Mittwoch, 30. Juni 2021

Sooft sie mit wirklichem Vorsatz umkehrten und nach Vergebung trachteten

 

(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Bezüglich der Folgen der Umkehrbereitschaft von Mitgliedern seiner Gemeinde schreibt Moroni: „Aber sooft sie mit wirklichem Vorsatz umkehrten und nach Vergebung trachteten, wurde ihnen vergeben.“ (Moroni 6:8).

Sooft sie mit wirklichem Vorsatz umkehrten und nach Vergebung trachteten. Hier erfahren wir von Moroni einen äußerst wichtigen Bestandteil der `Frohen Botschaft´, das Trachten nach Vergebung.

Wir Menschen sind aufgrund `der alten Schlange´, dem Teufel, `fleischlich, sinnlich und teuflisch´ geworden, haben aber das Vermögen mitbekommen, in der Lage zu sein, `Böses von Gutem unterscheiden zu können´ (Mosia 16:3). So kommt es häufig vor, dass wir gegen die Gesetze Gottes handeln, sündigen. Auf die Übertretung göttlicher Gesetze ist eine Strafe ausgesetzt. Doch für den Fall, dass wir `aufrichtige Umkehr´ üben, vergibt uns Gott aufgrund dessen, weil Jesus Christus die Strafen aller Menschen im Sühnopfer auf sich genommen hat (Mosia 16:4-7). Ihm haben wir es zu verdanken, dass Gott uns, wenn wir unsere Sünden aufrichtig bereuen, sie bekennen, um Vergebung bitten, willens sind, sie nicht wieder zu begehen, auch tatsächlich `vergeben, und sogar für immer vergessen´ wird (Jeremia 31:34Jesaja 43:25). Allerdings gehört noch eine weitere Sache dazu: Auch von uns wird verlangt, dass wir einander unsere Fehler vergeben (Mosia 26:30-31). Ich lerne, ohne Vergebung hätten wir keine Chance in die Gegenwart unserer himmlischen Familie zurückkehren zu können. Wie unendlich dankbar muss ich Jesus Christus für sein Sühnopfer sein! Aber, ich muss umkehrwillig sein, und ich muss bereit sein, auch die Fehler meines Nächsten an mir zu vergeben!

Was gehört aus deiner Sicht alles dazu, um von Gott Vergebung zu erlangen?

Dienstag, 29. Juni 2021

Sie waren streng darauf bedacht, dass es unter ihnen kein Übeltun gebe

 

Jugendlicher: „Das Essen ist übelst lecker“
(Bild: Quelle)

Über den Umgang miteinander teilt uns Moroni mit: „Und sie waren streng darauf bedacht, dass es unter ihnen keinÜbeltun gebe; und bei wem gefunden wurde, dass er Übles beging, und wenn drei Zeugen der Kirche ihn vor den Ältesten schuldig sprachen und er nicht umkehrte und nicht bekannte, dessen Name wurde ausgelöscht, und er wurde nicht dem Volk Christi zugezählt.“ (Moroni 6:7).

Sie waren streng darauf bedacht, dass es unter ihnen keinÜbeltun gebe. In der schon im gestrigen Blogbeitrag erwähnten „Didache oder die Apostellehre“, aus der `alten Welt´ stammend, heißt es in sehr ähnlicher Weise: „Jeder aber, der mit seinem Freunde einen Streit hat, soll sich nicht bei euch einfinden, bis sie versöhnt sind, damit euer Opfer nicht entweiht werde.“ Und über Zurechtweisung heißt es im nächsten Abschnitt: „Weiset einander zurecht nicht im Zorn, sondern in Frieden, wie ihr's im Evangelium habet; und mit jedem, der sich verfehlt hat gegen seinen Nächsten, soll keiner sprechen, und er soll von euch nichts hören, bis er sich bekehrt hat“ (Didache 14:2 und 15:3;siehe hier Seite 11).

Der Aufschrieb Moronis über die Ordnung in der Kirche des Herrn, entstanden in der `neuen Welt´, dem amerikanischen Kontinent, stammt direkt von Jesus Christus und wurde über seine nephitischen Apostel weitergegeben. So kann man auch davon ausgehen, dass ein Großteil der Anweisungen in „Didache oder die Apostellehre“ von Jesus Christus selber, weitergegeben über seine Apostel, stammt. So lerne ich, dass der Herr sich um die Details der Kirche kümmert, und sie seinen Dienern, wo auch immer seine Kirche errichtet ist, zur Kenntnis bringt. So sind Ordnung und Struktur, sowie das Verhalten der Gemeinde, für Christus offensichtlich keine nebensächlichen Details, sondern wichtige Elemente im Gemeindeleben. Ich lerne, dass der Herr uns Menschen detaillierte Anweisungen für die Ordnung in seiner Kirche hat zukommen lassen. Für die frühe Kirche in der östlichen Erdhälfte im Neuen Testament und z. B. der „Didache oder die Apostellehre“, für sein Volk in der westlichen Hemisphäre im Buch Mormon. Letzteres diente dann auch dem Propheten der Wiederherstellung als Grundlage für die Ordnung in der wiederhergestellten Kirche des Herrn.

Was kannst du dazu beitragen, `dass es unter ihnen kein Übeltun gebe´?

Montag, 28. Juni 2021

Die Gemeinde versammelte sich oft

 

(Bild: Quelle)

Über das Verhalten der Mitglieder der Kirche des Herrn schreibt Moroni: „Und die Gemeinde versammelte sich oft, um zu fasten und zu beten und miteinander über das Wohlergehen ihrer Seele zu sprechen.“ (Moroni 6:5).

Die Gemeinde versammelte sich oft. Hier lässt uns Moroni wissen, dass sich die Mitglieder der Gemeinde, der Kirche des Herrn, oft trafen, um gemeinsam im Evangelium Fortschritte machen zu können. Diese Art und Weise des Umgangs miteinander zeichnet alle Mitglieder der Kirche des Herrn aus. Beispielhaft lesen wir im Bericht von Nephi, des Sohnes Nephis, dass die zum Herrn bekehrten Nephiten und Lamaniten fortfuhren „… zu fasten und zu beten und sich oft zu versammeln, um zu beten und auch, um das Wort des Herrn zu hören.“ (4. Nephi 1:12).

Der griechisch-orthodoxe Geistliche Philotheos Bryennios stieß im Jahr 1875 bei seinem Studium in einem Kloster in Konstantinopel auf ein ungewöhnliches Manuskript, die „Didache oder die Apostellehre“. Es enthält Anweisungen, wie die frühen Christen, vielleicht schon am Ende des ersten Jahrhunderts, ihre Ämter ausüben sollten, und wie sich die Gemeinde verhalten sollte. Diese Anweisungen ähneln sehr stark denen im Buch Mormon, das ja aus einer fiel früheren Epoche stammt. Beispielhaft die Ähnlichkeit zwischen Moroni 6:5-6. Da heißt es in Didache 14:1: „Am Tage des Herrn versammelt euch, brechet das Brot und saget Dank, nachdem ihr zuvor eure Sünden bekannt habet, damit euer Opfer rein sei.“ (siehe hier, Seite 11) Des Weiteren wird dort ebenso über häufiges Fasten und Beten geschrieben (Didache 8:1; siehe hier Seite 9). Ich lerne, dass der Herr zu allen Zeiten dafür sorgt, dass seine Kinder Kenntnis erlangen über die Art und Weise, wie seine Kirche zu ordnen und zu führen ist. Ich erkenne, dass es für meinen geistigen Fortschritt unerlässlich ist, mich oft mit der Gemeinde zu versammeln, um den Herrn zu loben und zu preisen (Fasten, Gebet und Gesang), meine Bündnisse mit ihm zu erneuern (Abendmahl), und mich ebenso um das Wohlergehen meiner Schwestern und Brüder zu bemühen (Betreuung).

Welche Erfahrungen hast du mit häufigem Zusammensein mit der Gemeinde gemacht?

Samstag, 26. Juni 2021

Nachdem sie zur Taufe angenommen worden waren (Teil 2)

 

(Bild: Quelle)

Und nachdem sie zur Taufe angenommen worden waren und durch die Macht des Heiligen Geistes auf sie eingewirkt worden war und sie dadurch gesäubert worden waren, wurden sie dem Volk der Kirche Christi zugezählt; und ihr Name wurde aufgenommen, damit ihrer gedacht werde und sie durch das gute Wort Gottes genährt würden, um sie auf dem rechten Weg zu halten, um sie beständig wachsam zu halten zum Beten, sich allein auf die Verdienste Christi verlassend, des Urhebers und Vollenders ihres Glaubens.“ (Moroni 6:4).

Nachdem sie zur Taufe angenommen worden waren (Teil 2). Außer dass man symbolisch von seinen Sünden reingewaschen wird, bedeutet die Taufe auch noch, dass man Mitglied der Kirche des Herrn wird, indem man den Namen Jesu auf sich nimmt.

Moroni erklärt uns hier, dass der Name der Getauften `aufgenommen´ wurde, wohl in eine Mitgliederliste, was sonst? Er erklärt auch den Grund dafür. Die Getauften sollten nicht in Vergessenheit geraten. Ihrer sollte gedacht werden und sie sollten durch das Evangelium weiter `genährt´ werden, damit sie in demselben wachsen – an Erkenntnis zunehmen, sie ihr Zeugnis stärken können – damit sie geistig genährt gestärkt den `schmalen und geraden Weg des ewigen Lebens´ (Matthäus 7:14) nicht verlassen würden und nicht in die Irre gehen würden, ihrem geschlossenen Bündnis treu bleiben würden (Galater 1:6-7). Ich lerne, dass Moroni uns klarmacht, dass dies auch heutzutage für uns zutrifft. So wird es uns auch in neuzeitlicher Offenbarung gesagt (Lehre und Bündnisse 20:81-82). Wie erfolgt die geistige Ernährung jedes Einzelnen? Sie erfolgt durch die `Betreuung´.

Welche Erfahrung hast du schon mit der Betreuung gemacht?

Freitag, 25. Juni 2021

Nachdem sie zur Taufe angenommen worden waren (Teil 1)

 

(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Nachdem Moroni die Bedingungen der Taufe erklärt hat, geht er nun darauf ein, was nach der Taufe abläuft: „Und nachdem sie zur Taufe angenommen worden waren und durch die Macht des Heiligen Geistes auf sie eingewirkt worden war und sie dadurch gesäubert worden waren, wurden sie dem Volk der Kirche Christi zugezählt; und ihr Name wurde aufgenommen, damit ihrer gedacht werde und sie durch das gute Wort Gottes genährt würden, um sie auf dem rechten Weg zu halten, um sie beständig wachsam zu halten zum Beten, sich allein auf die Verdienste Christi verlassend, des Urhebers und Vollenders ihres Glaubens.“ (Moroni 6:4).

Nachdem sie zur Taufe angenommen worden waren. Zunächst lässt Moroni uns wissen, dass man durch die Taufe und die Macht des Heiligen Geistes `gesäubert´ wird.

Wie ist das mit der Säuberung zu verstehen? Die Taufe durch `Untertauchen´ in Wasser durch bevollmächtigte Diener Gottes, ist ein symbolisches Abwaschen unseres `Schmutzes´, der sich durch Fehlverhalten, Ungehorsam gegenüber den Geboten Gottes, angesammelt hatte. Unser Körper wird von unseren Sünden reingewaschen (Apostelgeschichte 22:16). Was aber mit unserem verunreinigten Geist? Der wird reingewaschen durch die `Taufe mit dem Feuer – dem Heiligen Geist´, die anschließend stattfindet, und ohne die, die Taufe, nicht vollständig ist (2. Nephi 31:13-14; Lehre und Bündnisse 33:11). Ich lerne, die eine Taufe ist unumgänglich notwendig für die Reinwaschung unseres physischen, die andere für die des geistigen Körpers, von unseren Sünden. Außerdem symbolisiert sie die Grablegung unseres Körpers und seine Auferstehung.

Was symbolisiert die Taufe durch Untertauchen deiner Meinung nach?

Donnerstag, 24. Juni 2021

Und nun spreche ich über die Taufe

 

Eine Taufe in Russland
(Bild: Quelle)

Moroni, der Sohn Mormons, und letzter nephitischer Prophet, schreibt: „Und nun spreche ich über die Taufe. Siehe, Älteste, Priester und Lehrer wurden getauft; und sie wurden nicht getauft, wenn sie nicht entsprechende Frucht hervorbrachten, dass sie dafür würdig waren.“ (Moroni 6:1).

Und nun spreche ich über die Taufe. Moroni erklärt nun in diesem Kapitel in den ersten Versen, die Art und Weise der Taufe. Im Vers 1 spricht er darüber, dass alle berufenen Ältesten, Priester und Lehrer unter der Bedingung, dass sie vorher `entsprechende Frucht hervorbrachten´, getauft wurden (natürlich ist das so zu verstehen, dass sie vor ihrer Berufung in diese Ämter getauft wurden). Diese `Frucht´ bedeutet, ein der Heiligkeit der Taufe entsprechendes würdiges Leben zu führen – man nimmt dabei schließlich den Namen Jesu auf sich, und verspricht ihm mit `Entschlossenheit´ bis an sein Lebensende dienen (Moroni 6:3)! Würdigkeit in diesem Zusammenhang bedeutet, einen rechtschaffenen Lebenswandel zu führen, der in den Augen Gottes, und der von ihm berufenen Diener, annehmbar ist. Unter `Rechtschaffenheit´ ist laut Schriftenführer zu verstehen: „Gerecht, heilig, tugendhaft, aufrichtig sein; nach Gottes Geboten handeln; Sünde meiden“.

Als weitere Bedingung zur Taufe zugelassen zu werden, nennt Moroni, dass man ein `reuiges Herz und einen zerknirschten Geist´ entwickelt haben muss. Man musste auch bezeugen, dass man `wahrhaft Umkehr´ geübt hat (Moroni 6:2). Was bedeutet `ein reuiges Herz, und einen zerknirschten Geist´ zu haben? Es bedeutet empfänglich für den Willen Gottes zu sein. Wenn ich das bin, dann bin ich `demütig´, `umkehrwillig´ und `sanftmütig´, mit anderen Worten, ich bin willig Belehrung von Gott anzunehmen und in meinem Leben die gewonnenen Kenntnisse richtig umzusetzen. Solcherart vorbereitet, wird der Herr jene „… mit Feuer und mit dem Heiligen Geist taufen, …“ (3. Nephi 9:20). Ich lerne, es ist für mich wichtig mich an die Bedingungen, die ich vor der Taufe erfüllen musste, immer wieder zu erinnern, wozu ich spätestens bei der Feier des Abendmahls angeregt werde, um meinen Lebenswandel zu überprüfen, ob er noch mit diesen Bedingungen in Einklang ist.

Welche Gedanken kommen in dir auf, wenn du dich an die Situation kurz vor deiner Taufe erinnerst?

Mittwoch, 23. Juni 2021

O Gott, ewiger Vater, wir bitten dich im Namen deines Sohnes, Jesus Christus (Teil 2)

 

(Bild: Quelle)

Moroni beschreibt nun den zweiten Teil des Abendmahls (Moroni 5:1). „O Gott, ewiger Vater, wir bitten dich im Namen deines Sohnes, Jesus Christus, segne und heilige diesen Wein für die Seele all derer, die davon trinken, damit sie es zum Gedächtnis des Blutes deines Sohnes tun, das für sie vergossen wurde, damit sie dir, o Gott, ewiger Vater, bezeugen, dass sie wahrhaftig immer an ihn denken, damit sein Geist mit ihnen sei. Amen.“ (Moroni 5:2).

O Gott, ewiger Vater, wir bitten dich im Namen deines Sohnes, Jesus Christus. In diesen Versen des Kapitels 5 wird die Beschreibung, wie das Abendmahl, bestehend aus dem Segnen des Brotes (Moroni 4:1-3) und des Weines, zu feiern ist, fortgeführt (Moroni 5:1-2). Es wird daher davon ausgegangen, dass auch beim Segnen des Weines die am Tisch Amtierenden sich hinknien und das vorgegebene Gebet sprechen.

In der östlichen Hemisphäre, also der `alten Welt´, wurde der Wein als treffendes Symbol des Blutes Jesu, das er für die Sünden der Menschheit vergossen hat, verwendet. Somit waren die beiden symbolhaften Elemente des Sühnopfers Jesu, das Brot für seinen Leib, den er auf Golgatha aufgab (aber wie wir wissen, nach drei Tagen wieder aufnahm), und der Wein für sein Blut, das er hat fließen lassen. Das Brot stellt also den Sieg über den physischen Tod, und das Blut den Sieg über den geistigen Tod dar – die Ermöglichung, durch Umkehr, und dadurch Vergebung unserer Sünden, reingewaschen werden zu können. Heute benutzen wir, aufgrund Offenbarung an den Wiederherstellungspropheten Joseph Smith, anstatt Wein, Wasser als zweites Symbol (Lehre und Bündnisse 27:1-4). Demzufolge wird heutzutage beim Segnen das Wort `Wein´, durch `Wasser´ ersetzt. Die Farbsymbolik zwischen Wein und Wasser ist eine etwas andere, aber auch das Wasser hat eine geistige lebensnotwendige Symbolik (Offenbarung 21:6; Einheitsübersetzung). Auch in diesem Teil der Erneuerung unserer Bündnisse, `wahrhaftig immer an Christus zu denken´, wird uns der Beistand des Heiligen Geistes zugesichert. Ich lerne, es kommt nicht darauf an, welche Art von Symbolen als Abendmahl benutzt werden, sofern `unser Auge nur auf die Herrlichkeit Jesu gerichtet ist´.

Was bedeutet es für dich, beim Abendmahl `das Wasser aus der Quelle des Lebens´ trinken zu dürfen?

Dienstag, 22. Juni 2021

O Gott, ewiger Vater, wir bitten dich im Namen deines Sohnes, Jesus Christus (Teil 1)

 

Abendmahl: Segnung des Brotes
(Bild: Quelle)

Als Nächstes beschreibt Moroni die Art und Weise, des ersten Teils der Abendmahlsfeier: „O Gott, ewiger Vater, wir bitten dich im Namen deines Sohnes, Jesus Christus, segne und heilige dieses Brot für die Seele all derer, die davon nehmen, damit sie zum Gedächtnis des Leibes deines Sohnes essen und dir, o Gott, ewiger Vater, bezeugen, dass sie willens sind, den Namen deines Sohnes auf sich zu nehmen und immer an ihn zu denken und seine Gebote, die er ihnen gegeben hat, zu halten, damit sein Geist immer mit ihnen sei. Amen.“ (Moroni 4:3).

O Gott, ewiger Vater, wir bitten dich im Namen deines Sohnes, Jesus Christus. Nun teilt Moroni seinen zukünftigen Lesern die Art und Weise mit, wie die Priestertumsträger das Brot bei der Feier des Abendmahls zu segnen haben. Er weist darauf hin, dass seine Beschreibung der Art und Weise entspricht, wie es der Herr den nephitischen Aposteln bei seinem Besuch geboten hatte, und betont, dass dies die wahre Art und Weise ist, und die Segnung durch einen Ältesten oder Priester vorgenommen werden soll (Lehre und Bündnisse 20:46,76). Dann beschreibt er, dass sich diejenigen, die das Brot segnen, sich mit der Gemeinde niederknien und das Gebet sprechen sollen, wie es im Vers 3 vorgegeben ist.

Im Gebet wird Gott im Namen von Jesus Christus darum gebeten, das Brot `zu segnen und zu heiligen´, als Gedenken des `gebrochenen Leibes Jesu´, den er für uns niedergelegt hat (Lukas 22:19; Lehre und Bündnisse 27:2). Nachdem das Brot durch Gott entsprechend der Bitte des Priesters oder Ältesten `gesegnet und geheiligt´ wurde, dient es nicht mehr als Nahrung des physischen Körpers, sondern als geistige Nahrung der „… Seele all derer, die davon nehmen …“. Des Weiteren nehmen die Gläubigen dieses Brot zu sich, in Erinnerung daran, dass Christus seinen Leib, als einen Teil seines Sühnopfers, hingegeben hat, ihn `hat brechen lassen´. Dann schließen die Teilnehmer mit Gott das `Bündnis´, willens zu sein, den Namen des Sohnes auf sich zu nehmen, was so viel bedeutet, dass sie ihr Leben entsprechend ausrichten wollen. Weiterhin versprechen sie, immer an Jesus zu denken und seine Gebote halten zu wollen. Wird dieses Bündnis durch den Menschen eingehalten, verspricht Gott ihm die `ständige Begleitung des Heiligen Geistes´. Ich lerne, bei der Teilnahme am Abendmahl konzentriert und fokussiert auf diese Symbolik zu achten, die Versprechen abzulegen, sie einzuhalten um mich dann des Segens erfreuen zu können, den Heiligen Geist als ständigen Begleiter in meinem Leben haben zu dürfen.

Bei welcher Gelegenheit hattest du das letzte Mal die Erfahrung gemacht, dass du den Heiligen Geist als Begleiter hattest, und wie hast du dich dabei gefühlt?

Montag, 21. Juni 2021

Im Namen Jesu Christi ordiniere ich dich zum Priester

 

Image by Normandy Poulter and the Virtual Scriptures Group.
(Bild: Quelle)

Als Zweites zeigt Moroni auf, wie Macht im Priestertum übertragen wird: „Im Namen Jesu Christi ordiniere ich dich zum Priester (oder wenn es ein Lehrer sein sollte: ordiniere ich dich zum Lehrer), Umkehr zu predigen und Sündenvergebung durch Jesus Christus, durch das Festhalten am Glauben an seinen Namen bis ans Ende. Amen.“ (Moroni 3:3).

Im Namen Jesu Christi ordiniere ich dich zum Priester. Nachdem Moroni in dem vorhergehenden Kapitel die Art und Weise beschrieben hatte, wie Jesus Christus, nach seiner Auferstehung, bei seinem ersten Besuch in der `neuen Welt´ bei den Nephiten, seinen dort neu berufenen zwölf Jüngern (Aposteln) die Macht gab, die Gabe des Heiligen Geistes zu übertragen, beschreibt er nun im Kapitel 3 wie Ordinationen im Priestertum durchzuführen sind. Dieses von ihm beschriebene Verfahren dürfte seinen Ursprung auch in Jesu Dienst an den Nephiten haben.

Für Joseph Smith und seinen treuen Mitarbeiter Oliver Cowdery muss diese Erklärung von unschätzbarem Wert bei der Wiedererrichtung des Reiches Gottes auf Erden in diesen letzten Tagen gewesen sein. So unternahm Oliver Cowdery z. B. im Juni 1829 den ersten bekannten Versuch die Verwaltungsverfahren für die Kirche Christi festzulegen. Sie wurden als „Artikel der Kirche Christi“ bezeichnet, und stützten sich stark auf die Aussagen des Buches Mormon. So lautete beispielsweise die Anleitung für die Ordination von Priestern und Lehrern im Aaronischen Priestertum: „Und ihr seid auch berufen und ordiniert, Priester und Lehrer zu ordinieren [Moroni 3:1], gemäß den Gaben und Berufungen Gottes an die Menschen [Moroni 3:4]. Und auf diese Weise sollt ihr sie ordinieren: Ihr sollt eure Hände auf sie legen und in meinem Namen zum Vater beten und sagen: im Namen Jesu Christi, ordiniere ich dich zu einem Priester, oder wenn er ein Lehrer sein soll, zu einem Lehrer, um Umkehr und Vergebung der Sünden durch Jesus Christus zu predigen, und im Glauben an seinen Namen bis zum Ende ausharren. Amen.“ (frei übersetzt aus: „Why Did Moroni Provide the Exact Wording of Priesthood Ordinances?“, beginnend mit „And ye are also called ...). Ich lerne, mir ein Beispiel an Moroni zu nehmen, der aus Liebe zu jenen gehandelt hat, die in unseren Tagen, Jahrhunderte später, die Kirche wiederaufrichten sollten, und sich der Anstrengung unterzogen hat, diese konzentrierten Anweisungen, trotz seiner widrigen Umstände, auch noch aufzuschreiben.

Was unternimmst du, um deinen Nachfahren, wertvolle schriftliche Hilfestellungen zu hinterlassen?

Samstag, 19. Juni 2021

Er nannte sie beim Namen und sprach

 

Die Gabe des Heiligen Geistes
(Bild: Quelle)

Als Erstes erinnert Moroni daran, auf welche Weise der Herr seinen amerikanischen Aposteln bei seinem Besuch nach seiner Auferstehung den Heiligen Geist spendete: „und er nannte sie beim Namen und sprach: Ihr sollt den Vater in meinem Namen anrufen in mächtigem Gebet; und nachdem ihr dies getan habt, werdet ihr Macht haben, denjenigen, denen ihr die Hände auflegt, den Heiligen Geist zu spenden; und in meinem Namen sollt ihr ihn spenden, denn so tun es meine Apostel.“ (Moroni 2:2).

Er nannte sie beim Namen und sprach. Moroni wiederholt als erste Anweisung bezüglich der Führung in der Kirche des Herrn hier die Worte, die Jesus Christus sprach, als er seinen zwölf nephitischen Jüngern bei seinem ersten Erscheinen in der `neuen Welt´die Macht übertrug, die `Gabe des Heiligen Geistes´ zu spenden. (3. Nephi 18:36-37). Es ist interessant, dass der Schreiber, war es nun Mormon, der Vater Moronis, oder evtl. ein anderer Schreiber, die Anmerkung hinzufügte, dass er im Folgenden noch aufzeigen werde, dass diese Aufzeichnung wahr ist – denn kein anderer der Umstehenden, außer den beteiligten Zwölf hatte dies gehört. Vielleicht wollte er Moroni daran erinnern, dass er diese Information unbedingt hinzufügen sollte. Allerdings könnte es auch sein, dass Moroni diese Information aus erster Hand bezeugt bekommen hatte, durch die drei Jünger, die den Tod nicht schmecken sollten (3. Nephi 28:1-7), die ihm sicherlich gedient haben.

Moroni gibt hier also als Erstes die Anweisung wieder, wie die Verordnung der Spendung des Heiligen Geistes durchzuführen ist, eine der wichtigsten Unterscheidungen zu anderen Kirchen, wie Joseph Smith einmal dem US-Präsidenten Martin Van Buren auf dessen Frage hin antwortete (Josephs Brief an Hyrum, 5. Dezember 1839; Seite 88: „… Bro, Joseph said we differed in mode of baptism and the giftof the Holy Ghost by the laying on of hands— We considered that all other considerations were contained in the gift of the Holy Ghost, …“ Maschinenübersetzung: Bruder Joseph sagte, wir unterschieden uns in der Art der Taufe und der Gabe des Heiligen Geistes durch Handauflegung - wir waren der Meinung, dass alle anderen Überlegungen in der Gabe des Heiligen Geistes enthalten waren): 1. Hände auflegen; 2. Die Person beim Namen nennen; 3. Den Vater im Namen von Jesus Christus anrufen; 4. Erklären, dass diese Verordnung durch Gottes Priestertum ausgeführt wird; 5. Die Gabe verleihen; 6. Im Namen Jesu Christi schließen. Hierbei werde ich daran erinnert, dass Jesus auch seinen ersten Aposteln in Jerusalem diese Vollmacht übertrug und diese sie anwandten: „und als Paulus ihnen dann die Hände auflegte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten mit Zungen und sprachen prophetisch.“ (Apostelgeschichte 19:6). Ich lerne, dass Moroni und Joseph Smith uns klarmachen wollten, welchen enorm hohen Stellenwert die Spendung des Heiligen Geistes in der Kirche und im Erlösungswerk des Herrn hat.

Welchen Stellenwert misst du der `Gabe des Heiligen Geistes´ bei?

Freitag, 18. Juni 2021

Damit es vielleicht für meine Brüder, die Lamaniten, eines Tages in der Zukunft von Wert sei

 


(Bild: Quelle)

Moroni teilt uns den Grund mit, weshalb er doch noch etwas mehr schreibt: „Darum schreibe ich noch etwas mehr, entgegen dem, was ich angenommen hatte; denn ich hatte angenommen, gar nichts mehr zu schreiben; aber ich schreibe noch etwas mehr, damit es vielleicht für meine Brüder, die Lamaniten, eines Tages in der Zukunft von Wert sei, gemäß dem Willen des Herrn.“ (Moroni 1:4).

Damit es vielleicht für meine Brüder, die Lamaniten, eines Tages in der Zukunft von Wert sei. Moroni, umgeben von Kriegstumult, immer bedacht darauf, nicht von den Lamaniten entdeckt und ermordet zu werden, entschloss sich Moroni trotz dieser aussichtslosen Lage dazu, weitere Hilfen für seine Nachkommen aufzuzeichnen.

Diese Hilfen sollten für seine `Brüder´ eines Tages in der Zukunft von Wert sein, und das gemäß dem Willen des Herrn. Und wie sie seinen Brüdern doch von Wert waren. Sie gaben ihnen Anleitung, die Kirche des Herrn in den 1830er Jahren erneut aufzubauen. Die einzelnen Hilfen lesen sich wie ein `Handbuch, wie man die Kirche Jesu Christi´ zu führen hat. Wie wir später im Einzelnen betrachten werden, begann Moroni damit, wie der Heilige Geist gespendet wird. Dann beschreibt er die Vollmacht des Priestertums und wie das Abendmahl zu handhaben ist. Danach geht es darum, wie sich die Heiligen zusammenfinden, um sich zu vervollkommnen. Er spricht über den Geist Christi, dass er uns befähigt, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, und dass kleine Kinder nicht der Taufe bedürfen. Ich lerne, wie wichtig es ist, die Ordnung Gottes in seinem Reich zu kennen und sie einzuhalten. Wäre es nicht so wichtig, sie zu kennen, hätte Moroni sich diesen Aufwand schenken können. Heute haben wir zur weltweiten Nutzung ein „Allgemeines Handbuch: Wie man in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage dient“ online im Internet zugänglich, dessen Anweisungen auf den Heiligen Schriften beruhen.

Für wie wichtig hältst du die Ordnung in der Kirche des Herrn?

Donnerstag, 17. Juni 2021

Richten sie jeden Nephiten hin, der den Christus nicht verleugnet

 

Engel waagerecht am Blitzableiter in Form einer Wetterfahne
(Bild: Quelle)

Moroni beschreibt die Umstände, die zwischen den Lamaniten und Nephiten um die 400 n. Chr. herrschten: „Denn siehe, ihre Kriege untereinander sind überaus heftig; und wegen ihres Hasses richten sie jeden Nephiten hin, der den Christus nicht verleugnet. 3  Und ich, Moroni, werde den Christus nicht verleugnen; darum wandere ich überallhin, wo ich meines eigenen Lebens sicher sein kann.“ (Moroni 1:2-3).

Richten sie jeden Nephiten hin, der den Christus nicht verleugnet. Zwischen diesen beiden Lagern herrschte eine sogenannte `Endemische Kriegsführung´. Diese war früher als Klassiker zwischen 250 und 500 n. Chr. besonders weit verbreitet (Mormon 8:8). Es handelt sich dabei um einen Zustand kontinuierlicher, oder häufiger Kriegsführung, überwiegend zwischen Stammesgesellschaften.

Nun richteten die Lamaniten in besonderem Maß ihren Hass dabei gegen diejenigen Nephiten, die nicht bereit waren, den Christus zu verleugnen, an den sie glaubten. So gab es doch etliche Nephiten, die ihre Sicherheit darin fanden, die Fronten zu wechseln, zu den Lamaniten zu desertieren, und ihrer Forderung nachzukommen und Christus verleugneten (Moroni 9:24). Hier wollte nun Moroni ein klares Zeichen setzen, indem er uns wissen lässt, dass dies keine Option für ihn war. Er gibt uns ein Beispiel dafür, dass wenn man sich einmal für Christus entschieden hat, man zu dieser Entscheidung auch in schweren Zeiten steht. Er zeigt uns, was es bedeutet, den Namen Christi auf sich zu nehmen. Sollte er auch von den kriegerischen Gegnern gefangen genommen werden, er würde nicht die Seiten wechseln um sein irdisches Leben zu retten. Ich lerne, wenn ich mich für eine gute Sache entscheiden habe, muss ich auch in schwierigen Situationen standhaft bleiben. Insbesondere, wenn es sich um Fragen das ewige Leben betreffend handelt. Ich muss vorbereitet sein, zu Christus zu stehen, egal was passiert.

`Drehst du deine Fahne nach dem Wind´, wenn die Mehrheit eine andere Meinung entwickelt? Wie bereitest du dich darauf vor, zu Christus zu stehen, wenn du seinen Namen auf dich genommen hast, egal wie die Umstände auch sein mögen?

Mittwoch, 16. Juni 2021

Ich gebe mich den Lamaniten nicht zu erkennen, damit sie mich nicht vernichten

 

Allein auf weiter Flur
(Bild: Quelle)

„Nun hatte ich, Moroni, nachdem ich mit der Abkürzung des Berichts vom Volk Jared zu Ende gekommen war, angenommen, nichts mehr zu schreiben; aber ich bin noch nicht zugrunde gegangen; und ich gebe mich den Lamaniten nicht zu erkennen, damit sie mich nicht vernichten.“ (Moroni 1:1).

Ich gebe mich den Lamaniten nicht zu erkennen, damit sie mich nicht vernichten. Moroni war alleine, hatte keine Verwandten, und auch keine Freunde mehr. Sie waren alle, inklusive seines Vaters Mormon, von den Lamaniten vernichtet worden (Mormon 8:5-7). Er hatte die Abkürzungen des Berichtes die Jarediten betreffend, abgeschlossen, und war noch am Leben. So entschloss er sich nun doch noch einen eigenen Bericht zu schreiben.

Zweimal hatte Moroni sich nun schon schriftlich mit einem `Amen´ von seinen zukünftigen Lesern verabschiedet. Einmal am Ende von Mormon Kapitel 9 (Mormon 9:37), und dann mit den Worten Ethers am Ende des Kapitel 15 (Ether 15:34). Wir könnten uns die Frage stellen, warum Moroni sich dieser enormen Mühe unterzog, weiterzuschreiben. Wie traurig und erschütternd muss es für Moroni gewesen sein. Er hatte erlebt, wie sein Volk, die Nephiten von den Lamaniten vollständig vernichtet wurde, und bei der Abkürzung des Berichtes über die Jarediten erfahren, dass es ihnen nicht anders erging, nur, dass sie sich selber gegenseitig vernichteten (der Begriff Lamaniten umfasste zu dieser Zeit all jene, die sich gegen den Herrn entschieden hatten, also auch abtrünnige Nephiten). So versteckte er sich vor den Lamaniten und begann mit seinen Ausführungen, wofür wir ihm heute gar nicht dankbar genug sein können. Schreibt er doch darüber, wie die Kirche des Herrn zu organisieren ist, was gerade den Brüdern der Wiederherstellung der Kirche des Herrn um die 1830ger Jahre von größtem Nutzen war (Mornoni 1:4). Aber wir können uns auch heute noch darauf berufen. Ich lerne von Moroni, mich bis zum letzten Atemzug für Zukünftiges einzusetzen. Wie heißt es in Ludwig Uhlands `Schäfers Sonntagslied´: „Das ist der Tag des Herrn! / Ich bin allein auf weiter Flur; / Noch eine Morgenglocke nur, / Nun Stille nah und fern.“

Wie empfindest du bezüglich der enormen Anstrengungen Moronis, einem Volk, das er noch nicht kannte, bei dessen Bemühungen des Aufbaus des Reiches Gottes so nützlich zu sein?

Dienstag, 15. Juni 2021

Ob der Herr will, dass ich entrückt werde oder dass ich den Willen des Herrn im Fleische erleide

 

Elija fährt im feurigen Wagen gen Himmel
(Bild: Quelle)

Nun sind die letzten Worte, die von Ether geschrieben wurden, diese: Ob der Herr will, dass ich entrückt werde oder dass ich den Willen des Herrn im Fleische erleide, darauf kommt es nicht an, wenn es nur so ist, dass ich im Reich Gottes errettet bin. Amen.“ (Ether 15:34).

Ob der Herr will, dass ich entrückt werde oder dass ich den Willen des Herrn im Fleische erleide. Hier zitiert Moroni direkt den Schreiber des Berichtes der Jarediten, den letzten Propheten Ether. In dem Bericht wird nicht beschrieben, dass Koriantumr später vom Volk Zarahemla lebend entdeckt wurde, bevor es sich mit dem Volk Mosias vereinigte. Das erfahren wir erst im Buch Omni von Amaleki, einem der fünf Schreiber dieser Kurzberichte. Er beschreibt die Entdeckung des Volkes Zarahemla durch Mosia, das auch aus Jerusalem ausgewandert war, und dass Koriantumr von diesem Volk Zarahemla entdeckt wurde (Omni 1:19-21).

Meistens ist es nicht eindeutig ersichtlich, ob Moroni den ursprünglichen Verfasser der Platten zitiert, oder ob er den Bericht mit eigenen Worten zusammenfasst. Aber größtenteils hat er zusammengefasst. Außer den letzten Vers. Hier ist eindeutig zu erkennen, dass er Ethers Worte zitiert. Ether hat hier zum Ausdruck gebracht, dass er nicht weiß, ob der Herr ihn `entrücken´, oder ihn dem irdischen Lebensverlauf überlassen würde. Unter `Entrückung´ ist eine Veränderung des menschlichen Körpers in der Weise zu verstehen, dass er bis zu seiner Auferstehung zur Unsterblichkeit weder Schmerz noch Tod zu erleiden braucht. Diese Art der `Entrückung´ erlebten Henoch und sein Volk, Mose, dessen Grab niemand kennt, Elija, der im Wirbelsturm in den Himmel aufgenommen wurde, Johannes, der Lieblingsjünger Jesu, sowie die drei nephitischen Apostel des Herrn (Schriftstellen dazu siehe hier). Ich lerne, der Herr hat es für einige seiner Kinder vorgesehen, dass sie Tod und Schmerzen nicht zu erleiden brauchen – die Gründe dafür sind, außer für Henoch und sein Volk, nicht bekannt.

Kennst du den Grund der `Entrückung´ Henochs und seines Volkes?

Montag, 14. Juni 2021

Und er endete seinen Bericht

 

Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Aber wehe, ich kriege es raus!
(Bild: Quelle)

Nachdem Korinaumr Schitz mit seinem Schwert enthauptet hatte, fiel er selber aufgrund Blutverlustes wie Tod zu Boden (Ether 15:32). Der Vorhang ist gefallen, die Geschichte der Jarediten, die so verheißungsvoll begann (Ether 1:42), ging nun so schändlich zu Ende. „Und der Herr redete zu Ether und sprach zu ihm: Geh hin! Und er ging hin und sah, dass die Worte des Herrn gänzlich in Erfüllung gegangen waren; und er endete seinen Bericht (und nicht den hundertsten Teil davon habe ich geschrieben); und er verbarg sie auf eine Weise, dass das Volk Limhi sie fand.“ (Ether 15:33).

Und er endete seinen Bericht. Dieser aus vierundzwanzig Platten bestehende Bericht Ethers, vom Volk Limhi gefunden (Mosia 8:4-9), von Mosia übersetzt (Mosia 28:17), von Moroni zusammengefasst (Ether 1:1-2), endet mit dieser schrecklichen Nachricht der vollständigen Vernichtung der Jarediten, allein ihr letzter König Koriantumr überlebte und wurde vom Volk Zarahemla gefunden, und lebte danach noch `neun Monde´ bei ihnen (Omni 1:21).

Moroni lässt uns wissen, dass seine Zusammenfassung des Berichtes von den vierundzwanzig Goldplatten, nicht einmal den `hundertsten Teil´ enthält. Also sind uns von den meisten Ereignissen noch gar keine Aufzeichnungen überliefert. Eine gleichlautende Aussage finde ich bezüglich der Abkürzung der großen Platten Nephis durch den Vater Moronis, Mormon. Auch er schrieb `nicht den hundertsten Teil´ der Geschichte seines Volkes nieder (Worte Mormon 1:5). Es gibt noch eine weitere ähnlich lautende Bemerkung Mormons, der der Sohn Mormons und der Vater Moronis ist (3. Nephi 5:8-11). Ich lerne, `viele Geheimnisse Gottes´, geistige Wahrheiten, die nur durch Offenbarung erkannt werden, sind uns noch vorenthalten (Alma 12:9), ja manches wird sogar erst `am Tag, da der Herr kommt´, offenbart werden (Lehre und Bündnisse 101:32-33).

Welche Gedanken bewegen dich in Bezug darauf, dass es noch so viele Geheimnisse Gottes gibt?

Samstag, 12. Juni 2021

Sie kämpften abermals mit dem Schwert

 

(Bild: Quelle)

Schiz hatte sich geschworen, entweder er erschlägt Koriantumr mit dem Schwert, oder er würde selber erschlagen werden (Ether 15:28). „Darum verfolgte er sie, und am nächsten Tag holte er sie ein; und sie kämpften abermals mit dem Schwert. Und es begab sich: Als sie alle durch das Schwert gefallen waren, außer allein Koriantumr und Schiz, siehe, da war Schiz durch den Blutverlust ohnmächtig geworden. 30 Und es begab sich: Nachdem Koriantumr sich auf sein Schwert gelehnt hatte, um sich ein wenig auszuruhen, schlug er Schiz den Kopf ab.“ (Ether 15:29-30).

Sie kämpften abermals mit dem Schwert. Bei diesem letzten Kampf kamen alle Beteiligten um, außer Schiz und Koriantumr. Nur diese beiden waren noch Akteure dieses letzten Aktes der jareditischen Geschichte, dessen Ausgang dem Koriantumr vom jareditischen Propheten Ether vorhergesagt wurde (Ether 13:20-21). Koriantumr wusste also, dass nur er selber überleben würde, darum musste Schiz dem Tod übergeben werden.

Dies geschah dadurch, dass, nachdem sich Koriantumr ein wenig ausgeruht hatte, seine letzte Kraft zusammennahm und Schitz enthauptete. Wieder denke ich daran, dass gesagt ist, dass `die Schlechten, durch die Schlechten bestraft würden´ (Mormon 4:5). Allerdings, wie so üblich, gibt es `keine Regel ohne Ausnahme´. Ich muss da an die Enthauptung Labans durch Nephi denken. Der Herr hatte Lehi geboten mit seiner Familie und Verwandten aus Jerusalem zu fliehen, weil ihm dort nach dem Leben getrachtet wurde, da er das Wort Gottes verkündigte. Allerdings besaß Laban Messingplatten mit den heiligen Schriften. So hat der Herr Lehi beauftragt, diese in Besitz zu bekommen. Bei entsprechenden Verhandlungen zwischen Laban und den Söhnen Lehis, haute Laban diese übers Ohr, indem er Absprachen nicht einhielt, und sie ohne die verabredete Gegenleistung um ihren Besitz prellte. Daraufhin drängte der Geist des Herrn Nephi, Laban zu töten, um seine rechtschaffenen Absichten zu verwirklichen (1. Nephi 4:10-18). Ohne diese Schriften wären die Nephiten ohne das Wort Gottes gewesen, wie das Volk Zarahemla (Omni 1:15-17). Ich lerne, Gott ist der Herr der Regeln, und ich weiß, dass er sie alle nur zu unserem ewigen Nutzen anwendet.

Was hätte Laban deiner Meinung nach tun können, um nicht Opfer dieser Ausnahme von der Regel zu werden?

Freitag, 11. Juni 2021

Er schwor in seinem Grimm, er werde Koriantumr töten oder er wolle durch das Schwert zugrunde gehen

 

(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Tagsüber kämpften die Jarediten gegeneinander, nachts stärkten sie sich für den Kampf am nächsten Tag, und die Zahl der Kämpfer sank rapide (Ether 15:24-27). „Und es begab sich: Als die Männer Koriantumrs genügend Kraft erlangt hatten, dass sie gehen konnten, waren sie daran, um ihr Leben zu fliehen; aber siehe, Schiz erhob sich, wie auch seine Männer, und er schwor in seinem Grimm, er werde Koriantumr töten oder er wolle durch das Schwert zugrunde gehen.“ (Ether 15:28).

Er schwor in seinem Grimm, er werde Koriantumr töten oder er wolle durch das Schwert zugrunde gehen. Die verfeindeten Volksteile ein und desselben Volkes kämpften trunken von Zorn täglich gegeneinander. Keine der beiden Parteien konnte über die andere siegen. Sie waren sich ebenbürtig. Mit immer größer werdender Erschöpfung, stieg auch die Gefahr, dass niemand überleben würde.

Beide Parteien waren nach jedem Tag des Kampfes immer erschöpfter. Schiz manövrierte sich dabei in eine aussichtslose Situation. Er hatte sich schon früher geschworen Koriantumr zu töten (Ether 14:24). Nun aber schwor er sich: `Entweder er oder ich´. Damit ließ er sich keinen Ausweg offen. Ich lerne, ich muss mich vor Alternativen wie `entweder er/sie oder ich´ in Acht nehmen. Eine solche Alternative lässt keinen Ausweg, führt immer zu einem Sieger und einem Verlierer. Entweder gehe ich sonntags in die Kirche, oder lasse mir am Strand die Sonne auf den Bauch scheinen. Entweder ich bringe die gefundene Geldbörse zum Fundbüro, oder ich spare mir den Weg und behalte sie. … Immer müssen wir uns entscheiden. Die Frage, die ich mir zu stellen habe: Welche Konsequenzen haben meine Entscheidungen in Bezug auf die Ewigkeit.

Wie stehst du zu dieser Alternative `entweder er/sie oder ich´?

Donnerstag, 10. Juni 2021

Als die Nacht kam, waren sie vom Zorn trunken

 

(Bild: Quelle)

Die Gegner, die ja aus demselben Volk bestanden, den Jarediten, bekämpften sich tagsüber und ruhten sich auf ihren Schwertern des Nachts aus (Ether 15:20-21): „Und als die Nacht kam, waren sie vom Zorn trunken, ja, wie jemand, der vom Wein trunken ist; und sie schliefen abermals auf ihren Schwertern.“ (Ether 15:22).

Als die Nacht kam, waren sie vom Zorn trunken. Von Zorn trunken sein? Synonyme für `trunken sein´ sind beispielhaft: erfüllt von etwas sein, wild sein von oder auf etwas, erregt sein über etwas, besessen sein von etwas, enthusiastisch sein für etwas, aber auch begeistert sein von etwas, einfach zusammengefasst: Von Gefühlen übermannt oder überschwemmt zu sein.

Normalerweise kennen wir diesen Ausdruck `trunken sein´ in Zusammenhang mit dem Zustand nach zu viel Genuss von Alkohol. Man hat dann einen Rausch, ist berauscht. Jedoch kann man wohl auch in anderem Sinne trunken, berauscht sein, wie wir beispielhaft in Offenbarung 17:6 lesen „Und ich sah, dass die Frau trunken war vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Beim Anblick der Frau ergriff mich großes Erstaunen.“ Wir umschreiben einen solchen Zustand auch als `Blutrausch´, einen  psychischen Ausnahmezustand, in dem besonders wilde und hemmungslose Mord- und Gewalttaten verübt werden können. Die Jarediten waren also nach einem Kampftag in einem Rausch, in dem sie ihren Zorn wohl nicht unter Kontrolle bekamen, sondern ihm `freien Lauf´ ließen. Sie versetzten sich dadurch wohl in Rage für den nächsten Kampftag (Ether 15:23). Ich lerne, ein zügelloses Hineinsteigern in eine Sache, sich von etwas berauschen, kann schlimmste Auswirkungen haben. Ich muss also aufpassen, von welcher Sache ich `trunken´ werde!

Wovon bist du schon mal `trunken´ gewesen, und wie hat sich das ausgewirkt?

Mittwoch, 9. Juni 2021

Der Geist des Herrn hatte aufgehört, sich mit ihnen abzumühen

 

Was passiert, wenn du den Flaschendeckel öffnest?
(Bild: Quelle)

Am nächsten Tag ging die Schlacht wieder unentschieden zu Ende, und die nächtliche Ruhe wurde wieder durch das Klagegeschrei zerrissen. Koriantumr schrieb erneut einen Brief an Schiz mit der Bitte das Reich zu übernehmen und den Kampf zu beenden (Ether 15:17-18). „Aber siehe, der Geist des Herrn hatte aufgehört, sich mit ihnen abzumühen, und der Satan hatte volle Macht über das Herz des Volkes; denn sie blieben ihrer Herzenshärte und ihrer Sinnesverblendung überlassen, sodass sie vernichtet werden konnten; darum zogen sie abermals in den Kampf.“ (Ether 15:19).

Der Geist des Herrn hatte aufgehört, sich mit ihnen abzumühen. Wenn an einer Stelle eine Lücke entsteht, wird diese meist durch etwas anderes wieder aufgefüllt. Zieht sich der Geist des Herrn zurück, wird Satan sein Bestes geben, um die Lücke umgehend wieder aufzufüllen, so wie Luft umgehend in ein Vakuum nach strömt, wenn eine Öffnung entsteht.

Dies tut er mit aller Macht, denn er hat sich das Ziel gesetzt, die Menschen vom Werk des Herrn hinwegzuführen, vom Licht in die Finsternis in der er sich selber befindet (2. Nephi 9:8-9). Es ist für Satan sicherlich unerträglich, andere seiner Geschwister glücklich in der Hand Gottes zu sehen. Er wurde aufgrund seiner Auflehnung im Vorirdischen Dasein gegen unseren ewigen Vater mit seinen ihm Wohlgesonnenen für immer und ewig aus der Gegenwart des Herrn verbannt, konnte keinen Fortschritt mit einem irdischen Körper machen, so wie wir es dürfen, die wir uns für den Plan von Jesus Christus entschieden hatten. Ich lerne, ich darf keine Lücke entstehen lassen, in die sich Satan einnisten könnte. Wie gelingt mir das? Ich muss mich ständig am Wort Gottes weiden. Dadurch halte ich meinen Sinn für ewige Wahrheiten, und mein Herz für die sanften Einflüsterungen des Heiligen Geistes offen; dadurch habe ich das notwendige Licht, um zu sehen, wohin mich meine Füße tragen (Psalm 119:105; die Bibel jetzt auch online auf der Kirchenseite, siehe hier).

Wie gelingt es dir, keine Lücke, kein Vakuum, entstehen zu lassen?

Dienstag, 8. Juni 2021

So groß war ihr Schreien, ihr Heulen und Wehklagen, dass sie über die Maßen die Luft zerrissen

 

Klageweiber auf einem Fragment einer Keramik aus Attika
(Bild: Quelle)

Männer, Frauen und sogar Kinder standen sich nun bewaffnet gegenüber und kämpften den ganzen Tag gegeneinander, ohne dass eine Partei die andere bezwungen hätte (Ether 15:15). „Und es begab sich: Als es Nacht wurde, waren sie müde und zogen sich in ihre Lager zurück; und nachdem sie sich in ihre Lager zurückgezogen hatten, fingen sie ein Heulen und ein Wehklagen wegen des Verlustes der Getöteten ihres Volkes an; und so groß war ihr Schreien, ihr Heulen und Wehklagen, dass sie über die Maßen die Luft zerrissen.“ (Ether 15:16).

So groß war ihr Schreien, ihr Heulen und Wehklagen, dass sie über die Maßen die Luft zerrissen. Dieser erste Teil der finalen Schlacht endete unentschieden und die Kämpferinnen und Kämpfer zogen sich in ihre Lager zurück und stimmten ein Heulen und Wehklagen wegen des Verlustes der im Kampf erschlagenen Lieben an.

Dieses Wehklagen muss offensichtlich sehr laut gewesen sein, sodass es überall die Stille der Nacht ausfüllte. Einerseits eine verständliche Reaktion, aber für unsere Ohren muss dieses Spektakel wohl doch sehr ungewohnt geklungen haben. Der Prozess des Trauerns in der antiken Welt war doch recht anders, als wir ihn gewohnt sind. Da konnte die Bestattung schon zu einem Spektakel werden. Die Totenklage verlief oft in der Art und Weise, dass engagierte Klageweiber ein lautes Wehgeschrei über den Verstorbenen ansetzten, häufig begleitet mit einem sich selbst Raufen der Haare und Schlagen der Brust und einem Abreißen der Kleider. Ich lerne, wie vielfältig doch die Bewältigung der Trauer unter den verschiedenen Völkern ist.

Wie sieht bei dir die Bewältigung des Abschiedsschmerzes dir ans Herz Gewachsener aus?

Montag, 7. Juni 2021

Darum sammelten sie über den Zeitraum von vier Jahren hinweg das Volk zusammen

 

(Bild: Quelle)

Ether sah nun, wie sich die gegnerischen Parteien zur finalen Schlacht sammelten (Ether 15:12-13). „Darum sammelten sie über den Zeitraum von vier Jahren hinweg das Volk zusammen, damit sie alle erfassten, die im Land waren, und dass sie alle Verstärkung empfingen, die zu empfangen ihnen möglich war.“ (Ether 15:14).

Darum sammelten sie über den Zeitraum von vier Jahren hinweg das Volk zusammen. Ich fragte mich, warum sie sich über den Zeitraum von vier Jahren sammelten und kam dabei auf den Gedanken, dass Zahlen außer formaler, häufig auch symbolhafte Funktionen zugeordnet wurden.

Bei der Zahl Vier kommen mir die vier viergesichtigen und vierflügeligen Wesen in der Vision des Ezechiel in den Sinn (Hesekiel 1:5-6), die spätestens seit Hieronimus (Gelehrter und Theologe der alten Kirche) als Typen für die vier Evangelisten gedeutet wurden. Des Weiteren denke ich an die vier Himmelsrichtungen, die in den Schriften auch häufig erwähnt werden (Beispielhaft: Jeremia 46:39). Vielfache von vier in der Bibel: Vierzig Tage und vierzig Nächte regnet es während der Sintflut (1. Mose 7:4), vierzig Jahre wanderte das Volk Israel nach dem Auszug aus Ägypten durch die Wüste (2. Mose 16:35), vierzig Tage wiederum dauerte der Aufenthalt Moses auf dem Berg Sinai (2. Mose 24:18); vierzig Tage gab der Prophet Jona der Stadt Ninive, sich zu bekehren (Jona 3:4), vierzig Tage fastete Jesus, als er in der Wüste versucht wurde (Matthäus 4:2). Ich lerne, die beiden gegnerischen Parteien der Jarediten benutzten eine Anzahl von Jahren, um sich auf ihren Sieg oder ihren Untergang vorzubereiten. Geht es um etwas Wichtiges, werde ich mir auch längere Zeit der Vorbereitung geben. Der Herr gibt uns die Zeit, die er für unsere Vorbereitungszeit als angemessen ansieht.

Welche Zahlensymbolik erkennst du in der Bibel noch?

Samstag, 5. Juni 2021

Koriantumr schlug seine Zelte am Hügel Rama auf

 

(Bild: Quelle)

In einer nächsten Schlacht schlug Koriantumr Schiz mit seinem Heer in die Flucht (Ether 15:10). „Und es begab sich: Das Heer von Koriantumr schlug seine Zelte am Hügel Rama auf; und das ist derselbe Hügel, wo mein Vater Mormon die Aufzeichnungen, die heilig sind, für den Herrn verborgen hat.“ (Ether 15:11).

Koriantumr schlug seine Zelte am Hügel Rama auf. Man kann aus mesoamerikanischer Sichtweise der Geografie des Buches Mormon annehmen, dass diese Schlachten in der Gegend des Golfs von Mexiko stattfanden, denn sie kamen „… an die Wasser Ripliankum, was, übersetzt, groß ist oder dass es alles übertrifft; …“ (Ether 15:8). Morni berichtet, dass sie weiter Richtung Süden zogen und an einen Hügel namens Rama kamen.

Nun schreibt Moroni, dass dies derselbe Hügel war, in dem sein Vater Mormon auf Geheiß Gottes die heiligen Aufzeichnungen des Volkes Nephi versteckte, als die Nephiten ausgerottet wurden (Mormon 6:6). Allerdings hatte der Vater Moronis den Hügel Cumorah genannt. Stellt sich die Frage, wie kam Moroni zu diesem Wissen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er da einfach nur spekuliert hat. Entweder der Herr hat ihm dies offenbart, oder er schließt es aus der gleichen Art und Weise der vollständigen Vernichtung der beiden Völker (Jarediten – Nephiten). Ich lerne, es gibt viele Geheimnisse Gottes, die uns noch nicht offenbart sind (Jakob 4:8). Die Klärung dieser und ähnlicher Fragen sind sicherlich von Interesse, aber offenbar nicht relevant für unsere Errettung, ansonsten hätte der Herr sie uns schon durch den Geist kundgetan (Lehre und Bündnisse 76:114-116). Übrigens, Rama war auch eine Stadt im Gebiet des Stammes Benjamin, etwa drei Kliometer nördlich Jerusalem (Josia 19:29; 1. Samuel 28:3), und der Name Rama bedeutet im Hebräischen `Höhe´.

Hast du eine Idee, wie Moroni darauf kommt, dass es sich um denselben Hügel handelt?

Freitag, 4. Juni 2021

Sie kämpften einen überaus schweren Kampf

 

(Bild: Quelle)

Moroni lässt uns wissen, dass die Kämpfe zwischen den Armeen von Koriantumr und Schiz an anderer Stelle weitergingen (Ether 15:7-8). „Und es begab sich: Sie kämpften einen überaus schweren Kampf, worin Koriantumr abermals verwundet wurde, und er wurde durch den Blutverlust ohnmächtig.“ (Ether 15:9).

Sie kämpften einen überaus schweren Kampf. Dabei kommt mir ein anderer Kampf in den Sinn, über den uns in der Offenbarung des Johannes berichtet wird, ein Kampf, der im Himmel entbrannte. Und zwar erhoben sich `Michael´ und seine Engel, und sie kämpften gegen den `Drachen´ und seine Engel (Offenbarung 12:7). Wer waren hier die gegnerischen Kämpfer? Michael, auch als `Erzengel´ bezeichnet, ist derjenige, der später als Adam, der erste von Gott geschaffene Mensch auf Erden, bekannt wurde (Lehre und Bündnisse 27:11). Gegner Michaels war „der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt; …“. In diesem `geistigen Kampf´ waren der Teufel mit seinen Anhängern diejenigen, die sich nicht durchsetzen konnten. (Offenbarung 12:9).

Dieser Verlierer allerdings versucht nun mit allen Mitteln uns, die wir uns im Himmel für Gott entschieden, und mit Michael gegen ihn, `den Drachen´, erfolgreich gekämpft hatten, hier auf Erden zu Fall zu bringen (2. Nephi 2:27). So sind wir also hier auf Erden täglich in einen, manchmal auch `überaus schweren Kampf´ mit Satan verwickelt. Darüber hinaus wird es eines Tages noch einen finalen `überaus schweren Kampf´ geben, eine Schlacht, die Michael und dann Gott selber führen werden. Weißt du, welche Schlacht das sein wird? (Lösung: lies hier). Ich lerne, damals waren wir `gemeinsam´ stark und erfolgreich, heute können wir es auch sein. Wir müssen uns nur mit den `himmlischen Mächten´ gegen die `Mächte der Finsternis´ zusammenschließen. Wie machen wir das? Indem wir uns oft versammeln und uns umeinander kümmern (Moroni 6:5).

Welchen kürzlichen Kampf gegen Satan hast du wie gewonnen?

Donnerstag, 3. Juni 2021

Das Volk Koriantumr wurde zum Zorn gegen das Volk Schiz aufgestachelt

 

Hassreden sind die Pest der modernen Kommunikationskultur
(Bild: Quelle)

Moroni, der Sohn Mormons, der den Bericht des jareditischen Propheten Ether zusammenfasst, lässt uns nun wissen: „Und es begab sich: Das Volk kehrte von seinem Übeltun nicht um; und das Volk Koriantumr wurde zum Zorn gegen das Volk Schiz aufgestachelt; und das Volk Schiz wurde zum Zorn gegen das Volk Koriantumr aufgestachelt; darum lieferte das Volk Schiz dem Volk Koriantumr einen Kampf.“ (Ether 15:6).

Das Volk Koriantumr wurde zum Zorn gegen das Volk Schiz aufgestachelt. Stellt sich die Frage, wer hat hier wen zum Zorn aufgestachelt?

Aufstacheln in diesem Zusammenhang bedeutet doch soviel wie jemanden durch `aufhetzende Rede´ o. ä. zu Kriegshandlungen zu veranlassen, einander umzubringen. So etwas würde doch Gott nicht tun, oder? Aber was lese ich da in Jesaja, wo es um das drohende Gericht über Ägypten geht? Der Herr „… will Ägypten gegen Ägypten aufstacheln, dass sie kämpfen werden, jeder gegen seinen Bruder und jeder gegen seinen Nächsten, Stadt gegen Stadt, Königreich gegen Königreich.“ (Jesaja 19:2). Das kann doch nicht sein, dass der Herr zu solchem Tun `aufstachelt´! Ich hoffte, dass es in der inspirierten Version von Joseph Smith anders lautet, aber da steht, dass der Herr die Ägypter gegen die Ägypter `aufstellen´ würde: „And I will set the Egyptians against the Egyptians …“ (siehe hier), wie auch in der King-James-Version (siehe hier). Ich verstehe es so, wie es in Mormon erklärt wird. Diejenigen, die bewusst die Gebote des Herrn übertreten, müssen die ausgesetzte Strafe erleiden, wenn sie nicht umkehren, und diese Strafe erfolgt durch das Handeln anderer Schlechter: „… die Strafgerichte Gottes ereilen die Schlechten, und es ist durch die Schlechten, dass die Schlechten bestraft werden; denn es sind die Schlechten, die den Menschenkindern das Herz zum Blutvergießen aufstacheln.“ (Mormon 4:5). Ich lerne, ich verstehe einfach noch nicht alles.

Ist es dir schon mal passiert, dass du jemand zum Zorn gegen einen anderen hättest `aufstacheln´ wollen, und wie hast du dich dann verhalten?

Mittwoch, 2. Juni 2021

Wenn er sich ihm auslieferte

 

(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Die Reaktion von Schiz auf das Angebot von Koriantumr (Ether 15:4): „Und es begab sich: Als Schiz seinen Brief empfing, schrieb er einen Brief an Koriantumr: Wenn er sich ihm auslieferte, damit er ihn mit seinem eigenen Schwert töten könne, werde er das Leben des Volkes verschonen.“ (Ether 15:5).

Wenn er sich ihm auslieferte. Korinatumr hatte Schitz gebeten, die mörderischen Auseinandersetzungen zwischen ihren Parteien aufzugeben. Im Gegenzug würde er sein Königsamt niederlegen. Dieses Angebot schlug Schiz, aufgrund seines übermäßigen Zornes, ob des Todes seines Bruders Lib, aus (Ether 14:16). Er hatte nämlich geschworen, sich deshalb an Koriantumr zu rächen, aber ebenso am Wort des Herrn durch den Propheten Ether, dass Koriantumr nicht durch das Schwert fallen solle (Ether 14:24).

Das Königtum aufzugeben ist eine Sache, aber eine ganz andere, sein Leben für das Leben seines Volkes aufgeben zu sollen. Da werde ich an eine Schriftstelle im Neuen Testament erinnert: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ (Johannes 15:13). Diese Aussage machte Jesus im Zusammenhang mit seiner zweiten Abschiedsrede, in der er u. a. seinen Anhängern das Gebot gab, einander zu lieben, wie er sie geliebt hat. Dann zeigte er, wie unendlich groß seine Liebe zu den Kindern Gottes war. Er litt im Garten Getsemani für die Sünden all dieser, wobei ihn `Traurigkeit und Angst überkam (Matthäus 26:37-38), und auf Golgatha befahl er seinen Geist in die Hände seines Vaters, und gab seinen Leib auf (Lukas 23:46). Am dritten Tag danach erstand er aber wieder von den Toten auf (Lukas 24:46). ER HAT SEIN LEBEN FÜR UNS ALLE HINGEGEBEN UND WIEDER AUFGENOMMEN, DAMIT AUCH WIR LEBEN KÖNNEN! Ich lerne, nie hat jemand so große Liebe gezeigt, wie Jesus es getan hat und natürlich auch weiter tut, indem er unser Fürsprecher beim Vater ist (1. Johannes 2:1; Lehre und Bündnisse 110:4).

Für wen hast du schon mal bei wem `Fürsprache´ wofür gehalten?