Montag, 30. April 2018

Sie ... haben unsere Freiheitsleute eingeschüchtert

Pahoran schreibt an Moroni und nennt den Grund, weshalb kein Nachschub an ihn und Helaman geschickt werden konnte: „Und diejenigen, die danach getrachtet haben, mir den Richterstuhl wegzunehmen, sind die Ursache dieses großen Übeltuns; denn sie haben viel Schmeichelei angewandt, und sie haben vielem Volk das Herz verleitet, was die Ursache schwerer Bedrängnis unter uns sein wird; sie haben unsere Vorräte zurückgehalten und haben unsere Freiheitsleute eingeschüchtert, so daß sie nicht zu euch gekommen sind.“ (Alma 61:4).
Sie ... haben unsere Freiheitsleute eingeschüchtert. Einschüchtern bedeutet jemanden zu verunsichern, zu entmutigen, in ihm Furcht auszulösen, ihn beunruhigen, bedrohen. Will ich jemanden von etwas abhalten, von dem ich nicht möchte, dass er es tut, kann ich ihm etwas androhen, vor dem er sich fürchtet. Mit dieser Androhung soll er den Mut verlieren sein Vorhaben auszuführen.
Es kann aber auch das Gegenteil eintreten: jetzt erst recht. Ein Beispiel hierfür finden wir bei Nehemia. Nachdem das Volk Israel aus dem babylonischen Exil wieder in seine Heimat zurück durfte, erhielt es auch vom Perserkönig Kyrus die Genehmigung den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen (Esra 6:3). Unter der Leitung von Nehemia hatte das Volk nun den Wiederaufbau der Stadtmauer um Jerusalem vollendet, was unter seinen Feinden nicht gerade Begeisterung hervorrief. Sie werfen ihm vor, dass das Gerücht umgeht, sie würden einen Aufstand planen. Nehemia antwortet und stellt fest: „... Nichts von dem, was du behauptest, ist geschehen. Das hast du alles selbst erfunden. 9 Sie alle wollten uns nämlich einschüchtern; sie dachten: Dann lassen sie die Hände von dem Werk und es kommt nicht zustande. Nun aber rührte ich die Hände erst recht.“ (Nehemia 6:8-9). Ich lerne, dass ich mit meinen Maßnahmen nicht unbedingt das erreichen muss, was ich vorhabe, und deshalb mein Vorgehen sehr überlegt wählen muss. Meine Motivation muss rechtschaffen sein und ich werde auf die Stimme des Geistes achten. Wie stehst du zu Einschüchterung?

(Bild: Quelle)

Sonntag, 29. April 2018

Es gibt welche, die an euren Bedrängnissen Freude haben

Nachdem Pahoran den Brief von Moroni empfangen und gelesen hatte, antwortet er ihm sofort (Alma 61:1): „Ich, Pahoran, der ich der oberste Regierende dieses Landes bin, sende diese Worte an Moroni, den obersten Hauptmann über das Heer. Siehe, ich sage dir, Moroni, daß ich an euren großen Bedrängnissen keine Freude habe, ja, es bekümmert meine Seele. 3  Aber siehe, es gibt welche, die an euren Bedrängnissen Freude haben, ja, so sehr, daß sie sich in Auflehnung gegen mich und auch diejenigen meines Volkes erhoben haben, die Freiheitsleute sind; ja, und die sich erhoben haben, sind überaus zahlreich.“ (Alma 61:2-3).
Es gibt welche, die an euren Bedrängnissen Freude haben. Pahoran erklärt Moroni, warum er keine Verstärkung und keine Vorräte senden konnte. Es gab da nämlich die `Königsleute´, die sich an den Bedrängnissen der kämpfenden Nephiten erfreuten und verhinderten, dass ihnen Nachschub zukommen konnte. Diese `Königsleute´ sind eine Gruppe von Nephiten, die sich dafür einsetzten, einen König zu bestimmen, und die vom Volk gewählte Richterregierung zu stürzen. (Alma 51:5). Nachdem ihnen dies nicht gelang (Alma 51:7), sind sie jetzt natürlich sehr froh, dass die regierungstreuen und sich für die Freiheit einsetzenden Nephiten, Freiheitsleute genannt (Alma 51:6), in Bedrängnis geraten sind.
Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer (1788 - 1860) formulierte folgenden Sinnspruch: „Jedoch ist Neid zu fühlen, menschlich; Schadenfreude zu genießen, teuflisch.“ Schopenhauer führt aus: „Es gibt kein unfehlbareres Zeichen eines ganz schlechten Herzens und tiefer moralischer Nichtswürdigkeit, als einen Zug reiner, herzlicher Schadenfreude. Man soll den, an welchem man ihn wahrgenommen, auf immer meiden. Die Schadenfreude ist das eigentlich teuflische Laster. Denn sie ist das gerade Gegenteil des Mitleids und ist nichts Anderes, als die ohnmächtige Grausamkeit, welche die Leiden, in denen sie Andere so gern erblickt, selbst herbeizuführen unfähig, dem Zufall dankt, der es statt ihrer tat.“ (siehe hier). Dass Schadenfreude vom Herrn nicht geduldet wird, lesen wir in den Drohsprüchen des Herrn gegen die Nachbarvölker Israels. Ezechiel (Wirkungszeitraum 592-571 v. Chr.) sollte vom Herrn beauftragt den Ammonitern (Nachfahren von Ben-Ammi, einem durch Inzucht mit seiner jüngeren Tochter gezeugten Sohn Lots; Genesis 19:30-38) prophezeien, dass sie aufgrund ihrer `Schadenfreude´ über das Land Israel, den Völkern zur Plünderung überlassen und ausgerottet werden würden (Ezechiel 25:1-7). Ich konnte Schadenfreude noch nie leiden und habe sie demzufolge auch stets gemieden. Wie ergeht es dir?

schadenfreude(Bild: Quelle)

Samstag, 28. April 2018

Siehe, der Herr spricht zu mir

Hauptmann Moroni droht Pahoran an, dass wenn keine Hilfe geschickt werden würde, er mit dem Schwert zu ihm kommen würde (Alma 60:30) und schreibt: „Ihr wißt, daß ihr die Gesetze Gottes übertretet, und ihr wißt, daß ihr sie mit Füßen tretet. Siehe, der Herr spricht zu mir: Wenn die, die ihr zu euren Regierenden bestimmt habt, nicht von ihren Sünden und Übeltaten umkehren, sollt ihr zum Kampf gegen sie hinaufziehen.“ (Alma 60:33).
Siehe, der Herr spricht zu mir. Der oberste Hauptmann der nephitischen Heere schreibt dem obersten Regierenden des Landes der Nephiten, dass der Herr ihm Anweisungen gegeben habe, gegen diejenigen vorzugehen, die von ihren Sünden nicht umkehren würden - gemeint sind diejenigen, die sich gegen die Bemühungen stellen, die Freiheit ihrer Familien und ihres Glaubens zu sichern. Nun ist dies von einem Teil des Volkes in Zarahemla tatsächlich so gemacht worden, ja sie haben sogar den obersten Regierenden, Pahoran, aus Zarahemla vertrieben und einen König aufgestellt und mit den Lamaniten kooperiert (Alma 61:5,8). Im Antwortschreiben Pahorans an Moroni teilt er ihm mit, dass er sich schon die Frage gestellt hatte, ob ein solches Vorgehen gegen die sogenannten `Königsleute´ gerechtfertigt sei, und fühlt sich nun durch die Worte des Herrn an Moroni darin bestätigt (Alma 61:19-20).
Viele Menschen sind der Auffassung, dass der Herr zwar zu Propheten alter Völker gesprochen habe, aber heute doch nicht mehr. Wieso soll das so sein? Wieso hat Gott früher zu seinen Propheten gesprochen, aber soll es heute nicht mehr tun? Welche Begründung gibt es dafür? Was ist anders? Sind wir so gut geworden, dass es nicht mehr notwendig ist, oder so schlecht, dass er sich von uns abwendet? Der damalige zweite Ratgeber zu dem verstorbenen Propheten Thomas S. Monson, Präsident Dieter F. Uchtdorf, erklärt: „Da der Vater im Himmel seine Kinder liebt, lässt er sie dieses irdische Leben nicht ohne Führung und Anleitung durchlaufen. Deshalb dringt er so inständig durch seine Propheten auf uns ein. So wie wir für unsere Familie das Beste wollen, wünscht sich der Vater im Himmel das Beste für uns.“ (siehe hier). Ich bin glücklich, dass der Herr auch uns heute so liebt, dass er auch uns Propheten schickt, zu denen er spricht, denn auch heute gilt, was der alttestamentliche Prophet des Südreiches Juda, vom Herrn ins Nordreich gesandt, Amos, dort um die 760 v. Chr. bezeugte: „Nichts tut GOTT, der Herr, ohne dass er seinen Knechten, den Propheten, zuvor seinen Ratschluss offenbart hat.“ (Amos 3:7). Welche heute lebenden Propheten und Apostel kennst du? Hier findest du sie alle aufgeführt (klicke auf das jeweilige Bild und du erfährst mehr über die Person).
amosAmos, slika Gustave Doré, 1891
(Bild: Quelle)

Freitag, 27. April 2018

Die Zeit ist jetzt da, daß das Schwert der Gerechtigkeit über euch hängt

Moroni schreibt weiter in seinem Brief an Pahoran: „Siehe, es ist Zeit, ja, die Zeit ist jetzt da, daß das Schwert der Gerechtigkeit über euch hängt, außer ihr rafft euch zur Verteidigung eures Landes und eurer Kleinen auf; ja, und es wird auf euch fallen und euch heimsuchen, selbst bis zu eurer völligen Vernichtung.“ (Alma 60:29).
Die Zeit ist jetzt da, daß das Schwert der Gerechtigkeit über euch hängt. Was stelle ich mir unter dem `Schwert der Gerechtigkeit´vor? Wenn man mit einem Schwert zuhaut, wird etwas zerteilt. Im Neuen Testament wird die Wirkung des Wortes Gottes mit einem `zweischneidigen Schwert´ verglichen, das Seele und Geist - also den geistigen Körper, von Gelenken und Mark - dem physischen Körper scheidet (Hebräer 4:12). Das Wort Gottes richtet einen jeden Menschen und trennt die gottlosen von den gottesfürchtigen. Im Traum Lehis vom Baum des Lebens, wird diese Trennung auch mit einer großen schrecklichen Kluft symbolisiert (1. Nephi 12:18). Sind wir nicht gottesfürchtig, hängt das Schwert der Gerechtigkeit insofern über uns, dass es auf uns herniederfallen wird, wenn wir nicht Umkehr üben; es trennt uns von unserem himmlischen Vater.
Unsere einzige Rettung, dem Herabfallen des Schwertes der Gerechtigkeit zu entkommen, ist wahrhafte Umkehr zu üben, und zwar mit allem, was dazugehört: Erkennen, dass ich gesündigt habe, es muss mir leidtun, ich muss vor Gott und den Beteiligten bekennen (Levitikus 5:5), ich muss Wiedergutmachen, wie es in meiner Macht steht, ich muss um Vergebung bitten (Lehre und Bündnisse 64:7), und darf die Übertretung nicht wieder begehen (Lehre und Bündnisse 58:43). Welche Vorstellung hast du in Bezug auf das Schwert der Gerechtigkeit?
schwert(Bild: Quelle)

Donnerstag, 26. April 2018

Ich fürchte eure Macht und eure Gewalt nicht, sondern es ist mein Gott, den ich fürchte

In seinem Brief an Pahoran schreibt Moroni folgendermaßen weiter: „Ja, siehe, ich fürchte eure Macht und eure Gewalt nicht, sondern es ist mein Gott, den ich fürchte; und es ist gemäß seinen Geboten, daß ich das Schwert nehme, um die Sache meines Landes zu verteidigen, und es ist wegen eures Übeltuns, daß wir so viel Verlust erlitten haben.“ (Alma 60:28).
Ich fürchte eure Macht und eure Gewalt nicht, sondern es ist mein Gott, den ich fürchte. Wie ist die Aussage zu verstehen? Unter Furcht kann man zweierlei verstehen. Zum einen Ehrfurcht bzw. heilige Scheu vor Gott zu empfinden und seinen Geboten zu gehorchen. Zum anderen als Gefühl der Bedrohung, als Reaktion auf eine gegenwärtige oder vorausgeahnte Gefahr. Den ersten Halbsatz interpretiere ich mit der Zweiten und den zweiten Halbsatz mit der ersten Definition von Furcht. Moroni empfindet die Macht Pahorans nicht als Bedrohung, aber er empfindet eine heilige Scheu vor Gott und ist bemüht, seine Gebote zu halten, ohne Rücksicht auf eventuell zu erwartende Gefahren.
Ich erkenne, dass wenn ich Gott fürchte, ich den Tod nicht zu fürchten brauche. Denn wer Gott fürchtet - ihm ehrfürchtig gehorcht, für den wird der Tod süß sein (Lehre und Bündnisse 42:46). Gerne folge ich dem Ruf des Engels: „Fürchtet Gott und erweist ihm die Ehre!“ (Offenbarung 14:7), denn ungerne lasse ich mich aufschrecken, um bis ins Innerste zu zittern und zu beben (Lehre und Bündnisse 10:56). Wie ergeht es dir mit Furcht in beiderlei Sinn?

furcht
Maria Yakunchikova „Fear“ 1893–95
(Bild: Quelle)

Mittwoch, 25. April 2018

Dann werde ich unter euch Aufstände erregen

Moroni kündigt Pahoran in seinem Schreiben an: „und ich werde zu euch kommen, und wenn es unter euch einen gibt, der den Wunsch nach Freiheit hat, ja, wenn nur noch ein Funken Freiheit verblieben ist, siehe, dann werde ich unter euch Aufstände erregen, ja, bis alle, die da Macht und Gewalt an sich reißen wollen, ausgelöscht sein werden.“ (Alma 60:27).
Dann werde ich unter euch Aufstände erregen. Der oberste Hauptmann der nephitischen Heere, Moroni, geht davon aus, dass im Landesinneren die Regierenden sich in Sicherheit fühlen und kein Interesse daran haben, den Kämpfenden Verstärkung und Nahrungsvorräte an die Front zu senden. Er denkt, sie sind in Bezug auf die Freiheit ihres Landes gleichgültig (Alma 59:13) und droht an, Leute zu finden, denen dies nicht gleichgültig ist und diese zum Aufstand anzustiften.
Ein Aufstand in dieser Weise, auch Rebellion genannt, ist ein offener gewaltsamer Widerstand mehrerer Personen gegen eine Staatsgewalt. Wir erleben so etwas auch gerade in einem europäischen Land. Im Alten Testament lesen wir auch etwas über den Vorwurf eines Aufstandes. Nehemia, der nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil, um die 438 v. Chr., als Stadthalter Jerusalems, dessen Mauer wieder aufbaute, wurde in diesem Zusammenhang unterstellt, einen Aufstand zu planen, um selber König der Juden zu werden (Nehemia 6:6). Mit dieser Unterstellung und weiteren Attacken wollten sie Nehemia aber nur in Verruf zu bringen (Nehemia 6:13). Ich lerne aus neuzeitlicher Offenbarung, dass so lange mich mein Staat beschützt, ich kein Recht zum Aufstand und zur Auflehnung habe (Lehre und Bündnisse 134:5). In Deutschland gibt es in diesem Zusammenhang den Straftatbestand des Hochverrats - vergleichbar mit Rebellion -, der mit bis zu lebenslanger Freiheitsstrafe geahndet wird (StGB § 81). Als Kinder hat man doch gegen die eine oder andere Maßnahme der Eltern rebelliert, oder? Wogegen hast du schon mal `rebelliert´?

Foto von Three Lions / Hulton Archive / Getty Images
(Bild: Quelle)

Dienstag, 24. April 2018

Ich werde die Kraft Gottes und seine Segnungen bei ihnen lassen, so daß keine andere Macht gegen sie wirken kann

Nun droht Moroni dem obersten Richter Pahoran sogar: „Und wenn ihr meinem Brief nicht stattgebt und herauskommt und mir wahren Freiheitsgeist zeigt und euch bemüht, unsere Heere zu verstärken und zu festigen, und ihnen Nahrung für ihren Unterhalt gewährt, siehe, so werde ich einen Teil meiner Freiheitsleute zurücklassen, um diesen Teil unseres Landes zu behaupten, und ich werde die Kraft Gottes und seine Segnungen bei ihnen lassen, so daß keine andere Macht gegen sie wirken kann—26  und dies wegen ihres überaus großen Glaubens und ihrer Geduld in ihren Drangsalen—,“ (Alma 60:25-26).
Ich werde die Kraft Gottes und seine Segnungen bei ihnen lassen, so daß keine andere Macht gegen sie wirken kann. In dieser Aussage Moronis zeigt sich, dass er auch geistliche Mach besessen haben muss, sonst hätte er nicht die Kraft Gottes und seine Segnungen bei seinen Truppen lassen können. Dessen ungeachtet spricht er eine Drohung gegen Pahoran und diejenigen aus, von denen er annimmt - jedoch nicht weiß, dass sie sich der Freiheit im Inneren des Landes erfreuen, und meinen nichts dafür tun zu müssen und darüber die dafür Kämpfenden vergessen.
Unser himmlischer Vater möchte uns, seine Kinder, mit Segnungen überhäufen, allerdings gibt es eine Bedingung dafür: die dazugehörenden Gesetze befolgen (Lehre und Bündnisse 130:20-21). Ohne die Erfüllung dieser Bedingung keine solche Verheißung (Lehre und Bündnisse 82:10). Segnungen zu empfangen, bedeutet im Sinne des Evangeliums, göttliche Gunst übertragen zu bekommen. Segnungen tragen grundlegend zu wahrer Freude und wahrem Wohlsein und Wohlergehen bei. Unsere lebenden Priestertumsführer - Propheten, Seher und Offenbarer und von ihnen weiter beauftragte - sprechen im Namen des Herrn über uns Mitglieder Segnungen aus unter der Voraussetzung der Gesetzestreue. In der Schlussansprache des neu bestätigten Propheten und Präsidenten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in der April-Generalkonferenz 2018 segnet er uns Mitglieder, dass wir erkennen mögen, was wir zurückstellen können, um mehr Zeit im Tempel zu verbringen. Weiter sagte er: „Ich segne Sie mit mehr Eintracht und Liebe in Ihrem Zuhause und damit, dass Ihr Wunsch sich vertieft, sich um Ihre ewigen Familienbeziehungen zu kümmern. Ich segne Sie mit vermehrtem Glauben an den Herrn Jesus Christus und einer größeren Fähigkeit, ihm als seine wahren Jünger zu folgen. Ich segne Sie, damit Sie, so wie ich jetzt, Ihre Stimme zum Zeugnis erheben können, dass wir im Werk des allmächtigen Gottes tätig sind!“ (siehe hier). Wie dankbar bin ich für diese Segnungen und ich werde mich anstrengen, das die Segnungen sich in meinem Leben verwirklichen können. An welche Segnungen kannst du dich erinnern, die in letzter Zeit über dir ausgesprochen wurden?
präsident nelsonPräsident Russell M. Nelson, 17. Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
(Bild: Quelle)

Montag, 23. April 2018

Wenn ihr von dem, was ihr getan habt, nicht umkehrt und nicht anfangt, euch aufzumachen und zu handeln

Moroni weiter in seinem Brief an Pahoran: „Und nun, wenn ihr von dem, was ihr getan habt, nicht umkehrt und nicht anfangt, euch aufzumachen und zu handeln, und nicht Nahrung und Männer an uns sendet, ebenso an Helaman, damit er diejenigen Teile unseres Landes stütze, die er wiedererlangt hat, und damit wir auch unsere übrigen Besitzungen in jenen Teilen zurückgewinnen, siehe, dann wird es ratsam sein, daß wir nicht mehr mit den Lamaniten streiten, ehe wir zuerst unser Gefäß innen gesäubert haben, ja, nämlich die erhabene Spitze unserer Regierung.“ (Alma 60:24).
Wenn ihr von dem, was ihr getan habt, nicht umkehrt und nicht anfangt, euch aufzumachen und zu handeln. Der oberste Hauptmann der Nephiten, Moroni, fordert den obersten Richter und Regiereden der Nephiten, Pahoran, auf, Umkehr zu üben und sofort zu handeln. Solche Aufforderungen gehen doch eigentlich nur von Männern Gottes aus, die dazu beauftragt sind, so wie Helaman ein solch Berufener war (Alma 45:22-23). Doch dieser hielt sich mit solchen Aufforderungen an die Regierung gegenüber Moroni zurück. Schlagen wir wenige Kapitel zurück. Dort erfahren wir über Moroni, dass er ebenso wie Ammon, der Sohn Mosias, und auch die anderen Söhne Mosias, und auch Alma und seine Söhne, Männer Gottes waren (Alma 48:17-19). Ja, er wird beschrieben als ein Mann mit vollkommenem Verständnis, der sich nicht an Blutvergießen freut, der Freiheit und Unabhängigkeit vertritt, der Gott für dessen Segnungen dankbar ist, der sich um das Wohlergehen und die Sicherheit seines Volkes bemüht, der im Glauben an Christus feststeht (Alma 48:11-13). Ich finde zwar keine direkte Aussage darüber, welche Berufung er im geistlichen Dienst übertragen bekommen hatte, aber ich gehe davon aus, dass er sich nicht anmaßte, etwas zu tun, was ihm nicht zustand. Das Einzige, was mir auffällt, ist, das er ohne irgendwelche Gründe zu kennen, der Regierung Vorhaltungen macht. Wie wir später sehen werden, zu unrecht.
Auch heute haben wir von Gott berufene `Wächter auf dem Turm´ (Lehre und Bündnisse 101:45), die uns vor den tückischen Angriffen Satans warnen sollen. Auch sie haben, wie alle anderen vor ihnen den Auftrag: „Sprich nichts als nur Umkehr zu dieser Generation; ...“ (Lehre und Bündnisse 6:9). Insbesondere, wenn es um schwerwiegende Verfehlungen geht, fällt es äußerst schwer den wahren Weg der Umkehr einzuschlagen. Meist kommt man an einen Punkt, an dem der Leidensdruck unheimlich groß wird, dass man sich dann doch entschließt, den Weg der Befreiung einzuschlagen. Denn wenn ich aufrichtige Umkehr übe, mit allem Handeln, das dazugehört, mir Vergebung zuteilwurde, dann fühle ich eine Erleichterung, wie wohl sonst kaum. Zu welchen Gelegenheiten fühltest du dich schon zu Umkehr aufgerufen?

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Sonntag, 22. April 2018

Zuerst soll das Gefäß innen gesäubert werden

Moroni hält dem obersten Richter der Nephiten in Zarahemla, Pahoran, vor: „Meint ihr denn, Gott werde euch als schuldlos betrachten, während ihr still dasitzt und dies alles mitanseht? Siehe, ich sage euch: Nein. Nun möchte ich, daß ihr daran denkt, daß Gott gesagt hat, zuerst soll das Gefäß innen gesäubert werden, und dann soll das Gefäß außen auch gesäubert werden.“ (Alma 60:23).
Zuerst soll das Gefäß innen gesäubert werden. Als Jesus von den Pharisäern und einigen Schriftgelehrten befragt wurde, warum seine Jünger sich nicht die Hände reinigen, bevor sie ihr Brot essen, nahm er dies als Anlass Folgendes dem Volk zu lehren: „Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.“ (Markus 7:15). Und einige Verse später nochmals in anderen Worten: „... Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. 21 Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, ...“ (Markus 7:20-21).
Mir wurde schon von meiner Mutter gelehrt, beim Geschirrspülen den Topf zuerst innen zu reinigen und dann außen. So hat es auch der Herr zu den Schriftgelehrten und Pharisäern gesagt (Matthäus 23:25-28). Gleiches gilt für meine Person. Was nützt es mir, wenn ich von außen glänze, aber darunter alles schmutzig ist - mein Innerstes. Das eine betrifft den Schein. Doch es kommt auf das Sein an. Von Wolfgang J. Reus (1959 - 2006, deutscher Journalist, Satiriker, Aphoristiker und Lyriker) stammt folgender Aphorismus: „Wenn jeder Scheinheilige wie eine 60-Watt-Birne leuchten würde, könnte man nachts nicht mehr ohne Augenbinde schlafen.“ Ich bemühe mich nicht eine solche 60-Watt-Birne zu sein (Markus 12:40). Wie stehst du zu `mehr Schein als Sein´?

mehr schein als sein(Bild: Quelle)

Samstag, 21. April 2018

Ja, wollt ihr müßig dasitzen ... während ... Tausende ... durch das Schwert fallen ...?

Moroni fragt Pahoran in seinem Brief: „Ja, wollt ihr müßig dasitzen, während ihr von Tausenden derjenigen umgeben seid, ja, und Zehntausenden, die ebenfalls in Müßigkeit dasitzen, während es ringsum an den Grenzen des Landes Tausende gibt, die durch das Schwert fallen, ja, verwundet und blutend?“ (Alma 60:22)
Ja, wollt ihr müßig dasitzen ... während ... Tausende ... durch das Schwert fallen ...? Ein deutsches Sprichwort sagt: „Es gibt viele Esel, die keine Säcke tragen.“ Leo Tolstoi (1828 - 1910, russischer Erzähler und Romanautor) hat festgestellt: „Ist ein Müßiggänger da, so ist ein anderer da, der über seine Kräfte arbeiten muss. Ist ein Übersättigter da, so ist ein andrer da, der hungert.“
Müßiggang, eine dauerhafte Untätigkeit, hat etwas mit Trägheit zu tun und Trägheit ist laut Schriftenführer „Untätig sein und sich nicht an rechtschaffenen Werken beteiligen.“ (siehe hier). Gibt es nun jemanden in der Kirche oder einer anderen Gemeinschaft, der Müßiggang frönt, gibt es einen anderen, der über seine Kräfte arbeiten muss! Ich bemühe mich, nicht zu den Eseln zu gehören, die keine Säcke tragen. Lieber gehöre ich zu denen, die dann eben mehr tragen müssen. Gerne widme ich mich einer guten Sache voller Eifer (Lehre und Bündnisse 58:27). Welche Einstellung hast du zu Müßiggang?

Der faule Student; Nürnberger Kupferstecher Johann Georg Puschner wohl um 1725
(Bild: Quelle)

Freitag, 20. April 2018

Die Mittel nicht gebrauchen, die der Herr für uns bereitet hat?

Moroni weiter in seinem Brief an Pahoran: „Oder meint ihr, der Herr werde uns gleichwohl befreien, während wir auf unseren Thronen sitzen und die Mittel nicht gebrauchen, die der Herr für uns bereitet hat?“ (Alma 60:21).
Die Mittel nicht gebrauchen, die der Herr für uns bereitet hat? Wenn du irgendetwas produzieren willst, machst du sicherlich, ob bewusst oder unbewusst, eine Projektplanung. Du ermittelst, was du wie und womit erreichen willst. Nehmen wir an, du willst Kuchen fabrizieren. Du suchst dir ein Rezept aus und legst die einzelnen Arbeitsschritte fest und welche Arbeitsmittel du wann benötigst. Nun gibst du die Prozessbeschreibung an diejenigen weiter, die die Arbeit ausführen sollen. Irgendwann stellst du fest, dass diejenigen die Arbeitsmittel, die du für die Fertigung des guten Produkts, gar nicht verwenden. Das Ergebnis entspricht dann auch absolut nicht dem, was du geplant hast. Wirst du dich fragen, warum du dir die Arbeit einer Prozessbeschreibung und die Bereitstellung von Arbeitsmitteln gemacht hast, wenn darauf gar nicht zurückgegriffen wird?
Gehen wir Menschen manchmal davon aus, dass wir in die Gegenwart Gottes wieder zurückkehren können, wenn wir die von ihm bereitgestellten Mittel nicht benutzen? Welche Mittel hat er bereitgestellt? Einen Retter, der das notwendige Sühnopfer erbringt. Die Umkehr, die uns befähigt getauft zu werden und den Heiligen Geist zu empfangen. Die Propheten, Seher und offenbarer, die der Menschheit helfen, Christus näherzukommen und ihm zu folgen. Die Kirche seines Sohnes, die uns Zusammenhalt und Schutz bietet. Schlussendlich die Familie, die uns eine heilige Stätte des Lernens bietet. Wie wird sich der Herr fühlen, wenn wir diese für unsere Errettung bereitgestellten Mittel schlichtweg nicht nutzen, weil wir vielleicht der Meinung sind, dass andere Mittel leichter zu anzuwenden sind? Wenn wir diese anderen nutzen, werden wir aber nicht das Produkt erhalten, welches der Herr beabsichtigt hat (Köstliche Perle Mose 1:39). Welche Mittel sind dir noch bekannt, die der Herr für unsere Befreiung aus den Fängen Satans bereitet hat?

plan(Die farbigen Kästchen sind die Übersetzung aus dem englischen Original; Bild: Quelle)

Donnerstag, 19. April 2018

Habt ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, vergessen?

Moroni schildert dem obersten Richter der Nephiten in seinem Brief an ihn weiter, dass wegen der Schlechtigkeit derjenigen, die nach Macht und Gewalt streben, sie durch die Lamaniten vernichtet werden. Er hält ihm sogar vor, evtl. selber ein Landesverräter zu sein, oder sich im Landesinneren einfach nur sicherer zu fühlen, ohne etwas unternehmen zu müssen (Alma 60:17-19) und fragt: „Habt ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, vergessen? Ja, habt ihr die Gefangenschaft unserer Väter vergessen? Habt ihr die vielen Male vergessen, da wir aus den Händen unserer Feinde befreit worden sind?“ (Alma 60:20).
Habt ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, vergessen? Moroni macht Pahoran hier ganz massive Vorwürfe, obwohl er sich seiner Aussagen nicht sicher sein kann. Es können ja ganz andere Hinderungsgründe vorliegen, die ihn davon abhalten Verstärkung und Lebensmittel zu schicken. Auf der anderen Seite kann man Moroni auch wieder verstehen, dass er sich in einer außergewöhnlich belastenden Situation befand und den für ihn naheliegendsten Gedanken freien Lauf ließ.
Vergesslichkeit ist ein Phänomen, das sicherlich jeder kennt. Alma verweist auch schon darauf, dass Menschen schnell vergesslich sind, insbesondere, was ihren Schöpfer anbelangt (Alma 46:8). Oft ist es viel leichter sich der Rachegelüste zu erinnern, als des Gebotes einander zu vergeben, wobei man dabei eben auch sträflicher weise vergisst, dass der Herr einem in diesem Fall dann auch die eigenen Sünden nicht vergibt (Lehre und Bündnisse 82:1). Mark Twain (1835 - 1910, eigentlich Samuel Langhorne Clemens) der US-amerikanische Erzähler und Satiriker, bestätigt diese Art des Menschen in folgendem Aphorismus: „Man vergisst vielleicht, wo man die Friedenspfeife vergraben hat, aber man vergisst niemals, wo das Beil liegt.“ Ich kämpfe gegen das Vergessen dadurch an, indem ich täglich das Wort Gottes studiere - ich wiederhole. Es ist nun einfach mal so, dass das Gehirn viele Eindrücke nur kurzfristig speichert. Will ich etwas über längere Zeit im Gedächtnis behalten, muss ich zunächst in kurzen und dann in immer längeren Abständen Wiederholen, und zwar in Abhängigkeit des zu lernenden Stoffes. Wie beugst du dem Vergessen vor?

vergesslichkeit(Bild: Quelle)

Mittwoch, 18. April 2018

Wenn wir damals, als wir untereinander gestritten haben, unsere Kräfte vereinigt hätten

Moroni schreibt an Pahoran, dass sie ihren Feinden hätten standhalten können, wenn es nicht in der Regierung Schlechtigkeit gegeben hätte (Alma 60:15) und meint: „Ja, wäre nicht der Krieg gewesen, der unter uns selbst ausgebrochen ist, ja, wären nicht diese Königsleute gewesen, die so viel Blutvergießen unter uns selbst verursacht haben, ja, und wenn wir damals, als wir untereinander gestritten haben, unsere Kräfte vereinigt hätten, wie wir es vorher getan haben, ja, wäre nicht dieses Verlangen nach Macht und Gewalt über uns gewesen, wie es diese Königsleute gehabt haben, wären sie der Sache unserer Freiheit treu geblieben und hätten sich mit uns vereinigt und wären gegen unsere Feinde gezogen, anstatt das Schwert gegen uns zu ergreifen, was die Ursache von so viel Blutvergießen unter uns selbst war, ja, wenn wir in der Kraft des Herrn gegen sie vorgegangen wären, so hätten wir unsere Feinde zerstreut, denn es wäre gemäß der Erfüllung seines Wortes geschehen.“ (Alma 60:16).
Wenn wir damals, als wir untereinander gestritten haben, unsere Kräfte vereinigt hätten. Um die 550 v. Chr. lehrt Nephi, was der Herr geboten hat, was der Mensch nicht tun soll. Er zählt acht Dinge auf, von nicht Morden über nicht lügen, nicht stehlen, bis hin zu `nicht miteinander streiten´. Wer es dennoch tun würde, würde zugrunde gehen (2. Nephi 26:32). Als Alma der Ältere die Kirche im Wald an den Wassern Mormon, im Versteck vor dem in Schlechtigkeit herrschenden König Noa (Mosia 11:6), um die 145 v. Chr. aufrichtete, gebot auch er den Mitgliedern, dass sie keinen Streit untereinander haben sollten (Mosia 18:21).
Genauso gelten dieses Gebot und die Aufforderung auch uns in heutiger Zeit. Auch wir sollen uns vor Streit hüten, und dürfen uns nicht dazu aufstacheln lassen, denn Satan ist der Vater des Streits (3. Nephi 11:29). Insbesondere über `die Punkte der Lehre des Herrn´ dürfen wir nicht in Streit geraten (Lehre und Bündnisse 10:63). Der Herr fordert uns explizit auf, aufzuhören, miteinander zu streiten (Lehre und Bündnisse 136:23). Damit dieses nicht passiert, hat er Wächter in seinem Weinberg berufen, die Propheten und weitere vom Herrn beauftragte Diener. Auf sie müssen wir achten und ihre Warnungen ernst nehmen (Lehre und Bündnisse 46:27). Welche Wächter des Herrn kennst du?

Burg, Turm, Mittelalter, Festung, Wachturm(Bild: Quelle)

Dienstag, 17. April 2018

Wegen seiner überaus großen Trägheit

Moronis weitere Gedanken in seinem Brief an Pahoran (Alma 60:1): „Und nun siehe, ich sage euch, ich befürchte sehr, daß die Strafgerichte Gottes über dieses Volk kommen werden—wegen seiner überaus großen Trägheit, ja, nämlich der Trägheit unserer Regierung und ihrer überaus großen Vernachlässigung ihren Brüdern gegenüber, ja, denen gegenüber, die getötet worden sind.“ (Alma 60:14).
Wegen seiner überaus großen Trägheit. In der Physik ist Trägheit die Eigenschaft eines Körpers, seine Position oder Bewegung beizubehalten, solange keine äußere Kraft auf ihn einwirkt. Trägheit ist aber auch eine menschliche Eigenschaft. Im religiösen Kontext bedeutet Trägheit eine Untätigkeit und eine Nichtbeteiligung an rechtschaffenen Werken. Als es um das Verhalten im Alltag geht, erinnern Paulus, Silvanus und Timotheus die Mitglieder der Gemeinde in Tessalonich daran, was sie ihnen geboten, als sie bei ihnen waren: „... Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.“ (2. Thessalonicher 3:10). Einige Mitglieder hatten sich nämlich aufgrund von Irrlehrern verführen lassen, nicht der täglichen Arbeit nachzugehen.
Du kennst wahrscheinlich auch den Slogan, der aus dieser Schriftstelle entstand: „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“. Nun kann man diese Aussage unterschiedlich interpretieren. Ich lese daraus die Aufforderung Faulheit abzulegen, nicht träge zu sein. In neuzeitlicher Offenbarung verurteilt der Herr den Müßiggang: „Du sollst nicht müßig sein, denn wer müßig ist, soll weder das Brot des Arbeiters essen noch dessen Gewand tragen.“ (Lehre und Bündnisse 42:42) und er spricht ein Weh aus über diejenigen, die mit ihren eigenen Händen nicht arbeiten wollen (Lehre und Bündnisse 56:17) und fordert uns auf, nicht müßig zu sein (Lehre und Bündnisse 88:124). Ich bin dankbar, dass mir schon in meiner Kindheit Trägheit, Müßiggang, erst gar nicht angewöhnt wurden. Ich bin glücklicherweise schon früh daran gewöhnt worden: „Im Schweiße deines Angesichts wirst du dein Brot essen ...“ (Genesis 3:19) und ich bin meinen Eltern zutiefst dankbar für diese Lehre, die sie mir haben zukommen lassen. So scheue ich mich vor keiner ehrlichen Arbeit und beteilige mich von Herzen freiwillig an rechtschaffenen Werken. Was hältst du von Trägheit?



(Bild: Quelle)

Montag, 16. April 2018

Der Herr läßt zu, daß die Rechtschaffenen getötet werden

Nachdem Moroni Pahoran, in seinem Brief an ihn, unterstellt hat, nur auf seinem Thorn zu sitzen und nichts für die Freiheit seines Volkes zu tun und zu meinen, Gott würde sie schon befreien, während andere ihr Leben lassen (Alma 60:11-12), erklärt er: „denn der Herr läßt zu, daß die Rechtschaffenen getötet werden, damit seine Gerechtigkeit und sein Strafgericht über die Schlechten komme; darum müßt ihr nicht meinen, die Rechtschaffenen seien verloren, weil sie getötet worden sind; sondern siehe, sie gehen in die Ruhe des Herrn, ihres Gottes, ein.“ (Alma 60:13).
Der Herr läßt zu, daß die Rechtschaffenen getötet werden. Wenn gesehen wird, dass unschuldige Menschen in Kriegen oder durch sonstige Ereignisse umkommen, sind viele geneigt zu sagen: Wenn es einen gerechten Gott gibt, warum lässt er solch ein Unrecht zu?
Im ersten Satz des Verses gibt uns Moroni aber auch schon die Antwort auf diese Frage: „... der Herr läßt zu, daß die Rechtschaffenen getötet werden, damit seine Gerechtigkeit und sein Strafgericht über die Schlechten komme; ...“(Alma 60:13). Er sagt uns sogar, dass diese so getöteten in die Ruhe des Herrn eingehen würden. Zu dem Propheten der Wiederherstellung, Joseph Smith, sagt der Herr sogar: „... Wer in mir stirbt, wird den Tod nicht schmecken, denn er wird ihm süß sein;“ (Lehre und Bündnisse 42:46). Das ist sicherlich etwas, was man nur annehmen kann, wenn man im Glauben an den Herrn feststeht. Mit dem menschlichen Verstand kann man das wohl nicht nachvollziehen. Ich muss auch verstehen, dass der Herr sagt: `wer in mir stirbt´. Das bedeutet, dass sich diese Aussage auf die rechtschaffenen Menschen bezieht. Im nächsten Vers steht, dass der Tod für diejenigen, die nicht in ihm sterben bitter sein wird (Lehre und Bündnisse 42:47). Der eine weiß, dass er in die Ruhe des Herrn eingehen wird, der andere nicht und das wird ihm Kopfzerbrechen bereiten, nämlich, was er bis jetzt sträflich vernachlässigt hat. Welche Gedanken bewegen dich in diesem Zusammenhang?

Hey Harry!(Bild: Quelle)

Sonntag, 15. April 2018

Ihr habt ihnen eure Vorräte vorenthalten

Nachdem Moroni Pahoran in seinem Brief vorgehalten hat gedankenlos sein für ihn kämpfendes Volk vernachlässigt zu haben, (Alma 60:7-8) schreibt er weiter: „Aber siehe, dies ist nicht alles—ihr habt ihnen eure Vorräte vorenthalten, so sehr, daß viele gekämpft und ihr Leben verblutet haben um ihrer großen Wünsche willen, die sie für das Wohlergehen dieses Volkes hatten; ja, und dies haben sie getan, während sie nahe daran waren, wegen eurer überaus großen Vernachlässigung ihnen gegenüber vor Hunger zugrunde zu gehen.“ (Alma 60:9).
Ihr habt ihnen eure Vorräte vorenthalten. Moroni hält Pahoran vor, obwohl die Truppen Helamans sich bis aufs Blut für die Freiheit ihrer nephitischen Brüder einsetzten, ihnen kein Vorrat an Verpflegung gesandt wurde und sie deshalb nahe dran waren, an Hunger zugrunde zu gehen (Alma 58:7).
Schon im alten Ägypten hat der Herr den Pharao durch Joseph angewiesen, für Notzeiten Vorrat anzulegen (Genesis 41:34-36). Auch in heutiger Zeit sind wir als Bundesvolk des Herrn aufgefordert, ständig für Vorrat Sorge zu tragen, damit die Armen versorgt werden könnten (Lehre und Bündnisse 78:1-4). Das bezieht sich nicht nur auf die Kirche als Ganzes, sondern auch auf jeden Einzelnen. Im Rahmen der Aufforderung zur Eigenständigkeit - „Eigenständigkeit ist die Fähigkeit, die Entschlossenheit und das Bemühen, sich selbst und seine Familie in geistiger und zeitlicher Hinsicht mit allem Lebensnotwendigen zu versorgen.“ - ist auch jeder aufgefordert, für Notzeiten einen Lebensmittelvorrat anzulegen (siehe hier). Wenn nun die Notzeit da ist, wie gehe ich mit meinem Vorrat um? Mein Nachbar hat vielleicht keinen Vorrat, gebe ich ihm von meinem Vorrat ab, oder überlasse ich ihm seinem Schicksal? Da hilft mir auch wieder eine Aussage des Herrn auf die Sprünge: „ein jeder soll auf das Wohl seines Nächsten bedacht sein ...“ (Lehre und Bündnisse 82:19). Welche Schlüsse ziehst du aus dieser Aussage des Herrn?

vorrat
(Bild: Quelle)

Samstag, 14. April 2018

Und hättet Tausende von ihnen davor erretten können

Moroni fährt in seinem Brief an den obersten Richter der Nephiten Pahoran (Alma 60:1) vorwurfsvoll fort: „Denkt ihr denn, ihr könnt in einem Zustand gedankenloser Starre auf euren Thronen sitzen, während eure Feinde rings um euch das Werk des Todes ausbreiten? Ja, während sie Tausende eurer Brüder ermorden — 8  ja, diejenigen nämlich, die zu euch um Schutz aufgeschaut haben, ja, euch in die Lage versetzt haben, daß ihr ihnen hättet helfen können, ja, ihr ihnen Heere hättet senden können, um sie zu verstärken, und hättet Tausende von ihnen davor erretten können, daß sie durch das Schwert fielen.“ (Alma 60:7-8).
Und hättet Tausende von ihnen davor erretten können. Die obersten Beamten werden vom Volk gewählt, und zwar mit dem Auftrag, jedenfalls in den meisten Demokratien, ihre Kraft dem Wohle des Volkes zu widmen, seinen Nutzen zu mehren, Schaden von ihm zu wenden, die Gesetze zu wahren und zu verteidigen, ihre Pflichten zu erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann zu üben (Art. 56 Satz 2 GG). Moroni geht nun davon aus, dass die nephitische Regierung, die ja auch vom Volk gewählt wurde (Alma 60:1), diesem Auftrag nur ungenügend nachkam und hält ihr dies in einem Brief vor.
Kirchenführer haben ebenso den Auftrag über die Kirche zu wachen, aufmerksam zu sein und sie vor Schaden zu bewahren. Dieser Auftrag geht allerdings von Jesus Christus aus. So wurde z. B. Ezechiel durch den Herrn als Wächter Israels eingesetzt (Hesekiel 3:17-21). In diesen Versen wird ihm auch klar seine Aufgabe übermittelt, das Wort Gottes als Warnung dem Volk weitergeben, Schuldige von ihrem unrechten Weg abzubringen, dass sie gerettet werden. Sollte der Wächter versagen, würde der Herr von ihm Rechenschaft fordern. In neuzeitlicher Offenbarung führt der Herr ein Gleichnis von seinem Weingarten an. Er beauftragte seine Diener Bäume zu pflanzen, Wächter aufzustellen, einen Turm zu bauen und einen Wächter darauf zu positionieren, damit dieser den Feind, der plündern will, frühzeitig erkennen könnte. Allerdings wurden die Diener nachlässig und dachten, sie brauchten während dieser friedlichen Zeit keinen Turm mit Wächter. So konnte der Feind eindringen und die mühsame Arbeit zerstören. Der Herr rügte die Nachlässigkeit seiner Diener. Durch seine übrigen Knechte ließ er sein Eigentum zurückerobern (Lehre und Bündnisse 101:44-58). Wer nun als Wächter berufen ist, sagt der Herr in Lehre und Bündnisse 46:27: der Bischof der Kirche und weitere, die Gott bestimmt und ordiniert. Wie das `Wachen´ in der Kirche des Herren funktioniert? Das Schlagwort hierzu: `Betreuung´. Durch die Worte Moronis: „... ihr hättet euch eifriger um das Wohlergehen und die Freiheit dieses Volkes rühren sollen; aber siehe, ihr habt sie so sehr vernachlässigt, ...“ (Alma 60:10) fühle ich mich an meine Aufgabe des Betreuens erinnert und aufgefordert, sie nicht zu vernachlässigen. Mehr zum Thema Betreuen kannst du hier nachlesen.

betreuung(Bild: Quelle)

Freitag, 13. April 2018

Wir wünschen den Grund für euren Zustand der Gedankenlosigkeit zu erfahren

Hauptmann Moroni schreibt in einem weiteren Brief an den obersten Richter der Nephiten, Pahoran (Alma 60:1): „Und nun siehe, wir wünschen den Grund für diese überaus große Vernachlässigung zu erfahren; ja, wir wünschen den Grund für euren Zustand der Gedankenlosigkeit zu erfahren.“ (Alma 60:6).
Wir wünschen den Grund für euren Zustand der Gedankenlosigkeit zu erfahren. Moroni schreibt die Vernachlässigung der an der Front auf Verstärkung wartenden Truppen u. a. der Gedankenlosigkeit der Regierenden zu. Gedankenlosigkeit in diesem Zusammenhang hat etwas mit Geistesabwesenheit zu tun, mit Achtlosigkeit. Bestimmte Dinge werden einfach nicht registriert und entsprechend wird auf Vorkommnisse auch nicht reagiert.
Gedankenlosigkeit, ein Persönlichkeitsmerkmal, hat auch etwas mit Unaufmerksamkeit zu tun. Bei mir könnte man annehmen ich bin gedankenlos, wenn ich neue Bekanntschaften mache. Mir werden die Personen vorgestellt, das nehme ich auch wahr, aber nach dem nächsten Satz weiß ich schon wieder nicht mehr ihren Namen. Das ist mir dann recht peinlich. Mein Gegenüber könnte das auch als nicht wertschätzend ansehen. Um diesen Eindruck zu vermeiden, muss mich in solchen Situationen einfach dazu zwingen, aufmerksam den Namen aufzunehmen und ihn sofort mit irgendeinem markanten Begriff oder Ereignis verknüpfen und so in meinem Gedächtnis `verankern´. Ich muss eine `Gedankenfülle´ herstellen. Hinterher muss ich immer wieder mal an die Person denken und mir ihren Namen in Erinnerung rufen, sodass er ins Langzeitgedächtnis überführt wird. Inwiefern hast du schon Gedankenlosigkeit erlebt?

Spruch_des_Tages_Ebner-Eschenbach_Denkende(Bild: Quelle)

Donnerstag, 12. April 2018

Weil sie in bezug auf die Freiheit ihres Landes so gleichgültig war

Moroni und seine anderen Hauptleute waren überaus bekümmert, dass sie aus ihrer Sicht, wohl wegen der Schlechtigkeit des Volkes, die Stadt Nephihach an die Lamaniten verloren hatten (Alma 59:11-12). „Und es begab sich: Moroni war auf die Regierung zornig, weil sie in bezug auf die Freiheit ihres Landes so gleichgültig war.“ (Alma 59:13).
Weil sie in bezug auf die Freiheit ihres Landes so gleichgültig war. Moroni regiert ganz anders als Helaman. Letzterer hat keine Anschuldigungen gegenüber denjenigen gemacht, von denen keine Hilfe kam. Moroni hingegen greift die Regierung in seinem nächsten Brief an den obersten Richter Pahoran gleich an, weil er der Auffassung ist, dass die Ursache bei ihr zu finden ist (Alma 60:5).
Gleichgültigkeit ist ein menschlicher Wesenszug. Ein gleichgültiger Mensch nimmt Gegebenheiten und Ereignisse ohne sie zu werten oder sich für sie zu interessieren hin. Er bildet sich kein moralisches Urteil und wird nicht aktiv, um sie zu ändern. Er versagt sich eine eigene Meinung, zeigt aus Abgestumpftheit weder positive noch negative Gefühle zu Vorkommnissen. Er bemerkt nur das, was ihn persönlich betrifft. Von der österreichischen Schriftstellerin Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (* 13.09.1830, † 12.03.1916) stammt folgende Feststellung: „Gleichgültigkeit jeder Art ist verwerflich, sogar die Gleichgültigkeit gegen uns selbst.“ (siehe hier). Ein Beispiel an Gleichgültigkeit findet sich im Gleichnis des barmherzigen Samariters. Einem Priester und einem Leviten war der am Wegesrand verwundet liegende, von Räubern ausgeraubte, gleichgültig. Sie taten so, als gibt es ihn nicht. Der Samariter allerdings hatte Mitleid, er nahm das Ereignis nicht ohne es zu bewerten hin und er handelte (Lukas 10:30-35). Ich lerne, dass ich den Wesenszug der Gleichgültigkeit in mir nicht aufkommen lassen darf. Was war dir in letzter Zeit mal gleichgültig?

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(Bild: Quelle)

Mittwoch, 11. April 2018

Da er wußte, daß es leichter war, die Stadt davor zu bewahren, daß sie den Lamaniten in die Hände fiel, als sie von ihnen zurückzugewinnen

Moroni, der oberste Hauptmann der nephitischen Streitkräfte, wendet sich, nachdem er Helamans Brief gelesen hatte, nun seinerseits mit einem Schreiben an den obersten Richter Pahoran (Alma 50:39-40), um Verstärkung von ihm zu fordern (Alma 59:1-3). Moroni fasste danach einen Plan, wie die verloren gegangenen Städte zurückerobert werden könnten (Alma 59:4).Die Lamaniten griffen ihrerseits das Volk Nephihach an und diese mussten fliehen und schlossen sich dem Heer Moronis an (Alma 59:5-8). „Und nun, da Moroni angenommen hatte, es würden Männer in die Stadt Nephihach gesandt, um dem Volk beim Behaupten dieser Stadt zu helfen, und da er wußte, daß es leichter war, die Stadt davor zu bewahren, daß sie den Lamaniten in die Hände fiel, als sie von ihnen zurückzugewinnen, meinte er, sie würden diese Stadt leicht behaupten.“ (Alma 59:9).
Da er wußte, daß es leichter war, die Stadt davor zu bewahren, daß sie den Lamaniten in die Hände fiel, als sie von ihnen zurückzugewinnen. Von Moroni lernen wir, dass es leichter ist, einen Ort zu behaupten, anstatt ihn erst an den Feind zu verlieren und dann wieder zurückerobern zu müssen.
Was für Orte gilt, können wir auch auf Menschen übertragen. Es ist leichter sich darum zu bemühen, Menschen bei einer Sache zu halten, anstatt sich nicht um sie zu kümmern und sie dann, nachdem sie sich abgewendet haben, wieder zurückzugewinnen. Deshalb ist u. a. die `Betreuung´ (vorher Heim- und Besuchslehrprogramm) so wichtig. Wir betreuen den Einzelnen und die Familien und helfen ihnen schwierige Passagen ihres Lebens zu meistern, anstatt sie alleine zu lassen, zu verlieren und erst dann wieder zurückzugewinnen. Wir müssen `den Brunnen abdecken, bevor das Kind hineingefallen gefallen ist´. Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) drückte es so aus: „Es ist besser Vorkehrungen zu treffen und vorzubeugen, als Schaden zu beheben und umzukehren.“ (The Teachings of Ezra Taft Benson, 1988, Seite 285). Welche Erfahrungen hast du in dieser Hinsicht schon gemacht?

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Dienstag, 10. April 2018

Nun wissen wir den Grund nicht

Helaman schreibt weiter in seinem Brief an Hauptmann Moroni: „Nun wissen wir den Grund nicht, warum die Regierung uns nicht mehr Verstärkung gewährt; auch die Männer, die zu uns gekommen sind, wissen nicht, warum wir nicht größere Verstärkung empfangen haben.“ (Alma 58:34)
Nun wissen wir den Grund nicht. Helaman hatte eine kleinere Truppe an Verstärkung und nicht so viel Vorrat erhalten, wie er erwartet hatte, und er kannte nicht die Gründe dafür (Alma 58:7-9). Er stellt zwei Vermutungen an: Die Streitkräfte wären an anderer Stelle notwendiger (Alma 58:35); Es gibt Meinungsverschiedenheiten in der Regierung (Alma 58:36). Nachdem Helaman den Grund nicht kennt, hält er sich auch mit Vorwürfen gegen die Regierung zurück (Alma 58:35). Anstatt eventuell unbegründete und evtl. falsche Vorwürfe zu machen, bringt er sein Vertrauen in Gott zum Ausdruck, dass er sie befreien werde (Alma 58:37) und hebt nochmals die mutigen Handlungen der untadeligen Söhne des Volkes Ammon hervor (Alma 58:39-40).
Ich lerne daraus, dass ich mich auch davor hüten muss, vorschnelle Schlüsse zu ziehen und daraus evtl. unbegründete oder falsche Vorhaltungen abzuleiten und zu äußern. Wenn ich den Grund für eine Sache nicht kenne, darf ich mich nicht auf Spekulationen einlassen und anderen unbegründete Vorwürfe machen. Sollten sich meine Vermutungen als falsch herausstellen, stehe ich schuldig da. Unbegründet hätte ich jemandem anderen falsche Vorhaltungen gemacht und ihn ggf. zu entsprechenden falschen Reaktionen herausgefordert. So einfach kann eine Sache eskalieren. Ein ganz einfaches Beispiel: Jemand riecht stark nach Tabak. Sehr schnell bin ich mit meiner Einschätzung dabei, dass es ein Raucher ist, schaue ihn schief an und baue Vorurteile gegen ihn auf. Aber ich weiß doch nicht den Grund für diesen Geruch. Ich verurteile ihn und muss im Nachhinein feststellen, dass er einem anderen in Not geratenen geholfen hat, der ein starker Raucher war. Nun bin ich in der Rolle des Übertreters. Ich muss mich schämen für meine vorschnelle Verurteilung und Umkehr üben. Wann ist dir so etwas passiert und wie hast du dich da gefühlt?

Bildergebnis für voreilige schlüsse ziehen sprücheAnaïs Nin (1903 – 1977 französische Schriftstellerin)
(Bild: Quelle)

Montag, 9. April 2018

Durch diese Kriegslist nahmen wir die Stadt Manti ohne Blutvergießen in Besitz

Helaman schreibt in seinem Brief an den obersten nephitischen Hauptmann Moroni (Alma 43:16-17): „Und so begab es sich: Durch diese Kriegslist nahmen wir die Stadt Manti ohne Blutvergießen in Besitz.“ (Alma 58:28).
Durch diese Kriegslist nahmen wir die Stadt Manti ohne Blutvergießen in Besitz. Worin bestand diesmal die Kriegslist? Helaman zog mit seinem Heer vor die Stadt Manti und baute sein Lager auf. Die Lamaniten kundschafteten am Tag drauf deren Stärke aus. Als sie meinten, dass das Heer nicht groß genug war, bereiteten sie sich darauf vor gegen sie in die Schlacht zu ziehen. Helaman veranlasste, dass sich zwei Abteilungen links und rechts in der Wildnis verbargen. Er selber blieb mit seinem restlichen Heer im Lager. Als die Lamaniten aus der Stadt gegen sie ausrückten, begab er sich mit seinem Hauptlager in die Wildnis, und zwar so, dass die Lamaniten die zwei versteckten Abteilungen nicht erkennen konnten. Als sie an diesen zwei Abteilungen vorbei waren, schnitten diese die lamanitischen Kundschafter ab und überfielen die zurückgelassenen Wachen der Stadt und nahmen die Stadt in Besitz. Helaman täuschte aber vor, als wenn er Richtung Zarahemla wollte. Die Lamaniten ahnten nichts Gutes und zogen sich in die Wildnis zurück. Dies nutze Helaman aus, um nachts, als die Lamniten sich zur Ruhe legten, ihren Marsch zur Stadt Manti zu richten und so waren sie früher dort, als die Lamaniten. Durch diese List konnten sie Manti ohne Blutvergießen zurückerobern (Alma 58:13-27).
Ich lerne: Manchmal ist es angemessen eine List anwenden, um sich vor den Angriffen Satans zu schützen. Dabei darf es mir nicht darum gehen, einen redlichen Menschen hinters Licht zu führen (Sprüche 24:15). Hiob lässt uns wissen, dass er seine Sache Gott vorlegen würde, „der Großes und Unergründliches tut, Wunder, die niemand zählen kann.“ (Hiob 5:9), Weise würde er in ihrer List fangen (Hiob 5:13). So kann auch ich meine Sache Gott vorlegen und mich mit List vor einem Angriff Satans schützen. Mit der Hilfe des Herrn kann ich versuchen ihn mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen, ihn in seiner eignen List zu fangen. So wie er Jesus Christus verführen wollte und dieser ihn mit Aussagen der Schrift widerlegte. Als Satan ihn in seinem Hunger nach seinem Fasten in der Wüste mit seiner göttlichen Kraft fangen wollte, antwortete Jesus ihm: „... In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.“ (Matthäus 4:4). Wie hast du schon mal Satan mit seinen eigenen Mitteln versucht zu schlagen?

list(Bild: Hartl; Quelle)

Sonntag, 8. April 2018

Faßten wir Mut und waren entschieden und fest entschlossen, unsere Feinde zu besiegen

Nachdem Helaman mit seinen Leuten durch den Herrn, aufgrund ihres Betens, Frieden zugesprochen bekommen hatte (Alma 58:11), berichtet Helaman in seinem Brief an Moroni (Alma 58:41) weiter: „Und mit unserer kleinen Streitmacht, die wir empfangen hatten, faßten wir Mut und waren entschieden und fest entschlossen, unsere Feinde zu besiegen und unsere Ländereien und unsere Besitzungen und unsere Frauen und unsere Kinder und die Sache unserer Freiheit zu behaupten.“ (Alma 58:12).
Faßten wir Mut und waren entschieden und fest entschlossen, unsere Feinde zu besiegen. Entschieden hat etwas mit Entscheidung zu tun. Helaman und die Seinen hatten die feste Entscheidung getroffen, sich das Ziel gesetzt, mit der Hilfe des Herrn ihre Feinde zu besiegen, obwohl sie in Unterzahl waren und sie führten dieses Vorhaben mit Entschlossenheit aus, um ihre Freiheit behaupten zu können.
Entschlossenheit ist eine Fähigkeit, die ich erlernen kann. Ich muss mir Ziele setzen und bereit sein, an deren Erlangung hart zu arbeiten. Ich darf mich nicht durch Furcht davor, was alles danebengehen könnte, abbringen lassen. Schwierigkeiten und Fehlschläge muss ich als Entwicklungsmöglichkeit sehen. Um erfolgreich sein zu können, gehört auch hier wieder die richtige Motivation - der richtige innere Antrieb - dazu. Sie muss rechtschaffen sein. Sind böse Absichten mein Antrieb, werde ich maximal kurzfristigen irdischen Erfolg erzielen, Gott wird mich allerdings eines Tages `verwunden´ (Psalm 64:6-8). Sind meine Absichten allerdings gerecht, kann ich mich im Herren freuen - ich bin dann in ihm geborgen (Psalm 64:11). Festentschlossen verfolge ich seit Jahrzehnten das Ziel, Christus nachzufolgen. In vielen Bereichen ist es mir auch schon recht gut gelungen. Es gibt aber noch Unzähliges, wo meine eingeschlagene Richtung mehr oder weniger abweichend von dem Vorbild Jesu ist und ich mein Handeln korrigieren muss. Welches Ziel hast du das letzte Mal festentschlossen angestrebt?

Joseph in woods
Fest entschlossen geht Joseph Smith in den Wald, um den Herrn zu fragen, welcher Kirche er sich anschließen solle
(Joseph Smit Lebensgeschichte 1:11-14; Bild: Quelle)

Samstag, 7. April 2018

Indem er unserer Seele Frieden zusprach

Nachdem Helaman und seine Leute zum Herrn gebetet hatten (Alma 58:10), lässt er uns wissen: „Ja, und es begab sich: Der Herr, unser Gott, suchte uns auf mit Zusicherungen, er werde uns befreien, ja, indem er unserer Seele Frieden zusprach und uns großen Glauben gewährte und uns dazu brachte, daß wir die Hoffnung auf unsere Befreiung in ihn setzten.“ (Alma 58:11).
Indem er unserer Seele Frieden zusprach. Elder Dennis E. Simmons sprach darüber, dass es in unserem sterblichen Leben immer Bedrängnisse geben wird, seine Jünger aber trotzdem Frieden im Herrn finden würden: „Selbst wenn die ganze Welt um uns herum zusammenbricht, wird der verheißene Tröster den wahren Nachfolgern Christi seinen Frieden schenken. … Wir können – ungeachtet der Sorgen in der Welt – seinen Frieden mit uns haben. Sein Friede ist jener Friede, jene Gelassenheit, jener Trost, den uns der Beistand – nämlich der Heilige Geist – ins Herz und in den Sinn gibt, wenn wir danach trachten, ihm zu folgen und seine Gebote zu halten. ... Genau wie Helaman mitten im Kampf erlebt hat, dass der Herr ‚unserer Seele Frieden‘ zugesprochen hat (Alma 58:11) …, kann ebenso allen, die wahrhaftig suchen, dieser selbe Friede zugesprochen werden. Dieser Friede stammt aus den Zusicherungen der leisen, sanften Stimme.“ (Der Stern, Juli 1997, Seite 30.)
In einer so unsicheren Zeit in der wir heute leben ist es wunderbar, diesen Zuspruch des Friedens vom Herrn zu haben. Was ich tun muss? Wie Elder Simmons ausgeführt hat: Jesus Christus folgen und seine Gebote halten. Ich bin zutiefst dankbar für diesen Frieden, den ich in allen Furcht einflößenden Situationen schon habe verspüren dürfen - Überfälle, Terroranschläge, Kriegsgeschrei, falsche Beschuldigungen, Angriffe auf die Religionsfreiheit ... In welcher Situation hast du schon diesen Frieden des Herrn verspürt?

Freitag, 6. April 2018

Darum schütteten wir unsere Seele im Gebet vor Gott aus

Helaman war mit seinen Kriegern irritiert, dass er nach längerer Zeit nur recht wenig Verstärkung und Vorräte bekommen hatte (Alma 58:9) und teilt uns mit: „Darum schütteten wir unsere Seele im Gebet vor Gott aus, er möge uns stärken und uns aus den Händen unserer Feinde befreien, ja, und uns auch Kraft geben, unsere Städte und unsere Ländereien und unsere Besitzungen für den Unterhalt unseres Volkes zu behalten“. (Alma 58:10)
Darum schütteten wir unsere Seele im Gebet vor Gott aus. Helaman befand sich mit seinen Kriegern in einer bedrohlichen Situation und hatte sich erhofft, aus dem Landesinneren größere Hilfsanstrengungen durch sein Volk zu erhalten. Als dies nicht der Fall war, schütteten sie ihre Seele im Gebet vor ihrem himmlischen Vater aus. Sie suchten in einer ehrfürchtigen Verbindung zu Gott Trost und Stärkung. Ich gehe davon aus, dass sie es nicht in der Weise taten, den Willen des Herrn ändern zu wollen, sondern um die Segnungen zu erbitten, die der Herr schon für sie vorgesehen hatte.
Das Gebet als Mittel mit Gott zu kommunizieren gibt es seit Menschheitsbeginn. Im Zusammenhang mit der Geburt des Enosch, dem Sohn von Set, den Adam und Eva nach dem Brudermord bekamen, heißt es: „Damals fing man an, den Namen des HERRN anzurufen.“ (Genesis 4:26). Ja, Mose wurde offenbart, dass ein Engel dem Adam erschien und ihm gebot: „Darum sollst du alles, was du tust, im Namen des Sohnes tun, und du sollst umkehren und Gott im Namen des Sohnes anrufen immerdar.“ (Köstliche Perle Mose 5:8). Das Gebet ist die einzige Möglichkeit mit Gott in Verbindung zu treten. Wir dürfen mit all unseren Sorgen und Nöten zu ihm kommen. Wenn wir Antworten auf zu lösende Probleme benötigen, wenden wir uns im Gebet an ihn. Und wir tun es im Namen des Sohnes (Johannes 16:23-24), vergessen über all dem aber auch nicht Danke zu sagen für all die Segnungen, die er schon über uns ausgeschüttet hat. Wenn wir dies im rechten Geist tun, wird uns unseren Wünschen gemäß geschehen (Lehre und Bündnisse 46:30). Warum? Weil uns nicht in den Sinn kommen würde, etwas Unrechtes zu erbitten (3. Nephi 18:20). Welche Erfahrungen hast du schon mit dem Gebet gemacht?


(Bild: Quelle)

Donnerstag, 5. April 2018

Es könnten irgendwie die Strafgerichte Gottes über unser Land kommen

Bis Helaman nach längerer Zeit erst etwas Nachschub von zweitausend Mann und einige Vorräte bekam, konnte er nichts gegen die übermächtigen Lamaniten unternehmen. Er hätte gerne die Stadt Manti zurückerobert. Er und seine Leute waren frustriert (Alam 58:1-8). Helaman berichtet uns: „Und den Grund für diesen Umstand, der uns in Verlegenheit brachte, nämlich den Grund, warum sie uns nicht mehr Verstärkung sandten, kannten wir nicht; darum waren wir bekümmert und auch von der Furcht erfüllt, es könnten irgendwie die Strafgerichte Gottes über unser Land kommen, um uns zu Fall zu bringen und völlig zu vernichten.“ (Alma 58:9)
Es könnten irgendwie die Strafgerichte Gottes über unser Land kommen. Könnte es sein, dass Helaman vielleicht an die Begebenheit mit König Joasch und den Oberpriester Jojada dachte (2. Chronik 24)? Joasch ließ in ganz Israel durch den Oberpriester Jojada erfolgreich Geld sammeln, um das Haus des Herrn zu renovieren. Mit dem Überschuss konnte er sogar noch Geräte für den Tempel anfertigen lassen. Doch nach dem Tod Jojadas wandte sich das Volk von Gott ab und verehrte Kultpfähle und Götzenbilder. Propheten von Gott gesandt, riefen zur Umkehr auf, doch man hörte nicht auf deren Warnung. Secharja, der Sohn des Priesters Jojada trat vor das Volk und sprach: „Warum übertretet ihr die Gebote des HERRN? So könnt ihr kein Glück mehr haben. Weil ihr den HERRN verlassen habt, wird er euch verlassen.“ (2. Chronik 24:20). Das Volk aber steinigte ihn auf Befehl des Königs. Da kam ein Heer der Aramäer. „Mit nur wenig Kriegern war das Heer der Aramäer gekommen; aber der HERR gab ein sehr großes Heer in ihre Hand, weil die Israeliten den HERRN, den Gott ihrer Väter, verlassen hatten. So vollzogen die Aramäer an Joasch das Strafgericht.“ (2. Chronik 24:24).
Ich denke an die Wehe-Rufe gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer, wo Christus ihnen u. a. zuruft: „Ihr Nattern, ihr Schlangenbrut! Wie wollt ihr dem Strafgericht der Hölle entrinnen?“ (Matthäus 23:33) und frage mich, wie kann ich dem `Strafgericht´ entkommen? Eigentlich ganz einfach, wie ich im nächsten Vers lerne: „Darum siehe, ich sende Propheten, Weise und Schriftgelehrte zu euch; ...“ (Matthäus 23:34). Ich darf mich nicht gegen sie wenden. Ich darf sie nicht für mich töten - ihre Worte verwerfen. Wenn ich die warnenden Worte der heute vom Herrn gesandten lebenden Propheten beherzige und nach ihnen handle, werde ich dem `Strafgericht´ entkommen. Ich darf nicht den Herrn verlassen, dann wird er mich nicht verlassen! Welche Strafgerichte des Herrn kannst du heute in der Welt erkennen?

Lektion7 Feuer(Bild: Quelle)

Mittwoch, 4. April 2018

Daß die Seelen derjenigen, die getötet worden sind, in die Ruhe ihres Gottes eingegangen sind

Nachdem sich Helaman mit seinen Mannen darum gekümmert hatte, dass die gefallenen Krieger beider Seiten begraben wurden, hatte er Zeit, Gid, der beauftragt war, die gefangenen Lamaniten nach Zarahemla zu geleiten, nach dem Grund zu fragen, warum sie unverrichteter Dinge wieder zurückgekommen waren. Er berichtete ihm, was geschehen war (Alma 57:28-35). „Nun begab es sich: Als ich, Helaman, diese Worte Gids gehört hatte, war ich von überaus großer Freude erfüllt wegen der Güte Gottes, der uns bewahrte, damit wir nicht alle zugrunde gingen; ja, und ich vertraue darauf, daß die Seelen derjenigen, die getötet worden sind, in die Ruhe ihres Gottes eingegangen sind.“ (Alma 57:36).
Daß die Seelen derjenigen, die getötet worden sind, in die Ruhe ihres Gottes eingegangen sind. Was bedeutet es, `in die Ruhe Gottes´ einzugehen? In neuzeitlicher Offenbarung wird uns gesagt, dass die Ruhe des Herrn „... die Fülle seiner Herrlichkeit.“ ist (Lehre und Bündnisse 84:24). Aus dem Brief an die Judenchristen lernen wir, dass es auch bedeutet, von seinen Werken auszuruhen, so wie der Herr nach seinen Werken am siebenten Tag ruhte: „wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch selbst von seinen Werken aus, wie Gott von den seinigen.“ (Hebräer 4:10). Und wer wird in diese Ruhe eingehen können? Um die 97 v. Chr. werden die Judenchristen in einem Brief aufgefordert, ernsthaft besorgt zu sein, „... dass keiner von euch zurückbleibt, solange die Verheißung, in seine Ruhe zu kommen, noch gilt.“ (Hebräer 4:1). Aufgefordert wurden diejenigen, die gläubig geworden waren: „Denn wir, die wir gläubig geworden sind, kommen in seine Ruhe, ...“ (Hebräer 4:3). Und in der Offenbarung des Johannes wird uns erklärt, dass diejenigen, „... die im Herrn sterben, von jetzt an; ja, spricht der Geist, sie sollen ausruhen von ihren Mühen; denn ihre Taten folgen ihnen nach.“ (Offenbarung 14:13; siehe auch Lehre und Bündnisse 59:2).
„... solange die Verheißung, in seine Ruhe zu kommen, noch gilt.“ will auch ich mich nach Kräften bemühen so zu leben, dass ich in diese Ruhe eingehen darf. Hierzu muss ich meine `Kleider im Blut Christi waschen, was so viel bedeutet wie Umkehr zu üben, mich taufen zu lassen, die Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen und bis ans Lebensende Glaubenstreue zu beweisen (3. Nephi 27:19). Der Ort dieser Ruhe, in den man eingehen kann, wird Paradies genannt (Alma 40:12). Wie verstehst du diesen Zustand der Ruhe und was unternimmst du, um ihn zu erreichen?

ruhe(Bild: Quelle)

Dienstag, 3. April 2018

Daß alle, die nicht zweifeln, durch seine wunderbare Macht bewahrt werden

Heleman hatte einen Trupp mit Gefangenen nach Zarahemla losgeschickt, die aber kurz drauf wieder ohne diese zurückkehrten, doch genau richtig, um ihm bei der Verteidigung gegen die angreifenden Lamaniten zu helfen (Alma 57:16-23). Helamans Krieger hatten große Verluste erlitten, doch die zweitausendundsechzig jungen Krieger hatten wieder standhaft durchgehalten und nach einer Bestandsaufnahme stellte Helaman fest, dass von ihnen wiederum keiner ums Leben kam, von seinen anderen Kämpfern jedoch tausend getötet worden waren (Alma 57:24-26): „Und nun war ihre Bewahrung für unser ganzes Heer verwunderlich, ja, daß sie verschont geblieben waren, während es von unseren Brüdern tausend gab, die getötet worden waren. Und wir schreiben das mit Recht der wundertätigen Macht Gottes zu, wegen ihres überaus festen Glaubens an das, was zu glauben sie gelehrt worden waren—daß es einen gerechten Gott gibt und daß alle, die nicht zweifeln, durch seine wunderbare Macht bewahrt werden.“ (Alma 57:26).
Daß alle, die nicht zweifeln, durch seine wunderbare Macht bewahrt werden. Helaman und seine Leute waren verwundert, dass die zweitausendundsechzig jungen Ammoniten, bis auf zweihundert verwundete, allesamt am Leben geblieben waren. Ihre Schlussfolgerung: Es lag an deren überaus festem Glauben „... an das, was zu glauben sie gelehrt worden waren ...“. Ihr überaus fester Glaube bewirkte, dass der Herr mit seiner „... wundertätigen Macht ...“ Hilfe leistete.
Macht zu haben, bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Herr die Fähigkeit hat, etwas in seinem Sinn zu bewirken oder zu beeinflussen, und zwar ohne jegliche äußere Einschränkung. Der Glaube, den Menschen in ihn setzen, veranlasst Gott offensichtlich dazu, diese zum Nutzen des Glaubenden einzusetzen. Nun wissen wir allerdings nicht immer, was in der weisen Voraussicht des Herrn `zu unserem Nutzen ist´. Das kann aus irdischer Sicht etwas Schlimmes sein, doch in Bezug auf unser ewiges Leben von unschätzbar großem Wert. So liegt es wieder an uns, alles glaubensvoll hinzunehmen, was der Herr uns zuteilwerden lässt; „die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereitet ist, dass sie offenbar werde zu der letzten Zeit.“ (1. Petrus 1:5). Ich muss mich also darin üben, was Gott auch immer in seiner Macht für mich tut, ohne Zweifel als Segen zu sehen, auch wenn es sich momentan für mich ungerecht anfühlt. Ich stehe am Fuße des Berges, der Herr auf der Spitze. Meine Sichtweite ist total eingeschränkt, er überblickt das Ganze. Wie sieht dein Vertrauen in die Macht Gottes aus?


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Montag, 2. April 2018

Sie gehorchten jedem Befehlswort und waren darauf bedacht, es mit Genauigkeit auszuführen

Weil die Lamaniten ihre Hoffnung auf Unterstützung aufgegeben hatten, übergaben sie die Stadt Kumeni den Nephiten (Alma 57:12). Die Nephiten hatten aber Probleme mit ihren Gefangenen und so sandten sie sie mit einem Trupp Richtung Zarahemla (Alma 57:15-16). Zwischenzeitlich griffen aber die Laminten an und die Nephiten hatten insofern Glück, dass der mit den Gefangenen betraute Trupp, allerdings ohne diese, zurückkam und ihnen Unterstützung gab (Alma 57:17-18), während die zweitausendundsechzig jungen Ammoniten mit dem Mut der Verzweiflung widerstanden (Alma 57:19). „Und als der übrige Teil unseres Heeres nahe daran war, vor den Lamaniten zu weichen, siehe, da waren diese zweitausendundsechzig standhaft und unverzagt. 21  Ja, und sie gehorchten jedem Befehlswort und waren darauf bedacht, es mit Genauigkeit auszuführen; ja, und selbst gemäß ihrem Glauben geschah es ihnen; und ich dachte an die Worte, die, wie sie mir sagten, ihre Mütter sie gelehrt hatten. “ (Alma 57:20-21).
Sie gehorchten jedem Befehlswort und waren darauf bedacht, es mit Genauigkeit auszuführen. Wie hilfreich, wenn es da in der Gemeinschaft immer wieder Teile gibt, die vor der Gefahr nicht zurückweichen, sondern in ihrem Glauben standhaft bleiben, und unter den entmutigten Mut verbreiten, in dem sie Gebote mit Genauigkeit befolgen - mit großer Exaktheit, keine Abweichungen zulassend.
Wie ich daraus lerne, gehört in bestimmten Situationen die Genauigkeit der Ausübung des Wortes Gottes dazu und ein Nichtzweifeln an der Zusage, dass Gott dann helfen wird (Alma 56:47). Will ich die ganzen Segnungen erhalten, die auf das Befolgen von Geboten verheißen wurden, muss ich auch die Gebote mit `Genauigkeit´ halten und nicht nur Teile davon, die mir eher passen. Ich denke da an das Beispiel von Noach, als ihm der Herr Anweisungen im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf die Sintflut gab und er alles genauso tat, wie es ihm Gott geboten hatte (Genesis 6:22). Der Herr forderte Noach u. a. auf, sich von allem Essbaren einen Vorrat anzulegen. Auch uns wird immer wieder geraten, einen Vorrat anzulegen. Halte ich mich genau an die Anweisung, habe ich etwas zum Überleben, wenn Unvorhergesehenes passiert. Nun kann ich anfangen zu argumentieren: aber wenn der Keller überflutet wird; aber wenn mir alles geklaut wird ... Warum lege ich mir dennoch Vorrat an? Weil der Herr Hilfe zugesagt hat, wenn ich Gehorsam bin. Und daran glaube ich, wie die Zweitausendundsechzig Glauben übten. Es gibt unzählige andere Aspekte bezüglich der `Genauigkeit der Ausübung des Wortes Gottes´: Gesetz des Zehnten, Gesetz der Weihung ... Welche Gedanken bewegen dich in Bezug darauf?

Bildergebnis für wasserwaage(Bild: Quelle)

Sonntag, 1. April 2018

Umstellten wir bei Nacht die Stadt Kumeni

Ammoron, der lamanitische König, war nicht bereit, einen Gefangenenaustausch vorzunehmen und Helaman bereitete sich vor, gegen Antiparach zu ziehen. Doch das Volk dort floh aus der Stadt und Helaman konnte sie ohne Kampf einnehmen (Alma 57:3-4). Im neuen Jahr bekam Helaman weitere Verstärkung und Vorrat und hatte vor, die Stadt Kumeni anzugreifen (Alma 57:6-7). „Und nun siehe, ich will dir zeigen, daß wir unseren Wunsch bald durchsetzten; ja, mit unserer starken Streitmacht, oder mit einem Teil unserer starken Streitmacht, umstellten wir bei Nacht die Stadt Kumeni, kurz bevor sie Nachschub an Vorräten empfangen sollten. “ (Alma 57:8).
Umstellten wir bei Nacht die Stadt Kumeni. Im Schutz der Dunkelheit kann man vieles machen, was vom Feind nicht so leicht bemerkt wird. So rechnete Helaman auch damit, dass die Lamaniten versuchen würden, ihre Vorräte nachts in die Stadt Kumeni zu bringen. Sie mussten allerdings viele Nächte warten. Als sie dann aber kamen, waren sie breit, den Lamaniten diese abzunehmen (Alma 57:9-10). So waren die Lamaniten in Kumeni von ihrem dringend benötigten Nachschub abgeschnitten.
Wie kann ich dies auf mein Leben anwenden? Ich muss damit rechnen, dass Satan mich versucht im Schutz der Dunkelheit - im übertragenen Sinn, Wissenslücken in der Evangeliumskenntnis - zu überlisten. Also darf ich nicht müde werden, jederzeit Kraft aus dem Evangelium zu schöpfen. So wie die Soldaten Helamans viele Nächte rings um die Stadt lagerten, auf dem Schwert schliefen und wachsam waren (Alma 57:9), muss auch ich unermüdlich auf dem Schwert - dem Wort Gottes - schlafen und vorbereitet sein, das `Einlagern der für mich schädlichen Vorräte Satans´ bei mir abzuwehren. Welche Schutzmaßnahmen wendest du an?