enos in den Sinn. Er war der Sohn von Jakob, dem jüngeren Bruder Nephis. Als sein Vater starb, übernahm er die heiligen Dinge und führte die Aufzeichnungen weiter (Jakob 7:27). Als er über die Lehren seines Vaters nachsann, erwuchs in ihm der Wunsch, seine Sünden mögen ihm vergeben werden. Nun folgte ein für mich unvorstellbar langes Gebet, den ganzen Tag und sogar in die Nacht hinein. Der Herr sagte ihm, dass sie ihm wegen seines Glaubens vergeben seien. Nun kommt aber etwas Wichtiges, er belässt es nicht bei Bitten für sich selber, sondern er betet in gleicher Weise für sein Volk, die Nephiten, aber auch für die Lamaniten, obwohl diese Böses gegen die Nephiten und deren Aufzeichnungen im Sinn hatten. Er betete darum, dass die Berichte erhalten bleiben mögen, sodass die Lamaniten eines Tages doch zur Wahrheit geführt werden mögen, denn momentan waren sie dazu nicht zu bewegen. All seinen gerechten Wünschen stimmte der Herr zu (Enos 1:3-18). Wie wir aus Enos 1:18 erfahren, haben auch weitere Nephiten diese Wünsche an den Herrn gerichtet. Was ist nun wieder meine Lehre daraus? Ich werde nicht nur für mich beten, sondern dabei auch an meine Mitmenschen denken, auch wenn sie mir vielleicht nicht wohl gesonnen sein mögen.

Wie sehen deine Gebete aus, denkst du darin nur an dich, oder an wen sonst noch?

Freitag, 26. Juni 2020

Wird der Herr des Bundes gedenken, den er für Abraham und für das ganze Haus Israel gemacht hat

Über den Haufen werfen
(Bild: Quelle)

Mormon schreibt: „Aber siehe, es wird sich begeben: Sie werden von den Anderen gejagt und zerstreut werden; und nachdem sie von den Anderen gejagt und zerstreut worden sind, siehe, dann wird der Herr des Bundes gedenken, den er für Abraham und für das ganze Haus Israel gemacht hat.“ (Mormon 5:20).

Wird der Herr des Bundes gedenken, den er für Abraham und für das ganze Haus Israel gemacht hat. Warum wird der Herr seines Bundes erst gedenken, nachdem der Überrest des Hauses Jakob von den Anderen gejagt und zerstreut wurde?

Die Nephiten, als auch die Lamaniten hatten sich zum Schluss wiedereinmal bewusst vom Herrn abgewendet und die Bündnisse, die sie mit ihm eingegangen sind, `über den Haufen geworfen´, missachtet und nicht eingehalten. Wenn ich meine weltlichen vertraglichen Verpflichtungen, die ich freiwillig eingegangen bin, nicht einhalte, werde ich die Konsequenzen daraus tragen, die als `Konventionalstrafe´ festgelegten Leistungen erbringen müssen. Nichts anderes gilt auch für Bündnisse, die ich mit dem Herrn eingehe, eher noch intensiver, da heiliger. Der Herr hat seinem Volk immer wieder gesagt, dass es von seiner Gegenwart abgeschnitten werden wird, wenn es seine Gebote übertreten würde (beispielhaft Alma 9:13). Wurde die `Konventionalstrafe´ dann aus der Sicht des Herrn erbracht, und hat sich sein Volk ihm wieder zugekehrt, wird er des Bundes, den er mit Abraham geschlossen hat, gedenken und erfüllen: zahlreiche Nachkommen (1. Mose 15:5-6), Evangelium und Priestertum vorhanden (Köstliche Perle Abraham 2:9-10), alle Familien der Erde werden mit Errettung gesegnet (Köstliche Perle Abraham 2:11). Meine Lehre hieraus: Ich werde nach besten Kräften bestrebt sein, meine mit dem Herrn eingegangenen Verpflichtungen nicht `über den Haufen werfen´, dann bleibt mir die `Konventionalstrafe´ erspart (Omni 1:7). Dort wo ich doch hier und da einknicke, erinnere ich mich der Möglichkeit der Umkehr – einer Wandlung von Herz und Sinn (2. Korinther 7:10; Alma 42:29).

Was meinst du, warum das Volk zunächst leiden muss, ehe der Herr seines Bundes mit Abraham gedenkt?

Donnerstag, 25. Juni 2020

Der Herr hat ihre Segnungen, die sie im Land hätten empfangen können, für die Anderen zurückgehalten

(Bild: Quelle)

Mormon spricht immer noch über diejenigen seines Volkes, die ihr Herz gegen den Herrn verhärtet hatten: „Und siehe, der Herr hat ihre Segnungen, die sie im Land hätten empfangen können, für die Anderen zurückgehalten, die das Land besitzen werden.“ (Mormon 5:19).

Der Herr hat ihre Segnungen, die sie im Land hätten empfangen können, für die Anderen zurückgehalten. Auch wieder etwas, was ich nicht so leicht verstehen kann. Welche Segnungen hätte der Überrest des Volkes im Land empfangen können?

Da kommt mir in den Sinn, dass der Herr das Land, in dem er sie hat siedeln lassen, ihnen und ihren Nachkommen, im Rahmen des `Abrahamischen Bundes´, den der Herr jeweils auf Isaak und Jakob bestätigte, als Erbteil zugedacht hatte (1. Nephi 2:20; 3. Nephi 20:14; 1. Mose 28:13-14). Dieser Bund beinhaltete des Weiteren, dass jeder, der das Evangelium annehmen würde, in den Genuss des Dienstes des Priestertums Gottes kommen würde (Köstliche Perle Abraham 2:3,9-11). Nachdem sowohl die Nephiten, als auch die Lamaniten letztendlich ihr Herz gegen Gott verhärteten und ihm bewusst `den Rücken zukehrten´, gingen sie dieser ihnen zustehenden Segnungen verlustig, und der Herr hat sie für jene aufgehoben, die später in dieses Land kommen würden, das Evangelium annehmen, und danach leben würden. All jene, die in dieses Land Amerika kamen und kommen und gottesfürchtig leben, ließ und lässt der Herr in den Genuss dieser Segnungen kommen. Vollends ab einem wunderschönen Frühlingstag des Jahres 1820, als sich Joseph Smith in den Wald begab, um den Herrn zu fragen, welcher Kirche er sich anschließen solle (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:14). Im Jahre 1823 dann das nächste Ereignis: Der Sohn Mormons, Moroni, der die heiligen Dinge im Jahre 421 n. Chr. Verborgen hatte (Mormom 6:6; 8:1,3-4), besuchte nun als auferstandenes Wesen Joseph Smith um ihm einen Auftrag Gottes zu überbringen (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:33). Es begann eine Zeit der Wiederherstellung aller Dinge, Bündnisse und Segnungen. Ich lerne, dass ich dem Herrn nie bewusst `den Rücken zukehren´ will, ich möchte nicht bewusst auf die Segnungen verzichten, die der Herr für seine gehorsamen Kinder vorgesehen hat.

Was meinst du, um welche Segnungen es hier geht?

Mittwoch, 24. Juni 2020

Nun werden sie vom Satan umhergeführt

(Bild: Quelle)

Mormon über die Abtrünnigen: „Aber siehe, nun werden sie vom Satan umhergeführt, so wie Spreu vom Wind gejagt wird oder wie ein Schiff auf den Wellen umhergeworfen wird ohne Segel und Anker, ohne irgendetwas, womit es sich steuern ließe; und so wie dies ist, so sind sie.“ (Mormon 5:18).

Nun werden sie vom Satan umhergeführt. Weil das Volk nicht mehr dem Herrn gefolgt ist, hat sich Platz für Satan aufgetan und er hat die Lücke ausgefüllt. So ließ sich das Volk nicht mehr von `Gott dem Vater führen´ (Mormon 5:17), sondern Satan führte es nun nach seinem Willen umher, und zwar hinab zur Hölle (2. Nephi 28:21).

Ich lerne aus diesem Vers, dass ich zusehen muss, nicht so leicht zu sein, wie die Spreu, denn gegenüber dem Korn wird es vom Wind leicht woanders hingetrieben, während das Korn doch aufgrund seiner Masse nicht `vom Wind verweht´ wird. Wie stelle ich das an? Je mehr Evangeliumswissen ich mir aneigne, je größer wird, im übertragenen Sinn, meine Masse, und der Wind kann mich nicht einfach dahin pusten, wohin er gerade weht. Im anderen Bild, muss ich zusehen, dass ich meine Segel und mein Ruder nicht vernachlässige. Beides brauche ich, um die Richtung selber bestimmen zu können, um nicht wie eine Nussschale umhergetrieben zu werden. Wie? Indem ich mir Wissen aneigne, wie ich beide funktionstüchtig halte und zielgerichtet einsetze. Beides darf ich nicht aus der Hand geben! Tue ich es aus Bequemlichkeit dennoch, wird Satan beides in die Hand nehmen und die Richtung bestimmen (Alma 5:37). Das war´s dann (Alma 5:38-39)!

Wie stellst du sicher, dass du das Ruder fest in der Hand behältst?

Dienstag, 23. Juni 2020

Sie hatten Christus als ihren Hirten

(Bild: Quelle)

Über sein Volke sagt Mormon: „Sie waren einmal ein angenehmes Volk, und sie hatten Christus als ihren Hirten; ja, sie wurden sogar von Gott dem Vater geführt.“ (Mormon 5:17).

Sie hatten Christus als ihren Hirten. Was kann sich eigentlich eine Schafherde besseres wünschen, als einen `erhabenen Hirten´ - im Sinne von `von Würde und feierlicher Größe bestimmt, eben göttlich´? Diesen `erhabenen Hirten´ hat Gott für uns, seine Kinder, vom Tot zum Leben geführt (Hebräer 13:20). Diesen `erhabenen Hirten´ ablehnen, sich von ihm nicht beschützen lassen wollen? Nicht auszudenken, wenn wir Schafe ohne ihn sein müssten, wir müssten leiden (Sacharja 10:2).

Dieser einzigartige erhabene Hirte, nämlich Jesus Christus, gibt uns weitere Hirten, die uns `mit Einsicht und Klugheit weiden werden´. (Jeremia 3:15). An vorderster Front der jeweils lebende Prophet, Seher und Offenbarer - heute Präsident Russel M. Nelson. Ihm können wir vertrauen, denn sollte er uns fehlleiten, würde der Herr ihn aus seinem Amt entfernen. (Präsident Wilford Woodruff hat gesagt: „Ich sage Israel: Der Herr wird niemals zulassen, dass ich oder irgendjemand anderer, der als Präsident der Kirche auftritt, Sie in die Irre führt. Das ist nicht Teil des Plans. Das hat Gott nicht im Sinn.“ [Lehren der Präsidenten der Kirche: Wilford Woodruff, Seite 216, siehe hier] ). Dann weiter all jene, die mit ihm berufen sind, bis hinab in die einzelnen Gemeinden mit ihren Bischöfen, weiteren Beamten und den `Betreuerinnen und Betreuern´. Ja, sie alle haben die erhabene Aufgabe, die Herde Gottes zu weiden, sodass sie nicht verloren geht (Jeremia 23:4). Ein jeder dieser Hirten hat den `erhabenen Hirten´als Muster. Ich bemühe mich nach besten Kräften, dazu beizutragen, dass die Herde zusammenbleibt, sich nicht zerstreut, ich kümmere mich um diejenigen Schafe, die mir zugeteilt worden sind (Jeremia 23:2; Alma 5:59). Wie? Indem ich mich um geistige Führung bemühe, um herauszufinden, was ihnen an `guter Nahrung´ fehlt, geistig, wie physisch, und ihnen aufzeige, wo es diese Nahrung gibt. Wenn alle diese gute Nahrung aufnehmen, werden wir dem Herrn `ein angenehmes Volk´ sein.

Was unternimmst du, um dazu beizutragen, dem Herrn ein `angenehmes Volk´ zu sein?

Montag, 22. Juni 2020

Der Geist des Herrn hat schon aufgehört, sich mit ihren Vätern abzumühen

Angst als ständigen Begleiter? Nein danke
(Bild: Quelle)

Über die Vorfahren des Überrestes der Lamaniten erfahren wir: „Denn siehe, der Geist des Herrn hat schon aufgehört, sich mit ihren Vätern abzumühen; und sie sind ohne Christus und Gott in der Welt; und sie werden umhergejagt wie Spreu vor dem Wind.“ (Mormon 5:16).

Der Geist des Herrn hat schon aufgehört, sich mit ihren Vätern abzumühen. Diese gleiche Aussage finde ich auch bei dem Volk der Jarediten. Es gab eine großen letzte Schlacht zwischen dem Volk Koriantumr und dem Volk Schitz, die zu ihrem Untergang führen sollte. Koriantumr wollte die völlige Vernichtung abwenden, „Aber siehe, der Geist des Herrn hatte aufgehört, sich mit ihnen abzumühen, und der Satan hatte volle Macht über das Herz des Volkes; denn sie blieben ihrer Herzenshärte und ihrer Sinnesverblendung überlassen, sodass sie vernichtet werden konnten; darum zogen sie abermals in den Kampf.“ (Ether 15:19). Ether war der einzig Überlebende, dem wir diesen Bericht des Volkes der Jarediten verdanken (Ether 15:34).

Nephi, der Sohn Lehis, sah schon die Vernichtung seines Volkes fast tausend Jahre vorher voraus, und stellt dabei auch fest, dass der Geist des Herrn sich nicht immer mit dem Menschen abmühen wird (2. 26:9-11). Was lerne ich aus diesen Begebenheiten? Wenn ich mich durch Verhärten meines Herzens vom Herrn abwende und keine Aussicht auf Umkehr zu erkennen ist, wird sich der Geist des Herrn nicht länger mit mir abmühen, sodass ich mir selber überlassen bin. Die Folge: Ich werde von der Gegenwart des Herrn abgeschnitten (Ether 2:15). Das ist etwas, was ich nie und nimmer erleben möchte, deshalb werde ich auf der Hut sein, und Umkehrbereitschaft wird `mein ständiger Begleiter sein´, nicht Angst!

Was unternimmst du, dass du keine Angst haben musst, dass der Geist des Herrn sich nicht weiter mit dir abmühen wird?

Sonntag, 21. Juni 2020

Dieses Volk wird zerstreut werden und wird ein dunkles, ein schmutziges und ein widerliches Volk werden

(Bild: Quelle Seite 26)

Mormon fährt fort: „und auch, dass die Nachkommen dieses Volkes noch mehr an sein Evangelium glauben, das von den Anderen aus an sie ergehen wird; denn dieses Volk wird zerstreut werden und wird ein dunkles, ein schmutziges und ein widerliches Volk werden, über die Beschreibung dessen hinaus, was jemals unter uns gewesen ist, ja sogar über das, was unter den Lamaniten gewesen ist, und dies wegen seines Unglaubens und Götzendienstes.“ (Mormon 5:15).

Dieses Volk wird zerstreut werden und wird ein dunkles, ein schmutziges und ein widerliches Volk werden. Und noch einmal betrachte ich diesen Vers, über den ich schon gestern meine Gedanken geäußert habe, heute allerdings unter dem Aspekt der Zerstreuung des Überrestes der Lamaniten und dass es ein dunkles , schmutziges und widerliches Volk werden würde.

  • Zerstreuen
    Hierzu habe ich schon viel in den letzten Beiträgen geschrieben. Siehe z. B. meinen Beitrag: „[Die] Anderen, die, … dieses Volk zerstreuen werden, und dieses Volk wird unter ihnen für nichts gezählt werden“.
  • Ein dunkles, ein schmutziges und ein widerliches Volk
    Im Buch Alma heißt es, dass die Lamaniten gegenüber den Nephiten eine dunkle Haut hatten, und zwar als Unterscheidung. Der Herr wollte nicht, dass sich die gottesfürchtigen Nephiten mit den abtrünnigen Lamaniten vermischten und deren unrichtige Überlieferungen annehmen würden (Alma 3:6-11). Ähnliches wollte der Herr auch beim Volk Israel vermeiden. Das Volk Israel war von götzendienerischen Völkern umgeben und der Herr wollte nicht, dass es sich mit ihnen vermischen würde (Josua 23:7-13).

Der Lebensstil eines Menschen zeigt seinen Charakter, prägt aber auch sein Erscheinungsbild. Wenn ich meine Haut z. B. ständig ungeschützt der Sonne aussetze, wird sie gegenüber jenen, die sich mit entsprechender Kleidung schützen, dunkler ausfallen (mal abgesehen vom Hauttyp). Verhalte ich mich überwiegend unzivilisiert, prägt das meine Erscheinung eher in Richtung widerlich. Ein zivilisierter Mensch wird sich eher nicht zu einem unzivilisierten hingezogen fühlen. So entsteht eine emotionale Distanz. Durch das Predigen des Evangeliums aber, besteht die Chance, dass Menschen sich doch wieder Gott zuwenden, und somit eine positive Angleichung erfolgen wird.

Wie verstehst du das mit der Aussage, dass der Überrest der Lamaniten `ein dunkles, ein schmutziges und ein widerliches Volk werden´ würde?

Samstag, 20. Juni 2020

Dies wegen seines Unglaubens und Götzendienstes

(Bild: Quelle)

Mormon fährt fort: „und auch, dass die Nachkommen dieses Volkes noch mehr an sein Evangelium glauben, das von den Anderen aus an sie ergehen wird; denn dieses Volk wird zerstreut werden und wird ein dunkles, ein schmutziges und ein widerliches Volk werden, über die Beschreibung dessen hinaus, was jemals unter uns gewesen ist, ja sogar über das, was unter den Lamaniten gewesen ist, und dies wegen seines Unglaubens und Götzendienstes.“ (Mormon 5:15).

Dies wegen seines Unglaubens und Götzendienstes. Das erste der Zehn Gebote, die der Herr dem Haus Israel gab, lautet: „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. … 5 Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und ihnen nicht dienen. ...“ (2. Mose 20:3, 5). Götzen sind Machwerk der Menschen aus irdischem Material (Psalm 135:15), vor dem sie sich niederwerfen (Jesaja 2:8), obwohl sie doch vergänglich sind (Jesaja 2:18) und nichts nützen (Jesaja 44:9) und niemanden retten können (Jesaja 45:20). Wie wir aus der Geschichte wissen, hat die Menschheit sich vielfach allerdings nicht an dieses Gebot gehalten. Sogar die Israeliten ließen sich dazu verführen (Beispielhaft: 1. Könige 16:13; 16:26). Tiere, ja sogar Menschen wurden den Götzen geopfert (Psalm 106:38; 66:3).

Ich muss mir darüber im Klaren sein, wenn ich Götzenkult betreibe, dann verunreinige ich das Heiligtum des Herrn und kann nicht auf Mitleid hoffen (Hesekiel 5:11). Woraus mache ich mir heute meine Götzen? Vielleicht aus Schmuck oder sonstigen irdischen Dingen, die ich höher schätze und ihnen mehr Beachtung schenke, als meinem Schöpfer und Erretter (Hesekiel 7:20) und mich dadurch von ihm abwende (Hesekiel 14:5). Ich fühle mich aufgefordert, mich von solcherlei Gräueltaten gegenüber dem Herrn abzuwenden (Hesekiel 14:6) und dadurch den Sabbat nicht zu entweihen - z. B. Autowaschen anstatt Gottesdienstbesuch ... (Hesekiel 20:16). Ich bin bemüht zu erreichen, dass der Herr mich mit reinem Wasser von aller Unreinheit befreit (Hesekiel 36:25), zum einen durch die Taufe und dann durch die regelmäßige Erneuerung meiner Bündnisse im Abendmahl. Ich will nicht den verlassen, der mir Gutes tut (Jona 2:9), sondern ihm dienen (1. Thessalonicher 1:9) und mich vor den Götzen hüten (1.Johannes 5,21).

Was meinst du, inwiefern man auch heute noch Götzendienst betreiben kann?

Freitag, 19. Juni 2020

Es wird an die Ungläubigen der Juden gelangen

(Bild: Quelle)

Weiter erfahren wir von Mormon: „Und siehe, es wird an die Ungläubigen der Juden gelangen, und zu diesem Zweck wird es dorthin gelangen – dass sie sich überzeugen lassen, dass Jesus der Christus ist, der Sohn des lebendigen Gottes; dass der Vater durch seinen Meistgeliebten seine große und ewige Absicht zuwege bringt, indem er die Juden oder das ganze Haus Israel dem Land ihres Erbteils wiederherstellt, das der Herr, ihr Gott, ihnen gegeben hat, um seinen Bund zu erfüllen;“ (Mormon 5:14).

Es wird an die Ungläubigen der Juden gelangen. Stellt sich wieder die Frage, wer sind die hier angesprochenen Juden? Grundsätzlich mal alle Abkömmlinge des Stammes Juda (Josua 7:16), welcher sich aus einem der zwölf Söhne Jakobs bildete (1. Mose 35:23), nämlich dem Jakob, der der Sohn Isaaks war (1. Chronik 1:34), und vom Herrn in Israel umbenannt wurde (1. Mose 35:10). Nachdem sich das, einst geeinte Volk Israel nach dem Tod Sauls (926 v. Chr.) unter seinem Nachfolger Rehabeam teilte, bildeten die Angehörigen des Stammes Juda, mit einem Teil des Stammes Benjamin, das sogenannte Südreich Juda, während die restlichen zehn Stämme das Nordreich Israel bildeten (Hesekiel 37:16). Die Schriften, die Mormon zusammengefasst hat, sollten seiner Aussage zufolge, einst an die Ungläubigen dieses Stammes Juda gelangen, damit sie Jesus Christus erkennen würden.

Nephi, der Sohn Lehis der aus Jerusalem auswandern sollte (1. Nephi 2:2), sagt uns, dass ihm der Herr mitgeteilt hat, dass er zu den Juden sprechen würde und sie würden es niederschreiben. Diese Schriften haben wir heute als Bibel. Er würde aber auch zu den Nephiten sprechen und auch sie würden alles niederschreiben. Einen Teil dieser Schriften haben wir heute als Buch Mormon. Aber der Herr würde auch noch zu anderen Stämmen des Hauses Israel, aber auch zu allen Nationen, sprechen. Auch sie würden es niederschreiben. Diese Schriften besitzen wir noch nicht. Aber die Juden würden die Worte der Nephiten haben, und die Nephiten die der Juden (2. Nephi 29:12-13). Welch ein Wunder! Wir dürfen in dieser Zeit leben, in der sich diese Prophezeiungen Mormons und Nephis erfüllen. Was an Erfüllung noch unklar für uns ist: Wir wissen nicht, wer die `verlorenen Stämme Israels´ sind. Nachdem die Dienerinnen und Diener des Herrn aber in fast allen Ländern der Erde diese beiden Schriften bezeugen, mag es sein, dass ein Teil dieser verlorenen Stämme schon Kenntnis von ihnen bekommen hat. Ist es nicht ein großartiger Segen, dass wir ein Teil derer sind, die daran arbeiten, dass sich die früheren Prophezeiungen vollständig erfüllen werden. Den Juden im Staat Israel darf das Evangelium noch nicht gepredigt werden, aber auch diese Zeit wird kommen.

Warum heißt es in der Prophezeiung Mormons, dass die nephitischen Schriften an die `Ungläubigen der Juden´ gelangen werden?

Donnerstag, 18. Juni 2020

Es wird für den Herrn verborgen werden, um zu der von ihm selbst bestimmten Zeit hervorzukommen

Bibelfunde am Toten Meer - Cumran
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Mormon weiter: „Nun ist dieses hier für den Überrest des Hauses Jakob geschrieben; und es ist auf diese Weise geschrieben, weil Gott weiß, dass Schlechtigkeit es ihm nicht hervorbringen kann; und es wird für den Herrn verborgen werden, um zu der von ihm selbst bestimmten Zeit hervorzukommen.“ (Mormon 5:12).

Es wird für den Herrn verborgen werden, um zu der von ihm selbst bestimmten Zeit hervorzukommen. Mormon spricht hier vom `Überrest des Hauses Jakob´. Wer ist damit gemeint? Gemeint ist hier der dritte der Stammväter des Hauses Israels, Abraham, Isaak und Jakob. Letzterer wurde ja nach dem Kampf mit einem Gottesboten in `Israel´ umbenannt (1. Mose 32:29). Abraham schloss Bündnisse mit dem Herrn als er das Evangelium empfing und zum Hohepriester ordiniert wurde, in denen Abraham große Segnungen verheißen wurden, die sich auch auf all seine Nachkommen auswirken sollten (Köstliche Perle Abraham 2:3,9). Auf Isaak und Jakob bestätigte der Herr diese Verheißungen (1. Mose 26:3-4; 28:13-14). Lehi nun, der auf Geheiß des Herrn aus Jerusalem auswanderte, erkannte aus den Messingplatten, dass seine Familie von diesem Jakob abstammt (1. Nephi 5:14), somit waren er und seine Nachkommen schon ein Überrest des Hauses Jakob, da sie sich ja nun als ein Teil in der alten Welt und ein Teil in der neuen Welt befanden. Nachdem die Lamaniten die Nephiten vernichtet hatten, blieb nochmals nur ein Rest übrig, der sich bis heute dort aufhält.

Für den Herrn haben nun Mormon und sein Sohn Moroni diesen Bericht, das Buch Mormon mit all den anderen heiligen Schriften und Gegenständen für den Herrn im Hügel Cumorah verborgen, damit sie zu der vom Herrn vorgesehenen Zeit wieder aus dem Staube hervorkommen sollten (Mormon 5:13). Diese Zeit war genau die Zeit, als der besagte Moroni, als auferstandenes Wesen dem Joseph Smith erschien, ihn von der Existenz der verborgenen Dinge in Kenntnis setzte und ihm den Auftrag erteilte, das Buch Mormon zu übersetzen und unter allen Menschen zu verbreiten, auch unter dem `Überrest des Hauses Jakob´ (näheres lies hier). Mit dieser Verbreitung sind wir alle heute noch beschäftigt.

Was meinst du, wie du herausfinden kannst, dass dies die Zeit des Hervorkommens der beschriebenen Dinge ist?

Mittwoch, 17. Juni 2020

Ich weiß, dass solche sich wegen des Unheils des Hauses Israel grämen werden

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Mormon sagt: „Denn ich weiß, dass solche sich wegen des Unheils des Hauses Israel grämen werden; ja, sie werden sich wegen der Vernichtung dieses Volkes grämen; sie werden sich grämen, dass dieses Volk nicht umgekehrt ist, sodass Jesus es in seine Arme hätte schließen können.“ (Mormon 5:11).

Ich weiß, dass solche sich wegen des Unheils des Hauses Israel grämen werden. In diesem Zusammenhang verstehe ich `sich grämen´ im Sinne von betrübt sein, um etwas leiden, sich bekümmern, sich sorgen, sich beunruhigen. Ich muss an eine Begebenheit aus meiner Kindheit denken. Eines Tages ging ich nach der Schule mit zu einem Schulkameraden und blieb unbeabsichtigt bis in den frühen Abend dort, es dämmerte schon, ohne dass meine Mutter wusste, wo ich bin. Sie hat sich mächtig gegrämt, weil ich nicht wie gewohnt nach Hause kam (Tobit 9:4 Menge; Einheitsübersetzung hier).

Im Vers vorher (Mormon 5:10) spricht Mormon von jenen, `die für das Haus Israel Sorge tragen´ (siehe gestriger Blogbeitrag). Mormon bringt also zum Ausdruck, dass diejenigen Empathie empfinden wegen des Leides, das diese lebenden Überreste der Lamaniten aufgrund dessen, dass sie nicht Umkehr geübt hatten, durchleben müssen. Sie sind deshalb betrübt, leiden mit ihnen, sind um ihren Fortschritt besorgt und beunruhigt. Aus dieser Empathie heraus, sind jene bemüht, ihnen die `Frohe Botschaft´ Jesu, sein Evangelium, nahezubringen, und sie vom Sühnopfer Jesu Christi für alle Menschen in Kenntnis zu setzen, das es uns allen ermöglicht, durch Glauben an Christus, Umkehr von den begangenen Sünden, Taufe durch bevollmächtigte Diener des Herrn, das Eingehen weiterer Bündnisse und in dem Halten dieser Bündnisse treu zu bleiben bis ans Ende unseres Erdenlebens, für ewig in Seine Gegenwart zurückkehren zu können. Ihnen außerdem mittels des Buches Mormon aufzuzeigen, wessen Nachkommen sie sind und welche Segnungen der Herr für sie vorgesehen hat. Will ich daran beteiligt sein, bedeutet das für mich, selber nach diesen Prinzipien zu leben.

Weswegen hast du dich warum in letzter Zeit gegrämt?

Dienstag, 16. Juni 2020

Dies rede ich zu ihren Nachkommen und auch zu den Anderen, die für das Haus Israel Sorge tragen

Für etwas Sorge tragen
(Bild: Quelle)

Mormon sagt dem Leser: „Und nun, siehe, dies rede ich zu ihren Nachkommen und auch zu den Anderen, die für das Haus Israel Sorge tragen, die erkennen und wissen, von woher ihre Segnungen kommen.“ (Mormon 5:10).

Dies rede ich zu ihren Nachkommen und auch zu den Anderen, die für das Haus Israel Sorge tragen. Nochmals macht Mormon seinen Lesern klar, für wen seine Botschaft gedacht ist, nämlich für die Nachkommen derjenigen, die in dem schrecklichen Kampf zwischen den Lamaniten und Nephiten überlebten. Das waren nicht die Nephiten. Aber auch für jene, die nicht zu diesem überlebenden Überrest in heutiger Zeit zählen.

Ihre Nachkommen
Damit sind diejenigen gemeint, die sich unter der heutigen indigenen Bevölkerung Amerikas, den sogenannten Indianern, befinden. Wie schon in den vorhergehenden Blogbeiträgen beschrieben, ihnen wird seit der Wiederherstellung des Evangeliums von Jesus Christus und seiner Kirche im Jahre 1830 das Buch Mormon nahegebracht, wodurch sie auch von ihren Vorfahren erfahren und welche Segnungen der Herr für sie bereithält.

Die Anderen, die für das Haus Israel Sorge tragen
Für etwas `Sorge tragen´ bedeutet, seine Aufgabe in einer bestimmten Sache zu sehen, sich um etwas oder jemanden besonders zu bemühen bzw. zu kümmern. Im Kontext dieses Verses sind also jene gemeint, die sich dem Haus Israel in besonderer Weise annehmen, indem sie helfen, die Überreste dieses Hauses dem Volk des Herrn zurückzugewinnen.

Zu diesen Anderen zähle ich auch mich. Insofern ist es meine Verpflichtung, Zeugnis von der Wahrheit des Evangeliums von Jesus Christus und seiner Kirche abzulegen, auf dass Israel wieder gesammelt werde.

Was meinst du, wer all jene sind, die für das Haus Israel Sorge tragen?

Montag, 15. Juni 2020

[Die] Anderen, die, … dieses Volk zerstreuen werden, und dieses Volk wird unter ihnen für nichts gezählt werden

Joseph Smith predigt Indianern
(Bild: Quelle)

und auch, dass eine Kenntnis von dem allen an den Überrest dieses Volkes gelangen muss und auch zu den Anderen, die, wie der Herr gesagt hat, dieses Volk zerstreuen werden, und dieses Volk wird unter ihnen für nichts gezählt werden –, darum schreibe ich einen kurzen Auszug nieder, denn ich wage nicht, von dem, was ich gesehen habe, einen vollen Bericht zu geben, wegen des Gebotes, das ich empfangen habe, und auch, damit ihr euch wegen der Schlechtigkeit dieses Volkes nicht allzu sehr grämt.“ (Mormon 5:9).

[Die] Anderen, die, … dieses Volk zerstreuen werden, und dieses Volk wird unter ihnen für nichts gezählt werden. Noch einmal denselben Vers wie gestern, aber heute unter einem anderen Gesichtspunkt. Mormon prophezeit hier, dass `die Anderen´, die überlebenden Nachkommen derjenigen, die die Nephiten immer verfolgt und schließlich vollständig vernichtet haben (Mormon 8:2-3), und sie wurden Lamaniten genannt (Mormon 1:9), zerstreuen werden, und dass sie für sie `nichts zählen´ würden.

Zumindest ab der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus (1492) wissen wir, dass die Ureinwohner, die indigenen Völker, von europäischen Einwanderern verfolgt, als minderwertig erachtet und auf dem Kontinent zerstreut wurden. Noch heute wird, insbesondere die indigene Bevölkerung Südamerikas, mittels Brandrodung aus ihrem Lebensraum verjagt und ihrer Lebensgrundlage beraubt. Auch in Nordamerika gab es ab 1600 bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein einen Verdrängungsprozess, sodass die indigenen Volksgruppen der Indianer in die Minderheit gerieten. Mit der Wiederherstellung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage im Jahre 1830, in dem übrigens die amerikanische Regierung ein Gesetz zur Vertreibung der Indianer verabschiedete, haben sich sowohl die Kirchenführer, als auch die Mitglieder, um ein gutes Verhältnis zu den Indianern bemüht und ihnen versucht, auf Grundlage des Buches Mormon, ihnen ihre Herkunft und ihre ihnen von Gott gemachten Verheißungen nahezubringen (Lehre und Bündnisse 28:8; mehr zu den Indianern erfährst du hier und hier zu den Lamaniten).

Wie verstehst du das, dass die `Anderen´ die Überreste seines Volkes `zerstreuen´ und `für nichts zählen´ würden?

Sonntag, 14. Juni 2020

Dass eine Kenntnis von dem allen an den Überrest dieses Volkes gelangen muss und auch zu den Anderen

(Bild: Quelle)

Mormon setzt in diesem Vers, den Vers 8, den ich gestern betrachtet hatte, fort: „und auch, dass eine Kenntnis von dem allen an den Überrest dieses Volkes gelangen muss und auch zu den Anderen, die, wie der Herr gesagt hat, dieses Volk zerstreuen werden, und dieses Volk wird unter ihnen für nichts gezählt werden –, darum schreibe ich einen kurzen Auszug nieder, denn ich wage nicht, von dem, was ich gesehen habe, einen vollen Bericht zu geben, wegen des Gebotes, das ich empfangen habe, und auch, damit ihr euch wegen der Schlechtigkeit dieses Volkes nicht allzu sehr grämt.“ (Mormon 5:9).

Dass eine Kenntnis von dem allen an den Überrest dieses Volkes gelangen muss und auch zu den Anderen. Wieder gilt es sich klar zu machen, wen Mormon hier mit dem `Überrest dieses Volkes´ und `den Anderen´ meint, an die `eine Kenntnis von dem allen´ gelangen soll.

  • Überrest dieses Volkes
    Mit dem `Überrest dieses Volkes´ sind die überlebenden Gegner der Nephiten gemeint, diejenigen, die diese von Mormon geschilderten grausamen Kämpfe gegen die Nephiten führten, wobei sie die Nephiten völlig ausrotten (Mormon 8:2-3) und von ihnen, den sogenannten `Lamaniten´, selber, ein Teil überlebt (Mormon 7:1) und sich bis in die heutige Zeit erhalten hat. An diese nun heute, soll die Kenntnis der Taten ihrer Vorfahren gelangen, zusammen mit dem Wort Gottes (4. Nephi 1:49; Enos 1:3). Seit der Wiederherstellung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, wird diesem Überrest der Lamaniten, der ein Teil der indigenen Bevölkerung Amerikas ist, das Evangelium gepredigt, womit sich diese Prophezeiung Mormons erfüllt (Lehre und Bündnisse 28:8).
  • Die Anderen
    Einmal andersherum betrachtet: Im englischen steht für `die Anderen´ der Begriff `the Gentiles´ (Mormon 5:9). Ich suche in der King James Version der Bibel nach dem Begriff `Gentiles´ und finde ihn beispielhaft in Apostelgeschichte 21:19. Daneben schlage ich zum Vergleich denselben Vers in der Einheitsübersetzung auf und sehe, dass der Begriff `Gentiles´ dort mit dem Begriff `Heiden´ belegt ist. Nun weiß ich, dass in der christlichen Geschichte alle `Nichtchristen´ abfällig als `Heiden´ bezeichnet wurden. Somit komme ich, zwar etwas mit der Kirche ums Dorf, aber dennoch zu der Klärung, wer mit den `Anderen´ gemeint ist, nämlich alle, die das wahre Evangelium von Christus nicht haben. Allerdings wird in den heiligen Schriften, der Begriff `die Anderen´, auch noch auf Völker bezogen, die nichtisraelitischer Abstammung sind, oder auch auf solche, nichtjüdischer Abstammung (siehe auch Schriftenführer).

Wieder erkenne ich, wie sich Prophezeiungen, durch bevollmächtigte Diener des Herrn, vor Jahrtausenden ausgesprochen, erfüllen (Lehre und Bündnisse 29:10).

Welches Verständnis hast du von den Begriffen `Überrest dieses Volkes´ und `die Anderen´?

Samstag, 13. Juni 2020

Dass alles, was verborgen ist, auf den Hausdächern offenbart werden muss

Riesiger Plakatstandort am New Yorker Times Square
(Bild: Quelle)

Weiter schreibt Mormon: „Und nun siehe: Ich, Mormon, habe nicht den Wunsch, Menschenseelen dadurch zu martern, dass ich ihnen ein so furchtbares Bild von Blut und Gemetzel vor Augen führe, wie es mir vor Augen geführt wurde; aber da ich weiß, dass dies gewiss kundgetan werden muss und dass alles, was verborgen ist, auf den Hausdächern offenbart werden muss -“ (Mormon 5:8).

Dass alles, was verborgen ist, auf den Hausdächern offenbart werden muss. Bei dieser Aussage muss ich immer an einen Bruder aus meiner früheren Heimatgemeinde in Schleswig-Holstein denken. Er hat häufig seine Meinung dazu geäußert, wie er das mit den `Hausdächern´ versteht. Du musst wissen, es war in den beginnenden Sechziger Jahren. Er sagte, dass sich diese Aussage Mormons doch schon erfüllt. Wir sollten nur an die riesigen Plakatwände denken, die uns doch von den Wänden der Großstadthäuser mit ihrer Werbung anschreien, und an die Antennen auf den Dächern, über die die Informationen ins Radio und Fernsehen gelangen, sodass wir sie hören und sehen können.

Damals noch eine Vision, dass die Kirche da mitspielen könnte, aber heute nutzt die Kirche inzwischen diese Medien an den Wänden und auf den Dächern, um die Botschaft unseres Herrn an die Menschen der Welt zu tragen. Denken wir an die jährliche Weihnachts- bzw. Osterkampagne der Kirche. Hier werden großflächige Werbeplakate mit entsprechender Botschaft geschaltet. Sie befinden sich auf Dächern, an Wänden, an Bussen und Zügen, überall wo viele Menschen erreicht werden. Ein Weg, wie die Kirche ihrer Aufgabe das Evangelium in alle Welt zu senden (Markus 16:15; Lehre und Bündnisse 112:28), nachkommt. Früher mussten die Diener und Dienerinnen des Herrn lange, mühselige Fußmärsche auf sich nehmen, um diesem Auftrag nachzukommen. In der Wiederherstellungszeit Seiner Kirche war es nicht viel leichter. Und sie kamen diesem Auftrag nach. Man stelle sich nur vor, wie mühselig es in der Zeit kurz nach Christus war, von Jerusalem nach Italien, Spanien, Afrika oder Asien zu gelangen. Heutzutage ist es uns so irrsinnig leicht gemacht, `die ganze Welt´ zu erreichen. Wie dankbar können wir dafür sein.

Wie stellst du dir die Erfüllung der Worte Mormons vor, „dass alles, was verborgen ist, auf den Hausdächern offenbart werden muss“?

Freitag, 12. Juni 2020

Diejenigen, deren Flucht schneller war als die der Lamaniten, entkamen

(Bild: Quelle)

Mormon sagt weiter: „Und es begab sich: Wir ergriffen wieder die Flucht, und diejenigen, deren Flucht schneller war als die der Lamaniten, entkamen, und diejenigen, deren Flucht die Lamaniten nicht übertraf, wurden niedergefegt und vernichtet.“ (Mormon 5:7).

Diejenigen, deren Flucht schneller war als die der Lamaniten, entkamen. Wer nimmt da nicht die Beine in die Hand, wenn eine riesige Übermacht feindlich gesinnter auf einen zukommt?

Dabei kommt es nun darauf an, wer am schnellsten rennen kann. Ist derjenige schneller, der hinter einem her ist, sieht es für den langsameren schlecht aus. Ist aber der zahlenmäßig unterlegene schneller, hat er gute Karten sein Leben zu retten. Um schneller zu sein, als jemand anderer, muss ich ständig trainieren, und zwar mehr, als mein `Feind´, Satan. Wie trainiere ich nun im übertragenen Sinn meine geistigen Muskeln? Ich muss fit sein in der heiligen Schrift, muss mich auskennen, und ganz schnell die entsprechende Stelle im Kopf haben, die auf die Angriffssituation Satans passt. Ich denke da an die Situation, in der sich Jesus befand, als Satan ihn versuchte. Schlagartig hatte Jesus Christus die entsprechende Antwort der Schrift parat und gab Satan Konter, worauf der bedient das Weite suchte (Matthäus 4:1-11).

Wie trainierst du deine geistigen Muskeln?

Donnerstag, 11. Juni 2020

Aber es war alles vergeblich, denn so groß war ihre Anzahl, dass sie das Volk der Nephiten niedertrampelten

(Bild: Quelle)

Wie es weitergeht schildert Mormon so: „Und es begab sich: Im dreihundertachtzigsten Jahr kamen die Lamaniten abermals zum Kampf gegen uns, und wir widerstanden ihnen unerschrocken; aber es war alles vergeblich, denn so groß war ihre Anzahl, dass sie das Volk der Nephiten niedertrampelten.“ (Mormon 5:6).

Aber es war alles vergeblich, denn so groß war ihre Anzahl, dass sie das Volk der Nephiten niedertrampelten. Die Lamaniten waren den Nephiten zahlenmäßig haushoch überlegen, sodass auch die größten Anstrengungen auf Seiten der Nephiten nichts mehr gegen eine katastrophale Niederlage ausrichten konnten.

Ich lerne, dass ich es nicht so weit kommen lassen darf, dass Satan die Übermacht bekommt. Was kann ich tun? Ich muss dran denken: „Steter Tropfen höhlt den Stein“, wobei nicht der einzelne Tropfen die Kraft hat den Stein zu höhlen, sondern der stete Fall eines Tropfens, wie es bei dem römischen Dichter Ovid heißt (siehe hier). Also das `beharrliche Vorgehen´ in kleinsten Schritten führt Satan ans Ziel, was so viel bedeutet, dass ich mich schon vor dem ersten Tropfen schützen muss, der einen doch wirklich nicht schlimm erscheinenden Versuchung: Du bist schon zu müde, es ist doch nicht schlimm, wenn du dich gleich hinlegst und morgen früh erst wieder mit dem Vater im Himmel sprichst …

Wie schützt du dich vor `steten Tropfen´, die dein geistiges Wachstum aushöhlen wollen?

Mittwoch, 10. Juni 2020

Wenn wir durch irgendwelche Länder zogen und deren Bewohner nicht gesammelt wurden, so wurden sie von den Lamaniten vernichtet

(Bild: Quelle)

Weiter lässt uns Mormon wissen: „Aber es begab sich: Wenn wir durch irgendwelche Länder zogen und deren Bewohner nicht gesammelt wurden, so wurden sie von den Lamaniten vernichtet, und ihre Ortschaften und Dörfer und Städte wurden mit Feuer niedergebrannt; und so vergingen dreihundertneunundsiebzig Jahre.“ (Mormon 5:5)

Wenn wir durch irgendwelche Länder zogen und deren Bewohner nicht gesammelt wurden, so wurden sie von den Lamaniten vernichtet. Nimm ein Streichholz und zerbrich es. Das ist für jedes Kind kein Problem. Jetzt erhöhe die Anzahl der Streichhölzer und versuche es immer wieder. Irgendwann wirst du außerstande sein, die vielen Streichhölzer zu Knicken. Sie halten zusammen dagegen und können nicht vernichtet werden: „Nur zusammen sind wir stark“.

Nehmen wir an, man will ein schwerwiegendes Problem lösen. Wie bekommt man das bestmögliche Ergebnis? Sicherlich nicht alleine. Wenn man also stattdessen viele Köpfe zusammensteckt, bekommt man zunächst eine Vielzahl von Lösungsvorschlägen. Wenn man diese dann zusammen überdenkt, wird man eine als die beste Lösung favorisieren. Das wieder auf mein geistliches Leben übertragen bedeutet, dass ich nur in der Gemeinschaft am besten wachsen und stark werden kann. Also zuerst in einer starken Familie, aber dann auch in der erweiterten Familie, der Kirche. Gemeinsam studieren wir das Evangelium, tauschen unsere Erfahrungen aus und finden zusammen den besten Weg, Satan erfolgreich die Stirn zu bieten, womit er nicht mehr imstande sein wird, uns zu knicken, uns `niederzubrennen´.

Wie stellst du es an, stark genug zu sein, um den Anfechtungen Satans widerstehen zu können?

Dienstag, 9. Juni 2020

Es gab auch andere Städte, die von den Nephiten behauptet wurden, und diese Festungen schnitten ihnen den Weg ab

(Bild: Quelle)

Mormon hatte die Führung des nephitischen Heeres doch wieder übernommen, war aber wegen deren Hartherzigkeit hoffnungslos ihnen erfolgreich helfen zu können (Mormon 5:1-2). Ein erster Angriff der Lamaniten gegen die Stadt Jordan (Nord-Ost-Ost von Teancum, siehe Lagekarte), in die die Nephiten geflohen waren, konnte abgewehrt werden (Mormon 5:3). Mormon schreibt weiter: „Und es begab sich: Sie zogen abermals gegen uns, und wir behaupteten die Stadt. Und es gab auch andere Städte, die von den Nephiten behauptet wurden, und diese Festungen schnitten ihnen den Weg ab, sodass sie nicht in das vor uns liegende Land gelangen konnten, um die Bewohner unseres Landes zu vernichten.“ (Mormon 5:4).

Es gab auch andere Städte, die von den Nephiten behauptet wurden, und diese Festungen schnitten ihnen den Weg ab. Ein weiterer Angriff auf diese Stadt Jordan konnte auch erfolgreich abgewehrt werden. Weitere strategisch wichtige Städte sind offensichtlich als Festungen ausgebaut worden, sodass den Lamaniten der Weg ins Hinterland abgeschnitten wurde.

Wieder auf mein geistiges Leben übertragen lerne ich, dass ich Satan den Weg, zu für ihn strategisch wichtigen Punkten, d. h. meinen stärksten Schwächen, so verbauen muss, dass er nicht dort hingelangen kann, ehe ich auch sie zu einer Festung ausgebaut habe. Das bedeutet beispielhaft, dass wenn eine meiner größten Schwächen wäre, was sie nicht ist, häufig den Tempel zu besuchen, ich mir in meiner Wohnung Bilder von Tempeln aufhängen könnte, um somit immer wieder an ihn erinnert zu werden. Ich könnte mir Freunde suchen, die gerne in den Tempel gehen und mit ihnen Termine für gemeinsame Fahrten ausmachen. Ich würde mich außerdem noch mit der Familiengeschichte beschäftigen, um Namen herauszufinden, für die ich dort arbeiten kann. So verbaue ich Satan den Zugang zu meiner Schwäche und baue sie zu einer Festung aus, sodass er mich in diesem Punkt nicht `vernichten´ kann.

Was unternimmst du, um für Satan strategisch wichtige Punkte abzuschirmen, bis auch sie zu einer uneinnehmbaren Festung geworden sind?

Montag, 8. Juni 2020

Ich war ohne Hoffnung, denn ich kannte die Strafgerichte des Herrn

(Bild: Quelle)

Mormon hatte sich nun entschieden, doch wieder seinem Volk als Heerführer zu dienen (Mormon 5:1). „Aber siehe, ich war ohne Hoffnung, denn ich kannte die Strafgerichte des Herrn, die über sie kommen würden; denn sie kehrten von ihren Übeltaten nicht um, sondern kämpften um ihr Leben, ohne jenes Wesen anzurufen, das sie erschaffen hatte.“ (Mormon 5:2).

Ich war ohne Hoffnung, denn ich kannte die Strafgerichte des Herrn. Mormon hatte fünf Jahrzehnte Erfahrung mit seinem Volk hinter sich – die drei nephitischen Apostel wurden aufgrund Schlechtigkeit aus dem Volk genommen, es gab Schlechtigkeit jeglicher Art, vergebliche Aufrufe zur Umkehr, der Tag der Gnade ist vorüber. Aufgrund dessen, war ihm klar, dass es aussichtslos war, seinem Volk behilflich zu sein, aus dieser vernichtenden Situation herauszukommen. Aber dennoch war es seine große Liebe zu den Menschen, dass er sie dennoch nicht sich selbst überlassen wollte (Mormon 3:12).

Was lerne ich wieder daraus für mein Verhalten gegenüber meinen Mitmenschen? Ist aus meiner Sicht die Aussicht auf Erfolg noch so gering, werde ich mich dennoch für eine Verbesserung der Situation einsetzen. Meine Enkel sagten, als sie noch jünger waren, Opa ist der Reparierer. Für sie war eine erfolgreiche Reparatur eines Spielzeuges nicht absehbar, aber sie glaubten, dass Opa es schafft. Ja, auch wenn Opa oftmals ob der Fertigkeiten der Enkel alles kaputt zu bekommen was sie in die Finger bekamen, schlechte Aussichten prognostizierte, Aufgeben gab es für ihn nicht. Und so konnte das meiste Spielzeug wieder zum Laufen gebracht werden. So halte ich es dann auch mit meinen Mitmenschen. Ich maße mir nicht an zu meinen es habe keinen Zweck, ich gebe nicht auf, bleibe liebevoll und voller Hilfsbereitschaft. Wie, wenn der Herr in Golgatha aufgegeben hätte (Matthäus 26:42)?

Wie hältst du es mit der Hoffnung?

Sonntag, 7. Juni 2020

Mich reute der Eid, den ich geleistet hatte, dass ich ihnen nicht mehr beistehen würde

(Bild: Quelle)

Was passierte, nachdem Mormon die Aufzeichnungen aus dem Versteck im Hügel Schim geholt hatte (Mormon 4:23)? Mormon beschreibt es so: „Und es begab sich: Ich ging hin zu den Nephiten, und mich reute der Eid, den ich geleistet hatte, dass ich ihnen nicht mehr beistehen würde; und sie gaben mir abermals den Befehl über ihre Heere, denn sie blickten zu mir auf, als könne ich sie aus ihren Bedrängnissen befreien.“ (Mormon 5:1).

Mich reute der Eid, den ich geleistet hatte, dass ich ihnen nicht mehr beistehen würde. Vor gut zehn Jahren hatte sich Mormon aufgrund der Schlechtigkeit seines Volkes, dazu entschieden, nicht mehr ihr Befehlshaber und Führer zu sein (Mormon 3:11). Nun allerdings, wie er als `müßiger Zeuge´ (Mormon 3:16) zusehen musste, wie die Lamaniten sein Volk niedermetzelten (Mormon 4:23), konnte er dies in seinem Innersten nicht ertragen und übernahm abermals den Befehl über ihre Heere.

Explizit berichtet uns Mormon vorher nicht von einem Eid, den er geleistet habe, nicht mehr der Heerführer und Führer der Nephiten zu sein. Einzig könnte man dies indirekt aus Mormon 3:16 herauslesen, wo er schreibt, dass er dies tat, weil der Herr es ihm geboten hatte. Ich kann mir natürlich vorstellen, welch Schmerz in seinem Herzen brannte, untätig zusehen zu müssen, wie sein Volk vernichtet wurde. Zudem `blickten sie zu ihm auf´ in der Meinung, dass nur er ihr Retter sein könnte. Ich stelle mir vor, wie ein Haustier flehentlich zu einem aufschaut, um ein Leckerli zu bekommen. Da wird einem das Herz doch auch unweigerlich weich und man beachtet den vorher gefassten Entschluss, ihm keines zu geben, nicht mehr.

Wie ergeht es dir, wenn du einen einmal rational gefassten Entschluss bereust, und dich, aufgrund überkommender Emotionen, nicht mehr an ihn halten willst?

Samstag, 6. Juni 2020

Darum ging ich zum Hügel Schim und nahm alle Aufzeichnungen an mich

Das Wasser versickert im Sand
(Bild: Quelle)

Mormon berichtet, wie die Lamaniten in einem schweren Kampf das Land Verwüstung (Desolation) mit ihrer gleichnamigen Hauptstadt (City of Desolation) einnahmen, im zweiten Anlauf auch die Stadt Boas (Boaz), wobei sie die Frauen und Kinder als Götzenopfer darbrachten, während andere Nephiten fliehen konnten (siehe Lagekarte; Mormon 4:19-22). „Und nun sah ich, Mormon, dass die Lamaniten daran waren, das Land zu Fall zu bringen; darum ging ich zum Hügel Schim und nahm alle Aufzeichnungen an mich, die Ammaron für den Herrn verborgen hatte.“ (Mormon 4:23).

Darum ging ich zum Hügel Schim und nahm alle Aufzeichnungen an mich. Wie man aus der Lagekarte ersehen kann, lagen die Orte der Kämpfe nicht allzu weit entfernt von dem Ort Schim, in dem die heiligen Dinge und Aufzeichnungen der Nephiten von Ammaron, einem nephitischen Propheten, verborgen waren. Nachdem Mormon den Untergang der Nephiten vor Augen hatte, kam er dem Auftrag nach, den Ammaron ihm vor etwa fünfzig Jahren erteilt hatte (Mormon 1:2-4), und nahm alles an sich.

Was lerne ich nun wieder von Mormon? Um die fünfzig Jahre war es her, dass Ammaron mit Mormon über den Auftrag gesprochen hatte und Mormon hatte das Volk viele Jahre im Krieg gegen die Lamaniten angeführt und er hat sie im Namen des Herrn unermüdlich zur Umkehr aufgerufen (Mormon 3:2), bis der Herr ihn davon quasi entbunden hatte und er auch die Heeresleitung aufgab (Mormon 3:15-16). Nach all dem, was Mormon all die Jahre um die Ohren hatte, hat er den richtigen Zeitpunkt erwischt, und sich des Auftrages erinnert und ihn erfüllt. Denke ich nach so vielen Jahren, an einen Auftrag, der mir im Namen des Herrn erteilt wurde, und führe ihn treu aus, oder `verläuft die Sache eher im Sand´, wie Wasser nutzlos im Sand versickert? Oftmals ist es doch so, dass ich an gerade erst erteilte Aufträge immer wieder erinnert werden muss, dass ich sie erfülle. Ich muss mich laufend meiner Aufträge erinnern und mich fragen, arbeite ich an ihnen?

Welcher kirchliche Auftrag wurde dir vor kurzem erteilt? Hast du ihn glaubenstreu erfüllt? Und welcher Auftrag wurde dir vor fünfzig Jahren erteilt?