Samstag, 31. Dezember 2022

Die vier Evangelisten

 

Die vier Evangelisten und ihre Symbole
(Bild: Quelle)

In Vorbereitung auf das Studium des Neuen Testamentes in diesem Jahr, haben wir uns in den letzten drei Blogbeiträgen mit dem Forschen des Wortes Gottes, und mit der Frage, was zwischen Maleachi und Matthäus passierte, beschäftigt. Heute wollen wir uns den vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes zuwenden. Jeder von ihnen spricht ein anderes Publikum an. Die ersten drei sind die `Synoptiker´ (altgriechisch `synopsis´, deutsch: ein `zusammen Sehen´). Die drei erzählen aus einer ähnlichen Sicht. Johannes hingegen ist überwiegend einzigartig in seiner Erzählung. Sie konkurrieren nicht miteinander, sie schreiben unabhängig voneinander, jeder schreibt aus seiner persönlichen Perspektive und Erfahrung, und bezeugt, dass Jesus der Messias ist. 

Das Neue Testament ist mehr mit dem Alten Testament verbunden als man denkt. Die Autoren des Neuen Testaments waren von Bildern, Prophezeiungen und Schreibstilen des Alten Testaments durchdrungen. Das Neue Testament ist keine ganz “neue” Geschichte, sondern eine Fortsetzung der gesamten Bibel. Das Alte Testament, auch bekannt als die hebräische Bibel, ist eine unvollständige Erzählung über Gott und Israel und Israels fortwährenden Versäumnissen, das Volk zu sein, zu dem Gott es beruft, gibt aber auch Hoffnung auf einen kommenden Messias. Das Neue Testament erzählt die Geschichte dieses lang erwarteten Messias, Jesus. Ich lerne, alle vier Evangelisten des NT geben machtvoll und unabhängig voneinander Zeugnis davon, dass Jesus der Christus ist, der Gesalbte, der Messias! Egal ob als Jude, als Heide (Bekehrter), als Arzt, oder als Augenzeuge. Hier haben wir ein Konzept der `Christologie´ (Lehre über die Person und Bedeutung von Jesus von Nazareth). Wie wunderbar, dass es diese vier Zeugen gibt, die uns aus unterschiedlicher Sichtweise Bericht über Jesus geben! Ich will durch sie Christus besser kennenlernen, um ihm besser nachzufolgen. 

Worin unterscheiden sich deiner Meinung nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes? 

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Freitag, 30. Dezember 2022

Was passierte zwischen Maleachi und Matthäus (Teil 2)

 

(Bild: Quelle)

Der gestrige geschichtliche Überblick zeigte uns, dass sich zu Jesu Zeiten politische und religiöse Umstände signifikant im Nahen Osten gegenüber der Zeit Maleachis geändert hatten, wovon in der Bibel nicht die Rede ist. Die Welt zuzeiten Jesu ist eine ganz andere als zuzeiten des Alten Testamentes 400 bis 500 Jahre zuvor. Einige Quellen, die uns hier Aufschluss geben können, sind die Apokryphen (hier oder auch hier), auch in Lehre und Bündnisse 91 wird uns darüber berichtet. Aufgrund der Vielfalt an sozialer, politischer und religiöser Vielfalt haben sich bei den Juden etliche Sekten und Gruppen ausgebildet. Diese wollen wir uns heute im Überblick anschauen. 

Sekten und Gruppen: 

  •  Sadduzäer 
    sind eine bedeutende Sekte des Judentums. Sie fühlen sich als die Elite, leiten den Tempeldienst, seit die Perser ihnen diesen Dienst nach der babylonischen Gefangenschaft wieder erlaubten. Sie vermischten ihre Kultur mit der griechischen Philosophie, und lehnten die vielen mündlich überlieferten Traditionen der Pharisäer ab, wie auch andere ihrer Glaubensansichten. Es gibt keine Engel, kein Leben nach dem Tod in einem physischen Körper. Philosophien, die sie von Sokrates, Platon und Aristoteles übernommen hatten. Ihr Name leitet sich weitgehend von Zadok (`Gerecht´) ab, einem Hohepriester von vor hunderten von Jahren (2. Samuel 8:17). Sie passten ihr Leben eher der griechischen Kultur an und legten ihren Fokus auf die Tora und nicht auf spätere Schriften. 
  • Pharisäer 
    sind Vorgänger der Gruppe der Sadduzäer, hochmütige und heuchlerische Angehörige einer altjüdischen, religiös-politischen Partei.  Sie sehen sich als separiert von der Elite, die sich zu fremden Kulturen hingezogen fühlt. Sie lebten mit großer Frömmigkeit und Genauigkeit die Gesetze Gottes, um zu zeigen, was es bedeutet, ein Gottesvolk zu sein. Jesus wendet sich bei seinem Lehren viel an die Pharisäer, weil sich unter ihnen sein Publikum befindet. Anders als die Sadduzäer, widerstehen sie dem Einfluss der griechischen Kultur. Sie akzeptieren die 613 spezifischen Gesetze, die in der Thora aufgeführt sind. Allerdings komplizieren sie diese, indem sie um sie herum detaillierte Regeln benennen. Jesus versucht sie deshalb immer und immer wieder auf den Kern seiner Gesetze, die Moses am Berg Sinai gegeben wurden, zu bringen. Pharisäer glauben an Engel und an die Auferstehung. 
  • Essener 
    waren die ultimativen Separatisten, eine Gruppe von Menschen, die asketisch leben, ohne weltliches Vergnügen. Sie haben nur ein Paar Kleidung, essen als Gruppe zusammen nur so viel, dass ihr Hunger gestillt war, nicht mehr. Sie heiraten nicht, haben keine wirklichen Beziehungen untereinander. Ihre Zeit nutzen sie, um das wahre Wort Gottes aus der hebräischen Bibel zu lernen und zu wiederholen. Ihr Hauptmotiv ist die `messianische Naherwartung´, und sie kritisieren den unreinen Tempelkult in Jerusalem. Ihr Hauptlebensraum war wahrscheinlich in der Gegend des Toten Meeres. Von ihr stammen wohl auch die `Schriftrollen vom Toten Meer´. Laut Bibel ist es nicht so, dass Jesus sich viel mit ihnen abgab. 
  • Zeloten 
    leitet sich vom Namen eines Enkels Aarons ab und bedeutet `Eiferer´. Sie sehen in Gott den, der die Römer und all die weltlichen Könige, die die Juden unterdrücken, beseitigen würde. Sadduzäer passten sich der fremden Kultur an, Pharisäer widerstanden ihr, Essener flohen vor ihr, indem sie sich absonderten, Zeloten widerstanden mittels Krieges, was zur Vernichtung vieler jüdischer Menschen führte, weil sie dachten, es sei ihre Aufgabe, Gottes Prophezeiungen zu erfüllen. Die Bergfestung Masada basiert auf diesen Menschen. Dort widerstanden sie bis 73 n. Chr. den römischen Legionären. 
  • Andere Gruppen wie 
    die Samariter, der Sanhedrin (oder Hohe Rat, der lange Zeit die oberste jüdische religiöse und politische Instanz und gleichzeitig das oberste Gericht war), Zöllner (sie verwalteten die Zahlung der von den Römern auferlegten Steuern). 

Ich lerne, mit dem Begriff `Juden´ ist keine monolithische oder homogene Gruppe gemeint, es handelt sich um eine sehr diverse Gruppe, deren Führer sich gegenseitig nicht ausstehen können. So musste Christus der `Friedensstifter´ sein. Die oben genannten vier Gruppen bilden die sogenannten `Influenzer´ der Masse der Menschen. Dann gibt es die große Gruppe des Volkes, mit der Jesus die meiste Zeit verbringt. Aus dieser Gruppe stammen die meisten Schüler Jesu. Petrus, Jakobus, Johannes, Andreas, Philippus, Bartholomäus sind keine Anführer oder aktiven Mitglieder dieser vier Gruppen. Christus möchte nicht, dass wir seine Gesetze aufgrund kultureller Entwicklungen oder Philosophien verkomplizieren, sondern dass wir uns auf deren Kern konzentrieren. Wir dürfen nicht hinter dem Ziel bleiben, aber auch nicht über das Ziel hinausschießen. Beispiel: In einer Familie ist es üblich, aufgrund Gottesverehrung die Sonntagskleidung am gesamten Sonntag zu tragen. Eine befreundete Familie tut dies nicht. Ich darf ihr dies nicht verübeln, nicht handeln wie die Pharisäer, ich kenne die Gründe nicht, und nirgendwo steht geschrieben, dass ich die Kleidung so zu tragen habe, wie ich meine, dass es zur Sabbatheiligung notwendig sei. Präsident Nelson rät uns, bei aller gesellschaftlicher, Gender, oder politischer Vielfalt, drei Elemente unserer Identität als zentralen Fokus zu haben: wir sind 1. Ein Kind Gottes, 2. Ein Kind des Bundes und 3. Ein Jünger Jesu

Zu welcher dieser vier Gruppen gehörte der Apostel Simon? 

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Donnerstag, 29. Dezember 2022

Was passierte zwischen Maleachi und Matthäus (Teil 1)

 

(Bild: Quelle)

Zwischen Ende des Alten Testamentes und Beginn des Neuen liegen etwa 400 bis 500 Jahre in der Bibel nicht festgehaltener Geschichte. Was hat sich in dieser Zeit zugetragen? Zu Jesu Zeiten gab es eine ganz andere Welt als zuzeiten Maleachis, mit dem das Alte Testament endet.  Informationen über diese Zeit können wir teilweise in den Apokryphen finden (hier oder auch hier). Einiges dazu finden wir in Lehre und Bündnisse 91.  

Hier ein komprimierter geschichtlicher Überblick über diese Zeit: 

  1. 721 v. Chr. Eroberung durch Syrien, wo die 10 Stämme Israels verloren gingen. 
  1. 587 bis 586 v. Chr. Eroberung durch die Babylonier. 
    Warum dieser zeitliche Rückblick? Sprache und Kultur wandelten sich in diesen 600 Jahren bis zur Geburt Jesu. Israeliten sprachen dann nicht mehr Hebräisch, sondern Aramäisch, die Sprache Babylons. Hinzu kommt, dass die Juden ihren Tempel verloren hatten, das Zentrum ihres religiösen Lebens. Texte des Alten Testamentes, ausgenommen die fünf Bücher Mose, bekommen während dieser Zeit ihre endgültige Form. 
  1. Die 530er Jahre v. Chr. 
    Persien übernahm Babylon und erlaubte den Juden wieder in ihre Heimat zurückzukehren und ihren Tempel wieder aufzubauen. 
  1. Die 330er Jahre v. Chr. 
    Griechen, Mazedonier, Alexander der Große, übernahm die Macht, und die ganze Region wurde hellenisiert. Es wurde Griechisch gesprochen, die griechische Philosophie übernommen, deren politische Strukturen, griechische Kleidung, Architektur, Religion und Ausbildung. Dies hatte natürlich einen sehr starken Einfluss auf die dort lebenden Juden. Nach Alexander dem Großen (Schüler von Aristoteles, der wiederum Schüler von Platon, dieser von Sokrates), gab es im Wesentlichen zwei Nachfolger. Der eine übernahm den nördlichen Bereich (Syrien; Seleukiden), der andere den südlichen (Ägypten, die letzte Anführerin war Kleopatra; Ptolemäer). So lag Israel nun in der Mitte zwischen den sich streitenden Mächten. Wen sollten sie unterstützen? Wie sie sich auch immer entschieden, es war eine Entscheidung auf Leben und Tod. Dies führte natürlich auch zu Streit unter den Juden. 
  1. 302 v. Chr. 
    setzten sich die südlichen Ptolemäer durch. Jetzt gab es zwar eine Zeit des Friedens, aber unter Ptolemäischer Herrschaft. 
  1. 198 v. Chr. 
    erobern die nördlichen Seleukiden das Gebiet der Ptolemäer im Süden wieder zurück und König Antiochos entweihte den Tempel, führte Götzendienst ein, sodass überall in seinem Reich dieselbe griechische Religion ausgeübt wurde, was einige Juden mächtig gegen die Griechen aufbrachte. 
  1. 165 v. Chr. 
    beginnt daraufhin der erfolgreiche hasmonäische (makkabäische oder jüdische) Aufstand gegen die Seleukiden, der zu etwas mehr als 100 Jahren Frieden führt. Jüdische Familien haben während dieser Zeit die Macht inne. Es gab Könige und Priester. Die Hasmonäer und Makkabäer kamen nicht aus der Linie Davids. So waren sie aus Sicht der Juden nicht autorisiert, Könige zu stellen. Hierüber gab es eine lange Auseinandersetzung. 
  1. 63 v. Chr. 
    diese Auseinandersetzung, wer den König stellen soll, nutzt der römische Politiker und Feldherr  Pompeius und erobert Jerusalem. In diese Zeit der Machtkämpfe hinein wurde Jesus gute 60 Jahre später geboren. 

Dieses Wissen kann uns helfen, das Neue Testament besser zu verstehen. Es gab also diverse Sprachen, die im Volk gesprochen wurden, die letzte war Griechisch. In dieser Sprache wurden auch die 27 Bücher des Neuen Testamentes geschrieben. So ist die Septuaginta, das aus dem Hebräischen/Aramäischen ins Griechische übersetzte Alte Testament benutzt worden. Es gab also ein wenig Sprachengewirr bei der Lesung der Schriften. In den Synagogen Hebräisch, ansonsten Griechisch. Durch die Römer kam nun auch noch Latein hinzu. Doch die griechische Kultur war stärker und so wurden deren Götter mit lateinischen Namen in die Verehrung einbezogen. Es entstand ein Durcheinander von Auffassungen mit entsprechenden Sekten. Diese werden wir uns im morgigen Blogbeitrag ansehen. Ich lerne, die Menschen in dieser Zeit mussten sich mit der Vielfalt, die auf sie einstürmte, auseinandersetzen, was war das Richtige, was nicht? So wie wir es heute genauso entscheiden müssen. In den 400 Jahren zwischen Maleachi und Matthäus (wobei Markus der erste Schreiber war) wird uns allerdings von keinen Propheten Gottes berichtet. Wir haben heute lebende Propheten. Sie geben uns Weisung, um richtige Entscheidungen zu finden. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass ich mich für richtige politische Führer entscheide, für solche, die nach Frieden trachten. 

Welche Parallelen siehst du zu uns heute? 

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Mittwoch, 28. Dezember 2022

Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir!

 

(Bild: Quelle)

„Kommt her zu mir alle, die ihr niedergedrückt und belastet*) seid: ich will euch Ruhe schaffen! 29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir! denn ich bin sanftmütig (oder: liebreich) und von Herzen demütig: so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen (Jer.6,16); 30 denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.” (Matthäus 11:28-30). 

Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir! Im gestrigen Blogbeitrag haben wir uns mit der Aussage Jesu beschäftigt, dass wir die Schriften zwar durchforschen, aber dennoch nicht zu Ihm kommen. Heute beschäftigen wir uns mit der Aufforderung Jesu `zu Ihm zu kommen, sein Joch auf uns zu nehmen und von Ihm zu lernen! ´ Zunächst beschäftigt mich die Frage, was darunter zu verstehen ist, `Sein Joch auf mich zu nehmen´? Ein Joch ist ein Zuggeschirr, mit dem zwei Tiere vor den Wagen oder Pflug gespannt werden. Auf diese Weise wird die Last, die die Tiere zu bewältigen haben, gleichmäßig auf jedes Tier verteilt. Wie ist dies nun im übertragenen Sinn zu verstehen? Ich stelle mir vor, wie Jesus und ich, oder du, oder wer auch immer, und Jesus, die Last des Lebens gemeinsam, unter einem Joch, mit dem wir verbunden sind, bewältigen. Geteilte Last ist eben halbe Last. Ich muss die Last nicht alleine tragen, Jesus nimmt mir einen Teil ab. Welche Last mag hier nun unter dem `Joch´ gemeint sein? Ich denke, es sind die Gebote gemeint, die wir bei der Taufe versprochen haben zu halten. Sein Joch auf sich zu nehmen bedeutet, sich Seinem Willen zu unterwerfen und ihm zu erlauben, uns zu führen und unser Leben zu leiten. 

Da kommt nun das Lernen mit ins Spiel. Ich stelle mir vor, Jesus und ich laufen nebeneinander, verbunden durch das Joch. Ich sehe, wie Jesus vorgeht, um die Gebote seines Vaters zu halten, und ich ahme seine Handlungsweise nach, und eines Tages, nach genügend Übung, geht sie mir in Fleisch und Blut über. Durch Vormachen und Nachmachen habe ich gelernt. Dies geschieht in vier Stufen: 

  1. Jesus bereitet eine Aufgabe für mich vor, z. B. nach einem Gebot zu leben, und erklärt es mir. 
  1. Er macht mir durch sein Beispiel vor, wie ich das Gebot halten kann. 
  1. Ich ahme sein Verhalten nach. 
  1. Ich übe es immer wieder, bis sich mein Handeln verselbstständigt, dann beginnt eine neue Lernphase. 

Ich lerne, Jesus hat mir vorgelebt, Schritt für Schritt, wie ich seine Gebote, die mich ihm immer näherbringen, halten kann. Für dieses Lernen trage ich die alleinige Verantwortung. Die meiste Arbeit tue ich im eigenverantwortlichen Studium zu Hause. Sonntags werde ich durch einen Lehrer in der Kirche unterstützt. Beim Verstehen und Verinnerlichen hilft mir der Heilige Geist. Es handelt sich also um eine Dreiecksbeziehung, in der Lehrer und Lernender auf einer Ebene stehen, wobei der Lehrer die Aufgabe hat, den Lernenden ein höheres anzustrebendes Ziel aufzuzeigen, und der Lernende kommt mit der Einstellung, etwas Neues mitnehmen zu wollen. 

Übrigens, Russell T. Osguthorpe definierte Lernen so: Learning, ist becoming more like God” (Lernen heißt Gott ähnlicher werden)! 

Wie strukturierst du deine `Lernphasen´? 

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Dienstag, 27. Dezember 2022

Ihr durchforscht wohl die heiligen Schriften

 

(Bild: Quelle)

„Ihr durchforscht (wohl) die (heiligen) Schriften, weil ihr in ihnen ewiges Leben zu haben vermeint, und sie sind es auch wirklich, die von mir Zeugnis ablegen; 40 aber trotzdem wollt ihr nicht zu mir kommen, um wirklich Leben zu haben (oder: zu empfangen).” (Johannes 5:39-40).  

Ihr durchforscht wohl die heiligen Schriften. Christus spricht hier über das Ablegen des Zeugnisses von ihm. In diesem Zusammenhang fällt mir wieder eine Korrektur auf, die Joseph Smith in seiner Übersetzung aufgrund Offenbarung vornahm (vergleiche die Versionen in der folgenden Tabelle):  
 

Einheitsübersetzung (EU) 
Johannes 5:31-32 
King James Version (KJV) 
Johannes 5,31-32 
Joseph Smith Translation (JST) 
John 5:31-32 
„Wenn ich über mich selbst Zeugnis ablege, ist mein Zeugnis nicht wahr; 32 ein anderer ist es, der über mich Zeugnis ablegt, und ich weiß: Das Zeugnis, das er über mich ablegt, ist wahr.” If I bear witness of myself, my witness is not true. 32 There is another that beareth witness of me; and I know that the witness which he witnesseth of me is true.” „Therefore, if I bear witness of myself, yet my witness is true. 33 For I am not alone; there is another who beareth witness of me, and I know that the testimony which he giveth of me is true.” 

Gegenüber der KJV, die die Grundlage seiner Überarbeitung war, korrigiert Joseph, dass wenn er selber (Jesus) über sich Zeugnis ablegte, dieses wahr wäre! Denn dieses stehe nicht für sich alleine da, es gebe noch das Zeugnis eines Anderen, und von diesem wisse er, dass es wahr ist. Es gibt also nicht nur das Zeugnis Jesu über sich, sondern es wird durch einen weiteren bestätigt, Johannes den Täufer. Dann spricht der Herr davon, dass sein Zeugnis gewichtiger sei als das des Johannes. Dieses Zeugnis, wären die Dinge, die er im Namen seines Vaters tun würde (Johannes 5:36). Dann spricht Christus über das Erforschen der Schriften, und darüber, dass die Forschenden nicht an sie glauben würden. 

Ich lerne, wenn ich im Wort Gottes forsche, dann muss ich es mit Glauben tun. Dann werde ich ein Zeugnis von dessen Wahrheit durch die Macht des Heiligen Geistes erhalten. Dieses Forschen muss ich für mich selber tun. Ich darf nicht davon ausgehen, dass ein Lehrer in der Kirche mir die Worte Gottes einbläut und ich dann ein Zeugnis bekommen würde. Josua, der Anführer, der die Israeliten in das verheißene Land führte, forderte diese auf, sich heute dafür zu entscheiden, wem sie dienen wollten, er selber aber und sein Haus, sie würden dem Herrn dienen (Josua 24:15). So entscheide ich mich auch heute, der Ermunterung Präsident Russel M. Nelsons zu folgen, eigenverantwortlich das Evangelium in meinem Heim zu studieren und mich sonntags in der Kirche dabei unterstützen zu lassen: „Als Heilige der Letzten Tage sind wir es gewohnt, ‚Kirche‘ als etwas zu betrachten, was in unseren Gemeindehäusern stattfindet und von dem, was zuhause geschieht, unterstützt wird. Dieses Muster muss angepasst werden. Es ist an der Zeit für eine auf das Zuhause ausgerichtete Kirche, die von dem, was in den Gebäuden unserer Zweige, Gemeinden und Pfähle geschieht, unterstützt wird.“ (Russell M. Nelson, „Einleitende Worte“ , Liahona , November 2018, Seite 7). So will ich, geleitet durch den Geist, Jesus Christus noch besser kennenlernen und mein Zeugnis von ihm weiter stärken. Dadurch kann ich zum ewigen Leben geführt werden. Und ich will mein Bestes geben, das Wort nicht nur immer besser zu verstehen, sondern es auch nach all meinen Kräften in meinem täglichen Leben umzusetzen (Jakobus 1:22). 

Wie stellst du tägliches Studium der heiligen Schriften bei dir zu Hause sicher? 

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Montag, 26. Dezember 2022

Und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar

 

Die Huldigung der Sterndeuter
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Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.” (Matthäus 2:11). 

Und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Du kennst sicherlich aus der Weihnachtsgeschichte die Überlieferung, die sich auch in den Weihnachtskrippen zeigt, dass `drei Weise aus dem Morgenland´ den neuen hellen Stern sahen und sich auf den Weg machten, um dem neugeborenen König der Welt zu huldigen. Wo kommt die Drei her? Die Heiligen Schriften sagen über die Anzahl der `Sterndeuter´ nichts aus. Wahrscheinlich leitete man an diese Zahl von der Anzahl der Geschenke ab, die mitgebracht wurden, Gold, Weihrauch und Myrrhe. 

Untersuchen wir mal die Frage, wofür stehen diese drei Geschenke in Verbindung mit Christus? 

  • Gold 
    wurde oft als Symbol für Reichtum, weltliche Macht und Königtum angesehen. Es wurde auch in den alten Strukturen der Anbetung des Herrn ausgiebig verwendet und wurde zu einem Symbol der Göttlichkeit oder der Gegenwart Gottes. Die Wände der Stiftshütte Moses waren mit Gold bedeckt, ebenso jedes der Möbelstücke im Heiligen und Allerheiligsten. Sogar in den Stoff der Kleidung des Hohepriesters war es eingewebt, ebenso auf der Krone, den Fassungen für die zwölf Steine und den Glocken am Saum des blauen Gewandes. Die Tatsache, dass die Weisen Gold brachten, als Symbol für Königtum, Tempelverehrung und Göttlichkeit, kann auf die Titel des Erretters als König der Könige und als großer Hohepriester, der für uns eintritt, hinweisen. 
  • Weihrauch 
    ist bekannt für seinen süßen und angenehmen Geruch, wenn er verbrannt oder in Parfüms verwendet wird. In der Antike badeten nur wenige regelmäßig oder hatten mehrere Kleidungsstücke zum Wechseln und Waschen. So ist es erklärlich, dass alle angenehmen Gerüche, wie Weihrauch, die die vielen unangenehmen Gerüche schwerer Arbeit überdecken konnten, großen Wert hatten. In der Tempelverehrung wurde Weihrauch auf den Tisch des Schaubrotes gelegt und von den Priestern an jedem Sabbat verbrannt. Darüber hinaus wurde es mit anderen Weihrauch kombiniert und jeden Morgen und Abend auf dem Weihrauchaltar verbrannt. Laut Psalmen repräsentierte brennender Weihrauch die Gebete Israels, die vor dem Schleier des Tempels zum Herrn auffuhren (Psalm 141:2; Offenbarung 5:8). An diesem Altar hatte Zacharias die Vision des Engels Gabriel, der die Geburt seines Sohnes Johannes des Täufers vorhersagte, der den Weg für den Messias bereiten sollte. 
  • Myrrhe 
    fand Anwendung als Weihrauch, Medizin und Parfüm. In der Tempelverehrung wurde dem Salböl Myrrhe hinzugefügt, indem es erhitzt und dann mit Olivenöl vermischt wurde. Dieses heilige Salböl wurde verwendet, um die Priester im Tabernakel und später in Jerusalemer Tempeln zu salben. Nach dem Johannesevangelium brachte Nikodemus 100 Pfund Myrrhe und andere Aloen, um den Körper Jesu zu umhüllen, eine riesige Menge, die für den König der Könige geeignet war (Johannes 19:39). Jesus wurde am Kreuz auch Wein mit Myrrhe angeboten, wohl um die unerträglichen Schmerzen zu lindern. Er lehnte dieses Gemisch jedoch ab und zog es eher vor, das volle Leiden zu ertragen. So wie die Weihrauch- und Myrrhebäume geschnitten und zerquetscht werden, damit sie kostbares Harz ausbluten können, das zur Heilung, zum Weihrauch und zur Salbung verwendet wird, bringt auch das Leiden und Blut Jesu die Kraft der Heilung und Erlösung hervor. 

Ich lerne, es ist bemerkenswert, dass jede dieser drei Gaben der Weisen – Gold, Weihrauch und Myrrhe – so viel symbolische Bedeutung hat und uns lehrt, dass alles auf die ultimative Mission Jesu Christi hinweist und sein Leiden, sein Sühnopfer und seine Auferstehung von den Toten bezeugt. Durch Sein Leiden können alle Kinder Gottes geheilt werden! 

Woher kommt deiner Meinung nach die Aussage, dass es sich um `drei Weise aus dem Morgenland´ handelt? 

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Samstag, 24. Dezember 2022

Dann fasste er ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf

 

(Bild: Quelle)

Dann faßte er ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf; da wurden seine Füße und Knöchel augenblicklich fest; 8 er sprang auf, konnte stehen, ging umher und trat mit ihnen in den Tempel ein, indem er umherging und sprang und Gott pries.” (Apostelgeschichte 3:7-8). 

Dann fasste er ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. In welcher Situation sind wir? Petrus und Johannes waren auf dem Weg in den Tempel, als ein von Geburt an gelähmter Mann am Tor, das man `die schöne Pforte´ nannte, zum Betteln absetze. Als die beiden zu ihm kamen, bat er sie um eine Gabe. Petrus aber sagte: Silber und Gold besitze ich nicht. Doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, steh auf und geh umher!” (Apostelgeschichte 3:6). Petrus fasste ihn dann `bei der rechten Hand´ und half ihm aufzustehen. Der Gelähmte war geheilt und sprang im Tempel hin und her. 

Mir springt in diesem Zusammenhang die `rechte Hand´ besonders ins Auge. Was hat es damit auf sich? Die rechte Hand spielt in unserem Leben eine herausragende Rolle, egal, ob jemand Links- oder Rechtshänder ist. Egal, welche Glaubensrichtung man betrachtet, heilige Handlungen werden mit der rechten Hand ausgeführt. Sei es das Kreuz, das ein Geistlicher einem Gläubigen auf die Stirn zeichnet, oder ein Gläubiger sich bekreuzigt, er macht es mit der rechten Hand. Wird eine Eidesformel gesprochen, wird dabei die rechte Hand erhoben, oder auf die Bibel gelegt. Die Hostie gibt der Pater mit der rechten Hand, der Empfänger führt sie mit seiner rechten Hand in den Mund. Da sind wir beim Abendmahl. Wir Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage werden ermuntert, dieses mit der `rechten Hand´ zu nehmen: Nach Möglichkeit nimmt man mit der rechten Hand vom Abendmahl.” (Allgemeines Handbuch: Wie man in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage dient; 18.9.4 Punkt 7). Sicherlich gibt es persönliche Situationen, die dies nicht erlauben (Hand verletzt …). Dann benutzt man selbstverständlich die linke Hand. Oder jemand ist gar nicht in der Lage das Abendmahl zu greifen, dann hilft ihm eine andere Person. Ich lerne, in heiligen Angelegenheiten wünscht der Herr von uns, die rechte Hand zu benutzen (denke beispielhaft an die Taufe). Da gibt es für mein Verhalten gar keine Diskussion, ich nehme das Abendmahl mit der rechten Hand. 

Welche Erklärung hast du dafür, dass bei heiligen Handlungen, die rechte Hand eine bevorzugte Rolle spielt? 

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Freitag, 23. Dezember 2022

Und sie gebar ihren ersten Sohn, den sie in Windeln wickelte und in eine Krippe legte

 

Ein Steintrog als Krippe
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„Während ihres dortigen Aufenthalts kam aber für Maria die Stunde ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren ersten Sohn, den sie in Windeln wickelte und in eine Krippe legte, weil es sonst keinen Platz in der Herberge für sie gab.” (Lukas 2:6-7). 

Und sie gebar ihren ersten Sohn, den sie in Windeln wickelte und in eine Krippe legte. Bei meinen Recherchen zur Weihnachtsgeschichte, bin ich auf die `unerzählte Geschichte des ersten Weihnachtsfestes´ gestoßen, die unsere romantische Vorstellung der uns bekannten Erzählungen über die Geburt Jesu so ganz unromantisch erscheinen lassen. Die traditionelle Weihnachtsgeschichte enthält die Erzählung über einen armen Zimmermann aus Galiläa und seine junge Frau; ihre lange und beschwerliche Reise, um der römischen Steuerforderung nachzukommen; jenen ersten Weihnachtsabend in einem Stall; und Marias Neugeborenes war auf Heu in einer Holzkrippe gebettet. Dann die Hirten, die singende Schar von Engel, die Heiligen Drei Könige und u. U. auch noch ein armer Trommlerjunge, der dem Neugeborenen ein Geschenk, sein Trommeln, darbringen wollte. 

Ich lerne, von all dem gibt es im Neuen Testament nur die Beschreibung, dass Maria, die junge Mitter, ihr Neugeborenes in Windeln wickelte und es in eine `Krippe´ legte. Und dies an drei Stellen wiederholt (Lukas 2:7; Lukas 2:12; Lukas 2:16). Nirgendwo finde ich etwas über einen Stall, über viele Tiere, über Stroh. Nur etwas über eine Herberge, in der kein Platz für sie war. Auch nicht in der Joseph Smith Übersetzung der Bibel (hier). Von dem Professor für Alte Schriften an der Brigham-Young-Universität, Jeffrey R. Chadwick, der sich mit der Archäologie Israels beschäftigt hat, lerne ich nun, wie es sich um diese erste Weihnacht wirklich verhalten haben soll. Er schreibt, dass die Kulisse, die wir mit geschnitzten Holz- und Keramikfiguren auf unseren Kaminsimsen darstellen, nicht vergleichbar ist mit den dortigen realen Lebensumständen, die bei der Geburt Jesu in Bethlehem vor mehr als zweitausend Jahren herrschten. In Wirklichkeit soll Joseph kein Zimmermann gewesen sein. Er und Maria mussten nicht nach Bethlehem reisen, um Steuern zu zahlen. Es waren keine römischen Soldaten da, um sie zu belästigen. Es gab auch keine reisenden Könige, die Geschenke brachten. Natürlich gab es keinen Trommlerjungen. Aber es gab auch kein Heu, auf das das Baby gelegt wurde. Und überraschenderweise gab es nicht einmal einen Stall! Er meint, einzig und allein die Krippe sei authentisch. Diese jedoch war nicht aus Holz, sondern eher ein aus Kalkstein gehauener Wassertrog, aus der die Tiere leicht trinken konnten. Stroh war nämlich zur Fütterung nicht erforderlich, da es durchgehend über das ganze Jahr grünes Futter auf den Feldern gab. Die Tiere weideten also das ganze Jahr über auf den Feldern. Über den Erbauer der `Krippe´ schreibt Chadwick: “Eine andere Sache an dieser Krippe, die überraschen mag, ist, dass es sich um einen neuen Trog handelte, den Joseph selbst gebaut hatte. Er schnitt und formte die Krippe aus einem großen Stück judäischen Kalksteins, gleich nachdem er und Maria in Bethlehem angekommen waren, damit sein Esel Wasser trinken konnte. Entgegen der landläufigen Tradition war Joseph kein Holzzimmermann. Er war Steinmetz.” Diese Forschungsergebnisse nehmen mir aber nichts von der Heiligkeit dieses Ereignisses, dessen wir uns jährlich zu einer Zeit erinnern, in der Jesus nicht geboren wurde. 

Welches ist das tatsächliche Geburtsdatum des Herrn, und woher kennst du es? 

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Donnerstag, 22. Dezember 2022

Alle Verträge, die nicht zu diesem Zweck geschlossen werden, haben ein Ende, wenn die Menschen tot sind

 

Die Familie kann für immer zusammen sein 
(Bild: Quelle)

„Und wahrlich, ich sage euch: Die aBedingungen dieses Gesetzes sind: Alle Bündnisse, Verträge, Verbindlichkeiten, Verpflichtungen, bEide, Gelöbnisse, Handlungen, Bindungen, Vereinbarungen und Erwartungen, die nicht sowohl für die Zeit als auch für alle Ewigkeit geschlossen und eingegangen und vom cHeiligen Geist der Verheißung dgesiegelt werden – durch den, der gesalbt ist –, und das auch auf höchst heilige Weise durch eOffenbarung und Gebot mittels meines Gesalbten, den ich dazu bestimmt habe, auf Erden diese Macht innezuhaben (und ich habe meinen Diener Joseph bestimmt, dass er diese Macht in den letzten Tagen innehaben soll, und es gibt auf Erden zu einer Zeit immer nur einen, dem diese Macht und die fSchlüssel dieses Priestertums übertragen sind), haben bei der Auferstehung von den Toten und danach keinerlei Wirksamkeit, Kraft und Gültigkeit; denn alle Verträge, die nicht zu diesem Zweck geschlossen werden, haben ein Ende, wenn die Menschen tot sind.” (Lehre und Bündnisse 132:7). 

Alle Verträge, die nicht zu diesem Zweck geschlossen werden, haben ein Ende, wenn die Menschen tot sind. Um welche Art von Verträgen handelt es sich hierbei? Bei der Übertragung dieses Schlüssels an Brigham Young, solcherart Verträge mit ewiger Gültigkeit schließen zu können, äußerte Joseph Smith folgendes: Dieser letzte Schlüssel des Priestertums ist der heiligste von allen und bezieht sich ausschließlich auf die Erste Präsidentschaft der Kirche, ohne deren Billigung und Genehmigung oder Vollmacht kein siegelnder Segen in Bezug auf Dinge der Auferstehung und des künftigen Lebens gespendet werden soll." (Parley P. Pratt, "Proclamation", [1. Januar 1845] Millennial Star, März 1845, 5:151). Es handelt sich also um die Vollmacht, die durch Maleachi angekündigt wurde: „Wisset wohl: ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des HErrn kommt (vgl. Mark. 9,12); 24 der wird das Herz der Väter den Söhnen und das Herz der Söhne ihren Vätern wieder zuwenden, damit ich nicht kommen muß und das Land mit dem Bannfluch schlage (d. h. dem Untergang preisgebe)!” (Maleachi 3:23-24). 

Eines Abends im Jahre 1823 wandte sich der junge Joseph Smith im Gebet an den Herrn, um seinen Stand vor ihm zu erfahren. In dieser Nacht besuchte ihn ein Bote des Herrn, der sich ihm als Moroni vorstellte. Eines von vielen Dingen, die dieser himmlische Bote Joseph sagte, und vielleicht letztendlich das Wichtigste, war eine Umschreibung von Maleachis Prophezeiung über Elijas Mission. Diese seine Beschreibung war etwas deutlicher als die Ankündigung in Maleachi: „Siehe, ich werde euch das aPriestertum durch die Hand des Propheten bElija offenbaren, ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt. 39 Auch den nächsten Vers zitierte er anders: Und er wird die aVerheißungen, die den Vätern gemacht worden sind, den Kindern ins Herz pflanzen, und das Herz der Kinder wird sich ihren Vätern bzuwenden. Wenn es nicht so wäre, würde die ganze Erde bei seinem Kommen völlig verwüstet werden.” (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:38-39). Moroni spricht hier über einen Vollmachtsbereich des Priestertums, nämlich die Vollmacht, Familienbande für alle Zeit und Ewigkeit zu siegeln, was bei Maleachi nicht der Fall ist. Präsident Russel M. Nelson sagte darüber, dass das ewige Leben, das durch das Sühnopfer ermöglicht wird, der höchste Zweck der Schöpfung ist. Um diese Aussage in ihrer negativen Form zu formulieren: Wenn Familien nicht in heiligen Tempeln gesiegelt würden, wäre der ganze Zweck des Erdenlebens völlig vergeudet." (Präsident Russell M. Nelson, "The Atonement", Liahona, November 1996, ChurchofJesusChrist.org). Ich lerne, diese Ankündigung Moronis betrifft das höchste Ziel, das der Herr für seine Kinder vorgesehen hat, Familien zu siegeln, damit sie für immer zusammen sein können. Am 3. April 1836, dem zweitgrößten Ostersonntag der Geschichte, erfüllte sich Maleachis Prophezeiung und Moronis Paraphrasierung. Wäre dieses Ereignis nicht geschehen, hätte der göttliche Zweck für den Menschen, `die ewige Familie´ zustande zubringen, nicht erfüllt werden können. Wie unendlich dankbar können wir dem Herrn für dieses so unermesslich wichtige Geschenk sein! 

Welche Stellung nimmt in deinem Leben diese Vollmacht, die Elija wiederherstellte, ein? 

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Mittwoch, 21. Dezember 2022

In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld

 

Taddeo Gaddi – Verkündigung an die Hirten (um 1330) 
(Bild: Quelle)

„In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.” (Lukas 2:8). 

In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld. Was waren das für Hirten? Es waren keine gewöhnlichen Hirten, es waren Hirten jener Herden, die für göttliche Opfer im Tempel vorgesehen waren. Sie waren es, die in einer bestimmten Nacht einen großen Schrecken bekamen. Einige hatten sich zur Nachtruhe gelegt, einer hielt die jeweilige Nachtwache. Stell dir vor, es ist dunkel und du passt angestrengt auf, ob etwas Ungewöhnliches zu beobachten ist, das den Frieden der Herde beeinträchtigen könnte. Da geschieht etwas Unerwartetes: „Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr.” (Lukas 2:9). Plötzlich ist es in der Nacht strahlend hell und eine fremde Person ist zu sehen. Muss das nicht ein Schreck sein? Was will sie? Bedeutet sie eine Gefahr? Aber der Engel beruhigt die Hirten, die nun wohl alle ganz wach sind: „Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll:” (Lukas 2:10). Riesige Erleichterung bei den so erschrockenen Hirten. Sie sollen eine Botschaft großer Freude erfahren, und nicht nur für sie soll sie eine große Freude sein, sondern eine Freude für das ganze Volk. 

Ich lerne, die ersten, die über die Geburt Jesu direkt von himmlischen Boten informiert wurden, waren diese besonderen Hirten. Ich muss daran denken, dass es bei dieser Botschaft der Freude, um die Ankündigung der Geburt des einen großen `Hirten´ der Herde Gottes handelt, der die gesamte Menschheit be`hütet´. Ich muss auch daran denken, dass Hirten immer mit einem `Hirtenstab´ unterwegs waren und sind. Diese haben ein gebogenes Ende. Denk an eine Zuckerstange. Sie hat dieses gebogene Ende, hat rote Streifen auf weißem Untergrund. Die Farbe Weiß symbolisiert die Reinheit des Neugeborenen, und die roten Streifen stehen für das Opfer Christi, welches er erbrachte, um Gottes Kinder von Tod und Sünde zu erlösen. Der Bogen symbolisiert die Möglichkeit der Lenkung. Mit ihm kann der Hirte ein Schaf am Hals, oder an den Läufen fassen, um es sanft zu einem besseren Futterplatz zu lenken, oder an den Beinen, wenn seine Klauen gereinigt, oder beschnitten gehören, also Heilung, oder Rettung aus einer gefährlichen Lage erforderlich ist. Von der Reaktion der Hirten auf dem Felde lerne ich, sie entschieden miteinander, das Neugeborene umgehend aufzusuchen, und „So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.” (Lukas 2:16). Dieser große Hirt, er ruft uns allen zu: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.” (Matthäus 11:28). Wie könnte ich diese liebevolle Einladung ignorieren? 

Welche Symboliken siehst du in Weihnachtsbräuchen, die auf Jesus hinweisen? 

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Dienstag, 20. Dezember 2022

Ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des Herrn kommt

 

Elija erscheint Joseph Smith und Oliver Codery 1836 im Kirtland-Tempel 
(Bild: Quelle)

„Wisset wohl: ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des HErrn kommt (vgl. Mark. 9,12); 24 der wird das Herz der Väter den Söhnen und das Herz der Söhne ihren Vätern wieder zuwenden, damit ich nicht kommen muß und das Land mit dem Bannfluch schlage (d. h. dem Untergang preisgebe)!” (Maleachi 3:23-24). 

Ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des Herrn kommt. Mit dieser Vorschau auf die `letzten Tage´, endet das Alte Testament, und es vergehen etwa 400 Jahre, bis mit dem Bericht über die Geburt Jesu, das Neue Testament eröffnet wird. Was hat es mit diesem Elija auf sich? Einige dachten, dass Johannes der Täufer der Elija wäre. Er selber aber sagte, dass er es nicht sei (Johannes 1:21). Wir verstehen, dass er `im Geiste des Elija´ tätig war, als Wegbereiter Jesu. An anderer Stelle lesen wir, dass Elija, zusammen mit Mose, der damaligen Ersten Präsidentschaft, Petrus, Jakobus und Johannes, auf dem Berge der Verklärung erschienen ist, und ihnen die Siegelungsvollmacht, die er als letzter trug, übertragen hat (Markus 9:4). Dann erschien Elija, dieser Prophet des Alten Testamentes aus Tischbe, der in den Himmel aufgenommen wurde ohne den Tod zu schmecken (2. Könige 2:1-18), ein weiteres Mal einem Propheten, dem Propheten der Wiederherstellung, Joseph Smith am 3. April 1836 im Kirtland-Ohio-Tempel, und brachte auch ihm diese Vollmacht (Lehre und Bündnisse 110:13-16), nachdem sie durch den Abfall vom Glauben (Amos 8:11-12; 2. Thessalonicher 2:3), nach der Ermordung aller von Jesus berufenen Apostel, nicht mehr auf Erden war. 

Worum geht es nun bei dieser großartigen Vollmacht im Priestertum, die, wenn sie nicht bestehen würde, der Herr die ganze Erde mit einem Bann schlagen müsste? Die Macht Elijas ist die Siegelungsmacht des Priestertums, mit der etwas, was auf Erden gebunden oder gelöst ist, im Himmel gebunden oder gelöst ist (LuB 128:8-18). Auserwählte Diener des Herrn haben heute auf der Erde diese Siegelungsmacht inne und vollziehen die errettenden heiligen Handlungen des Evangeliums für die Lebenden und die Verstorbenen (LuB 128:8). Was ist darunter zu verstehen, dass die Erde beim Zweiten Kommen unseres Erretters völlig verwüstet werden würde, wenn das Werk der Errettung für die Verstorbenen nicht ausgeführt würde? Folgende Antwort habe ich bei meiner Recherche gefunden: „Gott hat diese Erde als Heimat für den Menschen geschaffen, um sein ewiges Leben und seine Erlösung zu verwirklichen. Hätten alle Menschen weder Vorfahren noch Nachkommen, gäbe es keine ewige Familie Gottes, die die Erde erben könnte. Würden diejenigen im Geistergefängnis, die darauf warten, dass ihre Tempelarbeit getan wird, diesen großen Segen nie wahrnehmen (auch sie lebten einst auf dieser sterblichen Erde), wäre das eine der größten vorstellbaren Katastrophen. Um die Frage kurz und bündig zu beantworten, wir müssen die ewige Familienorganisation von Adam und Eva bis heute als eine große Einheit betrachten und erkennen, dass Gott die Erlösung und sogar die Erhöhung aller seiner Kinder wünscht. Hören Sie diese Worte der Heiligen Schrift: „Die Erde wird von einem Fluch heimgesucht werden, es sei denn, es gibt irgendeine Art von Schweißverbindung zwischen den Vätern und den Kindern. . . . Denn wir können ohne sie nicht vollkommen gemacht werden; auch können sie ohne uns nicht vollkommen gemacht werden. Weder können sie noch wir vollkommen werden ohne die, die auch im Evangelium gestorben sind“ (LuB 128:18). Wäre dies nicht der Fall, würde jede Person „getrennt und einzeln, ohne Erhöhung, in ihrem erretteten Zustand [d. h. mit einem gewissen Grad an Herrlichkeit] bis in alle Ewigkeit existieren; und von nun an keine Götter, sondern Engel Gottes für immer und ewig (LuB 132:17)”. (Google-Übersetung; siehe hier). 

Wie verstehst du das mit dem `Bannfluch´ in den letzten Versen von Maleachi? 

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Freitag, 16. Dezember 2022

Darf wohl ein Mensch die Gottheit betrügen?

 

(Bild: Quelle)

„Seit den Tagen eurer Väter seid ihr von meinen Geboten abgewichen und habt sie nicht gehalten. Kehret um zu mir, so will ich mich wieder zu euch kehren!” — so spricht der HErr der Heerscharen. „Da fragt ihr: ‘Inwiefern sollen wir umkehren?’ 8 Darf wohl ein Mensch die Gottheit betrügen, daß ihr mich betrügt und noch fragt: ‘Inwiefern haben wir dich betrogen?’ Nun, mit dem Zehnten und mit dem Hebeopfer (= mit den Abgaben).” (Maleachi 3:7-8). 

Darf wohl ein Mensch die Gottheit betrügen? Das Kapitel drei beginnt mit der Ankündigung des Herrn, dass er einen Boten senden würde, der seinen Weg vorbereiten soll (Maleachi 3:1). Ein solcher Bote ist u. a. Elija (auch Elia geschrieben), von dem noch im Vers 23 und 24 die Rede sein wird, der alttestamentliche Prophet, der seinerzeit im Nordreich Israel diente (1. Könige 17-21) und der in unseren Tagen dem jungen Joseph Smith und seinem Mitarbeiter Oliver Cowdery erschienen ist, um ihnen die Siegelungsvollmacht (Lehre und Bündnisse 128:8-18), die mit dem Tod der Apostel des Herrn verloren gegangen war, wiederzubringen. Weiter wird gesagt, dass eine Reinigung des Volkes des Herrn stattfinden wird. Die Diener im Priestertum, die Söhne Levis würden geläutert werden, wie Gold und Silber im Feuer oder in der Lauge eines Wäschers, damit sie dem Herrn danach wieder ein Opfer in Rechtschaffenheit darbringen können, was zu alter Zeit, wegen ihres sündhaften Verhaltens, nicht möglich war (Maleachi 3:2-4,7). 

Als Nächstes kommt die Frage auf, ob ein Mensch Gott betrügen darf. Nicht anders, als wir es heute wohl tun würden, wurde gefragt, worin ihr Betrug denn liege. Die Antwort: `Im Zehnten und anderen Opfergaben´ (Maleachi 3:7-9; 3. Nephi 24:7-9). Ich lerne, auch ich muss mich fragen, betrüge ich Gott mit meinen Abgaben (Zehnter, Fastopfer und sonstige Spenden)? Wenn ich das Prinzip des Opferns verstehe, habe ich eine Messlatte, mithilfe derer ich feststellen kann, ob ich betrüge oder nicht. Wofür dienen heutige Opfer? Heutzutage verwendet die Kirche Fastopfer und andere freiwillige Opfergaben (einschließlich der Zeit, der Talente und des Besitzes), um den Armen zu helfen und für andere nützliche Zwecke (siehe hier). Gebe ich ein Opfer, um im guten Licht dazustehen (mehr Schein als Sein), oder weil ich dem Herrn demütig folgen, und den Aufbau seines Werkes bereitwillig unterstützen, und Bedürftigen gerne abgeben will? (Lukas 21:1-4). Bringe ich meinen Zehnten `unverkürzt´, wie es im Maleachi heißt, oder schummle (betrüge) ich bei der Berechnung (Brutto- oder Nettozehnten)? Ich habe ein Zeugnis davon, dass der Herr die `Fenster des Himmels öffnet, und Segen in Hülle und Fülle´ herabschütten wird (Maleachi 3:10; 3. Nephi 24:10), wenn ich ihm `ein Opfer in Gerechtigkeit´ darbringe (Maleachi 3:3). 

Was meinst du, wie kann man Gott auch heute betrügen? 

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Donnerstag, 15. Dezember 2022

Und nun ergeht über euch, ihr Priester, folgender Beschluss

 

(Bild: Quelle)

„Und nun ergeht über euch, ihr Priester, folgender Beschluß: 2 Wenn ihr nicht gehorchen wollt und ihr es euch nicht von Herzen angelegen sein laßt, meinem Namen Ehre zu erweisen” — so spricht der HErr der Heerscharen —, „so schleudere ich den Fluch gegen euch und mache eure Segenssprüche zu Flüchen; ja, ich habe sie schon in Flüche verwandelt, weil ihr (meine Worte) nicht zu Herzen genommen habt. 3 Wisset wohl: ich mache eurer Amtstätigkeit ein Ende**) und schleudere euch Mist ins Gesicht, den Mist eurer Festopfer, und man mag euch selbst zu ihm hinaustragen!***) (Maleachi 2:1-3). 

Und nun ergeht über euch, ihr Priester, folgender Beschluss. Die ersten neun Verse des zweiten Kapitels führen die Thematik des Endes des ersten Kapitels fort, indem sie sich weiter an die dem Herrn nicht loyalen Priester wenden. In ihnen missbilligt der Herr deren unmoralisches Verhalten aufs äußerste. Sie nahmen ihr Priesteramt auf die leichte Schulter, und suchten nur ihren eigenen Vorteil daraus zu ziehen. Sollten sie ihr Fehlverhalten nicht bereuen, würde ihnen versprochener Segen in Fluch verwandelt werden. Dann sagt der Herr noch in alttestamentlich drastischer Ausdrucksweise zu ihnen, dass er ihnen `den Unrat ihrer Feste ins Gesicht schleudern, und sie mit diesem hinausgeschafft werden würden´. 

Was habe ich mir darunter vorzustellen? Durch ihr fortdauerndes sündigen verunreinigten sie sich, sie besudelten im geistigen Sinn ihr Gesicht mit ´Mist´. Dadurch waren sie unwürdig, ihren Priesterpflichten im Tempel nachzukommen. Sie hatten durch ihr schlechtes Beispiel schon viele ihrer Mitmenschen vom schmalen und geraden Weg des Herrn abgebracht (Matthäus 7:13-14). Der Herr musste ihrer Amtstätigkeit ein Ende bereiten. Ich lerne, ich darf die Berufung, die der Herr mir überträgt, nicht in selbstsüchtiger Weise ausüben, indem ich deren Vorteile für mich nutze, und mir der Nächste gleichgültig ist. Dadurch würde ich mich verunreinigen, was man mir auch im Gesicht ansehen würde (2. Nephi 13:9) – mit Sicherheit hätte ich nicht das Strahlen desjenigen im Gesicht, der ein wahrer Diener des Herrn ist (Alma 5:14). Um mehr Schaden von seinem Volk abzuwenden, würde der Herr mich aufgrund Amtsmissbrauchs `herausschaffen´ – aus dem Dienst entfernen. Versprochener Segen würde sich in Fluch wandeln, indem ich als zu leicht befunden werden würde (Daniel 5:27). Ich würde ausgesondert werden, nicht für alle Zeit und Ewigkeit die Gegenwart meiner himmlischen Familie genießen können. Verhindern kann ich dies nur, wenn ich meine Fehler erkenne, einsehe, sie mir leidtun, ich davon ablasse und den Herrn um Vergebung bitte – Umkehr übe. Um mich meines Amtes als würdig zu erweisen, muss ich `viele von Versündigung zurückhalten´ (Maleachi 2:6). 

Wie verstehst du das mit dem `Mist ins Gesicht schleudern´? 

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Mittwoch, 14. Dezember 2022

Wenn ich nun ein Vater bin, wo ist meine Verehrung?

 

(Bild: Quelle)

„Ein Sohn ehrt seinen Vater, und ein Knecht (fürchtet) seinen Herrn. Wenn ich nun ein Vater bin, wo ist meine Ehre (= Verehrung)? und wenn ich ein Herr bin, wo ist die Furcht (= Ehrfurcht) vor mir? — so spricht der HErr der Heerscharen zu euch Priestern, die ihr meinen Namen verachtet (oder: verunehrt) und doch fragt: ‘Wieso haben wir deinen Namen verachtet (oder: verunehrt)?’ 7 Ihr bringt ja auf meinem Altar verunreinigte Opferspeise dar; und da fragt ihr noch: ‘Wieso haben wir sie verunreinigt?’ Dadurch, daß ihr sagt (oder: denkt): ‘Der Tisch (= Altar) des HErrn ist verächtlich!’” (Maleachi 1:6-7). 

Wenn ich nun ein Vater bin, wo ist meine Verehrung? Hier geht der Herr auf das Fehlverhalten und schlechte Beispiel seiner berufenen Diener, seiner Priester ein, desgleichen des Volkes. Was wirft er ihnen vor? Sie amtieren zwar im Tempel, aber entehren durch ihr Verhalten den Namen des Herrn, indem sie ihm unangemessene Opfer darbringen. Anstatt das Beste, opfern sie ihm das Schlechteste. Dadurch verunreinigen sie auch den Altar. Der Herr weist darauf hin, dass solche Geber bei weltlichen Würdenträgern in Misskredit geraten, wie sollte es dann erst bei Gott sein, dem sie alles verdanken? 

Ich lerne, ich muss mein Verhalten reflektieren, um herauszufinden, ob auch ich dem Namen des Herrn Unehre bereite, ihn, meinen himmlischen Vater, nicht wertschätze, nicht ehre. Ich darf den Grund meiner Opfergaben (ein reuiges Herz und ein zerknirschter Geist) nicht aus den Augen verlieren. Ich muss die Symbolik, die darin liegt, verstehen: Alles deutet auf das Sühnopfer Jesu hin, das er voller Liebe für uns alle im Garten Getsemani und auf Golgatha erbracht hat. Die Berufung im Werk des Herrn alleine macht mich nicht rechtschaffen. Auf mein Handeln, aus aufrichtigen Motiven heraus geleitet, kommt es an. Eher sollte ich nicht `amtieren´ (Maleachi 1:10), als mit der falschen Einstellung, da ich ansonsten den Namen Gottes, den ich auf mich genommen habe, verunreinige (Lehre und Bündnisse 20:37). Ich werde mich also nach besten Kräften bemühen, nicht nach dem Prinzip `mehr Schein als Sein´ zu handeln, sondern umgekehrt `mehr Sein als Schein´! Dazu muss ich den Herrn um seine Gnade anflehen (Maleachi 1:9). 

Was unternimmst du, damit der Herr `Wohlgefallen´ an dir haben kann? 

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Dienstag, 13. Dezember 2022

Ich habe euch geliebt, spricht der Herr; und da fragt ihr: Wieso hast du uns geliebt?

 

Maleachi: Der Bote Gottes 
(Bild: Quelle)

„Ich habe euch geliebt”, spricht der HErr; „und da fragt ihr: ‘Wieso hast du uns geliebt?’ Nun, ist nicht Esau der Bruder Jakobs gewesen?” — so lautet der Ausspruch des HErrn —; „und doch habe ich Jakob geliebt, 3 Esau aber gehaßt, so daß ich sein Bergland zur Einöde gemacht habe und sein Erbteil zur wüsten Trift.” (Maleachi 1:2-3). 

Ich habe euch geliebt, spricht der Herr; und da fragt ihr: Wieso hast du uns geliebt? Das Buch Maleachi beginnt mit dieser überwältigenden Aussage des Herrn, dass er sein Volk geliebt hat. Wie ist allerdings die Reaktion seines geliebten Volkes? Das Volk kann es nicht ganz einsehen, es zweifelt an dieser Aussage. Warum? Es hatte gerade knappe siebzig Jahre Exil hinter sich, sein Tempel wurde von übermächtigen Feinden zerstört, ebenso seine Stadt Jerusalem. Worin ist in diesen `Prüfungen´ die Liebe des Herrn zu finden? Der Herr spricht erklärend sein Verhältnis zu Esau und Jakob an. Obwohl beide Brüder waren, habe er Jakob `geliebt´ und Esau `gehasst´. Interessant ist, dass der Herr dies erst zu diesem Zeitpunkt äußert. Warum? Es geht hierbei um eine Bündnisbeziehung. Der Herr hatte in Genesis gesagt, dass der `Ältere dem Jüngeren´ dienen müsse (1. Mose 25:23). Darin liegt aber noch kein Hass. Der Herr spricht das Gericht über Esau erst aus, nachdem seine Nachkommen, die Edomiten, Zeit gehabt hatten, sich dem Herrn zuzuwenden, es aber nicht taten. Erst, nachdem dies nicht erfolgte, spricht der Herr jetzt den Hass gegen Esau aus. Dieser Hass bezieht sich sicherlich nicht auf die Person, sondern eher auf die Sünde, die jemand begeht. Also nachdem die Nachkommen Esaus das Bündnis verwarfen, so wie Esau sein Erstgeburtsrecht geringschätzte, und eine schmackhafte Suppe zur Sättigung dafür eintauschte (1. Mose 25:27-34), also dem weltlichen Verlangen den Vorrang einräumte. Edom bewies durch sein Verhalten, dass es sich die Liebe Gottes nicht verdient hatte. Bei jeder Gelegenheit bewies es, dass es der verschworene Feind des Volkes Gottes war. Das Maß machte es voll, indem es die Not Jerusalems ausnutzte, als es von seinen Feinden bedrängt wurde (Obadja 8-15). 

Ich lerne, die Liebe Gottes hat auch etwas mit Bündnissen zu tun. Der Herr bietet uns in seiner Liebe zu uns Bündnisse an, deren Einhaltung uns in die Lage versetzen, in unsere ewige himmlische Familie zurückkehren zu können. Dies ist ein Angebot Gottes an uns. Es liegt ganz allein an mir, ob ich dieses Liebesnagebot annehme oder ablehne. Lehne ich es ab, bin ich nicht loyal gegenüber meinem himmlischen Vater, wähle eher loyal zu seinem Gegner, Luzifer, zu stehen. Damit wähle ich den `Hass´. Aber in seiner großen Liebe gibt uns der Herr die Lebenslange Möglichkeit der Umkehr, ermöglicht durch das `Sühnopfer seines Einziggezeugten im Fleisch´, Jesus Christus (2. Nephi 25:12). Wenn ich also schwere Zeiten zu durchgehen habe, werde ich dies als Liebe Gottes auffassen, weil er mir dadurch helfen will, mich meiner Bündnisse mit ihm zu erinnern (Johannes 14:15). Ich werde nicht fragen: Worin liebst du mich? 

Wie verstehst du das, dass Gott den Jakob geliebt und den Esau gehasst hat? 

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Montag, 12. Dezember 2022

Dies ist der Ausspruch des Wortes des Herrn an Israel durch den Mund Maleachi’s

 

(Bild: Quelle)

„(Dies ist) der Ausspruch des Wortes des HErrn an Israel durch den Mund Maleachi’s: 2 ¶ „Ich habe euch geliebt”, spricht der HErr; „und da fragt ihr: ‘Wieso hast du uns geliebt?’ Nun, ist nicht Esau der Bruder Jakobs gewesen?” — so lautet der Ausspruch des HErrn —; „und doch habe ich Jakob geliebt, 3 Esau aber gehaßt, so daß ich sein Bergland zur Einöde gemacht habe und sein Erbteil zur wüsten Trift.” (Maleachi 1:1-3). 

Dies ist der Ausspruch des Wortes des Herrn an Israel durch den Mund Maleachi’s. Nach Sacharja wenden wir uns nun dem letzten Propheten Israels zu, Maleachi (»Mein Bote«, Kurzform v. Malachjah = »Bote des Herrn«; Maleachi 2:7; 3:1). Entweder wirkte er während Nehemias mehrjähriger Abwesenheit von Jerusalem (Nehemia 13:6-7), also etwa 435 v. Chr., oder nach Nehemia, um 400 v. Chr. unter dem zurückgekehrten Überrest von Juda in Jerusalem (siehe hier). Die Juden waren nach dem erbaulichen Anfang unter Esra und Nehemia in religiöses Formenwesen verfallen. Sie führten heidnische Mischehen und missachteten Gott, und der Herr weist sie durch Maleachi ernsthaft zurecht. Jedoch beginnt Maleachi mit der Erklärung der unwandelbaren Liebe Gottes zu seinem Volk (Maleachi 1:1-5). Anschließend tadelt der Herr die Dreistigkeit und Vermessenheit, mit der sein Volk und insbesondere die Priester den Herrn und seine Opfer verachteten (Maleachi 1:6-14). Die Priester werden gemahnt und an den Bund Gottes mit Levi erinnert, den sie gebrochen haben (Maleachi 2:1-9). Dem Herrn gefällt es nicht, dass sein Volk Ehen mit ausländischen Frauen eingeht, die Götzen dienen, und er tadelt es deshalb. Zudem hatten viele Juden ihre jüdischen Ehefrauen verstoßen und somit eine doppelte Sünde begangen. Der Herr sagt ihnen deutlich, dass er Ehescheidung hasst, und dass sie damit ihren Auftrag, eine heilige Nachkommenschaft für Gott aufzuziehen, verraten hatten (Maleachi 2:10-17). Kapitel drei kündigt den Boten des Herrn an, und dann den Tag des Herrn, der für die abtrünnigen Juden Gericht bringen wird (Maleachi 3:1-6). Der Haltung der Mehrzahl der Judäer, die trotzig waren und den Herrn missachteten, wird das Verhalten der gottesfürchtigen Juden gegenübergestellt (Maleachi 3:7-21). Abgeschlossen wird mit der Mahnung, auf das Gesetz des Moses zu achten, und mit der Ankündigung des Propheten Elia, der das Volk auf die Wiederkunft des Messias vorbereiten soll. Nach dem Auftreten Maleachis folgt ein vierhundertjähriges Schweigen des Herrn, das erst durch Johannes den Täufer beendet wird, der, mit Berufung auf die Botschaft Maleachis, dem Volk den Messias ankündigt (Markus 1:2; Matthäus 17:10-13). 

Ich lerne, das Buch Maleachi widmet sich vier Hauptthemen: Erstens den Sünden Israels, zweitens den Richtersprüchen, die wegen seines Ungehorsams über Israel kommen werden, drittens den Verheißungen für Gehorsam, und viertens Prophezeiungen, die Israel betreffen. Das Kapitel 3 des Maleachi-Buches wird vom Herrn, als er die Nephiten um 34 n. Chr. auf dem amerikanischen Kontinent besuchte, komplett zitiert und ausgelegt (3 Nephi 24; 25). Das zeigt mir, dass diese Worte, die der Herr durch Maleachi prophezeien ließ, nicht nur dem Volk des Herrn zu alter Zeit galten, sondern, dass sie ebenso für mich heute Gültigkeit haben. Moroni, der dem Propheten der Wiederherstellung erschien, nimmt auch Bezug auf die Aussagen Maleachis, die Familienbande betreffend (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:36-39). So kurz das Buch Maleachi auch ist, es hat auch, und gerade für uns heute, wichtige Botschaft, die wir befolgen müssen. 

Was meinst du, weshalb hat der Herr Jakob wohl geliebt und Esau gehasst? 

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Samstag, 10. Dezember 2022

Brich in Jubel aus, Tochter Jerusalem!

 

(Bild: Quelle)

„Frohlocke laut, Tochter (= Bewohnerschaft von) Zion! Brich in Jubel aus, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir; gerecht und ein Retter (oder: sieghaft) ist er, demütig, und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen, dem Jungen einer Eselin (vgl. Matth. 21,1—9).” (Sacharja 9:9). 

Brich in Jubel aus, Tochter Jerusalem! Die letzten Kapitel neun bis vierzehn sind ganz anders, als die Kapitel eins bis acht. Jeder Abschnitt ist wie ein Blick durch ein Kaleidoskop mit Bezug auf das zukünftige messianische Königreich. Kapitel neun bis elf beschreibt die Ankunft des messianischen Königs, der auf einem Esel in das neue Jerusalem reitet, um Gottes Königreich über die Nationen zu gründen. Dann wird dieser König als Hirte über Israel dargestellt, der aber vom Volk abgelehnt wird, sowohl von seinen eigenen Leuten, als auch von ihren Anführern, die ebenfalls als Hirten dargestellt werden. Gott überlässt schließlich Israel diesen korrupten Hirten. Es stellt sich die Frage, ob Israel Gott für immer ablehnen wird. Die Kapitel neun bis vierzehn beantworten diese Frage mit `Nein´. Hier wird das zukünftige messianische Königreich dargestellt, das neue Jerusalem, in dem Gottes Gerechtigkeit endlich das Böse bekämpfen und besiegen wird. Der Herr wird sich aber auch der Rebellion in den Herzen seines eigenen Volkes entgegenstellen. Er wird seinen Geist über sie ausschütten, auf dass sie Umkehr üben werden. Das letzte Kapitel endet mit dem neuen Jerusalem als dem Sammelpunkt aller Nationen. Die Stadt wird zu einem neuen Garten Eden, und aus dem Tempel fließt ein Fluss lebendigen Wassers, welches der gesamten Schöpfung Heilung bringt. 

Ich lerne, das Lesen des Buches Sacharja ist wie eine Achterbahnfahrt. Die Visionen sind voller erschreckender Bilder, wie es auch die Geschichte der Welt, und wie auch unser eigenes Leben ist, das auch nicht immer nach geordneten Mustern verläuft. Doch die Propheten geben uns Einblicke in Gottes Handeln, und wie Gott die Geschichte so lenkt, dass sie seinen Zielen folgt. Wir werden durch Sacharja eingeladen, über das Chaos hinauszuschauen, und unsere Hoffnung auf die Ankunft von Gottes Königreich zu setzen. Ich fühle mich zur Treue gegenüber Gott angespornt. 

Welche Gründe gibt es für dich, in `Jubel auszubrechen´? 

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