Mittwoch, 31. Oktober 2018

Denn gewiss ist es die Erde, die sich bewegt, und nicht die Sonne

Mormon teilt uns seine Gedanken über den allmächtigen Gott mit, dass die Natur auf sein Wort achtet und alles macht, was er sagt (Helaman 12:9-11) und fährt dann fort: „Ja, wenn er zur Erde spricht: „Du sollst zurückgehen, so daß der Tag um viele Stunden verlängert sei—so geschieht es, 15  und so geht die Erde gemäß seinem Wort zurück, und es erscheint dem Menschen, als stünde die Sonne still; ja, und siehe, dies ist so; denn gewiß ist es die Erde, die sich bewegt, und nicht die Sonne.“ (Helaman 12:14-15).
Denn gewiss ist es die Erde, die sich bewegt, und nicht die Sonne. Wann machte Mormon diese Aussage? Ungefähr 385 n. Chr., als er die Zusammenfassung schrieb. Wann lebte der Gelehrte, der sich traute zu sagen: "Und sie bewegt sich doch..." – gemeint die Erde? 1564 bis 1642. Bis dahin wurde von Seiten der katholischen Kirche das heliozentrische Weltsystem, nach dem die Sonne im Zentrum steht, abgelehnt. Dieses neue Weltbild, dass die Sonne im Zentrum steht und sich alle Planeten, auch die Erde, um die Sonne drehen, begründeten Nikolaus Kopernikus und weitere namhafte Wissenschaftler. In seinem Todesjahr 1543 veröffentliche er diese seine Beobachtung.
Woher konnte nun Mormon, schon Eintauseneinhundertachtundfünfzig Jahre vor Kopernikus diese Erkenntnis haben, abgesehen davon, dass beide auf voneinander getrennten Kontinenten lebten? Wenn wir uns die Schriften Abrahams ansehen, die Joseph Smith erhalten und übersetzt hat, lernen wir, dass der Herr Gott ihn, Abraham, mittels Urim und Tummim über die Sonne, den Mond und die Sterne belehrte (Köstliche Perle Abraham 3, Zusammenfassung). In diesem Kapitel lernen wir, dass Abraham über die Hierarchie der Planeten unterwiesen wurde (Köstliche Perle Abraham 3:6-13). Abraham lebte etwa 2000 v. Chr. Auch dem Mose (um die 1300 v. Chr.) zeigte der Herr das Werk seiner Hände (Köstliche Perle Mose 1:4). Die Aufzeichnungen des Mose hatten die Nephiten auf den Messingplatten (1 Nephi 5:11–13). Auf diese Weise könnte Mormon dieses Wissen erlangt haben – natürlich ist persönliche Offenbarung von Gott auch eine Möglichkeit.

sonnensystem (Bild: Quelle)

Dienstag, 30. Oktober 2018

O wie groß ist die Nichtigkeit der Menschenkinder

Mormon führt seine Gedanken weiter aus: „O wie groß ist die Nichtigkeit der Menschenkinder; ja, sie sind sogar weniger als der Staub der Erde.“ (Helaman 12:7).
O wie groß ist die Nichtigkeit der Menschenkinder. `Nichtigkeit´ im Sinne dieser Aussage, will die `Bedeutungslosigkeit, Belanglosigkeit´ des Menschen zum Ausdruck bringen. Mormon sagt, dass die Bedeutung des Menschen noch viel geringer sei, als der Staub der Erde. Inwiefern? In den nächsten Versen erklärt er dies. Er begründet die `Nichtigkeit´ des Menschen damit, dass der Staub der Erde auf das Wort Gottes hin das tut, was er befiehlt, während der Mensch sich gegen sein Wort sträubt (Helaman 12:8). Eine ähnliche Aussage finden wir im Alten Testament. Jesaja bekundet die Erhabenheit Gottes gegenüber dem Volk Israel und bringt zum Ausdruck: „Siehe, die Nationen sind wie ein Tropfen am Eimer, sie gelten so viel wie ein Stäubchen auf der Waage. Ganze Inseln wiegen nicht mehr als ein Sandkorn.“ (Jesaja 40:15).
Was soll nun damit zum Ausdruck gebracht werden? Eine Erklärung finden wir in der Begegnung Gottes mit Mose. Der Herr ließ Mose seine Schöpfungen sehen und dieser war überwältigt (Köstliche Perle Mose 1:8). Als der Herr sich wieder von ihm zurückzog, war er körperlich so schwach, dass er für viele Stunden nicht mehr stehen konnte. Dann bekundete er seine Erkenntnis so: „… Nun weiß ich aus diesem Grunde, daß der Mensch nichts ist, und das hätte ich nie gedacht.“ (Köstliche Perle Mose 1:9-10). Wenn wir all die Werke erkennen könnten, die Gott geschaffen hat, dann würden auch wir diese Aussagen richtig verstehen können (Köstliche Perle Mose 1:4-5). Dessen ungeachtet, dürfen wir darüber nicht deprimiert sein, denn wir sind seine Kinder (Köstliche Perle Mose 1:6) und wir haben große Macht empfangen, Macht über Satan, wie wir am Beispiel des Mose lernen. Nachdem nämlich die Macht Gottes von ihm gegangen war, kam Satan und gebot ihm, ihn anzubeten. Dem verweigerte sich Mose und Satan wurde sehr ungehalten und forderte es weiterhin, bis Mose schließlich sagte: „… Im Namen des Einziggezeugten, weiche von hier, Satan!“ und Satan blieb nichts anderes übrig, als zu weichen (Köstliche Perle Mose 1:21-22). Ich lerne daraus, dass wir Kinder Gottes in unserer Entwicklung noch gaaanz am Anfang stehen, `nichtig´ im Vergleich zu Gott, der uns dessen ungeachtet seine Macht anvertraut (siehe auch Blogbeitrag: „Lass lieber in dem Land eine Hungersnot sein“). Mit ihr dürfen wir selbstredend nur in seinem Sinne umgehen. Wie verstehst du das mit der `Nichtigkeit der Menschenkinder´?

schöpfung(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Montag, 29. Oktober 2018

Sie wollen nicht, dass er ihr Führer sei

Mormon äußert weiter seine Ansichten über die Nephiten und Lamaniten in und um Zarahemla: „Siehe, sie wünschen nicht, daß der Herr, ihr Gott, der sie erschaffen hat, über sie herrsche und regiere; ungeachtet seiner großen Güte und seiner Barmherzigkeit ihnen gegenüber, achten sie seine Ratschläge für nichts, und sie wollen nicht, daß er ihr Führer sei.“ (Helaman 12:6).
Sie wollen nicht, dass er ihr Führer sei. Mit dem Begriff `Führer´ verbinden wir Deutschen meist etwas ausgesprochen Negatives. Mir fällt dabei unwillkürlich, neben anderen, ein uneingeschränkter Parteiführer und späterer Diktator des Deutschen Reiches in der Zeit des Nationalsozialismus ein.
Es gibt allerdings nicht nur schlechte Führer, Führer, die es auf menschenverachtende Machtausübung abgesehen haben. Aber wenn ich daran denke, wie die Massen ihm zujubelten und fanatisch schrien, wird mir ganz anders. Einem anderen Führer, der die Menschen so liebt, dass er unendliches Leid in Getsemani auf sich nahm, das Leid der gesamten Menschheit, und sein Leben für sie ließ, um es ihnen zu ermöglichen, auch vom Tod auferstehen zu können, dem habe ich noch nicht solche Massen zujubeln hören. Eigenartig. Ich juble ihm zu, meinem Erlöser, und zwar, indem ich mich befleißige mehr und mehr nach seinem Wort zu leben. Wen willst du als Führer haben?

führer
Das sind Führer, denen ich folge, Bevollmächtigte Führer Gottes
(Mitte. Präsident Russel M. Nelson; Links: 1. Ratgeber Präsident Dallin H. Oaks; Rechts: 2. Ratgeber Präsident Henry B. Eyring)
(Bild: Quelle)

Sonntag, 28. Oktober 2018

Im Stolz überheblich zu werden

Mormon schildert weiter seine Gedanken zum Volk: „Ja, wie schnell, im Stolz überheblich zu werden, ja, wie schnell, zu prahlen und allerart dessen zu tun, was von Übel ist, und wie langsam sind sie doch, sich des Herrn, ihres Gottes, zu erinnern und seinen Ratschlägen Gehör zu schenken, ja, wie langsam, auf den Pfaden der Weisheit zu wandeln!“ (Helaman 12:5).
Im Stolz überheblich zu werden. Im Sinne des Evangeliums meint Stolz, dass man in seinem Selbstbewusstsein ein übersteigertes Gefühl der Selbstzufriedenheit entwickelt und man abweisend gegenüber Ratschlägen anderer wird. Diese Eigenschaft ist vom Herrn nicht erwünscht (Sprüche 6:16-17), weil sie uns am Fortschritt hindert (Matthäus 23:12). Wir sind der Auffassung, dass wir alles wissen und können und es nichts mehr dazuzulernen gibt. Stolz in diesem Sinne hindert uns weitere Gotteserkenntnis zu erlangen. Unser Herz verhärtet sich und wir sind nicht mehr fähig, die feine leise Stimme des Heiligen Geistes zu empfinden.
Gerade aber diese Stimme des Heiligen Geistes, der dritten Person in der Gottheit (Lehre und Bündnisse 20:28), ist so notwendig, um Gott kennenzulernen. Denn ihn zu erkennen bedeutet `ewiges Leben´ (Johannes 17:3). Und wer sehnt sich nicht nach ewigem Leben (Lehre und Bündnisse 9:39)? Menschen sehnen sich schon hier auf Erden ewig leben zu können. Mein Ziel und Streben geht aber dahin, nach diesem Erdenleben für alle Zeit und Ewigkeit bei unseren himmlischen Eltern leben zu dürfen. Dafür lohnt es sich für mich, auf Stolz zu verzichten (Lehre und Bündnisse 88:121) und demütig die Weisungen des Vaters anzunehmen und richtig anzuwenden. Eben, so schnell als möglich, in Einklang mit den Lehren Gottes zu kommen und so zu leben, wie er es von mir möchte und `gaaanz langsam´, besser gar nicht, auf die Einflüsterungen Satans achten. Wie gehst du mit Stolz in diesem Sinne um?

stolz(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Samstag, 27. Oktober 2018

O wie töricht und wie eitel und wie böse und teuflisch … sind doch die Menschenkinder

Mormon, der die vielen überlieferten Berichte zusammenfasste (Worte Mormon 1:3,9) macht weitere eigene Aussagen über die Eigenarten der Menschheit: „O wie töricht und wie eitel und wie böse und teuflisch und wie schnell, Übles zu tun, und wie langsam, Gutes zu tun, sind doch die Menschenkinder, ja, wie schnell, auf die Worte des Bösen zu hören und ihr Herz auf die Nichtigkeiten der Welt zu setzen!“ (Helaman 12:4).
O wie töricht und wie eitel und wie böse und teuflisch … sind doch die Menschenkinder. Jemand, der töricht ist, handelt unklug, unvernünftig, unüberlegt. Jemand, der eitel ist, möchte gerne als klug gelten. Ein böser Mensch handelt moralisch verwerflich. Wer teuflisch ist, handelt äußerst bösartig und grausam, er führt einem anderen bewusst Schaden oder Leid zu und erfreut sich daran. Böses Handeln erfolgt merkwürdigerweise äußerst schnell, während gutes Handeln ganz langsam von der Hand geht. Böse Einflüsterungen werden offensichtlich ohne weitere Hindernisse und schnell in das Gedankengut übernommen und in entsprechende Handlungen umgesetzt. Gute hingegen werden scheinbar stark ausgebremst.
Eine Möglichkeit wie törichtes Handeln zustande kommt: Zorn (Sprüche 14:17). Eitelkeit verhindert geistiges Wachstum und kann sogar dazu führen, die ganze Kirche unter Schuldspruch zu stellen, wie es unter den ersten Heiligen im Jahr 1832 der Fall war (Lehre und Bündnisse 84:54-55). Böse Gedanken kommen aus dem Herzen, wie „… Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Lästerungen.“ (Matthäus 15:19) und zwar von Jugend an (Genesis 8:21) und machen den Menschen unrein (Matthäus 15:20). Teuflisch ist weltliche Weisheit (Jakob 3:15). Ich lerne, dass ich mich solcher Eigenschaften entledigen muss, indem ich sie durch entgegengesetzte austausche, und zwar nicht langsam, sondern schnell. Dies gelingt mir umso besser, je eifriger ich mich mit dem Wort Gottes auseinandersetze (Mosia 1:6-7). Wie gehst du mit diesen oben genannten menschlichen Eigenschaften um?

eitelkeit
(Bild: Quelle)

Freitag, 26. Oktober 2018

Wenn der Herr sein Volk nicht mit vielen Bedrängnissen züchtigt

Mormon, der ja diese Zusammenfassung schrieb (Worte Mormon 1:3,9), weist uns auf noch eine weitere Eigenart von uns Menschen hin: „Und so sehen wir: Wenn der Herr sein Volk nicht mit vielen Bedrängnissen züchtigt, ja, wenn er sie nicht mit Tod und mit Schrecken und mit Hungersnot und mit allerart Seuche heimsucht, so erinnern sie sich seiner nicht.“ (Helaman 12:3).
Wenn der Herr sein Volk nicht mit vielen Bedrängnissen züchtigt. Im Alten Testament lernen wir, dass sogar nach heftiger Züchtigung das Volk des Herrn immer noch nicht Umkehr übte. Weder Hungersnot, Trockenperiode vor der Ernte, Vernichtung der Ernte durch Ungeziefer, Pest und kriegerische Auseinandersetzungen, noch eine Vernichtung wie in Sodom und Gomorra, konnten Israel nicht zur Umkehr bewegen. (Amos 4:6-11). So verrannt hatten sie sich in falsches Handeln, das sie bei ihren Nachbarn sahen und ihnen offensichtlich mehr zusagte, als das Gesetz das der Herr Mose gegeben hatte. Was sagt der Herr seinem Volk in dieser Situation? „Darum will ich dir all das antun, Israel, und weil ich dir all das antun werde, mach dich bereit, deinem Gott gegenüberzutreten.“ (Amos 4:12).
In heutiger Zeit ergeht es uns nicht wesentlich anders. Die Verfolgung, die die Heiligen um die 1833 in Kirtland zu erdulden hatten und vieles andere, brachte viel Zwist und Unruhe untereinander hervor. Der Herr sprach mit Joseph Smith darüber und sagte ihm, „Siehe, ich, der Herr, habe kein Wohlgefallen an vielen, die in der Kirche in Kirtland sind;“ (Lehre und Bündnisse 98:19). Im folgenden Vers zählt er die Vergehen des Volkes auf (Lehre und Bündnisse 98:20). Und dann teilt er ihm mit, dass er sie züchtigen werde, wenn sie nicht umkehren würden (Lehre und Bündnisse 98:21). Schon als Kind wird uns doch von unseren irdischen Eltern klargemacht, dass uns Strafe erwartet, wenn wir ungehorsam sind. Irgendwie verlieren wir den Reiz an Übertretung dennoch nicht. Und das bis ins Alter hinein. Wir übertreten die Straßenverkehrsverordnung, sammeln dafür entsprechende Aufforderungen Bußgelder abzutreten, halten uns eine kleine Weile an die Geschwindigkeitsbeschränkung und fahren dann irgendwann wieder schneller als erlaubt. Irgendwie funktioniert es doch nicht ganz so mit dem Sprichwort: „Durch Schaden wird man klug“. Wie sagte schon der deutsche Dichter Friedrich Rückert (1788-1866) „Durch Schaden wird man klug / Sagen die klugen Leute. / Schaden litt ich genug, / Doch bin ich ein Tor noch heute.“. Ich versuche mir immer bewusst zu sein, dass ich eines Tages meinem Schöpfer gegenübertreten muss, um Rechenschaft abzulegen (Römer 14:12). Wie ergeht es dir mit Übertreten, Züchtigung durch den Herrn, Umkehr … ?

Unliebsame Überraschung: ein Knöllchen an der Windschutzscheibe. An zwei Wochenenden teilten die Mitarbeiter des Wandlitzer Ordnungsamtes 1449 schriftliche Verwarnungen an Falschparker aus. Besonders kritisch ist die Situation in Ützdorf.
(Bild: Quelle)

Donnerstag, 25. Oktober 2018

Wenn er sein Volk gedeihen lässt … ist die Zeit, dass sie … den Heiligen mit Füßen treten

Mormon, der ja diese Zusammenfassung schreibt (Worte Mormon 1:3,9), weist uns auf eine weitere Eigenart von uns Menschen hin: „Ja, und wir können sehen, genau zu der Zeit, wenn er sein Volk gedeihen läßt, ja, indem ihre Felder, ihr Kleinvieh und ihre Herden und ihr Gold und ihr Silber und allerlei Kostbarkeiten jeder Gattung und Art zunehmen; indem er ihr Leben schont und sie aus den Händen ihrer Feinde befreit; indem er ihren Feinden das Herz erweicht, so daß sie ihnen nicht den Krieg erklären; ja, und kurz gesagt, indem er alles für das Wohlergehen und Glücklichsein seines Volkes tut, ja, dann ist die Zeit, daß sie ihr Herz verhärten und den Herrn, ihren Gott, vergessen und den Heiligen mit Füßen treten—ja, und dies wegen ihrer Unbeschwertheit und ihres überaus großen Wohlstandes.“ (Helaman 12:2).
Wenn er sein Volk gedeihen lässt … ist die Zeit, dass sie … den Heiligen mit Füßen treten. Jemanden mit Füßen treten bedeutet so viel, wie ihn zu missachten, schlecht oder brutal zu behandeln. Wenn ich etwas mit Füßen trete, dann tue ich verbotenes, setze mich über etwas hinweg, handle zuwider. Dies auf Gott bezogen ist doch genauso, als wenn ich denjenigen, der mich ernährt, ins Gefängnis einsperren lassen würde. Ich säge doch den Ast ab, auf dem ich sitze. Das Ergebnis: `Abfall´ (ich falle doch mit dem Ast).
Ich lerne im Neuen Testament, als es um den `Abfall vom Glauben´ geht, dass das Sühnopfer des Herrn auf mich keine Anwendung finden wird, wenn ich `vorsätzlich sündige´ – mit fester Absicht bzw. festem Entschluss (Hebräer 10:26). Eine noch viel härtere Strafe erwartet den, „… der den Sohn Gottes mit Füßen getreten, das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, verachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?“ (Hebräer 10:29). Ich setze all meine Kraft ein, dass ich vom Satan nicht so weit gebracht werde, dass ich meinen Retter mit Füßen trete. Ich habe keine Lust auf `Abfall´ (dass ich vom wahren Gottesglauben abfalle). Welche Gedanken bewegen dich im Zusammenhang mit `den Heiligen mit Füßen treten´?


(Bild: Quelle)

Mittwoch, 24. Oktober 2018

Wie falsch und auch wie wankelmütig die Menschenkinder im Herzen sind

Mormon, der ja diese Zusammenfassung schreibt (Worte Mormon 1:3,9), weist uns auf einen wesentlichen Aspekt hin: „Und so können wir erkennen, wie falsch und auch wie wankelmütig die Menschenkinder im Herzen sind; ja, wir können sehen, daß der Herr in seiner großen, unendlichen Güte diejenigen segnet und gedeihen läßt, die ihr Vertrauen in ihn setzen.“ (Helaman 12:1).
Wie falsch und auch wie wankelmütig die Menschenkinder im Herzen sind. Von dem deutschen Aphoristiker Werner Mitsch (* 23. Februar 1936) stammt folgender Ausspruch: „Das einzig Echte an manchen Menschen ist ihre Falschheit.“ Wenn jemand diese Eigenschaft besitzt, so ist er unaufrichtig, verlogen. Er ist unehrlich. Solch einem Menschen mag man nicht vertrauen. Ein Mensch mit der Charaktereigenschaft des Wankelmutes ist nicht fest entschlossen, er schwankt zwischen zwei oder mehr Möglichkeiten hin und her. Auch auf einen solchen Menschen ist kein Verlass.
Was der Herr von solchen Eigenschaften hält, erfahren wir in der Schrift. Als Christus seine zwölf Apostel erwählt hatte, forderte er sie auf: „Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.“ (Matthäus 10:16; Lutherbibel 2017). In seinem Lobgesang auf Gottes Wort bringt der Psalmenschreiber zum Ausdruck: „Ich hasse die Wankelmütigen und liebe dein Gesetz.“ (Psalm 119:113; Lutherbibel 2017). Gerne bemühe ich mich diese beiden Eigenschaften nicht zu entwickeln. Ich will weder falsch noch wankelmütig sein. Bei beidem hilft mir das Studium des Wortes Gottes, da es mich ermuntert, die guten Eigenschaften zu entwickeln und auszubauen. Wie werde ich in neuzeitlicher Offenbarung aufgefordert Macht anzuwenden? „… nur mit überzeugender Rede, mit Langmut, mit Milde und Sanftmut und mit ungeheuchelter Liebe, 42  mit Wohlwollen und mit reiner Erkenntnis, wodurch sich die Seele sehr erweitert, ohne Heuchelei und ohne Falschheit—„ (Lehre und Bündnisse 121:41-42). Was hältst du von Falschheit und Wankelmut?

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Dienstag, 23. Oktober 2018

Wurden sie stärker und stärker in ihrem Stolz und in ihrer Schlechtigkeit

„Und es begab sich: Im fünfundachtzigsten Jahr wurden sie stärker und stärker in ihrem Stolz und in ihrer Schlechtigkeit; und so wurden sie wiederum reif zur Vernichtung.“ (Helaman 11:37).
Wurden sie stärker und stärker in ihrem Stolz und in ihrer Schlechtigkeit. Auf der einen Seite gibt es Gott und das Gute, das er mit uns vorhat. Auf der anderen Seite Satan, der sich daran erfreut, uns Menschen in den Abgrund zu ziehen, um uns zu vernichten. Wenn ich in der Mitte dazwischen stehe und mich zu der einen der beiden Seiten hin bewege, nimmt die Entfernung zur anderen Seite folgerichtig zu, wenn sich deren Standpunkt nicht verändert. Mit der Zunahme des Abstandes zu einer dieser Seiten, nimmt ihre Anziehungskraft mit dem Quadrat der Entfernung ab, während die Kraft der Anziehung der anderen Seite entsprechend zunimmt (Newtonsches Gravitationsgesetz; siehe Bild unten).
Ich muss mich also entscheiden, welcher Seite ich mich annähere. Diese Möglichkeit hat uns unser Schöpfer gegeben. Und er sagt uns auch, was passiert, wenn wir uns welcher Seite nähern (Genesis 2:16-17; 2. Nephi 2:15-16). Ich bin von Herzen dankbar, dass meine liebe Mutter mir durch ihr Beispiel gezeigt hat, welcher Seite es sich mehr lohnt sich zu nähern. Ich bemühe mich, mich dem Herrn immer mehr zu nähern. Dabei bleibt es nicht aus, dass auch Rückschritte passieren – Satan eilt mir hinterher, um die Distanz „r“, zu ihm wieder zu verringern. Doch mir ist auch beigebracht worden, dass ich nicht aufgeben darf, wenn es mir wichtig ist das eine Ziel zu erreichen. Der US-amerikanische Erfinder, unter unzähligem Anderen auch der Entdecker des glühelektrischen Effekts, Thomas Alva Edison (1847 - 1931) sagte: „Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sichere Weg zum Erfolg ist immer, es doch noch einmal zu versuchen.“ Welche Erfahrungen hast du schon mit den Abständen zu etwas und der entsprechenden Anziehungskraft gemacht?

anziehung(Bild: Quelle)

Montag, 22. Oktober 2018

Fingen sie wieder an, den Herrn, ihren Gott, zu vergessen

Gerade mal ein Jahr ist vergangen seitdem sich das Volk an den Herrn erinnerte (Helaman 11:34-35): „Und im zweiundachtzigsten Jahr fingen sie wieder an, den Herrn, ihren Gott, zu vergessen. Und im dreiundachtzigsten Jahr fingen sie an, im Übeltun stark zuzunehmen. Und im vierundachtzigsten Jahr besserten sie ihre Wege nicht.“ (Helaman 11:36).
Fingen sie wieder an, den Herrn, ihren Gott, zu vergessen. Das Gedächtnis des Volkes war wohl nicht sonderlich gut. Aber wie heißt es bei Alma dem Jüngeren: „So sehen wir, wie schnell die Menschenkinder den Herrn, ihren Gott, vergessen …“ (Alma 46:8). Wie sagte der französische Philosoph und Romanautor Honoré de Balzac (1799 -1850): „Das Gedächtnis ist so kurz und das Leben so lang.“
Oscar Wilde (1854 - 1900, eigentlich Oscar Fingal O'Flahertie Wills, irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor) formulierte in The Importance of Being Ernest: „Gedächtnis ist das Tagebuch, das wir immer mit uns herumtragen.“ Mein Gedächtnis ist nach langen Jahren des Gebrauchs auch schon etwas abgenutzt und funktioniert nicht mehr ganz so gut wie früher. Deshalb halte ich vieles auch noch schriftlich in meinem `Tagebuch´ fest. Dann kann ich darauf zurückgreifen, wenn ich in meinen Gedächtnisschubladen etwas nicht mehr wiederfinde. Es ist sicher da, davon bin ich überzeugt, aber ich weiß nicht mehr in welcher Ablage. Was das Evangelium von Jesus Christus anbelangt, da bin ich ja auch so froh, dass es uns nicht nur mündlich überliefert wurde. Wunderbare Menschen haben sich irrsinnig viel Mühe gemacht und ihre Erlebnisse mit Gott auf Metallplatten graviert. Joseph Smith hat unter gefährlichen Umständen diese Platten, das Buch Mormon, im Auftrag des Herrn übersetzt und wir dürfen von ihrem liebevollen Dienst profitieren. Ich honoriere ihre hingebungsvolle Arbeit, indem ich mich immer und immer wieder in ihre `Tagebücher´ vertiefe – damit ich den Herrn nicht vergesse. Welche Erfahrungen hast du schon mit dem Vergessen gemacht – oder hast du das vergessen?

Und es begab sich: Die spannende Geschichte hinter der Redewendung(Bild: Quelle)

Sonntag, 21. Oktober 2018

Sich des Herrn, seines Gottes, zu erinnern

Die Gadiantonräuber richteten unter dem Volk große Vernichtung an (Helaman 11:33). „Nun stachelte dieses große Übel, das über das Volk kam wegen seiner Übeltaten, es wiederum auf, sich des Herrn, seines Gottes, zu erinnern.“ (Helaman 11:34).
Sich des Herrn, seines Gottes, zu erinnern. Wenn um dich herum Mord und Totschlag passieren, ja sogar dein Mann/deine Frau und deine Kinder entführt werden, ist es wohl nur verständlich, dass große Furcht über dich kommen wird, und ebenso über all die Leidensgenossen um dich herum (Helaman 11:32). Wieder erkennen wir, dass unter besonders schwierigen Lebensumständen die Menschen sich daran erinnern, dass es einen Gott gibt und eine `letzte Hoffnung´ keimt in ihnen auf, dass er derjenige ist, der ihnen helfen könnte.
Pythagoras von Samos (griechischer Mathematiker und Philosoph *um 570 v. Chr. auf Samos, Griechenland; † nach 510 v. Chr. in Metapont, Italien), ja der, von dem der nach ihm benannte Satz stammt – der `Satz des Pythagoras´, formulierte auch den folgenden Satz: „Gegen die Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Heilmittel: Hoffnung und Geduld.“ Hoffnung, eine positive Erwartung in jemanden. Und diese positive Erwartung wird, wenn es scheinbar keinen Ausweg mehr gibt, in Gott gesetzt. Ich ziehe gerne ständig, egal ob ich mich in einer ganz normalen Lebenssituation befinde, oder ob ich mich in hoffnungslos erscheinenden Umständen befinde, Hoffnung aus der Schrift, so wie es Paulus in seinem Brief an die Römer formulierte: „Denn alles, was einst geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der Schriften Hoffnung haben.“ (Römer 15:4). In welchen Situationen erinnerst du dich des Herrn deines Gottes und setzt Hoffnung auf Hilfe in ihn?

hoffnung(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Samstag, 20. Oktober 2018

Sie waren die Ursache, dass auf dem Antlitz des ganzen Landes große Furcht über das Volk kam

Die Gadiantonräuber setzten ihr Vernichtungswerk fort. Zwischendurch zogen sie sich immer wieder in ihre Verstecke in den Bergen und in der Wildnis zurück. So gelang es dem rechtschaffenen Teil des Volkes nicht, sie auszurotten (Helaman 11:27-31). „Und es begab sich: So endete dieses Jahr. Und die Räuber nahmen noch immer zu und wurden stark, so sehr, daß sie den gesamten Heeren der Nephiten und auch der Lamaniten Trotz boten; und sie waren die Ursache, daß auf dem Antlitz des ganzen Landes große Furcht über das Volk kam.“ (Helaman 11:32).
Sie waren die Ursache, dass auf dem Antlitz des ganzen Landes große Furcht über das Volk kam. Die Räuberbande war in der Lage einen `Guerillakrieg´ zu führen. Sie operierten aus ihren Verstecken in den Bergen und in der Wildnis heraus. Sie konnten selber festlegen, wann sie aus ihrer Sicherheit heraus wo einen Blitzangriff starten konnten, um sich ebenso schnell wieder dorthin zurückzuziehen. So waren sie nur sehr schwer erfolgreich zu bekämpfen. Sie konnten aus dem Nichts auftauchen und ebenso schnell wieder verschwinden. Immer mehr Teile der Bevölkerung beteiligten sich an diesem Guerillakrieg.
Guerillakriege werden u. a. geführt, wenn man sich außer Stande sieht, seine politischen und sozialen Forderungen rechtmäßig durchsetzen zu können. Die Gadiantonräuber hatten das Ziel die Mitglieder der Kirche des Herrn zu beherrschen. Und das konnten sie mit den bestehenden Gesetzen nicht erreichen. Auch im Alten Testament lesen wir über die Anwendung von Guerillataktik. Mattatias wandte sie an, als es darum ging, sich gegen heidnische Opfer zur Wehr zu setzen, die König Seleukos I von den Juden verlangte. Mattatias sammelte Gesetzestreue und floh mit diesen in die Berge, um sich neu zu konstituieren und sich von nun an mittels Guerillataktik, mit gezielten Einzelangriffen, die Autorität der Seleukiden in den einzelnen Orten zu untergraben, ohne selbst ein eigenes Heer aufzustellen (1. Makkabäer 2:15-28). Wie bei Allem, so gibt es auch in der Guerillataktik zwei Seiten einer Medaille. Dessen ungeachtet bevorzuge ich friedliche Einigungen bezüglich des Gesetzes Gottes. Für uns Privatpersonen eher zu berücksichtigen: das `Guerilla-Marketing´. Es handelt sich hierbei um Vermarktungsaktionen, die mit geringem Mitteleinsatz eine große Wirkung versprechen. Hierbei handelt es sich um „verschiedene kommunikationspolitische Instrumente, die darauf abzielen, mit vergleichsweise geringen Kosten bei einer möglichst großen Anzahl von Personen einen Überraschungseffekt zu erzielen, um so einen sehr hohen Guerilla-Effekt (Verhältnis von Werbenutzen und -kosten) zu erzielen“ (Hutter/Hoffmann; 2011) Welche Beispiele von Anwendungen der Guerillatechnik in den Heiligen Schriften oder im täglichen Leben kennst du?

guerilla marketingBeispiel für Guerilla-Marketing
(Bild: Quelle)

Freitag, 19. Oktober 2018

Sie suchten alle die geheimen Pläne Gadiantons hervor

Über die Abtrünnigen (Helaman 11:24) heißt es weiter: „Und so wurden sie im Laufe der Zeit, ja, selbst im Zeitraum von nicht vielen Jahren, zu einer überaus großen Räuberbande; und sie suchten alle die geheimen Pläne Gadiantons hervor, und so wurden sie Gadiantonräuber.“ (Helaman 11:26).
Sie suchten alle die geheimen Pläne Gadiantons hervor. Gadianton war ein gerissener Typ, der das geheime Werk des Raubens und Mordens beherrschte (Helaman 2:4) und mit Kischkumen zusammen eine Vereinigung gründete, die durch Eide aneinander gebunden war, um die bösen Ziele der Gruppe umzusetzen.
Geheime Pläne wurden mithilfe Satans schon früh entworfen (Köstliche Perle 5:51), umgesetzt und von Gerechten zurückgehalten (Alma 37:29), kamen aber bis in die heutige Zeit immer wieder zum Tragen. Dahinter steckt niemand anders, als der Teufel, der Vater aller Lügen (2. Nephi 2:9). Ich bin dankbar, dass ich mit solchen geheimen Banden noch nichts zu tun bekommen habe und auch nicht in deren Nähe zu leben brauche. Der Herr hat gesagt, dass er sie vernichten muss (2. Nephi 10:15). In welchem Zusammenhang hast du schon mal Erfahrung mit geheimen Bünden gemacht?

geheimbund(Bild: Quelle)

Donnerstag, 18. Oktober 2018

Dann zogen sie sich in die Berge und in die Wildnis und an geheime Orte zurück und versteckten sich

Über das, was die Abtrünnigen taten, außer Krieg mit ihren Brüdern zu führen (Helaman 11:24), wird uns berichtet: „Und sie begingen Mord und Plünderung; und dann zogen sie sich in die Berge und in die Wildnis und an geheime Orte zurück und versteckten sich, so daß sie nicht entdeckt werden konnten, und ihre Zahl vergrößerte sich täglich, denn es gab Abtrünnige, die zu ihnen hinausgingen.“ (Helaman 11:25).
Dann zogen sie sich in die Berge und in die Wildnis und an geheime Orte zurück und versteckten sich. Nachdem sie ihre verbrecherischen Taten vollbracht hatten, versteckten sie sich in den Bergen, um vom Gesetz nicht belangt werden zu können. Sie waren feige und standen nicht zu ihren Taten. Das ist ein Zeichen dafür, dass sie wussten, dass sie gegen das Gesetz verstoßen haben.
Ein ganz bekanntes Beispiel solchen Versteckens kenne ich aus der Schöpfungsgeschichte, in dem Abschnitt, in dem es um den Fall des Menschen geht. Nachdem Satan durch die Schlange mit Eva überzeugend darüber diskutiert hatte, dass es keinen anderen Weg zur Vervollkommnung geben würde, als von der verbotenen Frucht zu essen, und Eva auch ihren Mann überzeugt hatte zu essen, hörten sie den Vater und den Sohn kommen und sie `versteckten sich´. Als der Vater sie rief, kam Adam nicht umhin und antwortete: „… Ich habe deine Schritte gehört im Garten; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich.“ (Genesis 9:10). Sich verstecken ist also oft eine Reaktion aufgrund von Angst vor den Folgen nichtrechtschaffenen, ungesetzlichen Handelns. Allerdings lerne ich, dass dieses Verstecken nur einen kurzfristigen Aufschub der ausgesetzten Strafe erzielt. Das Verstecken hat einfach keinen Zweck, insbesondere nicht vor Gott. Wenn ich etwas angestellt habe, muss mir klar sein, dass ich dafür auch einzustehen habe, und den Konsequenzen nicht durch Verstecken entkommen kann. Also mache ich lieber sofort reinen Tisch, dann habe ich auch wieder ein ruhiges Gewissen und kann gut schlafen. In welchen Situationen hast du schon gemeint, dich lieber verstecken zu müssen?

Verstecken im Dunkeln(Bild: Quelle)

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Darum begannen sie einen Krieg gegen ihre Brüder

„Und es begab sich: Im achtzigsten Jahr der Regierung der Richter über das Volk Nephi gab es eine gewisse Anzahl von Abtrünnigen aus dem Volk Nephi, die einige Jahre zuvor zu den Lamaniten übergelaufen waren und den Namen Lamaniten auf sich genommen hatten, und auch eine gewisse Anzahl von wirklichen Abkömmlingen der Lamaniten, die von ihnen, oder von jenen Abtrünnigen, zum Zorn aufgestachelt wurden, darum begannen sie einen Krieg gegen ihre Brüder.“ (Helaman 11:24).
Darum begannen sie einen Krieg gegen ihre Brüder. Kaum hatte das Volk wegen seiner Umkehr Krieg, aufgrund Abwendung der von Nephi vom Herrn erbetenen Hungersnot (Helaman 11:1-2), beigelegt, da fingen Abtrünnige sieben Jahre danach wieder an Zorn zu schüren und Krieg zu beginnen.
Abtrünnigkeit bedeutet, dass jemand treulos geworden ist, von der Lehre abgefallen. Derjenige verhält sich gegenüber jemandem illoyal, ist untreu. Häufig werden Menschen aus den unterschiedlichsten Beweggründen, dem Herrn, seinem Evangelium und seiner Kirche untreu. Im Alten Testament lesen wir, dass das Volk des Herrn diesem immer wieder untreu wurde. Die führenden Männer und Priester, begingen Untreue, indem sie die Gräueltaten ihrer Nachbarvölker nachahmten und sogar sein Haus entweihten (2. Chronik 36:14). Ich lerne daraus, dass ich als jemand, der im Werk des Herrn Aufgaben erfüllen darf, den Mitmenschen kein schlechtes Beispiel sein darf, weil sie sich an mir orientieren und ich sie durch mein Verhalten zur Untreue anstiften würde. Ich mache mich dann mitschuldig, dass sie vom wahren Glauben abfallen und ggf. das ewige Leben verlieren. Ich bin dann ein Mitstreiter des Teufels. Wie kann ich mich davor hüten? Ich darf mein Herz nicht vom Herrn abwenden (Deuteronomium 29:17), muss deshalb eifrig und gebeterfüllt in den Heiligen Schriften arbeiten, darüber nachsinnen, um zu verstehen und dann richtig anzuwenden. Wie wendest du Abtrünnigkeit ab?

eifrig forschen(Bild: Quelle)

Dienstag, 16. Oktober 2018

Die die wahren Punkte der Lehre kannten, weil sie täglich viele Offenbarungen hatten

"Und im neunundsiebzigsten Jahr fing viel Zwist an. Aber es begab sich: Nephi und Lehi und viele ihrer Brüder, die die wahren Punkte der Lehre kannten, weil sie täglich viele Offenbarungen hatten, predigten darum dem Volk, so daß sie dessen Zwist im gleichen Jahr ein Ende setzten." (Helaman 11:23).
Die die wahren Punkte der Lehre kannten, weil sie täglich viele Offenbarungen hatten. Ganz klar, dass diejenigen, die Offenbarung empfangen, auch die wahren Punkte der Lehre kennen. Aber wie kommen Nephi und Lehi und viele ihrer Brüder dazu, täglich viele Offenbarungen zu empfangen? Von Ammon, dem Sohn König Mosias, der zwischen 90 und 77 v. Chr. Mit seinen Brüdern bei den Lamaniten eine Mission erfüllte und viele Menschen bekehrte (Alma 26:1-8), bekommen wir die Antwort auf diese Frage: Weil sie umgekehrt waren,, Glauben ausübten, gute Werke hervorbrachten und ohne Unterlass beteten. Solchen ist es nämlich geben, die Geheimnisse Gottes zu kennen und aufgrund dessen auch die Möglichkeit zu haben, viele Seelen zur Umkehr zu bringen (Alma 26:22).
Können alle, die sich an dieses Muster halten, täglich viele Offenbarungen erhalten? Auf jeden Fall wissen wir aufgrund von Offenbarung an den Gründnungspropheten Joseph Smith, dass alle diejenigen, die die Schlüssel aller geistigen Segnungen der Kirche innehaben, den Vorzug genießen, die `Geheimnisse des Himmelreichs´ - geistige Wahrheiten, die nur durch Offenbarung erkannt werden - zu empfangen (Lehre und Bündnisse 107:18-19). Der derzeitige lebende Prophet Russel M. Nelson lehrt uns, dass wir alle durch den Geist geführt werden können, wenn wir `wahrhaftig den Heiligen Geist empfangen´ "… und lernen, wie man seine Eingebungen erkennt und versteht …". Ja, er fordert uns auf: "Meine lieben Brüder und Schwestern, ich bitte Sie inständig, Ihre geistige Fähigkeit, Offenbarung zu empfangen, auszubauen." Er sagt: "Das Vorrecht, Offenbarung zu empfangen, ist eines der größten Geschenke Gottes an seine Kinder." Er sagt uns auch, wie wir in das Prinzip der Offenbarung hineinwachsen können: "Beten Sie im Namen Jesu Christi über Ihre Sorgen, Ihre Ängste, Ihre Schwächen, ja, auch die Sehnsüchte Ihres Herzens. Und dann hören Sie zu! Notieren Sie die Gedanken, die Ihnen in den Sinn kommen. Schreiben Sie Ihre Gefühle auf und setzen Sie das, was Ihnen eingegeben wird, in die Tat um." (lies gerne die ganze Rede: "Offenbarung für die Kirche, Offenbarung für unser Leben"). Wie gehst du vor, wenn du die Geheimnisse des Gottesreiches ergründen willst?

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Montag, 15. Oktober 2018

Außer dass es einige Streitigkeiten über Punkte der Lehre gab

Die Nephiten und Lamaniten betreffend, in der Zeit kurz vor Christi Geburt, erfahren wir: „Und sie hatten auch im achtundsiebzigsten Jahr Frieden, außer daß es einige Streitigkeiten über Punkte der Lehre gab, die von den Propheten festgelegt worden waren.“ (Helaman 11:22).
Außer dass es einige Streitigkeiten über Punkte der Lehre gab. Immer wieder gibt es in der Menschheitsgeschichte unterschiedliches Verständnis über die Lehre Gottes. Jeder Mensch hat andere Erfahrungen gemacht und sieht das Leben aus unterschiedlichen Perspektiven. So kommt es häufig zu Meinungsverschiedenheiten. Und wenn dann Menschen die Neigung haben rechthaberisch zu sein, die eigene Meinung immer für die richtige haltend und auf ihr beharrend, dann kann es schon mal krachen.
Aber immer wieder hat der Herr uns darauf hingewiesen, dass es keinen Streit geben solle (Mosia 23:15), denn der Teufel sei der Vater des Streites (3. Nephi 11:29). Insbesondere ist es schädlich, wenn wir anfangen über die Lehre des Herrn zu streiten (3. Nephi 11:28). Auch in jüngster Zeit hatte der Herr Anlass Menschen aufzufordern, nicht zu streiten, und zwar im Winterlager der Heiligen im Jahr 1847 (Lehre und Bündnisse 136:23). Ja, der Herr hat unter uns wiederum sein Evangelium aufgerichtet, „… damit es nicht so viel Streit gibt …“ (Lehre und Bündnisse 10:63). Dennoch gibt es auch unter den Heiligen einige, die Streit anfachen, weil sie mit der Handhabung einiger Evangeliumsgrundsätze nicht einverstanden sind. Sollte ich auf solche Leute treffen, werde ich im Geist die Hilfe des Herrn erflehen und auf seine leise Stimme achten, im festen Glauben darauf, dass er mir mitteilen wird, wie ich reagieren soll, ohne dass es zu einer Auseinandersetzung, einem Streit, kommt. Welche Auseinandersetzungen hast du in jüngster Zeit in der Kirche mitbekommen und wie stehst du zu Auseinandersetzungen in Bezug auf die Punkte der Lehre des Herrn?

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Sonntag, 14. Oktober 2018

Die Kirche breitete sich überall auf dem Antlitz des ganzen Landes aus

Das Volk hatte nun wieder Frieden und breitete sich über das ganze Land aus (Helaman 11:20). „Und es begab sich: Das sechsundsiebzigste Jahr endete in Frieden. Und das siebenundsiebzigste Jahr fing in Frieden an; und die Kirche breitete sich überall auf dem Antlitz des ganzen Landes aus; und der größere Teil des Volkes, Nephiten ebenso wie Lamaniten, gehörte der Kirche an; und sie hatten überaus großen Frieden im Land; und so endete das siebenundsiebzigste Jahr.“ (Helaman 11:21).
Die Kirche breitete sich überall auf dem Antlitz des ganzen Landes aus. Die durch die kriegerischen Auseinandersetzungen hervorgerufenen Verwüstungen wurden behoben und das Evangelium von Jesus Christus offensichtlich weiter unter dem ganzen Volk gelehrt, sodass sogar der überwiegende Teil der Nephiten als auch der Lamaniten, Mitglieder der Kirche Jesu Christi, einem ordnungsgemäßen Zusammenschluss von Gläubigen durch Taufe und Konfirmation, wurden.
Immer wieder gab es im Laufe der Menschheitsgeschichte ein Auf und Ab der Kirche von Jesus Christus. Es gab Zeitperioden, in denen die Menschen sein Wort annahmen und sich daran hielten und dann wieder Zeiten, in denen sie die heilsame Lehre verwarfen. Dies war dann jeweils auch mit `Glück und Unglück´ verbunden. Achteten sie das Wort des Herrn und hielten seine Gebote, konnte der Herr seinen Segen über ihnen ausschütten, im anderen Fall mussten sie das Leid ertragen, welches sie selber über sich gebracht haben, nachdem sie den weltlichen Verlockungen nachgegeben hatten. Über Ersteres freute sich der Herr, über Letzteres der Teufel. Heute leben wir gerade wieder in einer mit der Kirche des Herrn gesegneten Zeit und dies dauert an, bis der Herr seine tausendjährige Herrschaft auf Erden antreten wird. Ich bin dankbar, dass meine Mutter ein Ohr hatte, das auf `heilsame Mahnung´ gehört hat (Sprüche 15:31), die Mahnung der Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage: Umkehr zu üben, sich taufen zu lassen, konfirmiert zu werden und im Halten der Gebote Gottes auszuharren bis zum Ende dieses Erdenlebens (2. Nephi 9:23-24). Dadurch wurde dankbarer weise auch mein Ohr geöffnet. Die Kirche breitet sich inzwischen `auf dem Antlitz der ganzen Welt aus´, so wie der Herr den Gründungspropheten Joseph Smith angewiesen hat (Lehre und Bündnisse 58:64). Ausgehend von 6 Mitgliedern zur Gründung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage im April 1830, gibt es mittlerweile nach 188 Jahren über 16 Millionen Mitglieder in 188 Ländern (siehe hier). Was unternimmst du, damit weitere Kinder Gottes Seine Kirche kennenlernen und Seine Kirche sich weiter ausbreitet?

Mormon Newsroom(Bild: Quelle)

Samstag, 13. Oktober 2018

In allem, was Rechtschaffenheit betrifft

Über Nephis Bruder wird uns berichtet (gemeint die Söhne Helaman des Jüngeren): „Und siehe, Lehi, sein Bruder, stand ihm in allem, was Rechtschaffenheit betrifft, nicht das kleinste Teil nach.“ (Helaman 11:19).
In allem, was Rechtschaffenheit betrifft. Das letzte Mal, dass wir von Lehi, dem Bruder Nephis (Söhne Helaman des Jüngeren), gelesen hatten, war die Mitteilung, dass sie beide `in das Land Nordwärts gingen`, um dort dem Volk zu predigen. Inzwischen sind 14 Jahre vergangen (Helaman 6:6).
Wir lernen, dass Nephis Bruder Lehi ein ebensolch treuer Diener des Herrn war. Wie schön, wenn von einem gesagt werden kann: er „…stand ihm in allem, was Rechtschaffenheit betrifft, nicht das kleinste Teil nach.“ Ich muss mich total anstrengen, dass über mich in Bezug auf die Rechtschaffenheit meiner lieben Eltern, einst in meiner Grabrede so gesprochen werden könnte. Ich würde mich schämen, wenn dies nicht der Fall sein könnte. So lerne ich täglich in den Schriften, was meine Aufgabe ist und setze sie, so gut ich kann, in die Tat um. Ich mache viele Dinge aus freien Stücken und freue mich, wenn ich mit den Gaben, die Gott mir zugeteilt hat, meinen Mitmenschen helfen konnte. Ich strenge mich an, dass ich nicht zu denjenigen gehöre, die ein Talent bekamen, es vergruben und es nicht vermehrten (Matthäus 25:24-28). Zu welchen der in den vorhergehenden Versen angesprochenen Dienern möchtest du gerne gehören und was tust du dafür?

Das Gleichnis mit den Talenten
(Matthäus 25:14-30; Bild: Quelle)

Freitag, 12. Oktober 2018

Sie achteten ihn als einen großen Propheten

Die Reaktion des Volkes darauf, dass der Herr der Bitte Nephis, wieder regnen zu lassen, nachgekommen ist: „Und siehe, das Volk freute sich und verherrlichte Gott, und das ganze Antlitz des Landes war von Freude erfüllt; und sie trachteten nicht mehr danach, Nephi zu vernichten, sondern sie achteten ihn als einen großen Propheten und einen Mann Gottes, dem von Gott große Macht und Vollmacht gegeben war.“ (Helaman 11:18).
Sie achteten ihn als einen großen Propheten. Nephi, der Sohn Helaman des Jüngeren, hatte zunächst sein Volk im Auftrag des Herrn zurechtgewiesen und aufgefordert, von seiner Schlechtigkeit umzukehren. Wenn sie es nicht täten, würden sie vernichtet werden. Das führte zu Ablehnung und Verfolgung ihm gegenüber und auch untereinander. Weil deshalb Krieg entstand, nutze Nephi die Macht, die ihm vom Herrn übertragen worden war dazu, eine Dürre herbeizuführen. Das Volk hatte nun Zeit über alles nachzudenken und kehrte von seinen schlechten Taten um und bat Nephi, den Herrn für es zu bitten. Der Herr erhörte Nephis Gebet und alles war wieder gut. Die Meinung des Volkes gegenüber Nephi änderte sich von ihn `verachten´ in `achten´.
Das Volk erkannte schlussendlich die Anerkennung, die Nephi bei Gott hatte und es sah, welche Macht ihm erteilt worden war (Helaman 10:6) und dass er sie nur zu ihrem Nutzen einsetzte. Sie anerkannten seine Handlungen, respektierten ihn als Propheten und schätzten seine Liebe ihm gegenüber. So geht es auch mir in Bezug auf unseren heutigen lebenden Propheten Russel M. Nelson. Was er mit seinen 94 Jahren innerhalb seiner kurzen Präsidentschaft, als Prophet, Seher und Offenbarer schon alles bewegt hat, ist unfassbar. Gerade haben wir ihn wieder auf der Herbst-Generalkonferenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage erleben dürfen, wie ihm Offenbarung in Bezug auf die Führung der Kirche zuteil wurde und er sie uns mitteilte (siehe hier). Die Liebe, die er ausstrahlt und auch jedem Menschen, den er trifft, entgegenbringt, ist buchstäblich christusähnlich. Ich `achte´ ihn „… als einen großen Propheten und einen Mann Gottes, dem von Gott große Macht und Vollmacht gegeben war.“ Lerne ihn kennen, und auch du wirst nicht umhinkommen, ihn als großen Propheten zu `achten´.
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Präsident Russell M. Nelson
(Bild: Quelle)

Donnerstag, 11. Oktober 2018

Und ließ auf die Erde Regen fallen

Aufgrund Umkehr des Volkes hatte Nephi, der Sohn Helaman des Jüngeren, beim Herrn darum gebeten, nach gut drei Jahren Trockenheit wieder regnen zu lassen (Helaman 11:15-16). „Und es begab sich: Im sechsundsiebzigsten Jahr wandte der Herr seinen Zorn von dem Volk ab und ließ auf die Erde Regen fallen, so daß diese ihre Frucht in der Zeit ihrer Frucht hervorbrachte. Und es begab sich: Sie brachte ihr Getreide in der Zeit ihres Getreides hervor.“ (Helaman 11:17).
Und ließ auf die Erde Regen fallen. Auf die Zwiesprache Nephis mit dem Herrn hin, ließ dieser nach der vorher aufgrund dessen, dass das Volk sich gegen den Herrn entschieden hatte, verhängten Dürre, wieder regnen, sodass es wieder Nahrung haben konnte. Diesen Zusammenhang zwischen Bündnisse halten und Regen, kennen wir auch schon aus der Zeit des Mose. Er rief das ganze Volk Israel zusammen und verkündete ihm die Gesetze und Rechtsvorschriften (Deuteronomium 5:1). Im Gegensatz zu Ägypten, aus dem der Herr sie befreit hatte, müssten sie in dem Land, in das sie nun bald einziehen sollten, ihre Anpflanzungen nicht künstlich bewässern, sondern der Herr würde sich darum kümmern (Deuteronomium 11:10). Würde das Volk die Gebote des Herrn halten, würde er im Land zur rechten Zeit regnen lassen (Deuteronomium 11:13-15). Würden sie sich aber von ihm abwenden, würde er den Himmel verschließen und die Erde würde keinen Ertrag erbringen (Deuteronomium 11:16-17). Das Volk wurde aufgefordert, diese Worte des Herrn in Herz und Seele zu verankern und sie seinen Kindern zu lehren.
Dem Volk wurde auch noch eine Gedächtnisstütze angeraten: Die Worte auf einem um das Handgelenk gebundenen Riemen bei sich tragen, auf einem Schmuckband an der Stirn, ja sogar auf die Türpfosten und Stadttore sollte es diese schreiben (Deuteronomium 11:18-20). Ich bin so dankbar, dass wir heute in unseren Gedächtnisstützen nicht ganz so eingeschränkt sind. Wir können die gesamten heiligen Schriften als Leichtgewicht überall hin bei uns tragen, in der Jackentasche, in der Handtasche und sie zu jeder passenden Zeit aufschlagen, und uns in Erinnerung rufen. Ebenso unsere Familienmitglieder. Worauf wir allerdings achten sollten: geladener Akku. Wenn ich mich erinnert habe, brauche ich nur noch nach den in Erinnerung gerufenen Worten des Herrn handeln und der Herr wird seinen Segen herabschütten. Welche Antwort hättest du auf die Frage, warum es manchmal viel zu viel Regen und woanders viel zu wenig gibt?

dürre(Bild: Quelle)

Mittwoch, 10. Oktober 2018

Ich weiß, dass du auch diesmal auf meine Worte hören wirst

Nephi wurde von den Richtern bekniet, den Herrn zu bitten, dass die Hungersnot ein Ende nehmen würde. Weil Nephi sah, dass das Volk sich gedemütigt hatte und Umkehr geübt hatte, kam er der Bitte nach und sprach mit dem Herrn darüber (Helaman 11:8-12). „O Herr, höre doch auf mich, und laß es gemäß meinen Worten geschehen, und schicke Regen auf das Antlitz der Erde, damit sie ihre Frucht hervorbringe und ihr Getreide zur Zeit des Getreides. 14  O Herr, du hast auf meine Worte gehört, als ich sprach: Laß eine  Hungersnot sein, damit die Seuche des Schwertes aufhöre; und ich weiß, daß du auch diesmal auf meine Worte hören wirst, denn du hast gesagt: Wenn dieses Volk umkehrt, werde ich es verschonen.“ (Helaman 11:13-14).
Ich weiß, dass du auch diesmal auf meine Worte hören wirst. Wieder erkennen wir, dass Nephi nicht im Sinn hatte, seine ihm von Gott gegebene Macht, in rachsüchtiger Weise über das Volk auszuüben. Aus menschlicher Sicht hätte er wohl Grund genug dazu gehabt. Er wurde ja vorher vom Volk wegen seiner Aufforderung Umkehr zu üben verfolgt (Helaman 10:15). Wie liebevoll und vergebungsbereit hat er doch gehandelt. Er hat Gott in keinster Weise in dessen Vertrauen in ihn enttäuscht und hat die Macht, die ihm übertragen wurde (Helaman 10:5-6) nur in seinem Sinn eingesetzt. Er setzte sich bei Gott für die Rettung seiner einstigen Peiniger ein.
Welch beispielhafte Nähe zu dem Handeln dessen, der alles Leid der Menschheit auf sich nahm und sein Leben für seine Peiniger hingab um es wiederaufzunehmen. Nephi setzte sich für die Errettung vom vorzeitigen physischen Tod seiner Mitmenschen ein und Jesus für die Auferstehung jedes Einzelnen und Erlangung `ewigen Lebens´ für diejenigen, die ihm hier auf Erden in Wort und mit Tat nachfolgen würden (3. Nephi 15:9). Was denkst du gehört alles dazu, um ewiges Leben zu erlangen?

Jesu leiden in Getsemani
(Matthäus 26:36; Bild: Quelle)

Dienstag, 9. Oktober 2018

Als Nephi sah, dass das Volk umgekehrt war und sich in Sackleinen demütigte

„Und es begab sich: Die Richter sprachen zu Nephi gemäß den Worten, die gewünscht worden waren. Und es begab sich: Als Nephi sah, daß das Volk umgekehrt war und sich in Sackleinen demütigte, schrie er abermals zum Herrn, nämlich:“ (Helaman 11:9).
Als Nephi sah, dass das Volk umgekehrt war und sich in Sackleinen demütigte. Sich in Sackleinen demütigen, was bedeutet das nun wieder? Du kennst sicherlich die Redewendung "In Sack und Asche gehen". Sie leitet sich aus der Bibel ab. Wenn die Menschen des Volkes Israels um etwas trauerten oder etwas besonders bereuten, legten sie ein Trauer- oder Bußgewand an (Esther 4:1-3). Als z. B. Jona dem Volk in Ninive Umkehr predigte, erkannte es sein Fehlverhalten und sein König befahl, es „… sollen, sowohl Menschen als Vieh, in Sackleinen gekleidet sein und mit aller Macht zu Gott rufen und umkehren ein jeder von seinem bösen Wege 4  und von dem Unrecht ablassen, das an seinen Händen klebt!“ (Jona 3:8, Menge Bibel; in der Einheitsübersetzung ist `Sackleinen´ mit `Trauergewand´ übersetzt). Asche galt als Zeichen der Trauer und Umkehr. Wenn ein Mensch sich seiner Schuld bewusst war, legte er nicht die wertvollste Kleidung die er besaß an, sondern bekleidete sich mit grobem Tuch, Sackleinen.
Sich in Sackleinen kleiden, bekundete also nach außen hin, dass derjenige sein Fehlverhalten erkannt hatte, sich vor dem Herrn demütigte und bereit war umzukehren, `in Sack und Asche´ Buße zu tun (Lukas 10:13). Heutzutage werden wir kein äußeres Zeichen der Umkehr in Form von Kleidung anlegen. Diejenigen, die ihre Fehler erkannt haben, werden sich um „… ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist …“ bemühen (2. Nephi 2:7; 3. Nephi 9:20). Dass sie wahrhaft umgekehrt sind, erkennt man daran, dass sie denselben Fehler nicht wieder machen (Lehre und Bündnisse 58:42-43). Und nur dank des Sühnopfers von Jesus Christus, kann unsere Umkehr wirksam und von Gott angenommen werden (1. Johannes 1:7). Wie dankbar können wir sein! Wie zeigt sich deine Umkehr?


Film "Das Turiner Pferd": Sack und Asche(Bild: Quelle)

Montag, 8. Oktober 2018

Darum schreie zum Herrn, …, er möge diese Hungersnot von uns abwenden

Die Hungersnot unter den Nephiten und Lamaniten (Helaman 11:6) führte zu folgender Reaktion: „Und das Volk fing an, seinen obersten Richtern und seinen Führern zuzusetzen, daß sie zu Nephi sprechen sollten: Siehe, wir wissen, daß du ein Mann Gottes bist, und darum schreie zum Herrn, zu unserem Gott, er möge diese Hungersnot von uns abwenden, damit nicht alle Worte, die du in bezug auf unsere Vernichtung gesprochen hast, in Erfüllung gehen.“ (Helaman 11:8).
Darum schreie zum Herrn, …, er möge diese Hungersnot von uns abwenden. Bei dieser Aufforderung der Nephiten an ihre obersten Richter und Führer fällt mir eine Parallele aus dem Alten Testament ein. Das Volk unter der Führung von Mose war vom Berg Hor aus in Richtung Rotem Meer unterwegs und verlor wiedermal die Geduld und murrte gegen Mose und gegen Gott. Daraufhin schickte der Herr giftige Schlangen. Wer von ihr gebissen wurde, starb (Numeri 21:4-6). „Da kam das Volk zu Mose und sagte: Wir haben gesündigt, denn wir haben uns gegen den HERRN und gegen dich aufgelehnt. Bete zum HERRN, dass er uns von den Schlangen befreit!“ (Numeri 21:7).
Ich lerne daraus, dass ich mich gar nicht erst in eine solche Zwangslage bringen sollte. Wenn ich von vornherein vermeide, mich gegen den Herrn zu stellen, werde ich auch nicht in eine solche lebensbedrohliche Lage kommen und muss nicht meine Kirchenführer auffordern, für mich zum Herrn zu `schreien´. Ungeachtet dessen glaube ich, dass sie regelmäßig, vom Bischof bis zum Propheten, ihre Stimme wegen uns, ihren ihnen anvertrauten Seelen, zu Gott erheben, zu ihm schreien, dass wir ihn doch erkennen mögen und seiner liebevollen väterlichen Einladung `zu ihm zu kommen´ (Johannes 6:35) und ihm zu folgen (Markus 10:21), aus tiefstem Herzen nachkommen. In welchen Angelegenheiten `schreist du´ zu Gott?
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(Bild: Quelle)

Sonntag, 7. Oktober 2018

Sie fingen an, sich des Herrn, ihres Gottes, zu erinnern

Der Streit unter den Nephiten bezüglich der Warnungen Nephis, des Sohnes Helaman des Jüngeren, und seiner Aufforderung Umkehr zu üben (Helaman 10:11-12), führte schließlich zu Krieg (Helaman 11:1). Nephi sah die Möglichkeit, das Volk durch Hungersnot doch noch zur Gotteserkenntnis zu führen und er nutze seine ihm vom Herrn übertragene Macht (Helaman 10:5) und führte eine solche herbei (Helaman 11:4). Das Volk brachte sich also nicht unverzüglich gegenseitig um, sondern es sah seinen Tod aufgrund Nahrungsmangels (Helaman 11:5-6) langsam auf sich zukommen und hatte so noch die Möglichkeit sich zu besinnen: „Und es begab sich: Das Volk sah, daß es daran war, durch Hungersnot zugrunde zu gehen, und sie fingen an, sich des Herrn, ihres Gottes, zu erinnern; und sie fingen an, sich der Worte Nephis zu erinnern.“ (Helaman 11:7).
Sie fingen an, sich des Herrn, ihres Gottes, zu erinnern. Immer wieder erkennen wir in der Geschichte der Menschheit: wenn es den Menschen dreckig geht und sie dem Tod ins Auge sehen, entbrennt in ihnen der Gedanke an eine Macht, die sie doch noch retten könnte und sie fangen an zu beten. So also auch hier im Fall der Nephiten. Nephis Gedankengang geht auf. Sie fingen an `sich zu erinnern´.
Ich lerne daraus, dass ich mich auch `erinnern´ sollte, und zwar bevor irgendein schlimmes Ereignis mich dazu drängt. Bevor ich etwas gegen den Willen des Herrn tue, soll ich mich an die Worte und Ermahnungen der Propheten des Herrn erinnern und mir über die Folgen meines Handelns klar werden. Dann muss ich abwägen, was für meinen ewigen Fortschritt das Beste ist und mich dafür entscheiden, anstatt nur kurzfristigen weltlichen Vergnügungen nachzugehen. Wenn es z. B. darum geht abhängig machende Substanzen zu konsumieren, kann ich auf bisher aufgenommene Eindrücke zurückgreifen – erinnern, die mir zum einen sagen, dass der Herr mich davor warnt (Lehre und Bündnisse 98) und zum anderen die Wissenschaft inzwischen eindeutig rät: „Null Alkohol“ (z. B. Dr. Emmanuela Gakidou of the Institute for Health Metrics and Evaluation at the University of Washington: „Zero alcohol consumption minimizes the overall risk of health loss." lies hier). Schon die kleinsten Mengen zerstören Zellen im Gehirn, abgesehen von all den anderen negativen Folgen gesundheitlicher Art: Magen, Leber, Bewusstseinsstörungen … und den enormen volkswirtschaftlichen Kosten (näheres siehe beispielhaft hier). Das Problem: die meisten Schädigungen treten ja nicht sofort ein. Übrigens: zuzeiten Joseph Smith, dem der Herr dieses Gesundheitsgesetz 1833 offenbarte, wusste man über die gesundheitsschädigende Wirkung noch nichts; für mich ein eindeutiger Beweis, dass er ein Prophet des Herrn war. Was unternimmst du, um dich an ermahnende Worte Gottes zu `erinnern´?

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Samstag, 6. Oktober 2018

Lass lieber in dem Land eine Hungersnot sein

Nachdem Nephi, der Sohn Helaman des Jüngeren, dem Volk Umkehr gepredigt hatte, arteten dessen Streitigkeiten in kriegerische Auseinandersetzungen aus. Nephi setzte nun die Macht ein, die er von Gott erhalten hatte (Helaman 10:6; 11:1-3). „O Herr, laß nicht zu, daß dieses Volk durch das Schwert vernichtet werde; sondern, o Herr, laß lieber in dem Land eine Hungersnot sein, um sie aufzustacheln, daß sie sich des Herrn, ihres Gottes, erinnern, und vielleicht werden sie umkehren und sich dir zuwenden.“ (Helaman 11:4).
Lass lieber in dem Land eine Hungersnot sein. Der Herr hatte Nephi mit umfassender Macht ausgestattet und nun sehen wir, dass er diese Macht nur zum Wohl des Volkes anwendet. Er sieht, dass sich das Volk durch Kriege selbst vernichten würde und bittet den Herrn um eine Hungersnot, damit es doch Zeit zur Besinnung hätte und erkennen könnte, dass es von seinem Übeltun umkehren muss, um nicht vollständig vernichtet zu werden (Helaman 10:11). Würde es weiterhin Krieg führen, würde es sich gegenseitig das Leben nehmen und somit keine Chance zur Umkehr haben.
Wie musste Nephi sein Volk doch geliebt haben. Er war besorgt darum, dass es mittels Hungersnot zur Umkehr angeregt würde, anstatt sich dieser Möglichkeit durch Tod zu berauben. Würde es in seinen Sünden umkommen, hätte es auch die Möglichkeit verspielt in die Gegenwart seiner himmlischen Eltern zurückzukehren, was durch Umkehr und Ausharren bis ans Ende seines irdischen Daseins doch noch möglich wäre. Ich werde nachdenklich: empfinde ich, wenigstens annähernd, solche christusähnliche Nächstenliebe für meine Mitmenschen, die sich mehr oder weniger unwissend nicht dem Herrn zuwenden? Durch Wort und noch vielmehr durch meine Handlungen, kann ich ihnen behilflich sein, die Chance zu Christus zu kommen zu ergreifen. Das ist die Macht, die Gott mir als Gabe des Geistes gegeben hat (Lehre und Bündnisse 46:8-11). Ich bemühe mich, sie dankbar in der richtigen Art und Weise anzuwenden. Welche Möglichkeiten nutzt du, um Mitmenschen einzuladen, zu Christus zu kommen?

Afrika - ein Kontinent von unglaublicher Weite.(Bild: Quelle)

Freitag, 5. Oktober 2018

Es fingen Streitigkeiten an

Nephi, der Sohn Helaman des Jüngeren, erfüllte gehorsam und vollständig den Auftrag des Herrn (Helaman 10:11): „Und es begab sich: So ging er hin im Geist, von einer Menge zur anderen, und verkündete das Wort Gottes, ja, bis er es ihnen allen verkündet hatte oder es unter alles Volk gesandt hatte. 18  Und es begab sich: Sie wollten nicht auf seine Worte hören; und es fingen Streitigkeiten an, so sehr, daß sie untereinander uneinig wurden und anfingen, einer den anderen mit dem Schwert zu töten.“ (Helaman 10:17-18).
Es fingen Streitigkeiten an. Wir können immer wieder im Laufe der Menschheitsgeschichte erkennen, wie Meinungsverschiedenheiten letztendlich auf eine blutige Art und Weise ausgetragen werden. Irgendwie ist der Mensch nicht in der Lage seine Emotionen im Griff zu halten. Das Austragen unterschiedlicher Meinungen führt leider viel zu Häufig zu blutigen Auseinandersetzungen.
Wir erleben es gerade auch anhand der Meinungsverschiedenheiten beim Thema Emigration. Die Emotionen werden solange geschürt, bis Menschen sich nicht mehr anders zu helfen wissen, als dass sie aggressiv werden. Und dieses Schüren, da mischt einer in besonderer Weise mit: Satan. Der Teufel freut sich darüber und hilft uns, dass Streit in Handgreiflichkeiten ausartet, bis hin zu Krieg. Sogar innerhalb der Kirche erleben wir es heutzutage immer wieder, dass Meinungsverschiedenheiten die Gemüter hochkochen lassen. Ich lerne, dass ich Streit, anhaltende Auseinandersetzungen zwischen Personen oder Institutionen, vermeiden muss. In einer besonderen Konferenz, die König Benjamin um die 124 v. Chr. abhielt (Mosia 2:1-2), forderte er sein Volk auf, Streitigkeiten zu vermeiden (Mosia 2:32). Ich muss mir im Klaren sein, dass der Geist des Streites vom Teufel kommt und es nicht die Lehre des Herrn ist miteinander zu streiten (3. Nephi 11:29-30). Meinungsverschiedenheiten wird es immer geben, aber wir dürfen uns nicht vom Teufel dazu verleiten lassen, im Zorn miteinander zu streiten! Wie kann ich Streit vermeiden? Indem ich `ungezogene Fragen´ zurückweise, denn sie rufen Streit hervor. Der Herr fordert seine Knechte auf nicht streitsüchtig zu sein (2. Timotheus 2:23-24). Wie stehst du zum Thema Streit?

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(Bild: Quelle)

Donnerstag, 4. Oktober 2018

Er wurde vom Geist genommen und aus ihrer Mitte hinweggetragen

Nephi, der Sohn Helaman des Jüngeren, erfüllte den Auftrag des Herrn, dem Volk Umkehr zu predigen. Das schien dem Volk nicht zu gefallen und so schmähte es Nephi und es wollte ihn sogar ins Gefängnis werfen (Helaman 10:15). „Aber siehe, die Macht Gottes war mit ihm, und sie konnten ihn nicht ergreifen, um ihn ins Gefängnis zu werfen, denn er wurde vom Geist genommen und aus ihrer Mitte hinweggetragen.“ (Helaman 10:16).
Er wurde vom Geist genommen und aus ihrer Mitte hinweggetragen. Eine unvorstellbare Handlung? Hat von uns noch niemand erlebt, dass jemand vom Geist aus einer Menschenmenge hinweggetragen worden ist, oder? Prominentestes Beispiel aus der Bibel ist, wie Christus vom Geist in die Wüste geführt wurde, um dort vom Teufel versucht zu werden (Matthäus 4:1). Er wurde in diesem Zusammenhang laut Korrektur der Bibelübersetzung durch Joseph Smith, den Gründungspropheten, auch jeweils vom Geist auf die Zinne des Tempels gestellt und auch auf einen überaus hohen Berg (Matthäus 4:5, 8; vergleiche Joseph Smith-Übersetzung hier). Ein etwas anderes Beispiel haben wir bei Elia, der mit feurigen Wagen und Pferden im Wirbelsturm zum Himmel emporfuhr (2. Könige 2:11). Das hört sich für mich auch nach `vom Geist genommen´, aus ihrer Mitte hinweggetragen an. Prophetenjünger hatten es kurz vorher dem Nachfolger Elia´s, Elischa, kundgetan und er und fünfzig Prophetenjünger waren Zeugen dieses Ereignisses (2. Könige 2:6-7).
Im Buch Mormon werden etliche Ereignisse geschildert, in denen Personen vom Geist an einen besonderen Ort geführt wurden. So wurde auch Alma der Jüngere im Geist zu Gott aufgenommen (Alma 45:18-19), genauso wie Henoch (Genesis 24:5) und viele andere. Ich hege keine Zweifel an solcherlei Vorkommnissen. Gott hat die Himmel und die Erde durch seinen Sohn Jesus Christus erschaffen lassen (Lehre und Bündnisse 14:9), dann sollte er nicht entscheiden können, wen er wollte, durch `den Geist hinwegtragen zu lassen´? Welche Gedanken hast du dazu?

A painting by W. H. Margetson showing Elijah ascending to heaven in a whirlwind, leaving behind his cloak, while Elisha looks on.
(Bild: Quelle)

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Darum schmähten sie ihn und trachteten danach, Hand an ihn zu legen

Nephi, der Sohn Helaman des Jüngeren, war dem Gebot des Herrn gehorsam, ging nicht nach Hause, sondern unverzüglich zurück zum Volk und predigte ihm Umkehr. Das Volk wollte aber, trotz seiner vollbrachten Wundertaten, nicht auf ihn hören (Helaman 10:12-14). „Und es begab sich: Als Nephi ihnen das Wort verkündet hatte, siehe, da verhärteten sie ihr Herz noch immer und wollten nicht auf seine Worte hören; darum schmähten sie ihn und trachteten danach, Hand an ihn zu legen, um ihn ins Gefängnis zu werfen.“ (Helaman 10:15).
Darum schmähten sie ihn und trachteten danach, Hand an ihn zu legen. Nephi kam dem Gebot des Herren nach und wurde aufgrund dessen vom Volk geschmäht, ja es wollte ihn sogar ins Gefängnis werfen. Jemanden `schmähen´ ist eine milde Umschreibung dessen, dass man verächtlich über ihn redet. Damit verbunden können auch sein Beleidigungen, Beschimpfungen, bzw. das Schlechtmachen, durch den Schmutz ziehen, jemanden herabsetzen oder über ihn lästern.
Das alles musste Nephi über sich ergehen lassen, wobei er doch den Willen des Herrn erfüllte. Das löst sicherlich keine Euphorie in einem aus. In der Bibel werden auch viele Ereignisse geschildert, in denen jemand geschmäht wurde, dabei stand z. B. auf dem Schmähen der Mutter die Todesstrafe durch Steinigung (Markus 7:10). Andererseits sagt der Herr in den Seligpreisungen, dass derjenige, der um seinetwillen `geschmäht´ werden würde, selig sei (Matthäus 5:11). Selbst Christus wurde geschmäht (Johannes 8:49; Markus 14:65). Ich lerne daraus, dass ich Schmähungen meines Glaubens an Gott, geduldig ertragen sollte. Die Segnungen des Herren werden nicht ausbleiben! Andererseits bin ich, insbesondere als Christ, aufgefordert, niemanden zu schmähen (Titus 3:2). Inwiefern bist du schon mal `geschmäht´ worden und wie hast du dich gefühlt und wie reagiert?

Matthew 26:57–75, Jesus watches Caiaphas as He is tried(Bild: Quelle)

Dienstag, 2. Oktober 2018

Hielt dieser inne und ging nicht zu seinem eigenen Haus

Nach der gebietenden Aufforderung des Herrn Jesus Christus, im persönlichen Gespräch mit Nephi, dem Sohn Helaman des Jüngeren (Helaman 10:11), lesen wir über dessen Reaktion: „Und siehe, nun begab es sich: Als der Herr diese Worte zu Nephi gesprochen hatte, hielt dieser inne und ging nicht zu seinem eigenen Haus, sondern kehrte zu den Menschenmengen zurück, die sich über das Antlitz des Landes zerstreut hatten, und fing an, ihnen das Wort des Herrn zu verkünden, das zu ihm gesprochen worden war in bezug auf ihre Vernichtung, wenn sie nicht umkehrten.“ (Helaman 10:12).
Hielt dieser inne und ging nicht zu seinem eigenen Haus. Nephi war ja gerade von den Ereignissen um den ermordeten Richter herum, auf dem Weg zu seinem Haus, als ihm der Herr erschien und mit ihm redete und ihm gebot, das Volk vor den Folgen seines Ungehorsams zu warnen, sofern es nicht Umkehr üben würde. Nephi war sicherlich schon gestresst genug von dem, was er bis dahin mit dem Volk erlebt hatte und nun sollte er nochmals in die Konfrontation gehen? Er war dem Gebot des Herrn gehorsam, ging nicht nach Hause, sondern kehrte auf dem Fuße um. Welch ein Vorbild an Vertrauen und Gehorsam gegenüber dem Herrn.
Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich von einer Ratsversammlung in der Kirche am späten Abend auf dem Weg nach Hause wäre und mich ein Anruf ereilen würde, dass ich an einer anderen Stelle noch dringend einen Auftrag erfüllen sollte. Es ist immer sehr hypothetisch, zu spekulieren, wie man in bestimmten angenommenen Situationen reagieren würde. Ich gehe aber davon aus, dass ich der Dringlichkeit entsprechend bereit wäre, den Dienst zu tun, insbesondere, wenn ich durch den Geist spüren würde, dass dies ein Auftrag des Herrn ist. Wie denkst du über solche Situationen?

gehorsam
Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Montag, 1. Oktober 2018

Und nun siehe

Der Herr sagt im persönlichen Gespräch zu Nephi, dem Sohn Helaman des Jüngeren: „Und nun siehe, ich gebiete dir, hinzugehen und diesem Volk zu verkünden: So spricht der Herr, Gott, der der Allmächtige ist: Wenn ihr nicht umkehrt, werdet ihr geschlagen werden, ja, bis zur Vernichtung.“ (Helaman 10:11).
Und nun siehe. Eine Redewendung, die einem nichts sagt? Sehr häufig wird sie aber im Buch Mormon benutzt, 111 mal hab ich sie in der deutschen Ausgabe von 2003 gezählt. Aber nicht nur dort, auch in der Bibel kommt sie in der Lutherversion 2017 noch siebenmal vor; in der Elberfelder sogar siebzehnmal. In der King James Version zähle ich das englische Pondon „and now behold“ zwölfmal. Auch in neuzeitlicher Offenbarung, der `Lehre und Bündnisse´ konnte ich sie in der Ausgabe von 2003 dreiundzwanzig mal zählen und in der `Köstlichen Perle´ dreimal. Darüber hinaus beginnen viele Aussagen auch mit: „Und siehe …“, wie im nächsten Vers. Allein im Buch Mormon 272 mal, in der Einheitsübersetzung der Bibel 162 mal, in der 2017ner Lutherbibel 255 mal.
Picken wir ein Beispiel aus der Bibel heraus: „Und nun siehe, der HERR hat mich am Leben gelassen, wie er mir zugesagt hat.“ (Josua 14:10). Kaleb sprach dies zu Josua als es um das Erbteil ging, das ihm zugesagt war. Ein Beispiel aus Lehre und Bündnisse: „Und nun siehe, du hast ein Zeugnis empfangen; …“ (Lehre und Bündnisse 6:24), aus einer Antwort des Herren an Oliver Cowdery, als dieser ein weiteres Zeugnis bezüglich der Wahrheit erbeten hatte. Und noch ein Beispiel aus der Köstlichen Perle: „Und nun siehe, dieses eine zeige ich dir, Mose, mein Sohn, …“ (Köstliche Perle Mose 1:7). Ich verstehe in dieser Redewendung eine Aufforderung genau aufzupassen, was als nächstes gesagt wird. Sowas wie `pass auf´; `hör genau zu´; `mach deine geistigen Augen auf und siehe´. Also eine Aufforderung `aktiv zuzuhören´, die Grundvoraussetzung für einen verständnisvollen Dialog, um Missverständnisse zu vermeiden. Beim `aktiven Zuhören´ bringt man seinem Gegenüber Akzeptanz und bedingungslose positive Beachtung entgegen. Wie versuchst du besondere Beachtung zu bekommen, wenn du etwas Wichtiges mitteilen willst?

hör mal zu
(Bild: Quelle)