Dienstag, 31. Juli 2018

Um in Ämtern an der Spitze der Regierung zu bleiben

Was die Gadiantonräuber (Helaman 2:4), die im Land Zarahemla die Judikative an sich gerissen hatten (Helaman 7:4), mit ihrer Macht taten, beschreibt Mormon so: „sie sprachen die Rechtschaffenen wegen ihrer Rechtschaffenheit schuldig; sie ließen die Schuldigen und die Schlechten wegen ihres Geldes unbestraft; ja, mehr noch, um in Ämtern an der Spitze der Regierung zu bleiben, um nach ihrem Willen zu herrschen und zu handeln, damit sie Gewinn und Ansehen der Welt erlangten und, mehr noch, damit sie um so leichter Ehebruch begehen und stehlen und morden und nach ihrem eigenen Willen handeln konnten–“ (Helaman 7:5).
Um in Ämtern an der Spitze der Regierung zu bleiben. Die Mitglieder der Gadiantonbande hatten die gesetzgebende Gewalt an sich gerissen und herrschten nun mit Ungerechtigkeit über das Volk. Sie verdrehten das Recht. Diejenigen, die rechtschaffen lebten, wurden schuldig gesprochen. Hingegen wurden diejenigen, die gesetzeswidrig handelten frei gesprochen, denn sie hatten das Geld. Von ihnen, versprachen sich die Richter nämlich, dass sie dadurch deren Unterstützung in all ihrem schlechten Tun erkaufen könnten. Ja, sie waren der Auffassung, dass sie auf diese Weise in ihren Ämtern bleiben könnten und weiter ungerechte Herrschaft, zu ihrem materiellen Vorteil, ausüben könnten. Bei ihnen ist das Predigen des Wortes Gottes durch Nephi und Lehi `in die Dornen gefallen´ (Matthäus 13:22).
Ich werde daran erinnert, dass es mir nicht das Geringste nützt, wenn ich nach weltlichem Reichtum und Ruhm strebe, dabei aber mein Leben aufs Spiel setze, weil ich damit nicht richtig umgehe (Matthäus 16:26). Ich muss wachsam sein, dass ich meine Vollmachten, egal ob weltliche, oder himmlische, die mir übertragen worden sind, nicht falsch nutze. Ich darf keine ´ungerechte Herrschaft ausüben´ (Lehre und Bündnisse 121:39). Ein solches Handeln wäre töricht und äußerst kurzsichtig. Leider wiederholen sich in der Weltgeschichte Ereignisse wie durch die Gadiantonbande verübt immer und immer wieder. Das bringt mich noch zu dem Punkt, dass ich gefordert bin, dazu beizutragen, dass rechtschaffene Menschen in entsprechende Positionen gewählt werden. In diesem Zusammenhang ist es hilfreich, die „Glaubenserklärung hinsichtlich Regierungen und Gesetzen im allgemeinen“ in Lehre und Bündnisse 134 durchzuarbeiten. Wie trägst du dazu bei, dass wir von rechtschaffenen Menschen regiert werden?

Casting a ballot(Bild: Quelle)

Montag, 30. Juli 2018

Jene Gadiantonräuber ... übten an den Menschenkindern keine Gerechtigkeit

Nephi, der Sohn Helaman des Jüngeren, war ja im Land nördlich von Zarahemla bei den Auswanderern (Helaman 3:3) auf Mission, hatte dort jedoch kein Gehör gefunden und begab sich wieder in seine Heimat Zarahemla zurück (Helaman 7:1-3). Auch sein Bruder Lehi war mit ihm vor sechs Jahren dort hingegangen (Helaman 6:6), von ihm wird allerdings nichts über seinen Verbleib berichtet. Erst ein paar Jahre später lesen wir wieder über ihn, dass er rechtschaffen war, wie sein Bruder (Helaman 11:19) und mit ihm und anderen zusammen dem Volk predigte (Helaman 11:23). Zurück zu Nephi: „Und als er sah, daß das Volk sich in einem Zustand von so furchtbarer Schlechtigkeit befand und daß jene Gadiantonräuber die Richterstühle innehatten—sie hatten die Macht und Gewalt im Land an sich gerissen; sie hatten die Gebote Gottes beiseite gesetzt und waren nicht im geringsten vor ihm im Recht; sie übten an den Menschenkindern keine Gerechtigkeit;“ (Helaman 7:4).
Jene Gadiantonräuber ... übten an den Menschenkindern keine Gerechtigkeit. Gerechtigkeit ist eine menschliche Tugend – eine hervorragende Eigenschaft bzw. vorbildliche Haltung. Gerechtigkeit ist ein Maßstab für das individuelle menschliche Verhalten – Gleiches wird gleich behandelt und ungleiches ungleich. Allerdings ist offen, nach welchen Maßstäben zwei Einzelfälle als zueinander gleich oder ungleich zu gelten haben. Also für uns Menschen eine nicht so eindeutige Angelegenheit und Anlass für Streit.
Wie gut, dass es doch einen Maßstab gibt: Gott. Nach dem göttlichen Prinzip funktioniert Gerechtigkeit in der Weise, dass auf rechtschaffenes Denken und Handeln Segnungen die Folge sind, während Strafe einem gegenteiligen Handeln folgt. Wir können gar nicht ermessen, was wäre, wenn Gott da nicht noch die Barmherzigkeit eingeführt hätte. Gäbe es nämlich nur die Gerechtigkeit, wären wir alle verloren, denn kein Mensch bleibt sündlos (Römer 3:23). Barmherzigkeit setzt dann ein, wenn wir von unserem Fehlverhalten umkehren, uns wieder dem Herrn zuwenden (Alma 42:13-24). Sie wird nur durch das Sühnopfer Jesu möglich (Alma 34:15-16). So bin ich zutiefst dankbar, dafür, dass meine Zukunft in der Ewigkeit nicht von Menschen bestimmt wird, sondern von einem vollkommen gerechten, aber auch barmherzigen Gott, denn jeder Mensch hat ein anderes Verständnis bezüglich dem, was gerecht ist. Welche Gedanken hast du zu diesem Thema?

 (Bild: Quelle)

Sonntag, 29. Juli 2018

Dass sie … für eine immerwährende Vernichtung reif wurden

Zum Ende des achtundsechzigsten Jahres der Regierung der Richter über das Volk Nephi, – Alma der Jüngere wurde als erster und oberster Richter um die 91 v. Chr. eingesetzt (Mosia 29:41-42) – also um die 23. v. Chr., stellt Mormon fest: „Und so sehen wir, daß sie sich in einem furchtbaren Zustand befanden und für eine immerwährende Vernichtung reif wurden.“ (Helaman 6:40).
Dass sie … für eine immerwährende Vernichtung reif wurden. Wer im Garten einen Kirschbaum zu stehen hat – für meinen Geschmack einen, der wunderbare große schwarze Knorpelkirschen hervorbringt –, kann es sicherlich kaum erwarten, bis sie `reif´ sind und man in den Baum steigen und sie pflücken und in den Mund führen kann. Das ist bei dieser Sorte etwa Mitte Juli. Schwer war es für mich, diese Zeit der Reife abzuwarten und allzu gerne hab ich schon etwas früher zugegriffen.
Reif sein, bedeutet, dass ein Stadium erreicht wurde, in dem etwas ausgewachsen ist, den Zustand erreicht hat, an dem die Ernte stattfindet, also die Trennung der Frucht von ihrem Träger. Auf die Aussage Mormons in Bezug auf die Nephiten bedeutet das, dass sie in ihrer Schlechtigkeit einen Grad erreicht haben, an dem sie nicht mehr an ihrem Träger bleiben konnten. Hat eine Frucht einen bestimmten Reifegrad überschritten, fällt sie von ihrem Träger herunter. Ich sehe bildhaft als unser aller Träger, Jesus Christus. Wir hängen an ihm, entwickeln uns, reifen. Wenn ich einen bestimmten Grad der Schlechtigkeit erreicht habe, falle ich vom Träger ab und verderbe, wenn ich nicht vorher aufgelesen werde. Aufgelesen werde ich, wenn ich zeitnah Umkehr übe. Besser ist es allerdings, wenn ich in Rechtschaffenheit reife und der Herr mich als `süße Frucht´ in sein Reich ernten kann (Johannes 4:35-36). Was unternimmst du, um nicht `für eine immerwährende Vernichtung reif´ zu werden?

Süßkirsche 'Große Schwarze Knorpelkirsche' - Prunus 'Große Schwarze Knorpelkirsche'
(Bild: Quelle)

Samstag, 28. Juli 2018

So erlangten sie die alleinige Ausübung der Regierungsgewalt

Über diejenigen Nephiten, die das Böse verfolgten, schreibt Mormon: „Und so erlangten sie die alleinige Ausübung der Regierungsgewalt, so daß sie die Armen und die Sanftmütigen und die demütigen Nachfolger Gottes mit Füßen traten und sie schlugen und zerrissen und ihnen den Rücken zukehrten.“ (Helaman 6:39).
So erlangten sie die alleinige Ausübung der Regierungsgewalt. Sie übten nun die Regierungsgewalt in der Weise aus, dass sie den armen und sanftmütigen und demütigen Nachfolgern Jesu unter ihnen `den Rücken zukehrten´. Du kennst diese Redensart „jemandem den Rücken zukehren“? Damit bringt derjenige zum Ausdruck, dass er darauf verzichtet, denjenigen, der ihm im Rücken steht, wahrzunehmen. Er existiert für ihn nicht. Eine solche bewusst gewählte, nicht frontale Blickrichtung, ist negativ besetzt. Sie dann noch mit Füßen zu treten, zu schlagen und ihre Sachen zu zerreißen, bekräftigt die Abneigung ihnen gegenüber ja ins Unermessliche.
Sie hatten die Nachfolge Jesu vollends aufgegeben und sich von Satan inspirieren lassen. Gerade vor etwa sechzig Jahren fragte der Hohe Priester des Volkes Nephi, Alma der Jüngere, sein Volk in der Stadt Zarahemla, als es darum ging, dass es seinen Stolz ablegen sollte, ob es dabei bleiben wolle, den Armen und Bedürftigen den Rücken zuzukehren (Alma 5:55). Ich lerne daraus, dass Satan innerhalb kürzester Zeit ganz enorme Macht über gläubige Christen erlangen kann und ich mich nicht damit brüsten kann, dass ich davon niemals betroffen sein würde (Alma 5:54). Ich muss ganz wachsam sein, dass es mir nicht doch passiert. Wozu forderte Jesus in seinem größten seelischen Kampf in Getsemanie seine Jünger auf? „Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“ (Matthäus 26:41). Und wieder schliefen sie ein. Ich muss aufpassen, dass ich nicht einschlafe und meinem Nächsten nicht den Rücken zukehre, ihn nicht missachte. Wie gehst du mit bewussten, nicht frontal auf Mitmenschen gewählten Blickrichtungen um?


Bild: Quelle)

Freitag, 27. Juli 2018

Die Nephiten förderten und unterstützten sie

Was die früher so glaubenstreuen und rechtschaffenen und nun im Abfall begriffenen Nephiten, im Gegensatz zu den früher atheistischen und nun gläubigen Lamaniten (2. Nephi 5:9-10; Helaman 6:34-35), in Bezug auf die Gadiantonräuber taten, schildert uns Mormon so: „Und es begab sich anderseits: Die Nephiten förderten und unterstützten sie, mit den Schlechteren von ihnen beginnend, bis sie das ganze Land der Nephiten überzogen hatten und den größeren Teil der Rechtschaffenen verführt hatten, bis diese so heruntergekommen waren, daß sie an deren Werke glaubten und an ihrer Beute teilhatten und sich ihnen bei ihren geheimen Morden und in ihren Verbindungen anschlossen.“ (Helaman 6:38).
Die Nephiten förderten und unterstützten sie. Wenn ich jemanden fördere, helfe ich ihm bei seiner Entfaltung, unterstütze ihn bei seinem Vorankommen, verhelfe ihm zum Erfolg beim Erreichen seines Zieles. Wie bei allem in unserer Welt hat das `Fördern´, wie eine Medaille, zwei Seiten. Ich kann jemanden in positiven Angelegenheiten zum Erfolg verhelfen, aber eben auch in negativen. Für Letzteres hatten sich nun die Nephiten entschieden. Zunächst versuchten sie großen Erfolg mit wenig Aufwand zu erzielen, indem sie bei den schon Schlechten deren Schlechtigkeit `förderten´. Im Schneeballsystem verbreitete sich dann die Schlechtigkeit, bis sogar der größte Teil der Rechtschaffenen infiziert war und die überwiegende Mehrheit an die Werke Satans glaubte.
Das ist nicht die Art von Förderung, die der Herr im Auge hat. Der Apostel Paulus spricht über das rechte Fördern, die richtige Seite der Medaille. Er spricht davon, „... dass alles, was mir zugestoßen ist, die Verbreitung des Evangeliums gefördert hat.“, seine Bedrängnisse seine Brüder veranlasst hat, die Verbreitung des Wortes Gottes furchtlos voranzutreiben (Philipper 1:12-14). Um den Glauben seiner Brüder und Schwestern in Philippi zu `fördern´, zieht er es vor, bei ihnen zu bleiben, anstatt bei Christus zu sein (Philipper 1:22-25). Er denkt nicht an sich zuerst, sondern an die, die er im Glauben `fördern´ kann. So haben auch wir, als heutige Diener des Herrn die Aufgabe, diejenigen, die uns anvertraut sind, im Glauben zu fördern. Meine Brüder und Schwestern und ich tun dies, indem wir die uns zugeteilten Familien betreuen. Lies auch gerne hierzu diese Rede von Elder Jeffrey R. Holland, vom Kollegium der Zwölf Apostel, „Bei ihnen zu sein und sie zu stärken“, und auch die von Sister Jean B. Bingham, Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung, „Anderen dienen, wie der Erretter es tut“. Wie förderst du deine dir Anvertrauten?

Sich anderer annehmen, wie der Erretter es tat
(Bild: Quelle)

Donnerstag, 26. Juli 2018

Die Lamaniten hetzten die Räuberbande Gadiantons

Über die bekehrten Lamaniten berichtet uns Mormon: „Und es begab sich: Die Lamaniten hetzten die Räuberbande Gadiantons; und sie predigten das Wort Gottes unter dem schlechteren Teil von ihnen, so daß diese Räuberbande unter den Lamaniten völlig vernichtet wurde.“ (Helaman 6:37).
Die Lamaniten hetzten die Räuberbande Gadiantons. Jemanden hetzen bedeutet ihn vor sich herzutreiben, ihn zu jagen (Hetzjagd) oder scharf zu verfolgen. Wie muss ich mir diese Jagd vorstellen? Haben sie den schlechteren Teil ihrer Brüder und Schwestern in der Weise vor sich hergetrieben, dass sie ihnen das Wort Gottes hinterherriefen und dadurch auch die Räuberbande vernichtet wurde? Es bleibt unserer Vorstellung überlassen, wie sie dies bewerkstelligten.
Ich leite daraus eine Parallele zu meinen Handlungen ab und frage mich, hetze ich jemanden? Glücklicherweise habe ich um mich herum keine Räuberbande, die ich hetzen müsste. Aber ich habe andere Möglichkeiten jemanden, den ich vielleicht nicht leiden kann, oder der einen anderen Glauben hat als ich, zu hetzen, indem ich die Person diffamiere oder mobbe. Das kann als Journalist in der Presse großflächig geschehen oder auch als Privatperson noch großflächiger im Internet, sogar ohne gleich erkannt zu werden. Auch diese Hetze kann bis zur Vernichtung führen, wie wir schon häufig erfahren haben. Ob nun begründet oder unbegründet, dies ist nicht der Weg, den mir das Evangelium aufzeigt (Markus 12:28-34). Umgekehrt könnte ich aber auch der `Gehetzte´ sein, was dann tun?. Was hältst du von solcherlei Hetzerei?

jagenDrei Panzerknacker, die hinter Dagobert Duck herjagen
(Bild: Quelle)

Mittwoch, 25. Juli 2018

So sehen wir, dass der Geist des Herrn anfing, sich von den Nephiten … zurückzuziehen

Die Folge dessen, dass die  Nephiten anfingen in Unglauben zu verfallen (Helaman 6:34), beschreibt Mormon so: „Und so sehen wir, daß der Geist des Herrn anfing, sich von den Nephiten wegen ihrer Schlechtigkeit und Herzenshärte zurückzuziehen.“ (Helaman 6:35). Im Gegensatz hierzu ergoss sich sein Geist über die Lamaniten, weil sie „… willig an seine Worte glaubten.“ (Helaman 6:36).
So sehen wir, dass der Geist des Herrn anfing, sich von den Nephiten … zurückzuziehen. Das ist eine Sache der Relation (wechselseitigen Bedingung). Es kommt auf den Betrachter an, wer sich von wem zurückzieht. Ist es dir auch schon mal passiert, dass du in einem im Bahnhof stehenden Zug gesessen bist, auf dem Nachbargleis auch ein Zug war und du den Eindruck hattest, dass dein Zug sich bewegt? Stimmt gar nicht, deiner steht immer noch, aber der Nachbarzug hat seine Fahrt aus dem Bahnhof hinausbegonnen. Da die beiden Züge so dicht nebeneinander standen, hattest du keinen festen Bezugspunkt um festzustellen, wer sich tatsächlich bewegt. Ganz besonders beängstigend in einem Kopfbahnhof :-)
Ich meine damit, dass ich mich wohl als erster bewege, und zwar in die falsche Richtung, auf den Prellbock zu, bevor sich dann auch der Geist des Herrn in Bewegung setzt. So entferne ich mich zunächst vom Geist des Herrn (Mosia 2:36) und nachdem dieser in keinen `schmutzigen Tempeln´ wohnen kann, entfernt er sich auch aus mir (1. Korinther 3:16-17; Alma 7:21). Das bedeutet für mich, nachdem es mir als Mensch nicht gelingt, ständig sauber zu bleiben, ich mich eben ständig waschen muss. Genauso, wie ich es nach getaner Arbeit mit meinem physischen Körper tue, muss ich es auch mit meinem geistigen Körper halten: ständig waschen! Wie? Nachdem ich getauft bin, kann ich dieses `ständige Waschen´ nur durch ständige Umkehr und die regelmäßige Teilnahme am `Tisch des Herrn´, der Einnahme des Abendmahls, tun (1. Korinther 11:23-29). Bevor ich am Abendmahl teilnehme, habe ich mein Bestes gegeben, meine Fehltaten zu bereuen und vor dem Herrn zu bekennen, also Umkehr zu üben (Ezechiel 18:30-31) und beim Abendmahl erneuere ich dann meine Bündnisse mit dem Herrn – seinen Namen auf mich zu nehmen, immer an ihn zu denken und seine Gebote zu halten (Lehre und Bündnisse 20:77.79). Nun bin ich durch das Sühnopfer Jesu wieder reingewaschen (1. Johannes 1:7). Was unternimmst du, damit sich der Geist des Herrn nicht von dir zurückziehen muss?


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Dienstag, 24. Juli 2018

So sehen wir, dass die Nephiten anfingen, in Unglauben zu verfallen

Mormon berichtet uns, dass sich die Nephiten innerhalb sehr kurzer Zeit dem Übeltun zuwandten (Helaman 6:32-33). „Und so sehen wir, daß die Nephiten anfingen, in Unglauben zu verfallen und an Schlechtigkeit und Greueln zuzunehmen, während die Lamaniten anfingen, über die Maßen an Erkenntnis ihres Gottes zuzunehmen; ja, sie fingen an, seine Satzungen und Gebote zu halten und voller Wahrheit und Untadeligkeit vor ihm zu wandeln.“ (Helaman 6:34).
So sehen wir, dass die Nephiten anfingen, in Unglauben zu verfallen. Wenn jemand in Unglauben verfällt, bedeutet dies, dass sein Glaube an Gott und sein Evangelium verloren gegangen ist. Ist jemand ungläubig, ist er auch nicht in der Lage das Wort Gottes zu verstehen, ja, er verhärtet sogar sein Herz dagegen (Mosia 26:3). Ich denke da an `die Ablehnung Jesu in seiner Heimat´. In seiner Heimatstadt lehrte er die Menschen in ihrer Synagoge und sie konnten sich, ob seiner einfachen Abstammung aus dem Hause eines Zimmermannes, seine Weisheit und Wunderkräfte nicht erklären, ja sie nahmen sogar Anstoß (Beanstanden, Tadeln, Kritisieren, Missbilligen, Ablehnen) an ihm (Matthäus 13:53-56).
Du kennst sicherlich die Redewendung: „Der Prophet gilt nichts im eigenen Land.“ Dies sagt man, wenn man zum Ausdruck bringen will, dass die Bedeutsamkeit einer Person, oder ihre Leistung, im unmittelbaren Umfeld eher verkannt wird, während sie von Außenstehenden jegliche Anerkennung erfährt. Woher stammt diese Redewendung? Wenn wir im Matthäus weiterlesen, erhalten wir die Antwort: „Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat und in seiner Familie.“ (Matthäus 13:57). Ich will mich hüten, in Unglauben zu verfallen, und nicht mehr in der Lage zu sein, das Wort Gottes zu verstehen. Auch lerne ich, dass ich diejenigen, die mir nahe stehen (Familienmitglieder ...), nicht gering schätzen darf, nur weil ich tagtäglich auch mit ihren `Schwachheiten´ konfrontiert bin. Ihre `Machttaten´ (`Wunder´ in älterer Einheitsversion) dürfen mich nicht in `Staunen´ versetzen, sondern meinen Glauben stärken. Wie gehst du mit `Unglauben´ um?

jesus sohn eines tischlersIst das nicht der Sohn des Zimmermanns?
(Bild: Quelle)

Montag, 23. Juli 2018

Sie traten die Gebote Gottes mit Füßen

Mormon lässt uns über den Einfluss Satans auf die einst gläubigen Nephiten wissen: „Und nun siehe, er hatte auf das Herz der Nephiten großen Einfluß erlangt, ja, so daß sie über die Maßen schlecht geworden waren; ja, der größere Teil von ihnen hatte sich vom Weg der Rechtschaffenheit abgewandt; sie traten die Gebote Gottes mit Füßen und wandten sich ihren eigenen Wegen zu und machten sich Götzen aus ihrem Gold und ihrem Silber.“ (Helaman 6:31).
Sie traten die Gebote Gottes mit Füßen. Du kennst die Redewendung: „etwas mit Füßen treten“? Sie will zum Ausdruck bringen, dass jemand mit etwas oder jemandem respektlos umgeht, etwas oder jemanden grob missachtet, ignoriert oder jemandem zuwiderhandelt.
Es ist nun mal so, dass Menschen Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven sehen und bewerten. Der eine hält etwas für besonders wertvoll, andere erachten es allerdings für wertlos oder sogar verachtenswürdig. Es gibt Menschen, die achten und ehren den Gott Israels, andere wiederum achten ihn für nichts und hören nicht auf seine Einladung zu ihm zu kommen (1. Nephi 19:7). Sie widersetzen sich ihm sogar, was auch die Weigerung einschließt, seinen berufenen Dienern und Dienerinnen zu folgen und bewusst Ungehorsam gegenüber seinen Geboten zu sein. Mose forderte das Volk des Herrn auf: „Lehnt euch nur nicht gegen den HERRN auf!“ (Numeri 14:9). Diese Aufforderung hat heutzutage ihre Gültigkeit sicherlich nicht verloren, wie wir aus einer Offenbarung an den Propheten der Wiederherstellung, Joseph Smith, wissen: „… die Widersetzlichen werden von viel Leid durchbohrt werden …“ (Lehre und Bündnisse 1:3). In seiner Rede an den bösen König Noa und sein Volk sagte der Prophet des Herrn, Abinadi, „… der Herr erlöst keine, die sich gegen ihn auflehnen und in ihren Sünden sterben …“ (Mosia 15:26). Ich will mich davor hüten, das Evangelium unseres Herrn, seinen gütigen Plan der Erlösung, mit Füßen zu treten und `von viel Leid durchbohrt zu werden´. Was unternimmst du, um nicht Gefahr zu laufen, die Gebote Gottes mit Füßen zu treten, dich in `offene Auflehnung gegen Gott zu begeben´ (Alma 3:18-19).?

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Peter Weibels Kunstwerk "Das Recht mit den Füssen Treten" im Ludwig Forum für Internationale Kunst.
(Bild: Quelle Henning Kaiser/dpa)

Sonntag, 22. Juli 2018

Es ist jener, der der Urheber aller Sünde ist

Über das Wesen, das sich mit Kain verschworen hat (Helaman 6:27), sagt Mormon weiter: „Und siehe, es ist jener, der der Urheber aller Sünde ist. Und siehe, er führt seine Werke der Finsternis und des geheimen Mordens fort und überliefert ihre Verschwörungen und ihre Eide und ihre Bündnisse und ihre Pläne furchtbarer Schlechtigkeit von Generation zu Generation, so wie er Einfluß auf das Herz der Menschenkinder erlangen kann.“ (Helaman 6:30).
Es ist jener, der der Urheber aller Sünde ist. Von Heinz Köm stammt der Text des Liedes „Wir sind alle kleine Sünderlein, 's war immer so, 's war immer so …“ Ob klein oder nicht so klein, er hat eindeutig recht mit seiner Aussage. Im Zusammenhang mit dem `Kreuz Jesu als Heilsort für alle Menschen´ (die Gnade durch die Erlösung Jesu), schreibt der Apostel Paulus an die christliche Gemeinde in Rom um die 57 v. Chr.: „Alle haben ja gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.“ (Römer 3:23). Jawohl, es ist so, dass ein jeder Mensch in irgendeiner Weise mehr oder weniger `bewussten Ungehorsam gegenüber den Geboten Gottes´ erbringt. Kein Mensch verhält sich sündlos im Leben (Johannes 8:7-9). Der Einzige ist Jesus Christus (Hebräer 4:14-15).
Das Ziel unseres Erdendaseins besteht darin, durch Lernen und richtigem Handeln, uns soweit wir es können, vorzubereiten, in die Gegenwart unserer himmlischen Eltern wieder zurückkehren zu können. Dies gelingt uns aber nur, wenn wir von unseren Sünden gereinigt werden. Wir können unsere Sünden aber nicht einfach nur zudecken und denken, damit sind sie nicht mehr zu sehen. Wir müssen sie bekennen und fortan meiden (Sprüche 28:13). Eine weitere Bedingung ist die Taufe, mit der unsere Sünden symbolisch abgewaschen werden (Apostelgeschichte 22:16), wozu auch die Gabe des Heiligen Geistes notwendig ist (Apostelgeschichte 2:38). Wenn wir das tun, kommen wir in den Genuss des Sühnopfers Jesu, durch das die Sünden der Welt, deren Urheber Satan ist, hinweggenommen werden (Johannes 1:29). Was meinst du, wie wir am besten unsere Dankbarkeit für diesen generösen `Plan der Erlösung´ von unseren Sünden zeigen können (Alma 12:25-34)?
The_Plan_of_Salvation_deutsch(Bild: Quelle)

Samstag, 21. Juli 2018

Diese geheimen Eide und Bündnisse gelangten nicht aus den Aufzeichnungen … an Gadianton

Der Herr hatte Alma dem Jüngeren und seinem Sohn Helaman geboten, Kenntnisse über die geheimen Verbindungen zurückzuhalten (Alma 37:27-32; Helaman 6:25). Mormon berichtet uns nun, wie sie dennoch an das Volk gelangten: „Aber siehe, diese geheimen Eide und Bündnisse gelangten nicht aus den Aufzeichnungen, die Helaman übergeben worden waren, an Gadianton; sondern siehe, sie wurden Gadianton von demselben Wesen ins Herz gelegt, das unsere ersten Eltern verleitete, von der verbotenen Frucht zu essen—27  ja, von demselben Wesen, das sich mit Kain verschworen hatte, daß es der Welt nicht bekannt werden sollte, wenn er seinen Bruder Abel ermordete. Und es verschwor sich von jener Zeit an mit Kain und dessen Nachfolgern.“ (Alma 6:26-27).
Diese geheimen Eide und Bündnisse gelangten nicht aus den Aufzeichnungen … an Gadianton. Alma und Helaman hielten sich an die Anweisungen des Herrn. So musste sich Satan einen anderen Weg suchen, wie er diese Kenntnisse unter das Volk bringen konnte. Offensichtlich hat er die Möglichkeit, den Menschen seine zerstörerischen Machenschaften selber in ihr Herz dringen zu lassen, verbunden mit der Absicht sie zu vernichten (Helaman 6:28-29).
Ich werde hierbei daran erinnert, dass mir, z. B. bei Betreuungsbesuchen (siehe hier), hier und da jemand persönliche Dinge anvertraut, von denen er nicht möchte, dass sie weitergegeben werden. Der Mensch neigt jedoch gerne dazu, bei anderen mit geheimem Wissen zu prahlen. Diese Person setzt jedoch Vertrauen in mich, dass ich ihrem Wunsch nach vertraulichem Behandeln auch nachkomme. So werde ich, genauso wie Alma und Helaman in diesem Beispiel, dieses Vertrauen nicht missbrauchen, und das mir Anvertraute auch bei mir behalten. Anderenfalls würde ich meine Integrität verlieren und was viel schlimmer ist, demjenigen, der mir etwas anvertraut hat, Schaden zufügen, da nun über ihn getratscht werden würde. Da ich als `Betreuer´ im Auftrag des Herrn unterwegs bin, gilt für mich die Aussage des Psalmisten: „Besser, sich zu bergen beim HERRN, als zu vertrauen auf Menschen.“ (Psalm 118:8). Ich darf also nicht wie ein `natürlicher Mensch´ handeln (Mosia 3:19). Wie gehst du mit dir Anvertrautem um, das du nicht weitersagen solltest?


(Bild: Quelle)

Freitag, 20. Juli 2018

Nicht gemäß den Gesetzen ihres Landes, sondern gemäß den Gesetzen ihrer Schlechtigkeit

Über die eigenen Gesetze, die sich die Gadiantonräuber gaben, berichtet uns Mormon: „Und wenn jemand von denen, die zu ihrer Bande gehörten, der Welt von ihrer Schlechtigkeit und ihren Greueln etwas offenbarte, so sollte gegen ihn vorgegangen werden, aber nicht gemäß den Gesetzen ihres Landes, sondern gemäß den Gesetzen ihrer Schlechtigkeit, die von Gadianton und Kischkumen gegeben worden waren.“ (Helaman 6:24).
Nicht gemäß den Gesetzen ihres Landes, sondern gemäß den Gesetzen ihrer Schlechtigkeit. Geheimbünde können natürlich nur erfolgreich agieren, wenn ihre Mitglieder Verschwiegenheit über ihre unrechtmäßigen Handlungen gegenüber Außenstehenden bewahren. Das Brechen der Geheimhaltung wird unter ihnen als Kapitalverbrechen, also als besonders schweres Vergehen, angesehen. Gegen diejenigen ihrer Bandenmitglieder, die sich nicht an das Bündnis der Geheimhaltung (Helaman 6:21) hielt, und gegenüber Nichtmitgliedern der Bande etwas verriet, gingen sie nach Gesetzen vor, die sie sich selber gegeben hatten und standen auch damit außerhalb der von der legetimen Regierung erlassenen Gesetze.
Genauso agieren auch heute bestehende Geheimbünde. Üblicherweise werden Verräter ermordet. Was sagt mir die heilige Schrift über solche Geheimbünde, also Verbindungen, die sich bilden, um die unrechtmäßigen Ziele der Gruppe zu verwirklichen?
  • Dass Menschen von Satan verleitet werden, solche Verbindungen ins Leben zu rufen (2. Nephi 9:9) und der Herr nicht in geheimen Verbindungen wirkt (Ether 8:19).
  • Dass Nationen, die solche Geheimbünde fördern, vernichtet werden (Ether 8:22).
  • Ich aufgefordert bin, die verbrecherischen Ziele solcher Bünde, die es schon seit Adams Tagen gibt, (Köstliche Perle Mose 5:51) zu erkennen, um ihnen nicht zu verfallen (Ether 8:23).
Ich bin dem Herrn zutiefst dankbar, dass ich bis jetzt mit solchen Kreisen nichts zu tun bekommen habe. Wie ergeht es dir in Hinsicht darauf, dass es Gruppen gibt, die sich gegen das Landesgesetz stellen und sich `eigene Gesetze der Schlechtigkeit´ geben?

Bildergebnis für Der Geheimbund von SuppenstadtAus dem Kinderfilm „Der Geheimbund von Supppenstadt
(Bild: Quelle)

Donnerstag, 19. Juli 2018

So konnten sie dann ... Hurerei und allerlei Schlechtigkeit begehen

Nachdem sich die Mitglieder der Gadiantonräuber mittels geheimer Zeichen zu erkennen geben konnten, schütze sie das davor, sich gegenseitig Schaden zuzufügen (Helaman 6:22). „Und so konnten sie dann morden und plündern und stehlen und Hurerei und allerlei Schlechtigkeit begehen, entgegen den Gesetzen ihres Landes und auch den Gesetzen ihres Gottes.“ (Helaman 6:23).
So konnten sie dann ... Hurerei und allerlei Schlechtigkeit begehen. Der Begriff Hurerei wird in den heiligen Schriften in dreierlei Bedeutung verwendet:
  1. Frauen geben sich einem Mann, der nicht ihr Ehemann ist, sexuell hin. Sie wurden als Dirnen (Genesis 38:15-25) bzw. Huren (Levitikus 19:29) bezeichnet, verachtet und mit dem Tode bedroht. Männer im Alten Testament hingegen durften dies tun, auch wenn sie verheiratet waren.
  2. Im Alten Testament wird das Abwenden von Gott zu den Götzen hin, symbolisch als Hurerei bezeichnet (Jesaja 23:17; 2.Chronik 21:11).
  3. Im Neuen Testament wird der treulose Umgang mit Babylon, der Mutter der Huren, oft symbolhaft mit Hurerei beschrieben (Offenbarung 17:1-5).
Im Buch Mormon werde ich sehr häufig davor gewarnt, Hurerei zu begehen. Ich darf auch nicht meinen, mich mit dem Verhalten von David bzw. Salomo entschuldigen zu können (Jakob 2:23-26). Bevor ich aber jemanden wegen unkeuschem Verhalten verurteile, muss ich das Gleichnis vom willigen und unwilligen Sohn berücksichtigen. Der eine nahm zwar einen Auftrag des Herrn an, führte ihn dann jedoch nicht aus. Der zweite nahm ihn zunächst nicht an, führte ihn dann aber aus. Darauf sagte der Herr: „Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr.“ (Matthäus 21:28-32). Wie verhältst du dich gegenüber Sündern?


„Ich verurteile dich auch nicht. Du kannst gehen; aber tu diese Sünde nicht mehr!“
(Johannes 8:3-11; Bild: Quelle)

Mittwoch, 18. Juli 2018

Der Satan stachelte dem größeren Teil der Nephiten das Herz auf

„Aber siehe, der Satan stachelte dem größeren Teil der Nephiten das Herz auf, so daß sie sich mit jenen Räuberbanden vereinigten und in deren Bündnisse und deren Eide eintraten, nämlich daß sie einander in allen möglichen schwierigen Umständen, in die sie geraten würden, schützen und bewahren wollten, so daß sie für ihre Morde und ihre Plünderungen und ihre Diebstähle nicht zu leiden hätten.“ (Helaman 6:21).
Der Satan stachelte dem größeren Teil der Nephiten das Herz auf. Stell dir vor, du stehst vor einer Brombeerhecke, siehst die wunderschönen reifen Brombeeren und willst dich an ihnen gütlich tun. Wenn du unachtsam bist, kann dir der Spaß recht schnell verdorben werden. Die Brombeeren wehren sich nämlich gegen das Pflücken. Sie haben einen `Fraßschutz´, Stacheln. Diese verursachen nicht unerhebliche Verletzungen, die recht wehtun und du wirst u. U. ungehalten und sehr gereizt.
Dies will Satan auch bei uns erreichen. Er ist sehr bemüht, uns Menschen so zu reizen, dass wir meinen, wir könnten uns nur mit `finsteren Taten´ Erleichterung vor irgendeinem Schmerz verschaffen. Er ist immer bemüht, uns zu schlimmen Taten aufzustacheln (2. Nephi 9:9). Dies aus dem einzigen Grund, dass wir genauso elend werden wie er es ist (2. Nephi 2:27). Allerdings liegt es ganz in unserer Hand, ob wir einen unflätigen Schrei herauslassen, wenn wir beim Brombeerpflücken zerkratzt werden, oder uns dazu entscheiden den Schmerz, in Anbetracht der süßen Frucht, in Ruhe zu ertragen. Die süße Frucht kann ich mit der Liebe Gottes vergleichen. Gerne möchte ich sie genießen. Satan stelle ich mir als den `Fraßschutz´ vor, der mich davon abhalten will, an die süße Frucht, die Liebe Gottes, zu kommen. An seinen Stacheln kann ich mich verletzen und dadurch sehr gereizt werden `finstere Taten´ zu tun. Doch habe ich es in der Hand, darauf zu verzichten. Es braucht tagtägliche Anstrengung, aber ich habe es in meiner Hand (2. Nephi 2:15-16). Wie reagierst du auf das `Aufstacheln deines Herzens´ durch Satan?

Brombeere 0815-23.jpg(Bild: Quelle)

Dienstag, 17. Juli 2018

Sie gebrauchten jedes Mittel in ihrer Macht, um sie vom Antlitz der Erde hinweg zu vernichten

Die Reaktion, der zum Herrn bekehrten Lamaniten, auf das Morden und Plündern, durch Mitglieder der Bande Gadiantons (Helaman 6:18-19): „Und nun begab es sich: Als die Lamaniten entdeckten, daß es unter ihnen Räuber gab, waren sie über die Maßen bekümmert; und sie gebrauchten jedes Mittel in ihrer Macht, um sie vom Antlitz der Erde hinweg zu vernichten.“ (Helaman 6:20).
Sie gebrauchten jedes Mittel in ihrer Macht, um sie vom Antlitz der Erde hinweg zu vernichten. Die zum Herrn bekehrten Lamaniten, waren darauf bedacht, die gesetzeswidrigen Handlungen ihrer Mitbürger zu unterbinden. Hierzu setzten sie alle Mittel ein, die ihnen gesetzmäßig zur Verfügung standen.
Die meisten Menschen reagieren sicherlich `über die Maßen bekümmert´, wenn schlimme Straftaten begangen werden. und rufen die Gesetzeshüter auf, dagegen vorzugehen. Denken wir nur an die Terroranschläge und Amokläufe in jüngster, und Attentate in vergangener Zeit (eine Liste findest du hier). Immer haben sich die Verantwortlichen ´über die Maßen bekümmert´ gezeigt und die Verfolgung der Täter mit aller Härte des Gesetzes beschworen. So z. B. die Bundeskanzlerin Angela Merkel: "Angesichts der schrecklichen Geschehnisse in Münster bin ich zutiefst erschüttert. Es wird jetzt alles Denkbare zur Aufklärung der Tat und zur Unterstützung der Opfer und ihrer Angehörigen getan. Allen Einsatzkräften vor Ort gilt mein Dank." (dieses und weitere Zitate siehe hier). Die Exekutive (vollziehende Gewalt) kümmert sich bei uns um die Aufklärung und Verhinderung von Straftaten im Rahmen, der ihr vom Gesetzgeber (Legislative) eingeräumten `Mittel der Macht´ und führt die ermittelten Straftäter der Judikative (richterliche Gewalt) zu. Was kann ich tun? Wenn mir etwas auffällt oder bekannt ist, meine Kenntnisse den entsprechenden Behörden mitteilen. Was meinst du, was du dazu beitragen kannst, dass solche schlimmen Dinge aufgeklärt, bzw. unterbunden werden können?

Zahlreiche Straßenblockaden brannten im Schanzenviertel.Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg 2017
(Bild: Quelle; FOTO: IMAGO/XIM.GS)

Montag, 16. Juli 2018

Nun hatte es sich begeben, dass es viele von Gadiantons Bande gab

„Und nun siehe, diese Mörder und Plünderer waren eine Bande, die von Kischkumen und Gadianton gebildet worden war. Und nun hatte es sich begeben, daß es viele von Gadiantons Bande gab, sogar unter den Nephiten. Aber siehe, sie waren zahlreicher unter dem schlechteren Teil der Lamaniten. Und sie wurden Gadiantons Räuber und Mörder genannt.“ (Helaman 6:18).
Nun hatte es sich begeben, dass es viele von Gadiantons Bande gab. Kischkumen, der Mitanführer dieser Bande war, hatte vor sechsundzwanzig Jahren schon den damaligen obersten Richter Pahoran ermordet. Allerdings konnte er damals nicht festgesetzt werden. Mit anderen zusammen bildeten sie ein Bündnis, einander nicht zu verraten (Helaman 1:9-12). Zwei Jahre später wurde Gadianton der Anführer dieser Bande (Helaman 2:1-4). Sie organisierten sich und schworen Geheimhaltung und sonstige satanische Eide. Das war mit ein Grund, warum die Täter nicht entdeckt wurden (Helaman 6:19).
Solche Geheimbünde gab es von Menschheitsbeginn an (Köstliche Perle Mose 5:30-31, 49, 51), bis in unsere heutige Zeit (siehe hier). Solche Bünde führen regelrecht zur Vernichtung ganzer Völker, wie z. B. bei den Nephiten und Jarediten (Helaman 2:12-13; Ether 8:15-26). Glücklicherweise bin ich bis zum heutigen Tag verschont geblieben, irgendetwas mit solchen Bünden zu tun bekommen zu haben. Sicherlich gibt es das eine oder andere, was ich aus meinem privaten Bereich nicht gerne an die Öffentlichkeit trage (im sogenannten Johari Fenster die `Privatperson´, siehe Bild unten). Das bleibt nur eine Sache zwischen mir und Gott. Ich habe nicht vor, mich durch Satan verleiten zu lassen, mich einer Gruppe anzuschließen, die im Geheimen böse Ziele verfolgt (2. Nephi 9:9). Was sind deine Gedanken in Bezug auf Geheimbünde?


(Bild: Quelle)

Sonntag, 15. Juli 2018

Sie fingen an, nach Gewinn zu trachten, damit sich einer über den anderen erheben könne

Und schon wieder gleitet das Volk der Nephiten vom schmalen und geraden Pfad der Rechtschaffenheit ab (Helaman 6:16). „Denn siehe, der Herr hatte sie so lange mit den Reichtümern der Welt gesegnet, daß sie weder zu Zorn, noch zu Krieg, noch zu Blutvergießen aufgestachelt worden waren; darum fingen sie an, ihr Herz auf ihre Reichtümer zu setzen; ja, sie fingen an, nach Gewinn zu trachten, damit sich einer über den anderen erheben könne; darum fingen sie an, geheime Morde zu begehen und zu rauben und zu plündern, damit sie Gewinn erlangten.“ (Helaman 6:17).
Sie fingen an, nach Gewinn zu trachten, damit sich einer über den anderen erheben könne. Es erging ihnen im weltlichen Sinn so gut, dass sie nicht genug bekommen konnten. Sie erinnerten sich nicht an das, was vor knapp 60 Jahren passiert ist. Schon da ist das Volk stolz geworden aufgrund seines überaus großen Reichtums (Alma 4:6-8).
Häufig müssen wir feststellen, dass viele Menschen aus vorausgegangenen Fehlern keine Lehre ziehen, sondern eher noch durch unrechtschaffene und gesetzwidrige Handlungen mehr Reichtümer anhäufen. Das war früher so und das ist heute genauso. Ich erinnere mich an die Warnung „... Wenn der Reichtum wächst, verliert nicht euer Herz an ihn!“ (Psalm 62:11) und habe mit zunehmendem Alter immer weniger Probleme damit, ihr Gehör zu schenken. Ich bemühe mich, alles dran zusetzen, von meiner Habe in angemessener Weise mit denen zu teilen, die nackt oder hungrig sind, durstig oder krank, eben an die Bedürftigen zu denken, und ihnen Unterstützung zukommen zu lassen, anstatt mich über sie zu erheben, seien sie außerhalb der Kirche oder in der Kirche (Alma 1:30). Wie ist deine Einstellung zu Reichtum und das Sinnen nur darauf zu setzen und die nicht so erfolgreichen herablassend zu behandeln?

reichtum(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Samstag, 14. Juli 2018

Da wurde Sezoram von unbekannter Hand ermordet

Mormon berichtet weiter: „Und es begab sich: Im sechsundsechzigsten Jahr der Regierung der Richter, siehe, da wurde Sezoram von unbekannter Hand ermordet, als er auf dem Richterstuhl saß. Und es begab sich: Im gleichen Jahr wurde auch sein Sohn, der vom Volk an seiner Statt bestimmt worden war, ermordet. Und so endete das sechsundsechzigste Jahr.“ (Helaman 6:15).
Da wurde Sezoram von unbekannter Hand ermordet. Vor etwa vier Jahren übergab Nephi, der Sohn Helaman des Jüngeren, das Amt des obersten Richters an diesen Sezoram (Helaman 4:18; 5:1), weil er die dringende Notwendigkeit sah, seinem Volk das Evangelium zu predigen (Helaman 5:4). Schon sein Urgroßvater Alma der Jüngere (siehe Darstellung hier) hatte dieses Amt als oberster Richter aus demselben Grund aufgegeben (Helaman 4:15-20). Über Sezoram wird ansonsten im Buch Mormon nichts weiter berichtet, außer, dass er von Mitgliedern der Bande Kischkumens und Gadiantons ermordet wurde (Helaman 6:18-19).
Mord, das widerrechtliche und absichtliche töten eines Menschen, ist eine Sünde, die seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte verurteilt wurde, wie wir es beim Brudermord Kains an Abel sehen können (Genesis 4:1-12; Köstliche Perle 5:88-41). Natürlich kennt fast jeder das fünfte Gebot des Herrn, das er Mose auf dem Berg Sinai gegeben hatte (Nehemia 9:13): „Du sollst nicht töten.“ (Exodus 20:13). Auch in jüngster Zeit hat der Herr dieses Gebot wiederholt (Lehre und Bündnisse 59:6). Nun ist es nicht so, dass jeder den Drang hat zu morden – jedenfalls physisch. Aber wie sieht es mit `Rufmord´, einer besonders hinterhältigen Variante des Mobbings, aus? Insbesondere im Zeitalter der elektronischen Medien ist dies eine ganz einfache Sache geworden. Wie leicht wird es da jedem gemacht, über irgendwen gezielt Unwahrheiten weltweit, in Bruchteilen von Sekunden zu verbreiten. Ich bin bemüht, der Aussage des Psalms 34:14 nachzueifern: „Bewahre deine Zunge vor Bösem; deine Lippen vor falscher Rede!“ Ebenso hüte ich mich davor, immer gleich auf das einzusteigen, was andere über jemanden verbreiten. Wie gehst du mit der Thematik `Rufmord´ um?

(Bild: Quelle)

Freitag, 13. Juli 2018

Viel Predigen und viele Prophezeiungen in Bezug auf das Kommende

Über die nun gerade friedlich zusammenlebenden Lamaniten und Nephiten berichtet uns Mormon weiter: „Und im fünfundsechzigsten Jahr hatten sie auch große Freude und Frieden, ja, viel Predigen und viele Prophezeiungen in bezug auf das Kommende. Und so verging das fünfundsechzigste Jahr.“ (Helaman 6:14).
Viel Predigen und viele Prophezeiungen in Bezug auf das Kommende. Der Vater im Himmel lässt uns, seine Kinder, hier im Erdenleben nicht im Ungewissen über seine Vorhaben in Bezug auf uns: „Nichts tut GOTT, der Herr, ohne dass er seinen Knechten, den Propheten, zuvor seinen Ratschluss offenbart hat.“ (Amos 3:7). Wie sollte er auch ohne Kommunikation sein Ziel erreichen, Unsterblichkeit und ewiges Leben zustande zu bringen (Köstliche Perle Mose 1:39)? Er muss uns ja mitteilen, was wir dazu tun müssen.
Nicht nur in früheren Zeiten sprach der Herr zu den Menschen durch seine Propheten, auch in unserer Zeit tut er dies. Welchen Grund sollte es denn auch geben, dass er nicht in allen Zeitaltern mit seinen Kindern spricht? So wie ein Vater oder eine Mutter ihren Kindern nicht nur Essen zukommen lassen damit sie körperlich stark werden, sondern auch mit ihnen sprechen, um sie zu unterweisen, wie man richtig lebt, macht es erst recht unser himmlischer Vater. Du weißt doch: „... dass der Mensch nicht nur von Brot lebt, sondern dass der Mensch von allem lebt, was der Mund des HERRN spricht.“ (Deuteronomium 8:3). Heute spricht er durch seinen Propheten und seine zwölf Apostel, denen die Siebziger zur Seite stehen (siehe hier). Genauso hatte der Herr auch seine Kirche zu seiner Zeit organisiert (Matthäus 10:2; Lukas 10:1). Ihre `Prophezeiungen in Bezug auf das Kommende´ dürfen wir in halbjährlichen Konferenzen miterleben, ein jeder in seiner Muttersprache, weltweit (siehe hier). Wie singt Semino Rossi doch so richtig (allerdings in einem anderen Zusammenhang): „... ich weiß der Himmel lässt uns nie allein, denn ein Engel der Liebe wird immer bei uns sein ...“. Wichtig ist natürlich, dass ich das Wort nicht alleine nur höre, sondern es auch richtig anwende (Jakobus 1:22). Wie gehst du mit den `Prophezeiungen in Bezug auf das Kommende´ um?

hörer_ (2)(Bild: Quelle; Text eingefügt)

Donnerstag, 12. Juli 2018

Ihre Frauen arbeiteten

Nachdem Mormon uns etwas über die wirtschaftliche Lage der Lamaniten und Nephiten um die 25 v. Chr. berichtet hatte (Helaman 6:11-12), sagt er noch über die Tätigkeit der Frauen: „Siehe, ihre Frauen arbeiteten und spannen und verfertigten allerlei Tuch, feingezwirntes Leinen und Tuch jeder Art, um ihre Nacktheit zu bekleiden. Und so verging das vierundsechzigste Jahr in Frieden.“ (Helaman 6:13).
Ihre Frauen arbeiteten. Über die Aufgabenverteilung zwischen Mann und Frau berichtet uns auch schon König Zeniff (Mosia 10:4-5). Manch einer mag den Eindruck haben, dass Frauen in den heiligen Schriften zu kurz kommen, dass ihrer nicht gebührend gedacht wird. Es entsteht leicht der Eindruck, dass es meist nur um die Männer, um die Autorität im Priestertum geht. Man muss einfach nur mal aufmerksamer und bewusster lesen, dann wird einem schon gewahr, dass der Rolle der Frauen ein gebührender Platz eingeräumt wird.
Einige wenige exemplarische Beispiele im Buch Mormon:
  • Die Mutter des Sohnes Gottes wird als „Eine Jungfrau, überaus schön und anmutig, mehr als alle anderen Jungfrauen.“ beschrieben (1. Nephi 11:15).
  • Sowohl die Männer als auch die Frauen fürchteten sich vor dem, was auf der Kugel zu lesen war (1. Nephi 16:27).
  • Die Frauen brachten ihre Kinder in der Wildnis zur Welt und der Herr segnete sie, dass sie sie reichlich säugen konnten; sie plagten sich allerdings ab und erlitten alles, außer dem Tod (1. Nephi 17:1-2,20).
  • Manch einer hat schon seine Frau auf einem Autobahnrastplatz vergessen und ist ohne sie weitergefahren, nicht so die Auswanderer von Jerusalem ins verheißene Land  :-) (1. Nephi 18:6).
  • Nicht nur Männer benahmen sich manchmal ungebührlich (1. Nephi 18:9).
  • Unser Retter erleidet auch die Schmerzen der Frauen (2. Nephi 9:21).
  • Feinfühligkeit gegenüber den Frauen (Jakob 2:7,35).
Ich breche hier mal lieber ab, weil der Platz nicht ausreicht. Wer möchte, kann sich gerne hier noch die Liste von Frauen in der Bibel ansehen. Gerne verweise ich auch noch auf diesen äußerst interessanten Beitrag „Wie viele Frauen gibt es in den heiligen Schriften?“ Ich bin dankbar für Frauen in meinem Leben, insbesondere meiner Mutter, die mir beispielhaft vorgelebt hat, was sie in einen Ring für mich hat eingravieren lassen: „Sei treu im Glauben – Mutter“.

Wie viele Frauen gibt es in den Heiligen Schriften?(Bild: Quelle)

Mittwoch, 11. Juli 2018

Sie zogen Getreide in reichem Maße

Mormon lässt uns wissen, um welchen Teil des Landes es in dem Bericht gerade geht. Das südliche Land wurde Lehi und das nördliche Mulek genannt (mögliche Lage zueinander siehe hier). Dort gab es Gold, Silber und kostbare Erze, die von Kunsthandwerkern bearbeitet wurden (Helaman 6:10-11), und: „Sie zogen Getreide in reichem Maße, sowohl im Norden als auch im Süden; und es ging ihnen überaus gut, sowohl im Norden als auch im Süden. Und sie vermehrten sich und wurden überaus stark im Land. Und sie züchteten viel Kleinvieh und viele Herden, ja, viel Mastvieh.“ (Helaman 6:12).
Sie zogen Getreide in reichem Maße. Der Nahrungsmittelanbau in industriellem Maßstab in Mesoamerika wurde von vielen Kritikern des Buches Mormon lange Zeit als unglaubwürdig angesehen. Neueste archäologische Entdeckungen mittels der LiDAR-Technik, bestätigen u. v. a. auch diesen Punkt. Mittels neuer Lasertechnologie, die im Flug über das Zielgebiet Strukturen, die so nicht sichtbar sind, aufzeichnet, konnten per Bildbearbeitung hochgenaue 3D-Karten erstellt werden. Auf ihnen lassen sich auch landwirtschaftliche Terrassen mit Bewässerungssystem sowie Nahrungsmittelanbau in industriellem Maßstab erkennen (siehe hier).
Unter anderem wurde auch der Anbau von Gerste vor 1492 n. Chr. angezweifelt (Mosia 7:22). Erst 1983 erkannten Archäologen die Existenz und den Anbau einer Gerste in der Neuen Welt an, die bereits auf das Jahr 800 v. Chr. datiert wurde. (siehe hier). Immer wieder stelle ich fest, dass Wissenschaft sich von Erkenntnis zu Erkenntnis vorarbeitet und dabei oft auch frühere Erkenntnisse, als falsch erkannt, neu überdacht werden müssen. Ich bin dankbar, dass ich festen Glauben an das habe, was uns als das Wort Gottes gegeben worden ist. Nach und nach wird auch die Wissenschaft die Wahrheit der Aussagen des Buches Mormon bestätigen. Dessen ungeachtet verlasse ich mich anstatt auf Wissenschaft, auf die Einladung, die in Moroni 10:4 ausgesprochen wird: Gott den ewigen Vater im Namen Christi zu fragen, ob es wahr ist (das Buch Mormon gemeint). Wie gehst du vor, um Wahrheit von Irrtum zu unterscheiden?

gerste
Neolitische Landwirtschaft
(Bild: Quelle)

Dienstag, 10. Juli 2018

Und es begab sich: Sie wurden überaus reich

Nachdem nun sowohl Lamaniten, als auch Nephiten friedlich zusammen lebten und Handel miteinander trieben (Helaman 6:8), erfahren wir von Mormon: „Und es begab sich: Sie wurden überaus reich, sowohl die Lamaniten als auch die Nephiten; und sie hatten eine große Fülle an Gold und an Silber und an allerlei kostbarem Metall, sowohl im südlichen Land als auch im nördlichen Land.“ (Helaman 6:9).
Und es begab sich: Sie wurden überaus reich. Was passiert hier gerade wieder? Wir erinnern uns, dass es bei den Nephiten einen bestimmten Zyklus gab: Rechtschaffenheit, Wohlstand, Stolz, Sünde, Zerstörung und Leid, Demut, Rechtschaffenheit ... (siehe Blogbeitrag: „Sie sind schlecht und wild und grausam geworden, ja, sie sind selbst Lamaniten geworden“). Gerade beginnt der Zyklus wieder von Neuem. Viele Nephiten hatten sich gedemütigt und sich wieder zum Herrn bekehrt – wurden rechtschaffen (Helaman 6:4-5), sodass der Herr sie daraufhin mit Frieden segnete, wodurch Reisefreiheit und freier Handel entstanden und damit wuchs auch ihr Wohlstand (Helaman 6:7-8).
Ich werde hierbei darauf aufmerksam gemacht, dass ich darauf achtgeben muss, an der richtigen Stelle aus diesem Zyklus auszusteigen, um nicht wieder erst durch Zerstörung gehen zu müssen, um gedemütigt zu werden, ehe ich wieder rechtschaffen werde. Ich steige an dieser Stelle aus, bevor ich Stolz werde. Ich werde mit meinem Reichtum nicht prahlen, sondern ihn dazu verwenden, ärmeren Mitmenschen zu ermöglichen, aus ihrer Armut herauszufinden (Hilfe zur Selbsthilfe). Der damalige Präsident der Kirche, Gordon B. Hinckley, hatte dafür z. B. einen `Ständigen Ausbildungsfond´ ins Leben gerufen. Mit dessen Hilfe sollten sich Menschen in Entwicklungsländern aus ihrer Armut befreien können, insbesondere zurückgekehrte Missionare. Sie bekamen aus diesem Fond einen Ausbildungskredit, den sie dann, wenn sie Arbeit hatten, wieder zurückzahlten, um einer neuen Generation die Chance zu eröffnen, ihre Lebensumstände zu verbessern. Zahllosen bis dahin in Armut lebenden wurde eine neue Perspektive eröffnet (siehe hier und hier). Ob die Nephiten ihren Zyklus diesmal durchbrechen, erfahren wir in späteren Versen des Kapitels. An welcher Stelle verlässt du den `nephitischen Krankheitszyklus´?

nephitischer-krankheitszyklus
(Bild: Quelle; Übersetzung hinzugefügt)

Montag, 9. Juli 2018

So hatten sie untereinander freien Verkehr

Mormon berichtet uns, dass sowohl Nephiten (Helaman 6:7), als auch Lamaniten, aufgrund des Friedens der herrschte, Reise- und Handelsfreiheit genossen: „Und es begab sich: Auch die Lamaniten gingen, wohin auch immer sie wollten, sei es unter die Lamaniten oder unter die Nephiten; und so hatten sie untereinander freien Verkehr, zu kaufen und zu verkaufen und Gewinn zu erlangen, gemäß ihrem Wunsch.“ (Helaman 6:8).
So hatten sie untereinander freien Verkehr. Was passieren kann, wenn Menschen das Recht, sich frei bewegen oder niederlassen zu können, also das Recht auf `Freizügigkeit´, verwehrt wird, haben diejenigen noch in Erinnerung, die miterlebten, was in der Nacht des 13. August 1961, in der damaligen DDR passierte. Weil das dortige Regime fürchtete, dass aufgrund von Reisefreiheit, viele ihrer Bürger ihrem Land den Rücken kehren würden, und nach einer Reise ins Ausland, nicht mehr zurückkehren würden, wurde beschlossen, die Verkehrswege in nichtsozialistische Staaten zu kappen. Mauerbau in Berlin und Stacheldraht und Todesstreifen zum `Westen´ wurden errichtet, sodass die Menschen in ihrer `Freizügigkeit´ insofern ganz enorm eingeschränkt waren, dass es ihnen nur gestattet war in befreundete Länder – sozialistische Bruderstaaten – zu reisen. Die Folge: Menschen versuchten über die innerdeutsche Grenze zu fliehen. Hunderte verloren dabei ihr Leben.
Der Wunsch nach Freiheit war größer, als die Furcht, bei dem Versuch diese zu erlangen, u. U. das Leben zu verlieren. Allerdings wuchs auch der Druck durch das Volk auf das Regime und es beschloss am 9. November 1989 Ausreiseerleichterungen. Ein Missverständnis führte dazu, dass tausende DDR-Bürger zu den Grenzübergängen strömten und der Mauerfall eingeleitet wurde. Wie dankbar können wir doch sein, in einem Land leben zu dürfen, in dem uns gestattet ist, seinen Wohnort frei zu wählen, und auch, wo man seinen Lebensunterhalt verdienen möchte, egal ob im Inland oder Ausland. Ich bin dem Vater im Himmel unendlich dankbar dafür, dass wir `untereinander freien Verkehr´ haben dürfen und vor Allem, dass dies in Deutschland in friedlicher Weise zustande kam. Es gibt noch einige Länder auf Erden, wo dies nicht der Fall ist. Ich bete, dass doch alle Menschen eines Tages diese `Freizügigkeit´ genießen dürfen. Wie ergeht es dir?

reisefreiheit(Bild: Quelle)

Sonntag, 8. Juli 2018

Und siehe, in allem Land gab es Frieden

Mormon lässt uns in seinem Bericht wissen: „Und siehe, in allem Land gab es Frieden, so sehr, daß die Nephiten in jeden Teil des Landes gingen, wohin sie wollten, sei es unter die Nephiten oder die Lamaniten.“ (Helaman 6:7).
Und siehe, in allem Land gab es Frieden. Dies war die Folge davon, dass viele Lamaniten und Nephi und Lehi, die sicherlich nicht leichte Aufgabe übernommen hatten, dem Volk im ganzen Land, sowohl im Süden, als auch im Norden, das Evangelium von Jesus Christus erfolgreich zu predigen (Helaman 6:4-6). Vorher bekriegten sich Lamaniten und Nephiten aufgrund ihrer unterschiedlichen Glaubensansichten. Den Lamaniten wurde von ihren Vätern Hass gegen die Nephiten gelehrt (2. Nephi 5:14) und dass sie nicht an das Evangelium von Jesus Christus glauben sollten (4. Nephi 1:38).
Wir können erkennen, dort wo die Menschen überwiegend an das Evangelium von Jesus Christus glauben und danach leben, kommt es nicht zu ernsthaften Konflikten oder Aufruhr – Krieg, denn sein Evangelium ist ein Evangelium des Friedens (Apostelgeschichte 10:36). Der Herr setzt Kriegen ein Ende (Psalm 46:10). Vom Apostel Paulus wurden die Mitglieder der Kirche in Rom aufgefordert, untereinander eins zu sein, demütig zu bleiben, nicht Böses mit Bösem zu vergelten, allen Menschen Gutes zu tun; dann fordert er sie auf: „Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden!“ (Römer 12:16-18). Weiter fordert er noch auf: „Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute!“ (Römer 12:21). Das Evangelium ist dasselbe gestern, heute und morgen, denn: „Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.“ (Hebräer 13:8) . Deshalb kann es nicht verwundern, dass wir auch heute durch die berufenen Diener und Dienerinnen des Herrn aufgefordert werden, in gleicher Weise zu handeln. Der Leitgedanke für die Jugend der Kirche lautet für das Jahr 2018: „Friede in Christus“ (siehe hier). Ich lerne, dass wenn wir ihren Aufforderungen folgen, zumindest Frieden in uns haben können, auch, wenn es in der Welt noch so unruhig ist (siehe hier). Was unternimmst du, um Frieden in deiner kleinen Welt zu haben?

friede in christus(Bild: Quelle)

Samstag, 7. Juli 2018

Viele von den Lamaniten gingen in das Land nordwärts; ... um dem Volk zu predigen

Über die weiteren missionarischen Aktivitäten der Lamaniten, sowie Nephis und Lehis, lesen wir: „Und es begab sich: Viele von den Lamaniten gingen in das Land nordwärts; und auch Nephi und Lehi gingen in das Land nordwärts, um dem Volk zu predigen. Und so endete das dreiundsechzigste Jahr.“ (Helaman 6:6).
Viele von den Lamaniten gingen in das Land nordwärts; ... um dem Volk zu predigen. Die bekehrten Lamaniten, und auch Nephi und Lehi, denken auch an diejenigen Brüder und Schwestern, die vor einiger Zeit in das Land im Norden ausgewandert waren. Vor etwa sechsundzwanzig Jahren machten sich viele Nephiten von Zarahemla aus auf dem Seeweg auf und besiedelten Land, das von Zrahemla aus nordwärts lag (Alma 63:4-6). Auch viele gebürtige Lamaniten wanderten aus und siedelten sich dort an, und es gab Handel zwischen den Zurückgebliebenen und denen, die im Land im Norden siedelten (Helaman 3:9-12).
Für mich lerne ich aus diesem Vers, dass ich in meinem Dienst am Nächsten niemanden vergessen darf. Wenn ich Familien zur Betreuung zugeteilt bekommen habe, werde ich auch an diejenigen denken, die von mir aus etwas weiter wegwohnen. Da gibt es ein wunderbares Beispiel von Bruder Krause, das der vorherige Präsident und Prophet der Kirche, Thomas S. Monson, oft erzählt hat. Eines Tages sprach Bruder Krause seinen Partner an, dass sie sich auf den Weg machen wollten, Bruder Johann Denndorfer zu besuchen. Sein Partner fragte, wann sie wieder zurückkommen würden. Bruder Krause antwortete: „Ach so in einer Woche – falls wir es schaffen!“. Sie machten sich also von Ostdeutschland auf den Weg nach Ungarn, um ihren Dienst am Nächsten wahrzunehmen. Welcher Segen durch diesen Besuch in der Ferne Bruder Denndorfer erwuchs, kannst du in der Kirchenzeitschrift „Der Stern“, Juli 1996 Seite 43 nachlesen. Denkst du in deinem Dienst auch an diejenigen, die dir ein wenig mehr Aufwand abfordern?

dienst
Dienen, wie Christus es tat
(Bild: Quelle)

Freitag, 6. Juli 2018

Viele predigten mit überaus großer Macht und Vollmacht

Mormon berichtet uns über die Lamaniten, die nach Zarahemla gingen: „Ja, und viele predigten mit überaus großer Macht und Vollmacht, so daß sie viele von ihnen in die Tiefen der Demut hinabführten, damit sie demütige Nachfolger Gottes und des Lammes seien.“ (Alma 6:5).
Viele predigten mit überaus großer Macht und Vollmacht. Wir können hier erkennen, wie vom Herrn bevollmächtigtes Predigen des Wortes Gottes wirken kann, wenn es auf den richtig vorbereiteten Boden fällt (Matthäus 13:2-8). Sogar, die vorausgegangene Jahrhunderte andauernde Feindschaft zwischen Prediger (Lamaniten) und Hörer (Nephiten) waren wie weggewischt. Christusliebe musste offensichtlich herrschen, um diese Wirkung des sich Demütigens zu erzielen.
Ich stelle mir die Frage, wie wirkt das Predigen der heute lebenden, und vom Herrn berufenen, Diener (siehe hier) auf mich? Führt mich ihr Predigen auch in die `Tiefen der Demut´? Ich meine, es kommt ganz auf meine eigene Einstellung gegenüber dem Prediger und dem Inhalt der Predigt an. Hege ich Abneigung oder Sympathie, bin ich für die Thematik offen, oder verschließe ich mich. Ganz so, wie es in dem oben verlinkten Gleichnis vom Sämann aufgezeigt wird. Ich lerne daraus, dass ich mich Woche für Woche darauf vorbereiten muss, um mit dem rechten Geist, der rechten Einstellung, in die sonntäglichen Versammlungen zu gehen, wenn ich etwas erkennen will, was mir hilft, mich weiter zu entwickeln. Meine Vorbereitung sieht so aus, dass ich täglich in den Schriften forsche und u. a. dafür bete, dass ich in den Versammlungen einen aufnahmefähigen Geist haben werde, mich also bis in die `Tiefen der Demut´ begeben werde, um mich nicht über den zu stellen, der predigt (2. Nephi 9:42), nicht an ihm Fehler suche, sondern an meine eigenen Schwächen denke (Ether 12:27). Damit habe ich die Einstellung, die mir hilft aufmerksam mit dem Wunsch zuzuhören, etwas zu erkennen, was mir bei richtiger Anwendung in meiner Entwicklung weiterhelfen wird. Wie begibst du dich in die `Tiefen der Demut´?

demut
Lasst uns entscheiden, demütig zu sein. Wir können es schaffen. Ich weiß, dass wir es können
(Zitat siehe hier; Bild: Quelle)

Donnerstag, 5. Juli 2018

Und ermahnten sie zu Glauben und Umkehr

Der Spieß hatte sich umgedreht: Nun ermahnten viele Lamaniten die Nephiten: „Und es begab sich: Viele von den Lamaniten kamen in das Land Zarahemla herab und verkündeten dem Volk der Nephiten, auf welche Weise sie bekehrt worden waren, und ermahnten sie zu Glauben und Umkehr.“ (Helaman 6:4).
Und ermahnten sie zu Glauben und Umkehr. Um andere aufzufordern Umkehr zu üben und zu glauben, bedingt, dass man selber erst einmal `bekehrt´ ist. Mit Bekehrung ist verbunden, seine Glaubensansichten zu ändern, um den Willen Gottes anzunehmen (Apostelgeschichte 3:19). Man entscheidet sich, seinen früheren Lebenswandel aufzugeben, sich zum Besseren zu verändern und ein Jünger, eine Jüngerin, Christi zu werden (Mosia 5:2). Zur vollständigen Bekehrung gehört, dass man Bündnisse mit dem Herrn eingeht: Taufe durch seine bevollmächtigten Diener Gottes, Konfirmation (Bestätigung als Mitglied der Kirche des Sohnes Gottes und den Auftrag, den Heiligen Geist zu empfangen), beständig bleiben im Glauben an den Herrn Jesus Christus.
Wenn ich mich in dieser Weise bekehre, ist das die Neugeburt, von der in der Schrift die Rede ist (Johannes 3:3). Ich muss den `natürlichen Menschen´ abgelegt haben und die Einflüsterungen des Heiligen Geistes befolgen und mich dem Willen Gottes fügen, wie ein Kind sich dem Willen seines Vaters fügt (Mosia 3:19; Matthäus 18:3). Auch ich wurde durch die Macht des Wortes bekehrt (Alma 53:10) und danke dem himmlischen Vater aus tiefstem Herzen dafür. Darf ich mich doch durch das Befolgen der Gesetze Gottes `frei´ fühlen (Lehre und Bündnisse 98:8). Ich bin auch dankbar, dass der Herr uns durch seine heute lebenden berufenen Dienerinnen und Diener (siehe hier) immer wieder zur Umkehr ermahnt. Was lösen solche Ermahnungen bei dir aus?

glaube
(Bild: Quelle)

Mittwoch, 4. Juli 2018

Sie pflegten Gemeinschaft miteinander und erfreuten sich einer am anderen

Einerseits fielen viele Nephiten vom Glauben und der Kirche ab, andererseits fanden viele Lamniten zum Glauben und wurden sogar rechtschaffener als die Nephiten (Helaman 6:1-2). „Doch hatte das Volk der Kirche große Freude wegen der Bekehrung der Lamaniten, ja, wegen der Kirche Gottes, die unter ihnen aufgerichtet worden war. Und sie pflegten Gemeinschaft miteinander und erfreuten sich einer am anderen und hatten große Freude.“ (Helaman 6:3).
Sie pflegten Gemeinschaft miteinander und erfreuten sich einer am anderen. Endlich begann nach Jahrhunderten eine positive Entwicklung zwischen den einstigen Feinden, ja sogar eine `Gemeinschaft´, in der sich einer an dem anderen erfreute. Es entstand eine Gruppe von Personen, die durch gemeinsame Anschauungen untereinander und miteinander verbunden war. Lamaniten und Nephiten lebten in gegenseitiger Verbundenheit. Ein starkes `Wir-Gefühl´ entstand.
Solch ein starkes `Wir-Gefühl´ kennst du heute sicherlich von Ereignissen die viele in gleicher Weise emotional ansprechen. Gerade haben wir es wieder hinter uns (allerdings nicht erfolgreich): „Wir sind Deutschland! - Eine Nation im Fußball-Rausch“. Wie schweißen solche Empfindungen ein Volk doch zusammen. Zugegeben, das lässt dann auch schnell wieder nach. Etwas, das länger anhält, sind gemeinsame Glaubensansichten. Da kann ich mit vielen anderen voller Freude sagen „Wir sind Mormonen“ (siehe hier). Uns vereint der gemeinsame Wunsch und Wille, Gott zu dienen, freundlich miteinander umzugehen, einander zu erbauen und zu stärken. Wir pflegen zusammen eine Gemeinschaft mit Gott Vater und seinem Sohn, so wie es schon im ersten Brief des Johannes heißt, der an einen begrenzten Kreis einer christlichen Gemeinde gerichtet wurde: „was wir gesehen und gehört haben, das verkünden wir auch euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt. Wir aber haben Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.“ (1. Johannes 1:3). Was im ersten Jahrhundert nach Christus bezeugt wurde, gilt genauso auch heute. Zudem verbindet uns alle noch die Tatsache, dass ein jeder von uns ein Kind Gottes ist (Römer 8:16-17). Wir alle haben dieselbe Wurzel. Ist das nicht ein Grund Gemeinschaft miteinander zu pflegen und uns aneinander zu freuen, egal welcher Hautfarbe oder Rasse (2. Nephi 26:33)? Jeden Sonntag erfreue ich mich an der Gemeinschaft der Heiligen in den Versammlungen unserer Gemeinde. Wie pflegst du Gemeinschaft und erfreust dich an deinem Nächsten?

Mormon Leadership Gathers For General ConferenceEine Art der Gemeinschaftspflege: Gesang
(Bild: Quelle)

Dienstag, 3. Juli 2018

Es gab viele Nephiten, die verstockt und reuelos und äußerst schlecht geworden waren

Über den Stand der Nephiten zur Zeit um 30 v. Chr. berichtet Mormon in seiner Zusammenfassung: „Denn siehe, es gab viele Nephiten, die verstockt und reuelos und äußerst schlecht geworden waren, so daß sie das Wort Gottes und alles Predigen und Prophezeien, das an sie erging, verwarfen.“ (Helaman 6:2).
Es gab viele Nephiten, die verstockt und reuelos und äußerst schlecht geworden waren. Mormon lässt uns also wissen, dass diejenigen, die eigentlich das Wort Gottes von Geburt an und von ihren Vätern her kannten und vorgelebt bekamen, in dieser Zeit gegenüber ihren Worten und den Worten der Kirchenführer besonders stark uneinsichtig, starrsinnig, wurden. Sie sahen nicht ein, dass sie sich vom Wort des Herrn abkehrten, ihr Gewissen stumpfte ab, verfielen dem Bösen und empfanden keine Reue darüber.
Ich werde erinnert an das Verhalten der elf Apostel Jesu nach seiner Auferstehung. Als Erstes erschien er Maria aus Magdala. Sie ging zu den Aposteln und berichtete ihnen von seiner Auferstehung. Sie aber glaubten ihr nicht. Auch zwei weiteren, denen sich der Auferstandene zeigte, glaubten ihrem Zeugnis nicht. „Später erschien Jesus den Elf selbst, als sie bei Tisch waren; er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten.“ (Markus 16:9-14). Mir wird vor Augen gehalten, dass sogar die engsten Mitarbeiter Jesu, seine berufenen Apostel, ihr Herz gegenüber den Aussagen derjenigen, die den Auferstandenen mit eigenen Augen sahen, verstockten, sich uneinsichtig zeigten, obwohl der Herr ihnen vor seiner Kreuzigung sagte, dass er auferstehen würde (Matthäus 27:63). Ich lerne daraus, dass ich mein Herz gegenüber Aussagen der Propheten und Apostel des Herrn nicht verstocken darf, auch wenn sie mich z. B. auffordern, eine neue, mir ungewohnte Methode anzuwenden. Ich denke an die Änderungen, die in der April-Konferenz 2018 der Kirche von Präsident Nelson angewiesen, und von den Aposteln und weiteren Generalautoritäten erläutert wurden (siehe „Betreuung löst Heim- und Besuchslehren ab"). Es gibt sicherlich einige, die solchen Änderungen – eine weitere war, dass die Hohen Priester und die Ältesten auf Gemeindeebene in einem gemeinsamen Ältestenkollegium zusammengefasst werden (siehe hier) – zunächst kritisch gegenüberstehen, vielleicht sogar ihr Herz verstocken, uneinsichtig sind, und eventuell sogar das Predigen der Jünger und Jüngerinnen des Herrn verwerfen. Was hast du empfunden, als diese Änderungen von Präsident Nelson bekannt gegeben wurden?


Die Erste Präsidentschaft hat bekanntgegeben, dass die Hohen Priester und die Ältesten auf Gemeindeebene in einem gemeinsamen Ältestenkollegium zusammengefasst werden.
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Montag, 2. Juli 2018

Sodass ihre Rechtschaffenheit diejenige der Nephiten übertraf

Mormon berichtet uns in seiner Zusammenfassung, die er von den Platten gemacht hatte, die ihm übergeben worden waren (Worte Mormons 1:3,9), nun über die Entwicklung der Lamaniten, nachdem sie sich um die 30 v. Chr. zum Evangelium des Herrn bekehrt hatten: „Und es begab sich: Als das zweiundsechzigste Jahr der Regierung der Richter endete, war dies alles geschehen, und die Lamaniten waren zum größeren Teil ein rechtschaffenes Volk geworden, so daß ihre Rechtschaffenheit diejenige der Nephiten übertraf, und zwar wegen ihrer Festigkeit und ihrer Beständigkeit im Glauben.“ (Helaman 6:1).
Sodass ihre Rechtschaffenheit diejenige der Nephiten übertraf. Die Nephiten waren seither diejenigen, die aufgrund ihres Wissens vom Evangelium Gottes, ein rechtschaffenes Leben geführt hatten (2. Nephi 5:9-10) und nun wurden die Lamaniten, denen von ihren Vätern gepredigt wurde, dass es keinen Gott gäbe und sie die Kinder Gottes hassen sollten (4. Nephi 1:38-39), rechtschaffener und glaubenstreuer als sie es waren?
Welche Lehre ziehe ich für mich daraus? Ich muss aufpassen, dass ich nicht überheblich werde, weil ich der Auffassung bin, dass mein Nächster ein Ungläubiger ist, während ich ja alle Gebote halte. Indem ich anfange ihn gering zu schätzen, beginne ich schon meine Rechtschaffenheit zu verringern und ein schleichender Abfall von der wahren Lehre des Herrn könnte beginnen, wenn ich nicht auf der Hut bin und rechtzeitig Umkehr übe. Mein Nächster könnte mich in Glaubensstärke und –festigkeit überholen, wenn er nur durch den Heiligen Geist von der Wahrheit überzeugt wird. Ich muss mir darüber im Klaren sein: Ein Rennen ist erst im Ziel gewonnen. Und wie bin ich auf der Hut, also wachsam? Indem ich mich niemals überschätze und demütig bleibe, egal wie die Umstände sein mögen, mich tapfer an der eisernen Stange (1. Nephi 11:25) – dem Evangelium – festhalte und den Baum des Lebens, der Liebe Gottes (1. Nephi 11:21-22) – die größte aller Gaben Gottes (1. Nephi 15:36) –, als mein Ziel, nie aus den Augen verliere und ihm entgegenstrebe. Welche Gedanken bewegen dich in dieser Thematik?

El Libro de Mormón – Lección 3 – La visión del árbol de la vida
Die Vision vom Baum des Lebens
(Bild: Quelle)