Montag, 31. Juli 2017

Legte er allen, die bei ihm waren, seine Hände auf

Nachdem Alma der Jüngere den Herrn um Trost, Geduld, Stärke und Erfolg für ihr Unternehmen, die Zoramiten für den wahren Glauben zurückzugewinnen, angefleht hatte (Alma 31:32 -35), übte er seine Vollmacht als Hohepriester der gesamten Kirche aus und legte allen „... die bei ihm waren, seine Hände auf. Und siehe, als er ihnen seine Hände auflegte, wurden sie vom Heiligen Geist erfüllt.“ (Alma 31:36).
Legte er allen, die bei ihm waren, seine Hände auf. In der Bibel lesen wir über das Händeauflegen durch bevollmächtigte Priestertumsträger an vielen Stellen. Beispielhaft, als es um die Weihe und den Dienst der Leviten geht. Die Leviten sollten nach ihrer symbolhaften Reinigung vor das Offenbarungszelt geführt werden und ganz Israel sollte sich ebenfalls versammeln. „Die Israeliten sollen den Leviten die Hände auflegen 11 und Aaron soll an den Leviten im Namen der Israeliten vor den Augen des Herrn die Weihe vornehmen. Auf diese Weise sollen sie den Dienst des Herrn antreten.“ (Numeri 8:10-11). Aaron, der ältere Bruder von Mose (Exodus 7:1,7), war der vom Herrn beauftragte Führer im Priestertum (Exodus 28:1-4) und er wiederum sollte durch Händeauflegen die Leviten für ihren Dienst bevollmächtigen.
In der Kirche des Herrn, werden viele Priestertumshandlungen durch das Auflegen der Hände vollzogen, wie z. B. Ordinierungen zu bestimmten Aufgaben in der Kirche (z. B. Apostelgeschichte 6:1-6 die Ordinierung zum Amt des Siebziger), die Spendung von Segen (z. B. die Kindessegnung: Lehre und Bündnisse 20:70), Krankensegnungen (Lehre und Bündnisse 42:44), nach der Taufe die Bestätigung als Mitglied der Kirche und die Spendung des Heiligen Geistes (Lehre und Bündnisse 35:6). Jedem, der mit der Vollmacht Gottes ausgerüstet wird, werden die Hände durch hierzu bevollmächtigte Diener des Herrn aufgelegt, wie es von dem, der seine Kirche leitet, Jesus Christus (Epheser 5:32), vorgegeben wurde, denn „keiner nimmt sich eigenmächtig diese Würde, sondern er wird von Gott berufen, so wie Aaron.“ (Hebräer 5:4).

The restoration of the Melchizedek Priesthood.
Petrus, Jakobus und Johannes übertragen Joseph Smith das Priestertum, denn sie hielten als Letzte diese Schlüsselvollmacht
(Lehre und Bündnisse 27:12; Bild: Quelle)

Sonntag, 30. Juli 2017

Dass ich die Stärke habe, mit Geduld diese Bedrängnisse zu ertragen

Alma der Jüngere fleht den Herrn im Gebet weiter an: „O Herr, mein Herz ist überaus bekümmert; wollest du meine Seele in Christus trösten. O Herr, mögest du mir gewähren, dass ich die Stärke habe, mit Geduld diese Bedrängnisse zu ertragen, die wegen des Übeltuns dieses Volkes über mich kommen werden.“ (Alma 31:31)
Dass ich die Stärke habe, mit Geduld diese Bedrängnisse zu ertragen. Alma der Jüngere litt sehr unter dem Verhalten der Zoramiten. Er bat den Herrn darum, dieses Leiden mit Gelassenheit und Standhaftigkeit zu ertragen, um die Fähigkeit bzw. Bereitschaft, ruhig und beherrscht abzuwarten, eigene Bedürfnisse zurückzustellen, eben um Geduld.
Geduld ist eine christliche Tugend. Sie wird schon seit dem 16. Jahrhundert mit einem gespannten Bogen verglichen. Das Reißen des Geduldsfadens wird also mit dem Reißen der Bogensehne gleichgesetzt. Daher stammt die Redensart: „Jemandem reißt der Geduldsfaden“. Lyman Abbott, (1835-1922; US-amerikanischer Religionsphilosoph, Theologe, Herausgeber, Schriftsteller) soll gesagt haben: „Geduld ist gezähmte Leidenschaft.“ Denk nur an kleine Kinder, wenn sie ungeduldig auf den Moment warten, wo sie ihr Geschenk endlich öffnen dürfen. Einem Erwachsenen ergeht es meist ebenso. Denk nur daran, wenn du etwas bestellt hast, das du dir schon lange gewünscht hast. Du kannst es wahrscheinlich auch kaum erwarten, bis es endlich geliefert ist. Und wie groß die Freude, wenn es schneller geliefert wird, als vorhergesagt. Der Apostel Paulus mahnt diejenigen, die in der Kirche des Herrn eine Berufung erhalten haben: „Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe.“ (Epheser 4:2). In neuzeitlicher Offenbarung werde ich aufgefordert: „... fahrt fort in Geduld, bis ihr vollkommen geworden seid.“ (Lehre und Bündnisse 67:13). Geduld ist etwas, was man lernen kann. Hoffnung darauf, dass sie sich für uns auszahlt, hilft uns dabei. Geduld zahlt sich in vielfältiger Weise aus: besseres Konzentrationsvermögen, mehr Gelassenheit, geringeres Konfliktpotenzial, Problemlösung fällt leichter, in Ruhe Vor- und Nachteile abwägen können, besseres Durchhaltevermögen. Ich bin sehr dankbar für die Fortschritte, die ich in Sachen Geduld im Laufe meiner Entwicklung machen durfte. Inzwischen bin ich wesentlich geduldiger als in jungen Jahren. Wie ergeht es dir in Sachen Geduld?

Samstag, 29. Juli 2017

O Herr, wollest du mir Kraft geben, dass ich meine Schwächen ertragen kann

Alma der Jüngere betet weiter zu Gott wegen der frustrierenden Erlebnisse bei den Zoramiten: „O Herr, Gott, wie lange willst du zulassen, dass solche Schlechtigkeit und Untreue unter diesem Volk sei? O Herr, wollest du mir Kraft geben, dass ich meine Schwächen ertragen kann. Denn ich bin schwach, und solche Schlechtigkeit unter diesem Volk peinigt meine Seele.“ (Alma 31:30).
O Herr, wollest du mir Kraft geben, dass ich meine Schwächen ertragen kann. Ist dir in einem Vorstellungsgespräch schon mal die Frage nach deinen Stärken und Schwächen gestellt worden? Hattest du dir vorher überlegt, wie du darauf reagieren solltest? „Forscher des University College London fanden heraus: Wer sich im Bewerbungsgespräch selbstkritisch und authentisch zeigt (und seine Schwächen zugibt), steigert seine Chancen auf den Job um das Fünffache. Drei Studien mit insgesamt rund 2000 Probanden waren dem Ergebnis vorausgegangen. Dabei zeigte sich: Wer sich perfekt präsentierte, schnitt weniger gut ab als jene, die einen ungeschminkten Eindruck von sich selbst vermittelten.“ (Quelle).
Dem Herrn gegenüber brauchen wir uns nicht zu verstellen, er kennt unsere Mängel an Fähigkeiten, Kraft oder Fertigkeiten, also unsere Schwächen, besser wie wir selber (Lehre und Bündnisse 62:1). Wenn wir meinen, dass wir alles aus eigener Kraft heraus tun können, dann überschätzen wir uns maßlos. Jeder Mensch hat seine Schwächen und der Herr zeigt sie uns, damit wir erkennen durch wessen Gnade wir in die Lage versetzt werden etwas zu erreichen (Jakob 4:6-7Ether 12:27-28). Erst, wenn ich meine Schwäche erkannt habe, wird der Herr mir helfen, sie in eine Stärke zu verwandeln (Ether 12:37). Ich lerne daraus, dass ich mich mit meinen Schwächen erkennen muss, um dann mithilfe des Herrn diese in Stärken zu wandeln. Sehe ich z. B. eine Schwäche darin, dass meine Antworten durch viel zu viele Worte weitschweifig und dadurch unverständlich werden, könnte meine Stärke werden: „In der Kürze liegt die Würze“ (dieses Sprichwort stammt ursprünglich aus Shakespeares Hamlet, von 1603), denn kurze und knappe Wortbeiträge sind eingängiger und deshalb auch besser verständlich. Welche Schwächen hast du schon erkannt und mit der Hilfe des Herrn in Stärken umwandeln können?

(Bild: Quelle)

Freitag, 28. Juli 2017

Sie rufen dich an mit ihrem Mund, während sie aufgrund der Nichtigkeiten der Welt aufgeblasen sind

Alma der Jüngere rief ob der Schlechtigkeit der Zoramiten den Herrn an, wie lange er zulassen würde, dass sie diese sehen müssten (Alma 31:26) und betete weiter: „Siehe, o Gott, sie rufen zu dir, und doch hat ihr Stolz ihnen das Herz verschlungen. Siehe, o Gott, sie rufen dich an mit ihrem Mund, während sie aufgrund der Nichtigkeiten der Welt aufgeblasen sind, ja, zu großer Größe.“ (Alma 31:27).
Sie rufen dich an mit ihrem Mund, während sie aufgrund der Nichtigkeiten der Welt aufgeblasen sind. Kennst du die Fabel „Von dem Frosch und dem Ochsen“ von Heinrich Steinhöwel? Sie geht so: „Ein Frosch sah einen Ochsen auf der Weide gehen und gedachte bei sich selbst: "Wenn du deine runzlichte Haut aufblähst, so möchtest du wohl auch so groß werden wie dieser Ochse." Da fing er an, sich zu blähen, so stark er nur konnte, und fragte seine Jungen: "Was dünket euch? Bin ich bald so groß wie jener Ochse?" Sie antworteten: "Nein." Da blähte er sich noch mehr auf und sprach zu ihnen: "Wie nun?" Sie antworteten wie zuvor. Nun begann er, sich zum drittenmal zu blähen; da zerplatzte er und starb.“ Die Moral von der Geschicht:"Übertreiben lohnt sich nicht!“ Offensichtlich übertrieben es die Zoramiten, wie wir im nächsten Vers lesen (Alma 31:28). Ja und sie behaupteten auch, dass ihnen kundgetan wurde, „... dass es keinen Christus geben werde.“ (Alma 31:29).
Wenn ich aufrichtig den Herrn anbete, kann es nicht sein, dass ich aufgrund der Nichtigkeiten der Welt aufgeblasen bin. Mit Inbrunst zu meinem Schöpfer beten, bedeutet für mich, demütig zu ihm zu kommen und nicht aufgeblasen und stolz. Das passt einfach nicht zusammen. Wenn ich aufgeblasen und stolz bin, dann anerkenne ich nicht im Geringsten meine Abhängigkeit von meinem Schöpfer, sondern vertraue auf den Arm des Fleisches, wozu mir nicht geraten wird (2. Nephi 4:34). Ich habe im Laufe meines Lebens gelernt, mein Vertrauen in den Herrn zu setzen. Vielleicht waren es auch vierzig Jahre, wie bei dem Volk Israel (Deuteronomium 8:2), aber ich habe es gelernt. Das wiederum versetzt mich in die Lage, noch mehr zu lernen (Lehre und Bündnisse 136:33). Was hältst du von Aufgeblasenheit?

Der Frosch und der Ochse; Zeichnung
(Bild: Quelle)

Donnerstag, 27. Juli 2017

Dass sie ihr Herz auf Gold und auf Silber und auf allerart feine Güter gesetzt hatten

Als Alma der Jüngere die Handlungsweise der Zoramiten in ihren Synagogen sah und das Handeln nach ihrer wöchentlichen Anbetung, war er sehr bekümmert: „... denn er sah, dass sie ein schlechtes und ein verderbtes Volk waren; ja, er sah, dass sie ihr Herz auf Gold und auf Silber und auf allerart feine Güter gesetzt hatten.“ (Alma 31:24).
Dass sie ihr Herz auf Gold und auf Silber und auf allerart feine Güter gesetzt hatten. Dabei fällt mir doch gleich die Aufforderung Jesu an seine Jünger ein, sich einen Schatz zu verschaffen, dessen Wert nicht abnimmt. Das nenne ich doch mal eine Sache, in dieser Niedrigzinszeit Werte anzuschaffen, die beständig sind. Na ja, ganz so ist es ja auch nicht gemeint, denn es ist von Werten droben im Himmel die Rede. Sorge ich mich übermäßig um vergängliche, irdische, weltliche Schätze, dann hängt mein Herz an diesen, „Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.“ (Lukas 12:34).
Wiedereinmal sind wir Menschen doch überwiegend recht kurzsichtig. Wir begrenzen unser Sinnen und Trachten auf unser nahes Umfeld. Das ist uns wichtiger, als das, was uns für die ach so weit entfernte Zukunft versprochen wird. Und ist diese überhaupt realistisch? Na ja, Glauben spielt da wieder die wichtige Rolle, Glauben an Gott und seine Versprechungen, die er uns macht. Unser uns liebender Vater im Himmel rät uns, nicht nach weltlichen Reichtümern zu trachten, ausgenommen, wir wollten damit Gutes tun. Seinen Nachfolgern rät er, das Trachten nach weltlichen Reichtümern dem Trachten nach dem Reich Gottes unterzuordnen (Jakob 2:18-19). Ich habe mir das Fernziel gesteckt, in das Reich Gottes kommen zu können. Da wird mir bewusst, dass mir dabei, das ausgeprägte Streben nach weltlichem Reichtum `ein Klotz am Bein´ ist, es mir schwer bis unmöglich macht, mein Ziel zu erreichen. Der Herr sagte im Zusammenhang mit der Frage eines der führenden Männer, was er denn tun solle, um ewiges Leben zu erlangen, dass er alles verkaufen sollte, um es den Armen zu spenden. Dann würde er einen bleibenden Schatz im Himmel haben. Da wurde der Mann traurig und Jesus sagte: „Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen!“ (Lukas 18:18-30). Wie hältst du es mit dem Streben nach Reichtum?

Klotz am Bein: Wer privat Schulden hat, wird sie lange nicht los(Bild: Quelle)

Mittwoch, 26. Juli 2017

Kehrten sie in ihre Häuser zurück und sprachen nicht mehr von ihrem Gott

Das eigenartige Verhalten der Zoramiten: „Nachdem nun das gesamte Volk auf diese Weise Dank dargebracht hatte, kehrten sie in ihre Häuser zurück und sprachen nicht mehr von ihrem Gott, bis sie sich wieder an dem heiligen Stand versammelten, um auf ihre Weise Dank darzubringen.“ (Alma 31:23).
Kehrten sie in ihre Häuser zurück und sprachen nicht mehr von ihrem Gott. Da frage ich mich, welche Sinnhaftigkeit hat ein solches Verhalten? Einmal wöchentlich in die Synagoge gehen, um als Einzelperson ein vorgefertigtes Gebet auf einem erhöhten Stand zu sprechen, dann eine Woche Privatleben ohne den Gott, den man an dem einen Tag anbetet. Das ist m. E. nach keine Religion - Religio aus dem Lateinischen bedeutet so viel wie `gewissenhafte Berücksichtigung‘, `Sorgfalt‘. Das bedeutet für mich, dass ich die Lehre von dem an das ich glaube, gewissenhaft berücksichtige und mit Sorgfalt in mein Handeln einfließen lasse.
Wenn ich schon die Zeit investiere und sonntags in die Kirche gehe und dort über mein Verhalten gegenüber Gott, Mitmenschen und die Natur Belehrungen empfange, sollte dabei auch etwas Positives für mich herauskommen. Zumindest ein Vergleich meines seitherigen Verhaltens mit dem, was ich tun müsste, um ein geplantes Ziel zu erreichen. In meiner Religion gibt es das Ziel, Unsterblichkeit und ewiges Leben zu erreichen (Köstliche Perle, Mose 1:39). Und ewiges Leben bedeutet, Gott und seinen Sohn Jesus Christus zu erkennen (Johannes 17:3). Dafür muss ich etwas tun. Ich muss mich mit Gott, seinem Sohn und ihrer Lehre beschäftigen und sie in meinem täglichen Leben mehr und mehr anwenden. Es kommt also auf meinen Glauben an und mit dem Glauben einhergehen muss das richtige Anwenden der Lehre (Jakobus 1:25). Ich gehe also in die Kirche, dessen Haupt Christus ist (Epheser 5:23), um zu lernen, was ich tun muss, um ewiges Leben erlangen zu können. Daraus erwachsen dann Bündnisse, die ich mit dem Herrn schließe, die ich aber auch im Gottesdienst beim Abendmahl immer wieder erneuern darf, weil ich sie hier und da nicht ganz einhalte - ich will mich nicht erdreisten, so anmaßend zu sein, wie die Zoramiten (Alma 31:25). Welchen Sinn siehst du in den wöchentlichen Zusammenkünften in der Kirche/Synagoge?

Dienstag, 25. Juli 2017

Du hast uns auserwählt, dass wir errettet werden

Das Gebet auf dem erhöhten Stand der Zoramiten in ihrer Synagoge, dem Rameumptom - was übersetzt „der heilige Stand“ heißt (Alma 31:21), endet folgendermaßen: „Sondern du bist derselbe gestern, heute und immerdar; und du hast uns auserwählt, dass wir errettet werden, während alle rings um uns auserwählt sind, durch deinen Grimm in die Hölle hinabgeworfen zu werden; und für diese Heiligkeit, o Gott, danken wir dir; und wir danken dir auch, dass du uns auserwählt hast, nicht nach den törichten Überlieferungen unserer Brüder verführt zu werden, die sie in einen Glauben an Christus niederbinden, der ihr Herz dazu verführt, sich weit von dir, unserem Gott, zu entfernen. 18 Und abermals danken wir dir, o Gott, dass wir ein erwähltes und ein heiliges Volk sind. Amen.“ (Alma 31 :17-18).
Du hast uns auserwählt, dass wir errettet werden. Hier höre ich Überheblichkeit, eine ungerechtfertigte Selbstüberschätzung oder und Stolz heraus. Kommt es nicht einer Anmaßung gleich, für sich selber festzustellen, dass der Herr nur sie auserwählt hätte, während alle um sie herum in die Hölle hinab geworfen würden? Sie maßen sich in dem Gebet an, die Aufgabe zu übernehmen, die dem alleinigen Richter zuseht, Jesus Christus. Arroganz, Dünkel, Einbildung, Hochmut, Hoffart, Selbstgefälligkeit, Snobismus, Überlegenheitsempfinden, das alles spricht aus ihrem Gebet, das sie nur einmal in der Woche sprechen und dann die restliche Zeit nicht wieder erwähnen oder dran denken. Da denke ich an die Redensart: „Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.“ (pommersches Sprichwort), bzw. „Bescheidenheit ist eine Zier, doch besser lebt man ohne ihr.“
Ich maße mir nicht an, den Richterspruch des Herrn über mich vorwegzunehmen. Und erst recht nicht in der Form, dass ich mich über meine Mitmenschen erhebe und sogar davon ausgehe, dass sie in die Hölle hinabgeworfen werden, während ich auserwählt sei. Ich denke an das Beispiel vom Pharisäer und vom Zöllner, in dem einige „... von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, ...“ Ein Pharisäer betete im Tempel: „... Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. 12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe dem Tempel den zehnten Teil meines ganzen Einkommens.“, während der Zöllner voller Demut betete: „... Gott, sei mir Sünder gnädig!“ Ich bemühe mich so voller Demut und Innbrunst zu beten, wie der Zöllner. Der Herr sagte: „... Dieser kehrte als Gerechter nach Hause zurück, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ (Lukas 18:9-14). Welche Gedanken bewegen dich zu dem Gebet der Zoramiten?

„Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin ...“
(Lukas 18:9-14; Bild: Quelle)

Montag, 24. Juli 2017

Du hast uns auch kundgetan, dass es keinen Christus geben wird

Die vom wahren Glauben abgefallenen Zoramiten beten in ihrer Synagoge, auf ihrem erhöhten Stand, dem Rameumptom (Alma 31:21), weiter: „Heiliger Gott, wir glauben, dass du uns von unseren Brüdern getrennt hast; und wir glauben nicht an die Überlieferung unserer Brüder, die ihnen durch die kindische Einstellung ihrer Väter überliefert worden ist; sondern wir glauben, dass du uns erwählt hast, deine heiligen Kinder zu sein; und du hast uns auch kundgetan, dass es keinen Christus geben wird.“ (Alma 31:16).
Du hast uns auch kundgetan, dass es keinen Christus geben wird. Die Zoramiten waren der Auffassung, dass das Evangelium von Jesus Christus von Vätern überliefert wurde, die unentwickelt, unreif, töricht, naiv, unerfahren, eben von kindischem Gemüt waren, obwohl sie von sich selber auch von Kindern sprachen, allerdings von `heiligen Kindern´. In diesem, ihrer Meinung nach geheiligten Zustand, hätten sie von Gottvater erfahren, dass er keinen `gesalbten´ Sohn hätte. Christos kommt aus dem altgriechischen und bedeutet nach der schriftbasierten, buchstabengetreuen Übersetzung: der Gesalbte, oder nach aussprachebasierter Übersetzung: der Messias. Christus ist also der biblische Hoheitstitel für den `Eingeborenen Sohn Gottes´. Und diesen gibt es für die Zoramiten also nicht.
Wir erinnern uns, dass die Zoramiten aus den fünf Büchern Mose belehrt wurden (Alma 31:8), die auf den Messingplatten Labans enthalten waren (1. Nephi 5:11-12). Und in diesen Büchern war alles niedergeschrieben, von der Schöpfung der Erde bis hin zum Beginn der Regierung Zidkijas. In diesen Büchern ist viel die Rede von dem ` Einziggezeugten Sohn´ Gottes (beispielhaft: Köstliche Perle Mose 1:32). Es steht darin auch geschrieben, dass sein ` geliebter Sohn´ sich als der Erlöser der Menschheit anbot (Köstliche Perle Mose 4:1-2) und dass die „Errettung für alle Menschen, durch das Blut meines Einziggezeugten, der in der Mitte der Zeit kommen wird.“ (Köstliche Perle Mose 6:62) vollbracht werden würde. Du wirst sicherlich sagen: das finde ich so aber nicht im Alten Testament. Da hast du recht. Ich zitiere die durch Joseph Smith, im Auftrag von Gott, übersetze Version der Bibel: „Ein Auszug aus der Übersetzung der Bibel, wie sie dem Propheten Joseph Smith von Juni 1830 bis Februar 1831 offenbart wurde.“ (siehe hier). Nicht nur die Zoramiten hatten diese Erkenntnisse, sondern auch wir, und darüber hinaus noch mehr, und ich werde mich davor hüten, mich von Satan ebenso verführen zu lassen, wie die Zoramiten, zu behaupten, Gott hätte mir gesagt, dass es keinen Christus gibt. Wie ist deine Einstellung zu einer solchen Behauptung?

Der Rameumptom im Zentrum der Synagoge der Zoramiten
(Bild: Quelle)

Sonntag, 23. Juli 2017

Wir glauben, ... dass du ein Geist warst und dass du ein Geist bist und dass du ein Geist sein wirst immerdar

Ein Teil des Gebetes der Zoramiten, das sie auf ihrem erhöhten Stand sprachen (Alma 31:13), lautete: „Heiliger, heiliger Gott, wir glauben, dass du Gott bist, und wir glauben, dass du heilig bist und dass du ein Geist warst und dass du ein Geist bist und dass du ein Geist sein wirst immerdar.“ (Alma 31:15).
Wir glauben, ... dass du ein Geist warst und dass du ein Geist bist und dass du ein Geist sein wirst immerdar. Wir können erkennen, wie Satan den Menschen Wahrheiten, die sie vorher klar erkannt hatten, mit Teilwahrheiten versehen verdreht. Als die Zoramiten unter den Nephiten lebten, waren sie in den Evangeliumsgrundsätzen unterrichtet worden, kannten sie, und glaubten an sie. So verließen sie sich z. B. auf die Aussagen des Propheten (Alma 16:5). Von daher hatten sie auch eine genaue Erkenntnis über das Wesen der Gottheit - Gottvater, dem Sohn und dem Heiligen Geist (2. Nephi 31:21). Sie hatten somit auch Kenntnis von ihrer Wesenheit, denn sie hatten mit den Nephiten zusammen die Heiligen Schriften (1. Nephi 19:23). Demzufolge musste ihnen auch aus dem Bericht im Exodus, die folgende Begebenheit bekannt gewesen sein: „Der Herr und Mose redeten miteinander Auge in Auge, wie Menschen miteinander reden.“ (Exodus 33:11).
Wer auch immer eifrig sucht, wird die Geheimnisse Gottes durch die Macht des Heiligen Geistes erkennen (1. Nephi 10:19). Dies war den Zoramiten bekannt, dies ist uns bekannt. In der Begebenheit der Steinigung des Stephanus, wird uns gezeigt, dass Gottvater und Gott-Sohn sichtbare Persönlichkeiten sind (Apostelgeschichte 7:55-56). Dem jungen Joseph Smith offenbarten sich der Vater und der Sohn als eigenständige Persönlichkeiten, als er die Frage beantwortet haben wollte, welcher Kirche er sich anschließen solle (JS-Lebensgeschichte 1:16-17). Auch berührte der Herr die Augen des Verständnisses von Sidney Rigdon, zusammen mit Joseph Smith, und sie sahen den Sohn zur Rechten des Vaters (Lehre und Bündnisse 76:19-20,23). Dass der Vater und der Sohn fühlbare Körper besitzen (Lukas 24:39) , der Heilige Geist aber eine Person aus Geist ist, lehrt uns Joseph Smith (Lehre und Bündnisse 130:22-23). Ich habe aufgrund der Heiligen Schriften und des Zeugnisses durch den Heiligen Geist, eine klare Vorstellung von den Personen in der Gottheit (Glaubensartikel 1). Willst du mehr erfahren, dann lies diesen Artikel von Elder Jeffrey R. Holland, vom Kollegium der Zwölf Apostel: „Kenntnis von der Gottheit“. Welche Vorstellung hast du von der Gottheit?

Die erste Vision, Gemälde von Walter Rane
(Bild: Quelle)

Samstag, 22. Juli 2017

Sie beteten auf eine Weise an, die Alma und seine Brüder noch nie gesehen hatten

Alma und seine sieben Mitarbeiter machten sich auf den Weg, um die Zoramiten im Land Antionum zum wahren Glauben, den sie verlassen hatten, zurückzugewinnen (Alma 31:11). „Als sie nun in das Land gekommen waren, siehe, da sahen sie zu ihrer Verwunderung, dass die Zoramiten Synagogen gebaut hatten und dass sie sich an einem Tag der Woche versammelten, den sie den Tag des Herrn nannten; und sie beteten auf eine Weise an, die Alma und seine Brüder noch nie gesehen hatten;“ (Alma 31:12).
Sie beteten auf eine Weise an, die Alma und seine Brüder noch nie gesehen hatten. In den Synagogen, in denen sie sich einmal wöchentlich trafen, hatten die Zoramiten einen erhöhten `heiligen Stand´ (Alma 31:21) errichtet, auf dem eine Person nach der anderen jeweils dieselben Worte betete (Alma 31:13-18). Danach „... kehrten sie in ihre Häuser zurück und sprachen nicht mehr von ihrem Gott, bis sie sich wieder an dem heiligen Stand versammelten, ...“ (Alma 31:23).
Wie wir anbeten sollen, hat der Heiland uns in seinem Mustergebet gelehrt. Wir sollen es nicht wie die Heuchler tun, die ihre Frommheit gerne öffentlich zur Schau stellen, sondern in unseren Heimen, und wir sollen dabei nicht viele unnütze Worte machen (Matthäus 6:5-7). Wir dürfen davon ausgehen, dass unser Vater sowieso weiß, was wir benötigen (Matthäus 6:8). Wir sollen den Vater ehrfurchtsvoll ansprechen, und uns darüber im Klaren sein, dass sein Wille das Richtige für uns ist. Wir bitten um unser tägliches Essen, um Vergebung unserer Verfehlungen und die Kraft auch unserem Nächsten zu vergeben, und um Kraft, den Versuchungen Satans zu widerstehen (Matthäus 6:9-13). In der Einheitsübersetzung lesen wir allerdings, dass `der Herr uns nicht in Versuchung führen möge´. Joseph Smith hat dies aufgrund Offenbarung insofern richtiggestellt, dass es eigentlich so lauten muss: „Und lass uns nicht in Versuchung geführt werden, sondern befreie uns vom Bösen.“ (Joseph-Smith-Übersetzung Matthäus 6:14), denn der Herr wird uns nie in Versuchung führen, dies macht nur Satan, wie es uns auch im Jakobus 1:13 bestätigt wird. Ich habe inzwischen die Gewohnheit entwickelt, zwei Hauptgebete, eines Morgens und eines Abends, zu sprechen. Des weiteren zu den Mahlzeiten und darüber hinaus immer, wenn mir etwas auf dem Herzen liegt, sei es ein spontanes Dankeschön oder ggf. eine Bitte um Hilfe. Wie sehen deine Gebete aus?

A painting by Harold T. (Dale) Kilbourn of the four sons of Mosiah kneeling in robes and praying by the river.Die vier Söhne Mosias kniend im Gebet von Harold T. (Dale) Kilbourn
(Bild: Quelle)

Freitag, 21. Juli 2017

Darum dachte Alma, es sei ratsam, dass sie die Kraft des Gotteswortes erprobten

Die Zoramiten, die das Evangelium zwar kannten, sich aber davon abwandten (Alma 31:8), siedelten sich nun getrennt von den Nephiten in Antionum an (siehe Karte unten; Alma 31:2-3). Für die Nephiten stellte das ein großes Risiko dar, insofern, dass sie sich mit den verfeindeten Lamaniten verbünden könnten (Alma 31:4). „Und nun, da das Predigen des Wortes sehr dazu führte, dass das Volk das tat, was gerecht war—ja, es hatte eine mächtigere Wirkung auf den Sinn des Volkes gehabt als das Schwert oder sonst etwas, was ihnen zugestoßen war—darum dachte Alma, es sei ratsam, dass sie die Kraft des Gotteswortes erprobten.“ (Alma 31:5).
Darum dachte Alma, es sei ratsam, dass sie die Kraft des Gotteswortes erprobten. Alma wollte mit einigen Mitarbeitern nun unter den Zoramiten die Wahrheit wieder herstellen. So nahm er „... Ammon und Aaron und Omner mit ...“ - alle drei Söhne König Mosias, die auch schon bei den Lamaniten im Süden des Landes erfolgreich auf Missionsreise waren - (Mosia 27:34Alma 25:17) aber auch Amulek - ein langjähriger Missionsmitarbeiter Alma des Jüngeren - (Alma 8:30) und Zeezrom - ein mit den Schlichen des Teufels vertrauter Gesetzeskundiger, der sich mit Alma und Amulek in der Stadt Ammoniha ein Streitgespräch lieferte, sich danach aber zur Wahrheit bekehrte - (Alma 10:30-3115:12) und zwei seiner Söhne, nämlich Schiblon und Korianton, „... um ihnen das Wort zu predigen.“ (Alma 31:6-7,11).
Diese vier Missionarspaare unternahmen nun den Versuch, die vom wahren Glauben abgefallenen Zoramiten, durch das Predigen des Wortes - durch entsprechende Botschaften ein besseres Verständnis für die Grundsätze oder die Lehren des Evangeliums vermitteln - wieder zurückzugewinnen. Auch heutzutage gibt es Menschen, die sich, nachdem sie einmal die Wahrheit erkannt und angenommen hatten, wieder von ihr abwenden. Glaubenstreue Mitglieder - Heimlehrer und Besuchslehrerinnen - und Missionare der Kirche nehmen sich ihrer jedoch von Zeit zu Zeit an, um ihnen, wenn möglich, behilflich zu sein, durch „... das Predigen des Wortes ...“ wieder auf den schmalen und geraden Weg zurück zu helfen (Jakob 6:11). Über jeden Einzelnen, der ihre Einladung zurückzukommen annimmt, ist die Freude riesig, denn „... die Seelen haben großen Wert in den Augen Gottes;“ (Lehre und Bündnisse 18:10).



Mögliche geografische Lage der Städte zueinander
Die Zoramiten siedelten sich nach ihrer Trennung von den Nephiten in Antionum an
(Alma 31:3; Bild: Quelle)

Donnerstag, 20. Juli 2017

Erhielt Alma Nachricht, dass die Zoramiten die Wege des Herrn verkehrten

„Nun begab es sich: Nachdem Korihor sein Ende gefunden hatte, erhielt Alma Nachricht, dass die Zoramiten die Wege des Herrn verkehrten und dass Zoram, der ihr Führer war, das Herz des Volkes dazu verführte, dass es sich vor stummen Götzen niederbeugte, und so fing sein Herz wegen des Übeltuns des Volkes abermals an, krank zu werden.“ (Alma 31:1).
Erhielt Alma Nachricht, dass die Zoramiten die Wege des Herrn verkehrten. Wie gestern geschildert, waren die Zoramiten Nachkommen des Dieners von Laban, Zoram, der mit Lehi und seiner Familie Jerusalem um 600 v. Chr. auf Geheiß Gottes verlassen hat (1. Nephi 4:35). Seine Nachkommen wurden als Zoramiten zu dem Volk Nephi gezählt und sie waren ebenso gottesfürchtig wie diese. Allerdings musste Alma der Jüngere nun feststellen, dass sie sich vom wahren Gottesglauben abgewendet hatten und Götzen anbeteten bzw. eine übermäßige Bezogenheit auf oder an etwas hatten, das nicht Gott entsprach.
Das erstes der Zehn Gebote, dass der Herr seinem Bundesvolk gab, lautet: „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben“, verbunden mit der Maßgabe sie nicht anzubeten und ihnen auch nicht zu dienen (Exodus 20:3,5). Ich kenne die Folgen von Götzenverehrung aus der Schrift und weiß, dass „... der Teufel aller Teufel ...“ sich über diejenigen freut, die dies tun (2. Nephi 9:37). Die Folgen dessen, dass sie sich anderen Göttern zuwenden würden, wurden dem Volk Israel so benannt: „... dann werdet ihr völlig ausgetilgt werden.“ (Deuteronomium 8:19). Aus dem Alten Testament weiß ich auch, dass Widerspenstigkeit gegen Gott ebenso schlimm ist wie Götzendienst (1. Samuel 15:23). Auch Habsucht wird in der Schrift mit Götzendienst gleichgesetzt (Kolosser 3:5). Also lerne ich, dass ich mich nicht gegen den Herrn auflehnen darf, und dass ich nicht einem übertriebenen Drang, ständig meinen materiellen Besitz, unabhängig von dessen Nutzen, zu mehren, nachgeben darf. Mir kommt König Midas aus der der griechischen Mythologie in den Sinn. Er hatte Dionysos, einen der griechischen Götter, darum gebeten, dass alles, was er berühre, zu Gold werde, um Reichtum aufzuhäufen. Was war die Folge? Auch das, was er als Nahrung benötigte wurde zu Gold und er hätte unweigerlich verhungern müssen, wenn er sich nicht durch ein Bad im Fluss Paktolos von diesem Geschenk hätte lösen können. So bin ich dankbar, dass ich mich, durch ein Bad in den Wassern der Taufe, von Götzendienst - Widerspenstigkeit, Habsucht und sonstigem gottlosen Tun - habe lossagen können. Sicherlich bin ich in mancherlei Hinsicht immer noch am Lossagen - aber ich bin dran und bleibe dran. Was ist deine Einstellung zu Götzendienst?

Hieronymus Bosch: Der Heuwagen (Mittelflügel), um 1500.
Ein flämisches Sprichwort sagt: „Die Welt ist ein Heuhaufen – ein jeder pflückt davon, soviel er kann.“

Mittwoch, 19. Juli 2017

Einem Volk, das sich von den Nephiten getrennt und sich Zoramiten genannt hatte

Was letztendlich mit dem Antichristen Korihor geschah: „... Als er unter dem Volk umherging—ja, unter einem Volk, das sich von den Nephiten getrennt und sich Zoramiten genannt hatte, denn es wurde von einem Mann namens Zoram geführt—und als er unter ihnen umherging, siehe, da wurde er überrannt und niedergetreten, ja, bis er tot war. 60  Und so sehen wir, wie jemand endet, der die Wege des Herrn verkehrt; und so sehen wir, dass der Teufel seinen Kindern am letzten Tag nicht beistehen wird, sondern sie schnell zur Hölle hinabzerrt.“ (Alma 30:59-60).
Einem Volk, das sich von den Nephiten getrennt und sich Zoramiten genannt hatte. Ein Zoram begegnet uns zuerst im Buch Mormon bei dem Versuch Nephis, die Messingplatten in Labans Schatzkammer in Besitz zu nehmen. Er war Labans Knecht und konnte von Nephi überzeugt werden, mit ihm und seiner Familie Jerusalem zu verlassen (1. Nephi 4:20,35). Mit der ältesten Tochter Ismaels, dessen Familie ebenfalls zusammen mit der Familie Lehis Jerusalem verließ, gründete er eine Familie (1. Nephi 16:7). Mit Nephi und weiteren Familienmitgliedern hörte Zoram auf die Warnung des Herrn und trennte sich mit ihnen von Laman und denen, die zu ihm hielten (2. Nephi 5:6-7). So entstanden die zwei Volkshauptgruppen, die Nephiten und die Lamaniten. Unter den Nephiten waren die Nachkommen Zorams als Zoramiten bekannt (Jakob 1:13).
Dann taucht ein Zoram wieder um die 80 v. Chr. als nephitischer Heerführer auf, der die Lamaniten besiegt (Alma 16:5). Später fielen die Zoramiten um 74 v. Chr. vom wahren Glauben ab und trennten sich von den Nephiten (Alma 31:1-2). Alma der Jüngere versuchte, sie wieder zurückzugewinnen (Alma 31:7-8). Einige von ihnen bekehrten sich und verbündeten sich mit den bekehrten Lamaniten, den Ammoniten, die im Land Jerschon lebten (Alma 35:1-9). Wohingegen die nicht bekehrten Zoramiten Krieg gegen die Nephiten führten (Alma 35:10-13). In neuzeitlicher Offenbarung sagt der Herr, dass das Wissen um einen Erretter durch das Buch Mormon in alle Welt gelangt, auch an „... die Nephiten und die Jakobiten und die Josephiten und die Zoramiten, nämlich durch das Zeugnis ihrer Väter— ...“ (Lehre und Bündnisse 3:17). Darin können wir die große Liebe Gottes zu seinen Kindern sehen. Er sorgt von Anbeginn der Menschheit an dafür, dass seine Kinder sein Wort kennenlernen können, damit sie durch das Befolgen seiner Gebote und Bündnisse in seine Gegenwart zurückkehren können. Wie beeinflusst sein Wort dein Leben?


Der Antichrist Korihor wurde von den Zoramiten einfach niedergetreten; Satan hat ihm keine Hilfe zukommen lassen
(Bild: Quelle)

Dienstag, 18. Juli 2017

Darum wurden sie alle wiederum zum Herrn bekehrt

Korihor behielt seine Stummheit, das Zeichen wurde nicht von ihm genommen und diese Information wurde allem Volk kundgetan mit der Ermunterung, dass diejenigen, die seinen Lehren geglaubt hatten, umkehren sollten, damit ihnen nicht Gleiches widerfahre (Alma 30:56-57). „Und es begab sich: Sie alle wurden von der Schlechtigkeit Korihors überzeugt; darum wurden sie alle wiederum zum Herrn bekehrt; und dies setzte dem Übeltun nach der Weise Korihors ein Ende. Und Korihor ging von Haus zu Haus umher, um sich Nahrung für seinen Unterhalt zu erbetteln.“ (Alma 30:58).
Darum wurden sie alle wiederum zum Herrn bekehrt. Wie wunderbar, dass der Herr uns Menschen immer wieder eine Chance gibt, wenn wir noch auf die warnenden Worte und Aufforderungen seiner berufenen Diener, zur Umkehr, bereit sind zu hören. Allerdings erkenne ich am Beispiel Korihors, dass es auch sein kann, dass der Wunsch zur Umkehr zu spät kommen kann, insbesondere, wenn es sich um einen aus der Not geborenen Hilferuf handelt, der nach erfolgter Erhörung dann aber ganz schnell wieder über Bord geworfen werden wird. Der Herr hat dies bei Korihor so erkannt und das Zeichen der Stummheit nicht von ihm genommen. Er konnte nun seinen Unterhalt nur noch durch Betteln bestreiten.
Das Beispiel von ihm dient mir als warnende Abschreckung. Lieber halte ich mich an die Aufforderung in Jesaja: „Wascht euch, reinigt euch! Lasst ab von eurem üblen Treiben! Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun!“ (Jesaja 1:16). Nachdem ich durch die Wasser der Taufe gewaschen worden bin, bemühe ich mich vom `üblen Treiben´ abzulassen. Es passiert leider trotzdem, dass ich hier und da übertrete. Da bin ich dem Herrn für die weiteren Chancen dankbar, die er uns eröffnet und ich, wenn ich meine Fehler erkenne, sie vor ihm bekennen und um Vergebung bitten und durch das Abendmahl wieder erneut versprechen kann, alle Gebote zu halten, und den Namen Christi auf mich nehmen kann (Lehre und Bündnisse 20:75-79). Wie nutzt du die Chancen, die uns der Herr immer wieder eröffnet, Umkehr zu üben, und seine Bereitschaft, uns mit offenen Armen zu empfangen, wenn wir gewillt sind umzukehren (Jakob 6:5)?

A painting by Clark Kelley Price showing a father embracing his son, who is wearing rags, on the road outside of the family’s home.Der Vater empfängt den verlorenen Sohn mit offenen Armen
(Lukas 15:10-32; Bild: Quelle)

Montag, 17. Juli 2017

Wenn dieser Fluch von dir genommen würde

Korihor flehte Alma an, dass der Fluch von ihm genommen werden würde (Alma 30:54). Die Antwort Almas lautete: „... Wenn dieser Fluch von dir genommen würde, dann würdest du das Herz dieses Volkes abermals verführen; darum soll dir geschehen, ja, wie der Herr es will.“ (Alma 30:55).
Wenn dieser Fluch von dir genommen würde. Alma der Jüngere geht aufgrund seiner Menschenkenntnis davon aus, dass Korihor mit seinen lügnerischen Machenschaften weiter machen würde, wenn der Herr ihm seine Sprache wieder geben würde. Das Schockerlebnis wäre viel zu kurz gewesen und seine heilende Wirkung würde sofort wieder verfliegen und er würde durch Satans Verführungskünste wieder in altes Fahrwasser geraten und dort weitermachen, wo er aufgehört hatte, die falschen Lehren Satans weiter zu verbreiten und Anhänger zu finden und wenn möglich, eine eigene Kirche zu gründen (1. Nephi 4:9).
Hast du das auch schon mal erlebt, dass wenn du etwas Gesetzwidriges gemacht hast und dafür bestraft worden bist, die erzieherische Wirkung zeitlich recht begrenzt war. Ich denke da an einen Verstoß gegen die Straßenverkehrsverordnung. Man ist mit dem Wagen unterwegs, sieht ein Geschwindigkeitsbegrenzungsschild und hält sich nicht dran. Zu spät erkannt, dass da eine Geschwindigkeitsmessung der Verkehrshüter durchgeführt wird. Man ärgert sich total, und bis man den Bußgeldbescheid bekommt, verhält man sich gesetzestreu und wartet gebannt auf die Höhe der Strafe. Hat man sie dann beglichen und ist froh, dass keine Punkte kassiert wurden, oder sogar ein Fahrverbot ausgesprochen wurde, geht man wieder recht schnell zu alten Gewohnheiten über. Auf das Evangelium übertragen, heißt das für mich, dass ich es auf keinen Fall drauf ankommen lassen sollte, den Herrn so lange herauszufordern, bis er zu schärferen Maßnahmen greift, die er dann auf mein Flehen hin, nicht mehr zurücknimmt, das Sühnopfer des Sohnes Gottes nicht mehr wirksam sein kann, keine Barmherzigkeit, sondern die Gerechtigkeit zum Zuge kommt (Mosia 2:38-39). Welche Erfahrungen hast du schon mit der zeitlich begrenzten Wirkung von Sanktionen gemacht?

(Bild: Quelle)

Sonntag, 16. Juli 2017

Er möge zu Gott beten, dass der Fluch von ihm genommen werde

Der Antichrist Korihor hatte, nachdem er nun durch Alma den Jüngeren, den Hohepriester der ganzen Kirche, im Namen Gottes mit Stummheit geschlagen war (Alma 30:50), zugegeben, dass er von Satan getäuscht wurde (Alma 30:53), und flehte nun Alma an, „... er möge zu Gott beten, dass der Fluch von ihm genommen werde.“ (Alma 30:54).
Er möge zu Gott beten, dass der Fluch von ihm genommen werde. Es gibt da ein Sprichwort: „Späte Einsicht ist besser als keine“, aber geht das immer auf? Korihor war von Satan so sehr geblendet worden, dass er durch sein Predigen viele weitere Menschen des Volkes vom wahren Glauben an Gott, Christus und den Erlösungsplan, weggeführt hatte, hin zu Ablehnung all dessen. Somit hat er diesen Menschen einen unüberschaubaren Schaden zugefügt, was für ihn sicherlich nicht ohne Konsequenzen bleiben wird, wie wir später auch noch sehen werden. Da greift dann das Zitat, das der englische Dichter und Dramatiker William Shakespeare König Lear in den Mund legt: „Weh, wer zu spät bereut!“
Ich lerne daraus, dass ich, ehe es für andere und für mich zu spät ist, früh genug zur Einsicht in mein Abdriften vom Weg des Herrn kommen muss, denn dann gibt es noch die Chance, dass der Spruch wirken kann: „Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.“ Es ist aber unabdingbar, dass mir klar ist, dass dies in der Tat nur `der erste Schritt´ ist. Nach der Einsicht, muss dann das Handeln kommen. Ich werde mich mit dem Herrn besprechen und ihn um seine Hilfe bitten, aus der Verwirrung, die Satan angestiftet hat, wieder zu klarer Sicht zu kommen. Sicherlich kann es auch hilfreich sein, andere zu bitten, den Herrn um Hilfe für mich anzuflehen. Auf jeden Fall muss ich mich gebeterfüllt mit dem Wort des Herrn auseinandersetzen und es auch anwenden, um Licht- Erkenntnis - aus der richtigen Quelle zu empfangen (Johannes 8:12). Wie gehst du vor, wenn du spürst, dass du nicht mehr klar siehst?

John 8:12–58, Jesus stands in the temple and speaks with the PhariseesJesus erklärt: Ich bin das Licht der Welt.
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Samstag, 15. Juli 2017

Der Teufel hat mich getäuscht; denn er erschien mir in der Gestalt eines Engels

Der als Zeichen mit Stummheit geschlagene Antichrist Korihor (Alma 30:50) antwortete schriftlich weiter auf die Frage des obersten Richters über das ganze Land, ob er nun von der Macht Gottes überzeugt sei: „Aber siehe, der Teufel hat mich getäuscht; denn er erschien mir in der Gestalt eines Engels und sprach zu mir: Gehe hin und gewinne dieses Volk zurück; denn sie sind alle nach einem unbekannten Gott in die Irre gegangen. Und er sprach zu mir: Es gibt keinen Gott; ja, und er lehrte mich das, was ich sagen sollte. Und ich habe seine Worte gelehrt; und ich habe sie gelehrt, weil sie für den fleischlichen Sinn angenehm waren; und ich habe sie gelehrt, ja, bis ich viel Erfolg hatte, so sehr, dass ich wirklich glaubte, sie seien wahr; und aus diesem Grund habe ich der Wahrheit widerstanden, ja, bis ich diesen schweren Fluch über mich gebracht habe.“ (Alma 30:53).
Der Teufel hat mich getäuscht; denn er erschien mir in der Gestalt eines Engels. Im Buch Mormon und im Neuen Testament wird uns bestätigt, dass der Teufel sich als `Engel des Lichts´ tarnen kann (2. Nephi 9:92. Korinther 11:14), und so Nachfolger für sich und seine Falschlehren gewinnt und veranlasst, dass sie in ihrer Überheblichkeit umhergehen und die Menschen lehren: „... Gott straft nicht. Es gibt keinen Gott ...“ (Psalm 10:4). Weil die Lehren Satans „... für den fleischlichen Sinn angenehm ...“ sind, verfestigen sie sich in seinen Anhängern so sehr, dass sie die Lügen Satans als wahr ansehen und die Wahrheit als Lüge.
Satan versucht uns Sterbliche in fleischliche Sicherheit zu wiegen, und somit für seine Lehre zu gewinnen (2. Nephi 28:21). Dass er uns damit betrügt und uns so ganz sachte, Stück für Stück, fast unmerklich ins Verderben führt, merken wir oftmals erst, wenn „das Kind in den Brunnen gefallen ist“. Wenn wir „den Stall erst abschließen, wenn die Kuh gestohlen ist“ macht es keinen Sinn mehr. Vorher muss ich den Stall abschließen, so dass der Dieb sich nicht meiner Seele bemächtigen und sie in die Hölle hinab ziehen kann. Wie schließt du den Stall ab, um deine Seele zu sichern?

(Bild: Quelle

Donnerstag, 13. Juli 2017

Ich habe immer gewusst, dass es einen Gott gibt

Auf die schriftliche Frage, ob Korihor nun von der Macht Gottes überzeugt sei, antwortete dieser schriftlich: „... Ich weiß, dass ich stumm bin, denn ich kann nicht sprechen; und ich weiß, dass allein die Macht Gottes dies über mich hat bringen können; ja, und ich habe immer gewusst, dass es einen Gott gibt.“ (Alma 30:52).
Ich habe immer gewusst, dass es einen Gott gibt. Was passiert, wenn man von jemandem dorthin geführt wird, wo das Licht einer Lampe abgeschirmt ist? Man wird nicht mehr in der Lage sein, zu erkennen, was vor sich geht. Daraus entstand die Redewendung: „Jemanden hinters Licht führen“, wenn jemand getäuscht, hereingelegt oder betrogen wird. Wie sehr kann Satan uns Menschen doch offensichtlich täuschen, hereinlegen oder betrügen, `hinters Licht führen´. Er hat Korihor, der seinen eigenen Bekundungen zufolge schon immer wusste, dass es Gott gibt, so arg `hinters Licht geführt´, dass er dieses Wissen aufgab und den Schmeicheleien Satans (2. Nephi 28:22) erlag und meinte, genau das Gegenteil wäre richtig.
Es gibt da einen Ausspruch des österreichischen Schriftstellers und Kritikers Alfred Polgar (1873-1955): „Es ist sehr schwierig, Menschen hinters Licht zu führen, sobald es ihnen aufgegangen ist“. Allerdings schafft es Satan, der Feind der Rechtschaffenheit, bei dem einen oder anderen offensichtlich doch. Am Beispiel Korihors lerne ich, dass Satan keine Anstrengung scheut, sogar diejenigen, die im Licht stehen - Kenntnis von der Existenz Gottes besitzen - hinters Licht zu führen, ihnen weis zu machen: Es gibt keinen Gott. Was kann ich tun, um mich davor zu schützen? Jakobus, der Bruder von Jesus Christus (Markus 6:3), und nach dem Weggang des Petrus (Apostelgeschichte 12:17) Leiter (Bischof) der Gemeinde der Judenchristen in Jerusalem, gibt mir da einen guten Ratschlag: „Ordnet euch also Gott unter, leistet dem Teufel Widerstand; dann wird er vor euch fliehen.“ (Jakobus 4:7). Auch darf ich das Gebet nicht außer Acht lassen (Alma 34:39). Es wäre ein fataler Fehler, dem Trugschluss zu verfallen: Ich bin fest in meinem Zeugnis, der Satan kann mich nicht `hinters Licht führen´ und hochmütig zu werden. Was unternimmst du, damit Satan dich nicht `hinters Licht führt´?

(Bild: Quelle)

An wem hättest du gewünscht, dass Alma sein Zeichen zeige?

Als der oberste Richter des ganzen Landes, der bei dem Gespräch zwischen Alma dem Jüngeren, dem Hohepriester des ganzen Landes, und Korihor zugegen war (Alma 30:29-30), erkannte, dass Korihor nicht mehr sprechen konnte, wie Alma es im Namen Gottes geboten hatte, „... streckte er seine Hand aus und schrieb an Korihor, nämlich: Bist du von der Macht Gottes überzeugt? An wem hättest du gewünscht, dass Alma sein Zeichen zeige? Wolltest du, dass er andere bedrängt, um dir ein Zeichen zu zeigen? Siehe, er hat dir ein Zeichen gezeigt; und willst du nun noch weiter streiten?“ (Alma 30:51).
An wem hättest du gewünscht, dass Alma sein Zeichen zeige? Ist ja nun sicherlich nicht gerade das, was sich Korihor als Zeichen gewünscht hätte, selber mit Stummheit geschlagen zu werden. Lieber wäre es ihm wohl gewesen, das Zeichen wäre irgendein anderes gewesen, an einer anderen Person z. B., oder einem anderen Objekt.
Ich lerne daraus, dass es u. U. ungünstig für mich ausgehen kann, wenn ich vom Herrn eine wundertätige Kundgebung - ein Zeichen - fordere, damit ich meine Neugierde befriedigt bekomme, oder Glauben an ihn erhalte bzw. verstärken kann, denn wie sagte der Herr zu den Pharisäern: „... Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen ...“ (Matthäus 12:39). Dazu möchte ich nicht gehören. Es passiert nämlich genau anders herum. Der Herr wird nach seinem Ermessen denen Zeichen zukommen lassen, die Glauben üben (Lehre und Bündnisse 58:64). Und außerdem sagt er uns in neuzeitlicher Offenbarung: „Verlangt keine Wundertaten, außer ich gebiete es euch ...“ (Lehre und Bündnisse 24:13). Außerdem hat der Herr schon so viele „... Zeichen und Wunder am Himmel und auf der Erde ...“ (Daniel 6:28) gewirkt, ich muss nur Augen, Ohren und Herz offen halten, um sie zu erkennen. Nur muss ich ein Gespür dafür entwickeln, welche Wunder von wem kommen, denn es gibt da auch noch Luzifer, der falsche Christusse und Propheten schickt, um mich zu verführen (Joseph Smith - Matthäus 1:22). Wie sind deine Gedanken zu Zeichen und Wundern?

Jesus Christus in a white robe, walking along the banks of the sea and calling out to a group of fishermen, who are pulling their nets into their boat.„Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.
(Johannes 21:6; Bild: Quelle)

Mittwoch, 12. Juli 2017

Und ich sage, im Namen Gottes wirst du mit Stummheit geschlagen werden

Korihor bestand darauf, dass Alma der Jüngere, der Hohepriester der ganzen Kirche, ihm ein Zeichen geben solle, ehe er an Gott glauben würde (Alma 30:48). Alma sprach deshalb zu ihm: „... Dies will ich dir zum Zeichen geben: Du wirst gemäß meinen Worten mit Stummheit geschlagen werden, und ich sage, im Namen Gottes wirst du mit Stummheit geschlagen werden, so dass du nicht mehr wirst reden können.“ (Alma 30:49).
Und ich sage, im Namen Gottes wirst du mit Stummheit geschlagen werden. Alma dem Jüngeren war die Vollmacht Gottes, hier auf Erden sein Sprachrohr und der Hohepriester über die gesamte Kirche zu sein, von seinem Vater übertragen worden (Mosia 29:42). Alma der Ältere hatte diese Vollmacht von König Mosia übertragen bekommen (Mosia 26:8). Der Hohepriester über die gesamte Kirche ist der Schlüsselträger des Herrn hier auf Erden (Matthäus 16:18-19) und was er sagt, das ist so, als wenn der Herr es selber sprechen würde (Lehre und Bündnisse 21:1,5). So hat Alma der Jüngere mit der ihm übertragenen Schlüsselvollmacht des hohen Priestertums, im Namen des Herrn, Korihor ein Zeichen gegeben, nämlich dass er stumm sein würde.
Die Schlüsselvollmacht über die ganze Kirche wird von Jesus Christus übertragen. So hat er Adam als ersten Menschen diese Schlüssel übertragen (Köstliche Perle Mose 6:7,57-58,66-68). Wie wir im Vers sieben gelesen haben, besteht dieses Priestertum immer fort. Natürlich gab es zwischendurch immer wieder Zeitabschnitte, in denen Menschen nicht würdig waren es zu haben. So z.B. nachdem alle Apostel, die der Herr Jesus Christus berufen hatte, nach seiner Himmelfahrt, nach und nach ermordet wurden. Aber der Herr hat immer wieder Menschen mit seinem Geist ausgestattet, dass sie dazu beitragen konnten, eine Wiederherstellung zu ermöglichen, z. B. die ganzen Reformatoren und all diejenigen, die mit ihren Erfindungen dazu beitrugen, dass das Wort Gottes alle Menschen erreichen konnte, vom Buchdruck bis hin zum Internet. Zwischendurch war dann auch die Zeit reif, dass Schlüssel wieder auf die Erde gelangen konnten. Es begann mit der Erscheinung Gott Vaters und seines Sohnes Jesus Christus dem jungen Joseph Smith, der sich im Jahr 1820 mit der Frage welcher Kirche er sich anschließen solle, an den Herrn wandte (Joseph Smith - Lebensgeschichte 1:1-20). Die Folge war die Wiederherstellung aller Priestertumsschlüssel. Sie wurden von Joseph Smith ununterbrochen bis heute weiter gegeben und sie sollen nie mehr von der Erde genommen werden (lies zu der ganzen Thematik gerne hier mehr) . Dass diese Schlüsselvollmacht heute der Hohepriester über die ganze Kirche, Thomas S. Monson, innehält, dafür brauche ich kein Zeichen verlangen, das weiß ich schon aus tiefstem Herzen. Wie sieht es bei dir mit dem Verlangen nach Zeichen aus?

Korihor fordert von Alma dem Jüngeren ein Zeichen
(Bild: Quelle)

Dienstag, 11. Juli 2017

Ich leugne nicht das Dasein eines Gottes, aber ich glaube nicht, dass es einen Gott gibt

Entgegen seinen vorhergehenden Aussagen schwächt Korihor nun, nachdem er gehört hat, dass Gott ihn schlagen würde, wenn er weiterhin dessen Existenz leugnen würde, seine Aussage ab. Zunächst hatte er Alma dem Jüngeren gegenüber ja die Frage, ob er Gott leugnet, bejaht (Alma 30:39,45), aber „Nun sprach Korihor zu ihm: Ich leugne nicht das Dasein eines Gottes, aber ich glaube nicht, dass es einen Gott gibt; und ich sage auch, du weißt nicht, dass es einen Gott gibt; und wenn du mir nicht ein Zeichen zeigst, werde ich nicht glauben.“ (Alma 30:48).
Ich leugne nicht das Dasein eines Gottes, aber ich glaube nicht, dass es einen Gott gibt. Korihor zieht die klare Leugnung zurück und beschränkt sich darauf, zu äußern, dass er nicht daran glaubt, dass es Gott gibt. Er fordert aber weiterhin ein Zeichen, ehe er sich zum Glauben bekehren würde, und stellt sogar eine Behauptung auf, nämlich, dass Alma selber wissen würde, dass es keinen Gott geben würde. Wie will er diese Behauptung beweisen oder womit rechtfertigen?
Ich stelle bei vielen Menschen fest, dass sie leichtfertig unzulässige Verallgemeinerungen äußern, bzw. Behauptungen aufstellen, deren Wahrheit sie nicht in der Lage sind nachzuweisen. Wie häufig hörst du Aussagen wie: `Das macht doch jeder´ oder `Dem geht doch alles schief´ oder `Nie macht er irgendwas richtig´ oder `Alles muss man ihm abnehmen´ oder `Nichts kann man ihn alleine machen lassen´. Wie häufig kommt es vor, dass man solche unzulässigen Verallgemeinerungen selber behauptet? Unzulässig, weil sie mit Sicherheit nicht allgemeingültig - immer und überall geltend - sind, sondern nur auf einen bestimmten Fall, oder einige wenige Fälle, zutreffen. Wieso? Vielleicht aufgrund von oberflächlicher, unbedachter, Kommunikation oder falschen Angewohnheiten in der Kommunikation. Ich lerne daraus, dass ich, bevor ich Behauptungen aufstelle, mir darüber klar sein muss, ob sie zutreffend, und damit nachweisbar sind, oder nicht. Du kennst sicherlich den Spruch: „Erst denken, dann reden!“ In welchen Fällen hast du schon unbedacht Verallgemeinerungen geäußert?

(Bild: Quelle)

Montag, 10. Juli 2017

Wenn du darum weiter leugnest, siehe, dann wird Gott dich schlagen

Alma der Jüngere und Hohepriester über die ganze Kirche, weiter zu dem Antichristen Korihor: „Aber siehe, es ist besser, deine Seele geht verloren, als dass du der Anlass dafür bist, dass viele Seelen durch dein Lügen und durch deine schmeichlerischen Worte zur Vernichtung hinabgeführt werden; wenn du darum weiter leugnest, siehe, dann wird Gott dich schlagen, dass du stumm wirst, dass du deinen Mund nie mehr öffnen wirst, dass du dieses Volk nicht mehr täuschen wirst.“ (Alma 30:47).
Wenn du darum weiter leugnest, siehe, dann wird Gott dich schlagen. Bei Leugnung denke ich direkt an Petrus. Auf seine Aussage hin, dass er bereit sei, mit Christus ins Gefängnis und in den Tod zu gehen, sagte der Herr ihm voraus, dass er ihn vor dem Hahnenschrei dreimal verleugnen werde (Lukas 22:33-34). Als das Vorhergesagte kurz darauf eintraf, weinte Petrus bitterlich, nachdem sich der Blick des Herrn mit dem seinen traf (Lukas 22:54-62).
Leugnen bedeutet für mich, dass ich etwas abstreite, wovon ich doch weiß, dass es wahr ist. Ich stelle etwas Offenkundiges, wider besseres Wissen, als unwahr hin. Ich erkläre allgemein anerkannte Lehren oder Weltanschauungen als nicht existent. Wenn ich also hergehen würde, und wider besseres Wissen, die Behauptung aufstellen würde, Christus habe nie auf Erden existiert, wovor ich mich hüten werde, wäre das eine Leugnung historischer Wahrheit und ich hätte sicherlich mit Konsequenzen zu rechnen. Du meinst, die Existenz von Jesus Christus sei doch wissenschaftlich gar nicht bewiesen? Mag sein, doch gibt es einige außerchristliche antike Quellen zu Jesus von Nazaret. So z. B. vom römisch-jüdischen Historiker Flavius Josephus aus dem Jahr 93 oder 94 n. Chr.; von Sueton, einen am Kaiserhof geachteten Römer, Schriftsteller und Verwaltungsbeamten; vom Politiker Tacitus; von dem Stadthalter von Bithynien Plinius dem Jüngeren; als auch im Talmud ... Allerdings geht man davon aus, dass deren auf Christus bezogene Aussagen teilweise etwas verändert wurden (siehe hier). Aber es gibt auch immer mehr archäologische Funde, die Einzelheiten aus der Bibel bestätigen (siehe hier). Zudem wurden vor Kurzem sechs neue Entdeckungen über Jesus von Nazareth gemacht (siehe hier) und es gibt historische Belege für die Missionsarbeit der zwölf Apostel Jesu und deren Tötung. Wie begegnest du dem Leugnen von Tatsachen?

(Bild: Quelle)