Dienstag, 31. Mai 2016

Sie konnten es nicht ertragen, dass auch nur eine menschliche Seele zugrunde gehe

„Nun hatten sie [die Söhne Mosias II] den Wunsch, einem jeden Geschöpf möge die Errettung verkündet werden, denn sie konnten es nicht ertragen, dass auch nur eine menschliche Seele zugrunde gehe; ja, sogar der bloße Gedanke daran, dass auch nur eine Seele endlose Qual erdulden müsse, ließ sie beben und zittern.“ (Mosia 28:3).
Sie konnten es nicht ertragen, dass auch nur eine menschliche Seele zugrunde gehe. Das ist etwas, was bei mir noch nicht ganz so ausgeprägt ist, das Empfinden von Leid für jene, die sich nicht für das Evangelium interessieren oder es ablehnen. Ich empfinde zwar Leid und Schmerz, wenn ich sehe wie unzählige Menschen physisch gequält werden, oder aufgrund von Naturkatastrophen und Krieg gepeinigt sind, aber es fehlt mir das Mitempfinden, wenn ich daran denke, dass sie aufgrund Ungehorsams gegenüber den Geboten des Herrn evtl. ewiges Leid erfahren werden. Das liegt wahrscheinlich darin begründet, dass ich bis jetzt nicht in der Situation Alma des Jüngeren und der vier Söhne Mosias II war.
Deshalb hat Jesus Christus in seinem Sühnopfer alles Leid der Menschheit durchgemacht (Lehre und Bündnisse 122:7-8Matthäus 8:17Alma 7:11-12), damit er mit einem jeden mitempfinden und ihm helfen kann, wenn derjenige es zulässt. Wie ist dein Verständnis von dieser ausgeprägten Eigenschaft, sich in jemand anderen und seine Gefühlswelt hinein zu versetzen und Leid zu empfinden, das erst noch über jemanden kommen wird, wie es die Söhne Mosias II konnten?
empathieEmpathie
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Montag, 30. Mai 2016

Um sie, wenn möglich, von ihrem Hass gegen die Nephiten zu heilen

Nachdem Alma mit seinen Freunden, den vier Söhnen Mosias II, durch das ganze Land Zarahemla gezogen waren, um allen das Evangelium zu predigen, die es hören wollten (Mosia 27:35), baten nun seine Söhne ihren Vater, König Mosia II, darum, auch ihren Brüdern den Lamaniten das Evangelium predigen zu dürfen (Mosia 28:1),: „um sie, wenn möglich, zur Erkenntnis des Herrn, ihres Gottes, zu bringen und sie vom Übeltun ihrer Väter zu überzeugen und um sie, wenn möglich, von ihrem Hass gegen die Nephiten zu heilen, dass auch sie dazu gebracht würden, sich im Herrn, in ihrem Gott, zu freuen, dass sie miteinander freundlich seien und dass es im ganzen Land, das der Herr, ihr Gott, ihnen gegeben hatte, keine Streitigkeiten mehr gebe.“ (Mosia 28:2).
Die Lamaniten hatten aufgrund falscher Überlieferungen ihrer Väter einen starken Hass gegen die Gruppe der Nephiten entwickelt (2. Nephi 5:14). Hass ist ein Gefühlszustand scharfer, anhaltender und leidenschaftlicher Abneigung gegen etwas, das Unlust bereitet. Er lag im Fall der Lamaniten in dem Empfinden Lamans und derjenigen, die wie er empfanden, darin begründet, dass sie sich durch ihren jüngeren Bruder Nephi bevormundet fühlten. Dieses Gefühl entwickelte sich bis hin zu dem Wunsch, den gehassten zu vernichten (1. Nephi 16:37) und wurde, trotz diverser Versuche ihn zu durchbrechen, von Generation zu Generation weitergegeben (Jakob 7:24). Ein ähnliches Verhalten erkennen wir im Alten Testament bei den Söhnen Jakobs gegenüber ihrem jüngeren Bruder Joseph. (Genesis 37:4-8).
Um sie, wenn möglich, von ihrem Hass gegen die Nephiten zu heilen. Die Söhne Mosias II wollten einen erneuten Versuch starten, die Lamaniten von ihrem Hass zu befreien. Aber wie kann man Hass heilen? Die Söhne Mosias II waren der Auffassung, dass das Verständnis vom Evangelium von Jesus Christus helfen muss, denn es vermittelt ja den Gedanken seine Feinde zu lieben, anstatt zu hassen (Matthäus 5:43-45). Wenn ich das Evangelium mithilfe des Heiligen Geistes verstehe, werde ich auch bereit sein, das `Kriegsbeil´ gegen meinen Nächsten zu begraben, zu trainieren, meine Empfindungen ihm gegenüber von aufkommendem Hass (negative Zuwendung) in Liebe (positive Zuwendung) umzuwandeln. Ich muss meine Blindheit gegenüber den positiven Eigenschaften des Gehassten ablegen. Außerdem muss mir klar werden, dass Hass äußerst negative Auswirkungen auf mein eigenes körperliches Befinden hat. Das ist m. E. nach eine lebenslange Übung, aber es ist das Training wert, denn: „Hass kann durch Liebe überwunden werden“ (Mahatma Gandhi). Wie gehst du mit aufkommendem Hass um?
hassHerkules stürzt Zwietracht, Neid und Hass, Louis de Silvestre; Deckengemälde im Thronsaal König Augusts II. im Dresdner Residenzschloss
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Sonntag, 29. Mai 2016

Erklärten allen, die es zu hören wünschten, die Prophezeiungen und die Schriften

Alma der Jüngere und die vier Söhne Mosias II, Ammon, Aaron, Omner und Himni (Mosia 27:34), spendeten trotz großer Anfeindungen der Ungläubigen, den Mitgliedern der Kirche viel Trost und ermahnten sie mit Langmut die Gebote des Herrn zu halten (Mosia 27:33): „Und sie zogen durch das ganze Land Zarahemla und unter alles Volk, das der Regierung König Mosias unterstand, und bemühten sich eifrig, all das Unrecht gutzumachen, das sie der Kirche angetan hatten; sie bekannten alle ihre Sünden und machten alles bekannt, was sie gesehen hatten, und erklärten allen, die es zu hören wünschten, die Prophezeiungen und die Schriften.“ (Mosia 27:35).
Erklärten allen, die es zu hören wünschten, die Prophezeiungen und die Schriften. In den Händen des Herrn wurden die fünf nach ihrer Bekehrung ein großartiges Werkzeug, um viele zur Erkenntnis der Wahrheit zu bringen (Mosia 27:36). Sie verkündigten dem Volk das Evangelium des Herrn (Mosia 27:37).
Genauso ziehen auch heutzutage berufene Diener des Herrn durch unzählige Länder der Erde und verkünden die `gute Nachricht von Gutem´, die Botschaft des Erlölungsplanes Gottes, all denen die sie hören wollen. Sie drängen sie ihnen nicht auf, aber sie bieten sie ihnen an. Die Mitglieder der Kirche dienen den Menschen auf der Erde in unterschiedlichster Weise:
  • Junge Vollzeitmissionare
    Junge Männer ab 18 Jahren und junge Damen ab 19 Jahren werden für vierundzwanzig bzw. 18 Monate in ein Missionsfeld der Erde berufen. Sie predigen denen, die es hören wollen die Botschaft des Herrn und führen diejenigen, die es möchten zur Taufe (siehe hier).
  • Ältere Vollzeitmissionare
    Ältere Ehepaare und Schwestern werden irgendwo auf der Erde eingesetzt, um die Kirche in schwächeren Gebieten zu stärken und aufzubauen (siehe hier).
  • Missionare im Kirchendienst
    In Teilzeit arbeiten diese tatkräftigen Missionare in vielen Abteilungen und Betätigungsfeldern der Kirche und sorgen für benötigte Angebote und Dienstleistungen. So z.B. in den unzähligen Zentren für Familiengeschichte, in denen alle die es möchten, mittels von der Kirche weltweit zusammengetragener Daten, ihre Familiengeschichte erforschen können (siehe hier).
  • Ein jedes Mitglied
    durch sein Vorbild in seinem Umfeld (siehe hier).
Gerne stelle auch ich, wenn auch in ganz bescheidenem Umfang, meine Gaben und Talente in den Dienst meiner Mitmenschen, um ihnen Zeugnis von der Wahrheit des Evangeliums von Jesus Christus abzulegen und ihnen aufzuzeigen, welchen enorm guten Einfluss dieses auf den Menschen hat. In welcher Weise hilfst du mit, das Werk des Herrn auf Erden zu fördern?
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(Bild: Quelle)

Donnerstag, 26. Mai 2016

Alma fing an, von dieser Zeit an das Volk zu lehren

Nach den Aussagen über seine Umkehr (Mosia 27:24-30) gingen Alma und die Söhne Mosias II an die Arbeit: „Und nun begab es sich: Alma fing an, von dieser Zeit an das Volk zu lehren, und diejenigen, die mit Alma waren, als der Engel ihnen erschien; sie zogen ringsum durch das ganze Land und gaben allem Volk bekannt, was sie gehört und gesehen hatten, und predigten das Wort Gottes in viel Drangsal, denn sie wurden von denen, die ungläubig waren, heftig verfolgt und wurden von vielen von ihnen geschlagen.“ (Mosia 27:32).
Alma fing an, von dieser Zeit an das Volk zu lehren. Diese Begebenheit mit Alma und den Söhnen Mosias II erinnert stark an die Bekehrung des Saulus zum Paulus. Auch er versuchte die junge Kirche zu vernichten (Apostelgeschichte 8:3), wurde durch die Erscheinung des auferstanden Jesus bekehrt (Apostelgeschichte 9:1-9) und dann unter schwierigsten Bedingungen (Apostelgeschichte 13:50) ein mächtiger Verfechter des neuen Glaubens (Apostelgeschichte 9:22).
Auch wir heutzutage, die wir uns bekehrt haben und eine Erkenntnis von der Wahrheit des Evangeliums von Jesus Christus erlangt haben, sind aufgefordert dieses in uns aufzunehmen und wenn wir berufen wurden, durch den Geist zu lehren (Lehre und Bündnisse 42:1443:15). Auch wenn wir nicht als Lehrer berufen sind, so sind wir doch alle Lehrer in unserem Umfeld, sei es durch Vorbild oder durch Worte (3 Nephi 18:24; siehe „Lehren die größte Berufung - Die größte Berufung - Jedes Mitglied ist ein Lehrer"). Wie gehst du mit deinem durch den Geist erworbenen Wissen über das Evangelium von Jesus Christus um?
lehrer der größte
Jesus Christus, der vollkommene Lehrer
(Bild: Quelle)

Mittwoch, 25. Mai 2016

Jedes Knie wird sich vor ihm beugen

Über den letzten Tag sagt Alma der Jüngere: „Ja, jedes Knie wird sich vor ihm beugen und jede Zunge bekennen. Ja, nämlich am letzten Tag, wenn alle Menschen dastehen werden, um von ihm gerichtet zu werden, dann werden sie bekennen, dass er Gott ist; dann werden diejenigen, die ohne Gott in der Welt leben, bekennen, dass der Richterspruch einer immerwährenden Strafe über sie gerecht ist; und sie werden beben und zittern und zurückschrecken unter dem Blick seines alles durchdringenden Auges.“ (Mosia 27:31).
Jedes Knie wird sich vor ihm beugen. Als Paulus an die Gemeinde in Rom über die Starken und Schwachen schrieb, zitierte er auch Jesaja (45:23) im Hinblick auf den Tag, wo wir alle vor dem Richterstuhl stehen werden (Römer 14:10): „... vor mir wird jedes Knie sich beugen ...“ (Römer 14:11). Dieser Tag wird „der letzte Tag“ genannt, der Tag des endgültigen Gerichtes. Dass dieser Tag bevorstehen wird, können wir an etlichen Zeichen erkennen, die kurz vorher geschehen werden.
  • Elija
    Ein Zeichen ist, dass der Herr Elija, den Propheten des Nordreiches Israels (1. Könige 17:1), senden wird, der als letzter Prophet vor dem Kommen des Herrn die Schlüssel der Siegelung trug und sie wiederbringen sollte (Malechi 3:23). Er erschien Petrus, Jakobus und Johannes, die zusammen mit Jesus auf dem Berg der Verklärung waren, und übertrug ihnen das höhere Priestertum (Matthäus 17:3).  Dieser Elija kam auch am 3. April 1836 im Tempel zu Kirtland zu Joseph Smith und Oliver Cowdery und übertrug ihnen die Siegelungsvollmacht (Lehre und Bündnisse 110:13-16), mit der die Herzen der Väter den Kindern zugekehrt werden können und umgekehrt (Lehre und Bündnisse 128:8,18). In dieser letzten Zeit, vor dem „letzten Tag des Herrn“ kann nun wieder in den derzeit 150 Häusern des Herrn weltweit (siehe hier) diese wichtige Arbeit verrichtet werden .
  • Sonne und Mond
    Die Sonne wird sich vor diesem letzten Tag des Herrn verfinstern und der Mond eine rote Farbe annehmen (Apostelgeschichte 2:19-20). Dieses Ereignis steht noch bevor.
Wann dieser Tag genau sein wird, das wissen wir trotz der Zeichen nicht, denn er wird kommen „wie ein Dieb in der Nacht.“ (1. Thessalonicher 5:2). Allerdings für diejenigen, die wach und nüchtern sein werden (1. Thessalonicher 5:6), die Zeichen beachten werden, die vorhergesagt sind, wird dieser Tag nicht wie ein Dieb in der Nacht kommen (1. Thessalonicher 5:4).
Wir sind aufgefordert wachsam zu sein, denn dieser Tag steht bevor (Lehre und Bündnisse 43:17). Ich versuche wachsam zu sein, ich weiß, dass der Tag des Herrn kommen wird und ein jeder ihn bekennen muss und seine Knie vor ihm beugen wird. Was weißt du über den „letzten Tag, wenn alle Menschen dastehen werden, um von ihm gerichtet zu werden“?
das haus des herrnDas Haus des Herrn in Zollikofen, Schweiz
(Bild: Quelle)

Dienstag, 24. Mai 2016

Ich habe ... das verleugnet, wovon unsere Väter gesprochen haben

Alma der Jüngere lässt uns weiter wissen: „Ich habe meinen Erlöser verworfen und das verleugnet, wovon unsere Väter gesprochen haben; nun aber, damit man vorher wisse, dass er kommen wird und dass er eines jeden Geschöpfs seiner Schöpfung gedenkt, wird er sich allen kundtun.“ (Mosia 27:30).
Alma der Jüngere hat Offenkundiges, wovon seine Väter Zeugnis ablegten, wider besseren Wissens bestritten und als unwahr hingestellt, nämlich die Existenz des Erlösers der gesamten Menschheit. Dass er lebt, bekundet sein Erscheinen unter den Menschen (Kolosser 1:26-281. Korinther 15:3-8Johannes 10:163. Nephi 17:16-25). In der Neuzeit haben auch unsere Väter ebenso Zeugnis davon abgelegt, dass er lebt. Joseph Smith und Oliver Cowdery z. B. sahen Jesus Christus am 3. April 1836 im Tempel von Kirtland (Lehre und Bündnisse 110:1-4).
Ich habe ... das verleugnet, wovon unsere Väter gesprochen haben. Ich bitte den Herrn um die notwendige Kraft, dieses durch unsere Vorväter sowie durch eigene Erfahrung mit dem Wort Gottes, erlangte Wissen, nie zu leugnen, auch wenn mein Leben dadurch bedroht sein sollte. Andere haben ihr Leben für die Kundgabe dieses Wissen gelassen (u. v. a. Joseph Smith; Lehre und Bündnisse 135:1). Ihr Blut würde gegen mich zeugen, sollte ich leugnen. Wie gehst du mit dem Wissen davon um, dass Gott lebt, dass Jesus Christus unser Erlöser ist, oder meinst du dieses Wissen noch nicht zu haben?
christus erscheitn js und ocDer Erretter ist im Tempel von Kirtland Joseph Smith und Oliver Cowdery erschienen
(Bild: Quelle)

Montag, 23. Mai 2016

Hat es der Herr ... für richtig gehalten, mich einem immerwährenden Brennen zu entreißen

Nachdem der Herr Alma den Jüngeren über die „Neugeburt“ belehrt hat, erläutert uns Alma nun seinen äußerst beschwerlichen Weg der Umkehr und seiner Rettung: „Doch, nachdem ich durch viel Drangsal gewatet bin und beinah bis zum Tod umgekehrt bin , hat es der Herr in Barmherzigkeit für richtig gehalten, mich einem immerwährenden Brennen zu entreißen, und ich bin aus Gott geboren. 29  Meine Seele ist von der Galle der Bitternis und den Banden des Übeltuns erlöst worden. Ich war im finstersten Abgrund; aber nun sehe ich das wunderbare Licht Gottes. Meine Seele war von ewiger Qual gepeinigt; aber ich bin entrissen, und meine Seele leidet keinen Schmerz mehr.“ (Mosia 27:28-29).
Nachdem Alma der Jüngere bei seiner Umkehr von seinem Übeltun gegen die Mitglieder der Kirche viel Bedrängnis, Angst und Not durchschritten hatte, entriss ihn der Herr aus einem „immerwährenden Brennen“. Immerwährend bedeutet so viel wie beständig, fortwährend, pausenlos, rastlos, stet. Du hast sicherlich auch schon mal anhaltende Zahnschmerzen gehabt, und wenn sie etwas nachließen, gehofft, dass sie vorübergehen würden und den Besuch beim Zahnarzt aufgeschoben. Doch dann waren sie wieder da, pausenlos und du warst verzweifelt. Nun stell dir vor, dass diese Schmerzen wirklich nie wieder weggehen würden. Vielleicht kann man sich so annähernd das „immerwährende Brennen“ vorstellen. Für immer und ewig wären wir in einer Situation, aus der wir nie wieder herauskommen könnten, es keine Schmerzlinderung geben würde. Der Schmerz besteht in der Abwesenheit Gottes, seines Sohnes und des Heiligen Geistes, dafür aber der ständigen Gegenwart Luzifers verbunden, dem Wissen, dass wir, wenn wir den `Zahnarzt´ - Christus - aufgesucht hätten, vom Scherz erlöst worden wären. Dass es einige Menschen geben wird, denen es so ergeht, wird uns in der Heiligen Schrift berichtet (Helaman 12:25-26).
Hat es der Herr ... für richtig gehalten, mich einem immerwährenden Brennen zu entreißen. Gerne bemühe ich mich doch den Arzt aufzusuchen, indem ich ständig Umkehr übe, damit ich jeden Sonntag würdig vom Abendmahl nehmen (1. Korinther 11.25), und Christus mich von meinen Schmerzen befreien kann (Alma 26:15). Was tust du, damit deine Seele „keinen Schmerz mehr“ leidet?
'Okay, let the cat go.'
Lass die Katze los!
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Sonntag, 22. Mai 2016

Wundere dich nicht, dass die ganze Menschheit ... von neuem geboren werden [muss]

Alma der Jüngere berichtet dem Volk, dass er von seinen Sünden umgekehrt ist, vom Herrn erlöst und aus dem Geist geboren wurde (Mosia 27:23-24): „Und der Herr sprach zu mir: Wundere dich nicht, dass die ganze Menschheit, ja, Männer und Frauen, alle Nationen, Geschlechter, Sprachen und Völker von neuem geboren werden müssen; ja, geboren aus Gott, aus ihrem fleischlichen und gefallenen Zustand umgewandelt in einen Zustand der Rechtschaffenheit, durch Gott erlöst, und indem sie seine Söhne und Töchter werden; 26  und so werden sie neue Geschöpfe; und wenn sie dies nicht tun, können sie das Reich Gottes keinesfalls ererben. 27  Ich sage dir, wenn dies nicht der Fall ist, müssen sie verstoßen werden; und dies weiß ich, denn ich war daran, verstoßen zu werden.“ (Mosia 27:25-27).
Wundere dich nicht, dass die ganze Menschheit ... von neuem geboren werden [muss]. Dies erinnert mich an die Frage, die der Pharisäer Nikodemus an Jesus richtete: „Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Er kann doch nicht in den Schoß seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden.“ (Johannes 3:4). Jesus erklärte ihm, dass dieses `neu geboren´ werden eine geistige Neugeburt ist, eine Geburt, die durch die Taufe mit Wasser und dem Heiligen Geist erfolgt (Johannes 3:5-7). Aufgrund des Sühnopfers von Jesus Christus werden durch die Taufe im Wasser unsere fleischlichen Sünden reingewaschen und durch die Taufe mit dem Heiligen Geist wird unser Geist gereinigt. Das zusammen gleicht einer Neugeburt, da wir nun, nachdem wir uns im Laufe unseres Lebens verunreinigt haben, wieder rein sind, genauso wie wir als Baby rein auf diese Erde geboren wurden. Wir haben eine mächtige Wandlung in unserem Herzen erfahren und dadurch kein Verlangen mehr Böses zu tun (Johannes 5:4). Nur so können wir das Himmelreich ererben (Alma 7:14).
Ich bin dem Herren aus tiefstem Herzen dankbar, dass er uns diese Möglichkeit der Neugeburt durch das Sühnopfer von Jesus Christus ermöglicht hat. Da ich auch nach dieser Neugeburt, aufgrund meiner menschlichen Schwäche, immer wieder vom Weg des Herrn abweiche und mich somit wieder verunreinige, muss ich mich mein ganzes restliches Leben lang immer wieder, durch Umkehr und Erneuerung meiner mit dem Herrn geschlossenen Bündnisse, durch die Teilnahme am Abendmahl, reinigen. Welche Vorstellung über die `Neugeburt´ hast du?
taufe(Bild: Quelle)

Samstag, 21. Mai 2016

Sie fingen an, zu fasten und zum Herrn, zu ihrem Gott, zu beten

Nachdem die Söhne Mosias II Alma den Jüngeren zu seinem Vater gebracht und ihm alles erzählt hatten, was ihnen widerfahren war, rief Alma der Ältere etliche Menschen als Zeugen hinzu: „Und er ließ die Priester sich versammeln; und sie fingen an, zu fasten und zum Herrn, zu ihrem Gott, zu beten, er möge den Mund Almas auftun, dass er sprechen könne und dass auch seine Glieder ihre Kraft empfingen—auf dass die Augen des Volkes aufgetan würden und sie die Güte und Herrlichkeit Gottes sehen und erkennen könnten.“ (Mosia 27:22).
Sie fingen an, zu fasten und zum Herrn, zu ihrem Gott, zu beten. Wenn man etwas Besonderes vom Herrn erbitten möchte, kann dies durch zeitlich begrenzten freiwilligen Verzicht auf Essen und Trinken, unterstützt werden. Der Erfolg des Fastens für Alma den Jüngeren wird uns im Vers 23 berichtet. Eine Begebenheit aus der nachexilischen Zeit der Israeliten (etwa 538 v. Chr.) zeigt, dass die Gläubigen schon seit eh und je fasteten, um von Gott besondere Hilfen, Segnungen oder Unterstützung zu erbitten. Esra, ein Zeitgenosse Davids, Priester (Esra 7:12) und Gesetzeskundiger (Esra 7:10), rief ein Fasten unter dem Volk aus, um bei ihrer Reise aus Babylon nach Jerusalem den Schutz des Herrn zu erhalten, um nicht den König Artaxerxes um Schutz bitten zu müssen, nachdem er diesem gesagt hatte, dass ihr Gott ihnen helfen würde (Esra 8:21-22). Wir lesen, dass der Herr sie erhörte und ihnen den gewünschten Schutz auf ihrer Reise gab (Esra 8:23,31).
Auch heutzutage kennen wir als Volk des Herrn diese Möglichkeit, Gott näherzukommen und besondere Segnungen zu erbitten. Wir tun dies entweder als Gruppe oder als Einzelperson. Einmal im Monat fasten alle Mitglieder der Kirche (Lehre und Bündnisse 59:13-14), stärken sich gegenseitig in ihren Zeugnissen und spenden das Ersparte für die Armen. Wie Fasten durchgeführt werden soll, wird uns in Jesaja 58:3-11 erklärt. Was sind deine Gedanken zum regelmäßigen Fasten, um dadurch dem Herrn näherzukommen und die Bedürftigen zu unterstützen? Wenn du mehr über das Fasten erfahren willst, siehe hier.
fasten
Fasten löst nicht immer alle Probleme, doch es stärkt immer den Glauben sie zu bewältigen
(Bild: Quelle)

Freitag, 20. Mai 2016

Nun war die Bestürzung Almas so groß, dass er stumm wurde

Nachdem sich der Engel von den fünf Männern wieder entfernt hatte, stürzten alle wieder zur Erde. Bei Alma dem Jüngeren stellte sich außer überaus großer körperlicher Schwäche auch noch Stummheit ein: „Und nun war die Bestürzung Almas so groß, dass er stumm wurde, so dass er seinen Mund nicht öffnen konnte; ja, und er wurde schwach, so dass er nicht einmal die Hände bewegen konnte; darum nahmen ihn die, die mit ihm waren, und trugen den Hilflosen, ja, bis er vor seinen Vater gelegt wurde.“ (Mosia 27:19).
Nun war die Bestürzung Almas so groß, dass er stumm wurde. Friedrich Nowottny sagte einmal: „Wenn es den Politikern die Sprache verschlägt, halten sie eine Rede.“ Das hast du sicherlich schon mal erlebt, dass es `jemandem die Sprache verschlagen hat´, z.B. als er in außergewöhnlicher Weise überrascht wurde. So erging es Alma dem Jüngeren und den vier Söhnen Mosias II. Und so erging es einigen, die eine göttliche Kundgebung erlebten. So z.B. Daniel. Ihm erschien ein Mann, dessen Körper einem Chrysolith (hellgrünes, durchsichtiges Mineral, wird als Schmuckstein verwendet; siehe Bild) glich, dessen Gesicht wie ein Blitz leuchtete und dessen Augen wie brennende Fackeln waren. Während dieser zu ihm redete, war Daniel sprachlos, ihm fehlte körperliche Kraft und der Atem stockte ihm (Daniel 10:15-17). Ein Esel sah einen Engel des Herrn und benahm sich für Bileam äußerst merkwürdig, sodass dieser ihn dreimal schlug. Hier geschah es, dass der Esel zu sprechen begann (Numeri 22:27-28).
Wenn außergewöhnliche Dinge geschehen, kann es einem schon mal die Sprache verschlagen oder die Kräfte verlassen. Mir passierte so etwas bisher nur in Albträumen. Ich werde darin so stark erschreckt, dass mir trotz äußerster Anstrengung die Stimme versagt und ich nicht in der Lage bin, um Hilfe zu rufen. Wann hat es dir schon mal die Sprache verschlagen?
Peridot-China(Bild: Quelle)

Donnerstag, 19. Mai 2016

Gehe deines Weges und trachte nicht mehr danach, die Kirche zu vernichten

Der Engel des Herrn gibt Alma schlussendlich folgende Anweisung: „Nun sage ich dir: Gehe hin und denke an die Gefangenschaft deiner Väter im Land Helam und im Land Nephi; und denke daran, was er Großes für sie getan hat; denn sie waren in Knechtschaft, und er hat sie befreit. Und nun sage ich dir, Alma: Gehe deines Weges und trachte nicht mehr danach, die Kirche zu vernichten, damit ihre Gebete Erhörung finden, und dies, auch wenn du selbst verstoßen werden willst.“ (Mosia 27:16).
Gehe deines Weges und trachte nicht mehr danach, die Kirche zu vernichten. Bei dieser Aussage kommt mir direkt die Begebenheit mit der Ehebrecherin in den Sinn. Jesus lehrte das Volk im Tempel. Die Schriftgelehrten (diejenigen, die die Einzelheiten des Gesetzes entwickelten und auf die Umstände ihrer Zeit anwandten. Sie gehörten zur Partei der Pharisäer) und Pharisäer (eine jüdische religiöse Gruppe, die das Gesetz des Mose wortwörtlich befolgten und viele dazu verleiteten an Christus und seinem Evangelium zu zweifeln) brachten eine Ehebrecherin zu Jesus und fragten ihn, was er dazu zu sagen habe, nachdem das mosaische Gesetz für solche Fälle die Steinigung vorsah. Er antwortete ihnen, dass derjenige den ersten Stein auf sie werfen sollte, der ohne Sünde wäre. Einer nach dem anderen ging weg, bis nur noch sie und Jesus da waren. „Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? 11 Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“ (Johannes 8:10-11).
Wenn ich nicht selber daran schuld sein will, dass ich von Christus verstoßen werde, muss auch ich seiner Aufforderung Folge leisten: „Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“. Das ist bei einigen Geboten für mich kein Problem, bei anderen aber doch nicht ganz so leicht. Immer wieder nehme ich es mir vor, scheitere dann aber doch wieder an meiner Schwachheit. Ich gebe nicht auf und werde es eines Tages doch schaffen vom Tisch des Herrn wegzugehen und wieder eines der Gesetze mehr zu halten, von da an nicht mehr gegen dieses Gebot zu sündigen. Welche Erfahrungen hast du mit dieser Aussage schon gemacht?
ehebrecherinJesus und die Ehebrecherin (Bild: Quelle)

Mittwoch, 18. Mai 2016

Er hat mit viel Glauben für dich gebetet, damit du zur Erkenntnis der Wahrheit gebracht würdest

Der Engel des Herrn erklärt Alma dem Jüngeren, worin der Grund seines Auftrages zu sehen ist: „Und weiter sprach der Engel: Siehe, der Herr hat die Gebete seines Volkes vernommen, ebenso auch die Gebete seines Knechtes Alma, der dein Vater ist; denn er hat mit viel Glauben für dich gebetet, damit du zur Erkenntnis der Wahrheit gebracht würdest; darum bin ich nun zu diesem Zweck gekommen, dich von der Macht und Vollmacht Gottes zu überzeugen, damit die Gebete seiner Knechte gemäß ihrem Glauben erhört würden.“ (Mosia 27:14).
Er hat mit viel Glauben für dich gebetet, damit du zur Erkenntnis der Wahrheit gebracht würdest. Wir können sicher sein, dass wenn wir selber mit viel Glauben alles tun, um Verständnis zu erlangen, oder für andere Menschen nach Hilfe suchen, alleine aber nicht weiter kommen, der Herr auf unsere demütigen Bitten hört und uns Antworten zukommen lässt, manchmal auch auf unerwartete Weise (Daniel 10:12). In Saulus haben wir ein ähnliches Beispiel. Auch er versuchte die Kirche des Herrn zu vernichten, wurde aber durch den Herrn selber zur Bekehrung veranlasst (Apostelgeschichte 8:39:1-7). Auch Abraham wurde sein Flehen auf spektakuläre Art und Weise beantwortet (Köstliche Perle Abraham 27:15), in diesem Fall allerdings, weil Abraham gläubigen Gehorsam zeigte.
Aus diesen Begebenheiten lerne ich, dass der Herr in bestimmten Fällen gerade auch mit solchen Menschen, die ihn und die Seinen bekämpfen, unter Umständen etwas Besonderes vorhat und sie durch auf sie zugeschnittene Ereignisse zur Umkehr bewegen möchte (Mosia 27:15). Ich werde dadurch darin bestärkt, unablässig für meine Nächsten zu beten (2. Korinther 1:11), die vom Herrn nichts wissen wollen, oder sogar die Gläubigen verfolgen und sogar umbringen. Was geht dir durch den Kopf, wenn du an solche Bekehrungsgeschichten denkst?
paulus zu saulusMichelangelo: Die Bekehrung des Saulus, 1542 - 45, Fresko in der Cappella Paolina im Vatikan (Bild: Quelle)

Dienstag, 17. Mai 2016

Dies ist meine Kirche, und ich werde sie aufrichten; und nichts wird sie zu Fall bringen

Der Engel, der Alma dem Jüngeren und den Söhnen Mosias erschien, sprach diese, nachdem sie vor Bestürzung zur Erde gefallen waren und seine ersten Worte nicht verstanden (Mosia 27:12), erneut an: „Doch er rief abermals, nämlich: Alma, erhebe dich und tritt vor, denn warum verfolgst du die Kirche Gottes? Denn der Herr hat gesprochen: Dies ist meine Kirche, und ich werde sie aufrichten; und nichts wird sie zu Fall bringen als allein die Übertretung meines Volkes.“ (Mosia 27:13).
Sehr häufig in der Menschheitsgeschichte wurde die vom Herrn aufgerichtete Kirche von innen heraus auch wieder zu Fall gebracht. Die Gläubigen wandten sich aufgrund falscher Versprechungen Satans (Matthäus 24:24) von der Wahrheit ab und wurden so auch noch für weitere ein Stolperstein (Alma 4:10). Wohlstand führt häufig dazu, dass Menschen den Herrn vergessen, sich von der Wahrheit abwenden und andere ebenso verleiten (Helaman 12:2). Ein weiterer großer Abfall ist vor dem Zweiten Kommen Jesu vorhergesagt (2. Thessalonischer 2:3). Die Kirche des Herrn wird aber nicht zu Fall gebracht werden (Lehre und Bündnisse 13:1).
Dies ist meine Kirche, und ich werde sie aufrichten; und nichts wird sie zu Fall bringen. Wie dankbar bin ich dem Herrn, dass er in dieser letzten Evangeliumszeit (Lehre und Bündnisse 27:13) seine Vollmacht, durch Joseph Smith wiederhergestellt, nicht mehr von der Erde nehmen wird und seine Kirche bestehen bleiben wird, bis er selber wieder zur Erde zurückkommen wird, um seine Friedensherrschaft anzutreten (Apostelgeschichte 1:11Lehre und Bündnisse 29:9-12). Inwiefern beeinflusst der Glaube daran, dass seine Kirche auf Erden ist und bleiben wird, bis er selber wieder kommen wird, deine Entscheidungen.
E4LIM19HRAn der eisernen Stange, dem Wort Gottes, festhalten um nicht abzufallen
(Bild: Quelle)

Montag, 16. Mai 2016

Da erschien ihnen der Engel des Herrn

Heimlich ging Alma der Jüngere mit den Söhnen Mosias II, dessen Gesetz missachtend, unter dem Volk umher, um die Mitglieder der Kirche von ihrem Glauben abzubringen und die Kirche zu vernichten (Mosia 27:10). Dabei widerfuhr ihnen Folgendes: „und wie ich euch sagte, als sie umhergingen und sich gegen Gott auflehnten, siehe, da erschien ihnen der Engel des Herrn; und er kam wie in einer Wolke herab; und er sprach wie mit einer Donnerstimme, die die Erde, worauf sie standen, erbeben ließ; 12  und so groß war ihre Bestürzung, dass sie zur Erde fielen und die Worte, die er zu ihnen sprach, nicht verstanden.“ (Mosia 27:11-12).
Engel sind Wesen mit einem `Geistkörper´ (sie haben noch keinen Körper aus Fleisch und Gebein erlangt oder sind Geister, die schon einen sterblichen Körper aus Fleisch und Blut hatten und auf ihre Auferstehung warten) oder mit einem auferstanden Körper aus `Fleisch und Gebein´. Es gibt auch rechtschaffene Menschen, die als Engel bezeichnet werden. In der Heiligen Schrift werden auch diejenigen als Engel bezeichnet, die Luzifer folgten und mit ihm aus der Gegenwart Gottes ausgestoßen wurden (Offenbarung 12:7-9). Himmlische Boten als Engel, erscheinen Menschen nur um einen Auftrag von Gott zu erfüllen, oder ihnen zu dienen (Moroni 7:22), wie in diesem Fall um Alma den Jüngeren und die Söhne Mosias zur Raison zu rufen. Ein ähnliches Ereignis wird uns in Zusammenhang mit der letzten Offenbarung an Daniel geschildert (Daniel 10:8-11).
Da erschien ihnen der Engel des Herrn. Im Fall von Alma dem Jüngeren und den Söhnen Mosias II sprach der Engel mit einer `Donnerstimme´ zu ihnen, sodass die ganze Erde unter ihnen bebte. Würde mir so etwas zustoßen, würde ich sicherlich auch vor Schrecken und Angst umfallen und nichts mehr mitbekommen. Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf, wenn du hörst, dass der Herr Engel senden kann, um uns Menschen zu dienen?
engel mose erscheint js
Eilija erscheint Joseph Smith 1836 im Kirtlandtempel
(Lehre und Bündnisse 110:13-16; Bild: Quelle)

Sonntag, 15. Mai 2016

Er stahl dem Volk das Herz

Von Alma dem Jüngeren lesen wir, ganz entgegengesetzt dem Vorbild und Handeln seines Vaters, der mithilfe des Herrn dessen Kirche wieder unter dem Volk aufrichtete, nachdem sie von König Noah niedergerissen wurde: „Und er wurde ein großes Hindernis für das Wohlergehen der Kirche Gottes; denn er stahl dem Volk das Herz, verursachte viele Auseinandersetzungen unter dem Volk und gab dem Feind Gottes Gelegenheit, seine Macht über sie auszuüben.“ (Mosia 27:9).
Er stahl dem Volk das Herz. Das Herz symbolisiert Sinn und Willen des Menschen und ist Quelle all seiner Empfindungen und Gefühle. Du kennst sicherlich auch die Redewendung: „Jemandem das Herz stehlen.“ Hiermit soll u. a. zum Ausdruck gebracht werden, dass einer jemanden für sich einnimmt, für sich gewinnt, erobert. Wir lesen im Alten Testament, wie so etwas geht: Abschalom, einer der jüngeren Söhne von König David und ein Halbbruder des Salomo (um 1000 v.Chr.), hat sich dadurch in das Herz der Israeliten gestohlen, indem er ihnen versprach, wenn sie ihn zum Richter machen würden, würde er ihnen Recht verschaffen (2. Samuel 15:1-6). Kennen wir solche Machenschaften nicht auch heutzutage zur Genüge? Werden dadurch nicht auch heute Auseinandersetzungen provoziert?
Ich lerne daraus, dass ich mich durch solche Machenschaften nicht beeindrucken lassen sollte, vom Weg des Herrn abzuweichen, um krumme Wege zu gehen (Psalm 125:4-5). Der schmale und gerade Pfad führt mich zu Gott zurück (Matthäus 7:14). Selbstredend darf ich, um ungerechte Ziele zu erreichen, diese Methode auch nicht bei anderen anwenden. Wie gehst du damit um, wenn dir jemand dein Herz stehlen will?

herz stehlen(Bild: Quelle)

Samstag, 14. Mai 2016

Nun wurden die Söhne Mosias zu den Ungläubigen gezählt; und auch einer der Söhne Almas

Nachdem durch den damaligen Kirchenführer Alma dem Älteren und König Mosia II alle Angelegenheiten geregelt und auf den richtigen Weg gebracht wurden, segnete der Herr das Volk und sie breiteten sich im Land in alle Himmelrichtungen aus (Mosai 27:6-7). Die nächste Generation wuchs heran und über die Söhne von König Mosia und Alma den Älteren wird uns berichtet: „Nun wurden die Söhne Mosias zu den Ungläubigen gezählt; und auch einer der Söhne Almas wurde zu ihnen gezählt, er hieß Alma nach seinem Vater, doch wurde er ein sehr schlechter und götzendienerischer Mensch. Und er war ein Mann vieler Worte und sagte den Leuten viel Schmeichelei; darum verführte er viele vom Volk, nach der Weise seiner Übeltaten zu handeln.“ (Mosia 27:8).
Nun wurden die Söhne Mosias zu den Ungläubigen gezählt; und auch einer der Söhne Almas. Wir erkennen, dass auch Söhne von ehrenhaften und gottesfürchtigen Eltern vom Weg abkommen können. Dies ist nicht dem Vorbild der Eltern zuzuschreiben, denn das war ja in jeglicher Hinsicht gut. Jeder Mensch hat eben seine eigene Persönlichkeit und kann sich nach eigenem freien Willen entscheiden (Helaman 14:30). Alma der Jüngere hat sich nun mal dazu entschieden, mit schmeichlerischen Worten viele Menschen zu Übeltaten zu verführen. Vier Söhne Mosias II halfen ihm dabei, Ammon, Aaron, Omner und Himni (Mosia 27:34).
Um mich herum gibt es viele Familien, deren Kinder treu im Glauben stehen und dem Vorbild ihrer Eltern nacheifern. Da könnte ich an mir ins Zweifeln kommen, wenn meine Kinder meinem Vorbild nicht nachfolgen, sondern eigene andere Wege gehen und dem Herrn nicht so treu bleiben, wie ich es mir wünsche. Aus der obigen Schriftstelle lerne ich, dass ich mir keine Vorwürfe machen brauche, solange ich ihnen ein gutes Vorbild war und bleibe. Was ich tun kann: Ich liebe sie weiterhin von ganzem Herzen, mache ihnen keine Vorwürfe und bitte den Herrn tagtäglich in meinen persönlichen Gebeten, dass ihnen auf eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Hilfe zuteilwerde und sie sich eines Tages wieder in der rechten Weise dem Herrn zuwenden. Wie gehst du mit ähnlichen Situationen um, falls du sie erleben solltest?
der verlorene sohnDer verlorene Sohn - Lukas 15,11-32
(Bild: Quelle)

Freitag, 13. Mai 2016

Indem sie dies taten, wurde ihnen die Gnade Gottes reichlich zuteil

Der Aufruf König Mosia II richtete sich auch noch direkt an die Geistlichkeit: „Ja, und alle ihre Priester und Lehrer sollten mit den eigenen Händen für ihren Unterhalt arbeiten, in allen Fällen, außer bei Krankheit oder großer Bedürftigkeit; und indem sie dies taten, wurde ihnen die Gnade Gottes reichlich zuteil.“ (Mosia 27:5).
Was ist darunter zu verstehen, dass den Priestern und Lehrern die Gnade Gottes reichlich zuteilwurde, wenn sie sich an die Weisung halten würden, für ihren Unterhalt selber aufzukommen? Die göttliche Gnade kann im religiösen Sinn verstanden werden als die Nähe Gottes zu seinen Kindern und Gott ist seinen Kindern nahe, wenn sie sich ihm nahen (Lehre und Bündnisse 88:63). Der Bischof der Gemeinde in Jerusalem, Jakobus - der Bruder des Herrn (Markus 6:3), sagt ebenso: „Sucht die Nähe Gottes; dann wird er sich euch nähern.“ (Jakobus 4:8). Gott nahen wir uns, indem wir ihm dienen und ihm dienen wir nur, wenn wir unserem Mitmenschen dienen (Mosia 2:17). Einem Mitmenschen zu dienen erfordert Demut, und dem der demütig ist, schenkt Gott seine Gnade (1. Petrus 5:5). Hier schließt sich wieder der Kreis.
Indem sie dies taten, wurde ihnen die Gnade Gottes reichlich zuteil. Diese Anregung beziehe ich auch auf mich. Gerne will ich mehr und mehr eigenständig werde, mich dem Herrn nahen, indem ich meinen Mitmenschen diene und dadurch sich auch der Herr mir nahe sein wird. Einem jeden, der dies tut, wird die Gnade Gottes zuteil! Was verstehst du darunter, die Gnade Gottes reichlich zu erhalten?
gnade(Bild: Quelle)

Donnerstag, 12. Mai 2016

Es gab ein strenges Gebot in allen Kirchen

König Mosia II reagierte, nach Beratung mit seinen Mitarbeitern, auf die Klagen der Mitglieder der Kirche (Mosia 27:1) mit einem Aufruf im ganzen Land (Mosia 27:2). Dieser Aufruf beinhaltete: „... ein strenges Gebot in allen Kirchen, dass es unter ihnen keine Verfolgungen geben dürfe, dass es unter allen Menschen Gleichheit geben solle, 4  dass sie sich ihren Frieden von keinem Stolz und keinem Hochmut stören lassen sollten; dass jedermann seinen Nächsten achten solle wie sich selbst und mit seinen eigenen Händen für seinen Unterhalt arbeiten solle.“ (Mosia 27:3-4).
Das strenge Gebot, das Mosia II für alle Gemeinden erließ, beinhaltet die Punkte:
  • keine VerfolgungenAuch heute gilt diese Vorgabe für uns, keinen Menschen aufgrund seiner politischen (Glaubensartikel 12) bzw. religiösen (Glaubensartikel 11) Ansichten oder wegen seiner Herkunft zu diskriminieren oder zu unterdrücken. Ja, wir sind angehalten, „... allen Menschen Gutes zu tun; ...“ (Glaubensartikel 13).
  • unter allen Menschen GleichheitEs darf keinen Personenkult geben (Mosia 23:7), jeder Mensch ist vor dem Gesetz gleichzubehandeln (Mosia 29:29,32GG Artikel 3).
  • ihren Frieden von keinem Stolz und keinem Hochmut stören lassenStolz (übertriebene Selbstzufriedenheit, mangelnde oder fehlende Demut bzw. Belehrbarkeit) und Hochmut (Überheblichkeit und Herablassung gegenüber anderen) müssen wir ablegen (Lehre und Bündnisse 88:121), damit Frieden zwischen den Menschen herrschen kann.
  • dass jedermann seinen Nächsten achten solle wie sich selbstLernen wir vom Herrn, er achtet jeden Menschen gleich (1. Nephi 17:35). Erneut fordert uns der Herr in jüngster Zeit auf seinen Bruder zu achten wie sich selbst (Lehre und Bündnisse 38:24-25).
  • mit seinen eigenen Händen für seinen Unterhalt arbeitenEs gibt viele Menschen, die vorhandene Sozialsysteme oder Gesetzeslücken ausnutzen, indem sie andere für sich arbeiten lassen. So ist das nicht gedacht. Der Herr hat gesagt, dass der Mensch sein Brot im Schweiße seines Angesichtes essen soll (Genesis 3:19).
Es gab ein strenges Gebot in allen Kirchen. Dieses strenge Gebot besteht heute genauso. Durch unsere heutigen Kirchenführer werden wir regelmäßig aufgefordert, eigenständig zu sein bzw. zu werden (siehe hier). Ich bin bemüht, mich an das Gebot zu halten und mich da zu verbessern, wo ich es noch nicht richtig halte. Wie stehst du zu diesem Gebot, das sicherlich nicht nur in Kirchen seine Gültigkeit hat?
eigenständigkeit(Bild: Quelle)

Mittwoch, 11. Mai 2016

Ein Ungläubiger [darf] niemanden verfolgen

Die Verfolgung der Gläubigen durch die Ungläubigen nahm unerträgliche Ausmaße an, sodass das Volk anfing, sich bei ihren Kirchenführern darüber zu beklagen und Alma der Ältere diese Klagen dem König Mosia II vorlegte. Dieser beriet sich mit seinen Mitarbeitern (Mosia 27:1): „Und es begab sich: König Mosia sandte einen Aufruf durch das ganze Land ringsum, dass ein Ungläubiger niemanden verfolgen dürfe, der der Kirche Gottes angehörte.“ (Mosia 27:2).
Ein Ungläubiger [darf] niemanden verfolgen. Das Andersgläubige einander gegenseitig wegen ihres Glaubens oder gesellschaftlichen Standes Leid oder Schmerz zufügen, bis hin zur Tötung, ist schon so alt wie die Menschheit und kommt mir gerade aus jüngster Zeit sehr bekannt vor. Das kann und darf nicht sein, denn ein jeder Mensch hier auf Erden ist ein Geistkind ein und derselben himmlischen Eltern. Wir stammen alle von einem Gott ab und der liebt ein jedes seiner Kinder.
Joseph Smith, der die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage im Auftrag des Herrn 1830 aufrichtete (Lehre und Bündnisse 21:3), erhob Religionsfreiheit und religiöse Toleranz zum Grundsatz: „Wir beanspruchen das Recht, den Allmächtigen Gott zu verehren, wie es uns das eigene Gewissen gebietet, und gestehen allen Menschen das gleiche Recht zu, mögen sie verehren, wie oder wo oder was sie wollen.“ ( siehe hier). Anlässlich der halbjährlichen Frühjahrsgeneralkonferenz 2008 forderte der derzeitige Präsident und Prophet der Kirche, Thomas S. Monson, mehr Verständnis für andere Religionen: "Ich möchte die Mitglieder der Kirche, wo immer sie auch sein mögen, anspornen, allen Menschen überall freundlich und respektvoll zu begegnen. Die Welt, in der wir leben, ist voller Vielfalt. Wir können und müssen denjenigen, deren Glauben sich von unserem unterscheidet, Achtung erweisen." (mehr lies hier „Beziehung zu anderen Religionen“).
Ich bin dankbar für Kirchenführer, die uns so klar und deutlich aufzeigen, dass wir einander mit Respekt und Toleranz zu begegnen haben. Im Gegenzug wünschen wir uns natürlich, dass andere ebenso uns in unserem Glauben respektieren. Wie stehst du Andersgläubigen gegenüber?
toleranz(Bild: Quelle)

Dienstag, 10. Mai 2016

Es wurde ihnen von Gott geboten, ohne Unterlass zu beten

Ein weiteres Gebot, dass der Herr den Menschen gibt: „... und es wurde ihnen von Gott geboten, ohne Unterlass zu beten und in allem zu danken.“ (Mosia 26:39).
Es wurde ihnen von Gott geboten, ohne Unterlass zu beten. Im ältesten, der uns erhaltenen Paulusbriefe, gibt der Apostel den Mitgliedern der Gemeinde in Thessalonich Anweisungen für ihr Gemeindeleben. Unter anderem fordert er sie auf: „Betet ohne Unterlass! Dankt für alles;“ (1. Thessalonicher 5:17-18). Dieselbe Aufforderung also, die vom Herrn auch schon etwa 160 Jahre vorher an Alma den Älteren erging. Nach der Vertreibung aus dem Garten Eden wurde Adam von einem Engel geboten: „... du sollst umkehren und Gott im Namen des Sohnes anrufen immerdar.“ (Köstliche Perle Mose 5:8). Dasselbe Gebot, das von Anbeginn galt, gilt genauso uns heute (Lehre und Bündnisse 46:7).
Vielleicht stellst du dir die Frage, wie man es anstellen kann, „ohne Unterlass“ zu beten. Nephi, ein Prophet in Zentralamerika erklärt seinem Volk, dass wir Menschen auf den Geist hören sollen, der uns beten lehrt, und fordert uns auf, immer zu beten (2. Nephi 32:8-9). Der Herr selber erklärt uns, wie wir `immer beten´ können. Als er nach seiner Auferstehung die Nephiten in Zentralamerika besuchte, gebot er der Menge, die sich um ihn versammelt hatte, mit Beten aufzuhören, aber im Herzen sollten sie weiter beten (3. Nephi 20:1). Das ist der Schlüssel: Ein ständiges Gebet im Herzen zu sprechen. Mir geht es häufig so, dass irgendein Ereignis mich dazu veranlasst, dem Herrn im Herzen Dank zu sagen für einen Segen, der mir gerade zuteilwurde. So passiert es mir ab und zu, dass mir beim Spurwechsel in den Sinn kommt, den Schulterblick zu machen. Mehrfach tat ich das dann in letzter Minute und sah schon fast neben mir ein Fahrzeug, das mir vorher im Rückspiegel nicht aufgefallen war. Ein Dankgebet steigt zum Vater empor. So bin ich immer bereit mit dem Vater im Himmel Kontakt aufzunehmen, egal, um was es auch geht: Danken, Bitten - Hilfe in schwierigen Situationen erflehen, für jemand anderen etwas erbitten ... und vor allem Danken, Danken, Danken!. Wie ergeht es dir?
gebet des herzens„Wenn meine Arme Menschen, die mir am Herzen liegen, nicht erreichen können, umarme ich sie immer mit meinen Gebeten.“
(Bild: Quelle)

Montag, 9. Mai 2016

Sie ermahnten ihre Brüder; und sie wurden auch ermahnt

Weiterhin wird über Alma den Älteren und seine Mitarbeiter berichtet: „Und sie ermahnten ihre Brüder; und sie wurden auch ermahnt, ein jeder durch das Wort Gottes gemäß seinen Sünden oder den Sünden, die er begangen hatte; ... .“ (Mosia 26:39).
Sie ermahnten ihre Brüder; und sie wurden auch ermahnt. Ermahnen hat etwas mit Warnen zu tun. Im Leben, sei es als Kind - „Messer, Gabel, Schere, Licht sind für kleine Kinder nicht.“, Schüler - „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ -, in der Arbeitswelt - „Sicherheit vor Schnelligkeit“ -oder im privaten Bereich, werden wir ständig vor Gefahren, die uns drohen könnten, gewarnt und dabei ermahnt, uns vor diesen zu schützen. So werden wir heute, ganz genauso wie vor Jahrhunderten, durch unsere Apostel und Propheten gewarnt und ermahnt (Lehre und Bündnisse 1:4). Der Herr weist sogar diejenigen, die schon gewarnt wurden an, auch ihren Nächsten zu warnen (Lehre und Bündnisse 88:81).
Ein Beispiel, wie uns der Herr in unserer Zeit aktuell warnt, ist `das Wort der Weisheit´ (Lehre und Bündnisse 89:4 ff). Hier ermahnt uns der Herr, eine gesunde Lebensführung einzuhalten. Das Wunderbare, er verspricht uns, bei Beachtung der Ermahnung, Kraft und Gesundheit (Lehre und Bündnisse 89:18-21). Diese Ermahnung hat uns der liebevolle himmlische Vater zu einer Zeit gegeben, wo die Wissenschaft diese Erkenntnisse noch nicht hatte und diese so mancher Ungläubige belächelte und nicht daran dachte, sie zu beachten.
Ich bin von Herzen dankbar für die Ermahnungen, die der Herr uns durch seine `Wächter auf dem Turm´ gemäß unserer individuellen Sünden zuteilwerden lässt, um uns vor Gefahren zu schützen. Zuletzt auf der 186sten Frühjahrsgeneralkonferenz (siehe hier). Sollen sie mir nutzen, muss ich natürlich auf sie hören und danach handeln, sonst `verbrenne ich mir die Finger´ („Fass nicht den heißen Herd an ...“). Wann bist du das letzte Mal ermahnt worden und wie bist du damit umgegangen?
wächter auf dem turmWächter auf dem Turm
(Bild: Quelle; Videoclip 4:17 Minuten)