Mittwoch, 28. Februar 2018

Sie weigerten sich, die Waffen aufzunehmen

Amalikkja startete einen erneuten Versuch, die Nephiten zu bezwingen, und zwar in einer für die Nephiten äußerst ungünstigen Situation, nämlich der Rebellion der Königsleute (Alma 51:9-12). „Und es begab sich: Als die Männer, die man die Königsleute nannte, vernahmen, daß die Lamaniten zum Kampf gegen sie herabzogen, waren sie im Herzen froh; und sie weigerten sich, die Waffen aufzunehmen, denn sie waren auf den obersten Richter und auch auf das Volk der Freiheit so wütend, daß sie keine Waffen aufnehmen wollten, um ihr Land zu verteidigen.“ (Alma 51:13).
Sie weigerten sich, die Waffen aufzunehmen. Den Königsleuten passte der Angriff der Lamaniten gerade sehr gut. Sie hatten die Hoffnung, dass sie auf diese Weise doch noch ihr Ziel, die `Freiheitsleute´ in die Knie zu zwingen, und die Monarchie wieder einzuführen, erreichen könnten (Alma 51:5). So verweigerten sie aus politischen Gründen, die Waffen zur Verteidigung der Freiheit aufzunehmen.
`Kriegsdienstverweigerung´, die Entscheidung einer Person, nicht an Kriegshandlungen teilzunehmen, war in früheren Jahren in unserem Land, in dem es damals noch die Wehrpflicht gab (1956 bis 2011 die gesetzliche Pflicht männlicher deutscher Staatsbürger zur Ableistung von Wehrdienst in der Bundeswehr), ein vielfach heiß diskutiertes Thema. Viele Wehrpflichtige verweigerten den Wehrdienst aus religiösen Gründen. Die Kirche vertritt die Meinung, dass wir dem geltenden Recht unseres Landes unterstehen. Die Heiligen Schriften sind voll von Überlieferungen über Streit und Kampf. Angriffskriege werden dort entschieden verurteilt, Familie und Freiheit zu verteidigen allerdings untermauert (Alma 43:45-47). Im Jahre 1835 hat Joseph Smith eine Glaubenserklärung veröffentlicht, in der er zum Ausdruck bringt, „daß Regierungen von Gott zum Nutzen des Menschen eingerichtet worden sind und daß er die Menschen für ihr Verhalten in bezug auf sie zur Rechenschaft zieht, sei es im Geben von Gesetzen oder in deren Anwendung zum Wohl und zur Sicherheit der Gesellschaft.“ (Lehre und Bündnisse 134:1; lies auch gerne den ganzen Abschnitt). Ich bin dankbar, dass ich bis heute nicht in die Situation gekommen bin, mich entscheiden zu müssen, die Waffen zur Verteidigung zu ergreifen oder dies zu verweigern. Ich bedaure all diejenigen, die unter kriegerischen Auseinandersetzungen zu leiden haben, und wünsche aus tiefstem Herzen auch für sie friedliche Zeiten.

Dienstag, 27. Februar 2018

Sie erhielten Beistand von denjenigen, die nach Macht und Gewalt über das Volk strebten

Mormon erklärt uns in seiner Zusammenfassung: „Nun waren diejenigen, die das Königtum begünstigten, solche von hoher Abkunft, und sie wollten König sein; und sie erhielten Beistand von denjenigen, die nach Macht und Gewalt über das Volk strebten.“ (Alma 51:8).
Sie erhielten Beistand von denjenigen, die nach Macht und Gewalt über das Volk strebten. Wieder waren es die von `hoher Herkunft´, die danach strebten, die untere Schicht per Monarchie zu beherrschen. Das kommt mir doch aus der Geschichte der Nephiten bekannt vor. Die angeseheneren Zoramiten (Jakob 1:13), Nachkommen des Dieners Labans, die sich den Nephiten angeschlossen hatten (2. Nephi 1:30-32), waren es doch, die um die 74 v. Chr. nicht auf die Aufforderung Alma des Jüngeren, Umkehr zu üben, hören wollten, und die Gläubigen aus dem Land ausstießen (Alma 35:3-6) und später auch nicht in ihren Synagogen, die sie mit ihren eigenen Händen erbaut hatten, anbeten ließen und als Abschaum betrachteten (Alma 32:2-3).
Wer mag es nicht, sich anderen überlegen zu fühlen und Herrschaft über sie auszuüben? Wie heißt es doch in neuzeitlicher Offenbarung: „Traurige Erfahrung hat uns gelehrt: Fast jedermann neigt von Natur aus dazu, sogleich mit dem Ausüben ungerechter Herrschaft anzufangen, sobald er meint, ein wenig Vollmacht erhalten zu haben.“ (Lehre und Bündnisse 121:39). Ich muss meinen `natürlichen Menschen´ ablegen, damit ich kein Feind Gottes bin (Mosia 3:19) und die Macht nutzen, die der Herr mir verliehen hat, für mich selbst zu handeln, und zwar, um Gutes zu tun (Lehre und Bündnisse 58:27-28). Wenn ich nicht gerne beherrscht sein möchte, muss ich mich auch davor hüten, andere zu beherrschen (Matthäus 7:12). Welche Erfahrungen hast du schon mit Herrschsucht gemacht?
Datei: Braunschweig Braunschweig Gewandhausgiebel Detail links.jpg
QVOD TIBI HOC ALTERI – „Was [du] dir [wünschst], das [tu] dem Andern“. Inschrift am Braunschweiger Gewandhaus / Urheber/Author: User:Brunswyk
(Bild: Quelle)

Montag, 26. Februar 2018

Ein Streit in bezug auf den obersten Richter Pahoran

Für kurze Zeit war wieder Frieden eingekehrt, „doch hielten sie einen vollständigen Frieden im Land nicht lange aufrecht, denn unter dem Volk fing ein Streit in bezug auf den obersten Richter Pahoran an; denn siehe, da war ein Teil des Volkes, der wünschte, einige bestimmte Punkte des Gesetzes sollten geändert werden. 3  Aber siehe, Pahoran wollte das Gesetz weder ändern noch zulassen, daß es geändert würde; darum hörte er nicht auf die, die zu ihrer Bittschrift in bezug auf die Änderung des Gesetzes ihre Stimme abgegeben hatten.“ (Alma 51:2-3).
Ein Streit in bezug auf den obersten Richter Pahoran. Nun entstand unter den Nephiten wieder ein `hitziger Streit´ um die Art der politischen Führung. Einige wollten unbedingt eine Gesetzesänderung herbeiführen in der Form, dass die Richterherrschaft, eine freie Regierung, abgeschafft und wieder die Monarchie eingeführt würde. Pahoran, der oberste -Richter, stimmte dieser Bittschrift aber nicht zu. So spaltete sich das Volk wieder, und zwar in die sogenannten `Königsleute´ und die `Freiheitsleute´. Eine Volksabstimmung erbrachte eine Mehrheit dafür, dass die freie Regierung durch gewählte Richter beibehalten werden sollte. Die Königsleute wurden als Minderheit zum Schweigen gebracht (Alma 51:4-7).
Auch wir in Deutschland haben dieses Instrument der direkten Demokratie: den `Volksentscheid´. Stimmberechtigte Bürger können in einer Sachabstimmung über eine politische Angelegenheit unmittelbar entscheiden, ob eine Vorlage (z. B. eines Gesetzes) angenommen, oder abgelehnt werden soll. Die Möglichkeit der freien und geheimen Wahlen der Politiker, und der Volksentscheid in Zusammenhang mit der Gewaltenteilung, bilden laut Grundgesetz Artikel 20, die wesentliche Grundlage zur Ausübung der souveränen Staatsgewalt durch das Volk. „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“, gesteht Satz 4 des Artikels 20 des GG zu. Jeder Wahlberechtigte trägt also Verantwortung, zum Frieden unter dem Volk beizutragen, wie es die `Freiheitsleute´ auch schon um 65 v. Chr. handhabten. Eine wohl allen in Erinnerung gebliebene Volksabstimmung, war die in Baden-Württemberg, am 27. November 2011, unter dem Namen `Stuttgart 21´ durchgeführte. Sie hatte die Rücknahme der Landesbeteiligung an der Projektfinanzierung zum Bau des Hauptbahnhofes als Forderung. Eine Mehrheit von 58,9 Prozent entschied sich allerdings dagegen. So wie du jetzt überlegst, so haben viele Baden-Württemberger damals auch überlegt, wofür oder wogegen stimmen sie mit einem Ja oder Nein, da die Fragestellung viele verwirrte. Wie hältst du es mit der Beteiligung an der Demokratie?


(Bild: Quelle)

Sonntag, 25. Februar 2018

Er wurde als oberster Richter und Regierender über das Volk bestimmt, mit einem Eid und einer heiligen Verordnung

Nephihach, der oberste Richter der Nephiten hatte sein Amt „mit vollkommener Untadeligkeit vor Gott“ ausgeführt und starb (Alma 50:37) und „Siehe, es begab sich: Der Sohn Nephihachs wurde bestimmt, an seines Vaters Statt den Richterstuhl einzunehmen; ja, er wurde als oberster Richter und Regierender über das Volk bestimmt, mit einem Eid und einer heiligen Verordnung, rechtschaffen zu richten und den Frieden und die Freiheit des Volkes zu hüten und ihnen ihre heiligen Rechte zu gewähren, den Herrn, ihren Gott, anzubeten, ja, der Sache Gottes alle seine Tage lang Beistand zu leisten und sie zu erhalten und die Schlechten gemäß ihrem Verbrechen vor Gericht zu bringen.“ (Alma 50:39). Der Name des Nachfolgers war Pahoran (Alma 50:40).
Er wurde als oberster Richter und Regierender über das Volk bestimmt, mit einem Eid und einer heiligen Verordnung. Das Staatsoberhaupt musste beeiden, dass es rechtschaffen richten, nach Frieden und Freiheit des Volkes trachten, und ihm Glaubensfreiheit gewähren würde.
Auch unsere Staatsoberhäupter haben vor Amtsübernahme einen Eid zu leisten. Die Vereidigung wird vor den versammelten Mitgliedern des Bundestages (und beim Bundespräsidenten zusätzlich vor den Mitgliedern des Bundesrates) abgehalten. Die Eidesformel des deutschen Bundespräsidenten, Bundeskanzlers und der Bundesminister hat nach GG Artikel 56 (und GG Art. 64) Grundgesetz folgenden Wortlaut: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. (So wahr mir Gott helfe.)“ Sollte ein Regierungschef diesen Anforderungen nicht entsprechen, besteht die Möglichkeit der Abwahl mittels eines Misstrauensvotums durch die Volksvertretung (GG Artikel 67). Gegen einzelne Minister hat der Bundestag nur die Möglichkeit des schlichten Misstrauensvotums, wobei über die Entlassung des Ministers der Bundeskanzler entscheidet. Der einzelne Bürger nimmt darauf Einfluss, indem er sich an seinen Bundestagsabgeordneten wendet. Also bin auch ich wieder aufgefordert, wachsam die Arbeit der Regierung zu verfolgen.

(Bild: Quelle)

Samstag, 24. Februar 2018

So starrsinnig war das Volk des Morianton ... daß zwischen ihnen ein Kampf begann

Moroni wollte nun eine Allianz des Volkes Morianton mit einem Teil seines Volkes verhindern, weil das unweigerlich negative Auswirkungen auf den Frieden und ihre Freiheit gehabt hätte (Alma 50:32-34). „Und es begab sich: Das Heer, das von Moroni ausgesandt war und von einem Mann geführt wurde, dessen Name Teankum war, traf auf das Volk Morianton; und so starrsinnig war das Volk des Morianton (denn sie waren von seiner Schlechtigkeit und von seinen schmeichlerischen Worten angefeuert), daß zwischen ihnen ein Kampf begann, in dem Teankum Morianton tötete und sein Heer besiegte und sie gefangennahm und in das Lager Moronis zurückkehrte. Und so endete das vierundzwanzigste Jahr der Regierung der Richter über das Volk Nephi.“ (Alma 50:35).
So starrsinnig war das Volk des Morianton ... daß zwischen ihnen ein Kampf begann. Wieder sehen wir, was ein schlechter Anführer in einem Volk veranlassen kann. Morianton, der Mann mit einem `heftigen Gemüt´ (Alma 50:30) brachte seine Landsleute dazu, einen ungerechtfertigten Kampf mit den Nephiten zu beginnen, um Land und Macht zu erlangen. Sein Streben endete im Kampf mit Teankum mit seinem Tod. Die Starrsinnigkeit seiner Anhänger endete mit der Gefangennahme. Das Volk Morianton gelobte Frieden zu halten und vereinigte sich mit dem Volk Lehi (Alma 50:36).
Ich lerne daraus, dass eine von Unnachgiebigkeit, Eigensinn, Engstirnigkeit oder geistiger Unbeweglichkeit geprägte Geisteshaltung nicht unbedingt hilfreich ist und stets zu Streitigkeit und Schlimmerem führt. In seiner prophetischen Gerichtsrede gegen die Juden, erinnert Paulus die Mitglieder der Gemeinde in Rom daran, dass Gottes Güte sie zur Umkehr treibt, und sagt dann weiter: „Weil du aber starrsinnig bist und dein Herz nicht umkehrt, sammelst du Zorn gegen dich für den Tag des Zornes, den Tag der Offenbarung von Gottes gerechtem Gericht.“ (Römer 2:5). Ich will nicht starrsinnig sein und Gottes Güte beiseiteschieben, die mich doch zur Umkehr anleitet. Es liegt mir fern, den Zorn Gottes gegen mich zu sammeln. Gerne bemühe ich mich stattdessen das Gute zu tun, auf dass mir und den Meinen Gottes Friede zuteilwird (Römer 2:9-11). Wie ergeht es dir mit Starrsinn?


(Bild: Quelle)

Freitag, 23. Februar 2018

Morianton war ein Mann von heftigem Gemüt

Nachdem Morianton erkannt hatte, dass das Volk des Landes Lehi bei Moroni um Beistand ersucht hatte, wollte er das Land nordwärts von Lehi in Besitz nehmen (Alma 50:28-29). „Und siehe, sie hätten diesen Plan ausgeführt (und dies wäre die Ursache für Wehklagen gewesen), aber siehe, Morianton war ein Mann von heftigem Gemüt, darum war er auf eine seiner Mägde zornig, und er fiel über sie her und schlug sie sehr. 31  Und es begab sich: Sie floh und kam in das Lager Moronis hinüber und erzählte Moroni alles von dieser Sache und auch von deren Absicht, in das Land nordwärts zu fliehen.“ (Alma 50:30-31).
Morianton war ein Mann von heftigem Gemüt. Aufgrund der unberechtigten Landforderungen des Volkes Morianton, floh das Volk im Land Lehi zum Lager Moronis. Aufgrund der Angst vor Repressalien seitens Moronis Truppen, wollte Morianton mit seinem Volk das Land nordwärts in Besitz nehmen. Vorher wurde er aber noch aufgrund seines `heftigen Gemüts´ zornig auf eine seiner Mägde, und misshandelte sie. Daraufhin floh auch diese zu Moroni und legte dort die Pläne Moriantons offen.
Martin Luthers Frau soll ihrem Mann ein `heftiges Gemüt´ bescheinigt haben und Johannes Mathesius (1504-1565) sagt über Martin Luther: "Ernstlich war er auch bisweilen in seinen Predigten und ließ sich mit heftigem Gemüt hören, wenn man ihn erzürnet. Wem ein Ding ernst ist, der kann nicht allweg scherzen, oder gar zu laulicht sein oder zu leise gehen.“ (siehe hier; laulicht könnte in diesem Kontext so viel bedeuten wie: mild). Das ist auch noch so eine Sache, an der ich an mir zu arbeiten habe. Bisweilen habe ich auch ein `heftiges Gemüt`, wenn ich mich gereizt fühle. Mir fällt es dann manchmal schwer, nicht laut zu werden. Lange Zeit habe ich gedacht, dass ich das überwunden hätte. Aber hier und da ertappe ich mich dabei, wie ich auf persönliche Angriffe gereizt reagiere. Wenn es dann mal passiert, dass ich etwas heftiger reagiere, selbstverständlich ohne Misshandlungen, tut es mir auch sogleich  sehr leid und ich entschuldige mich. Ich arbeite dran, `laulicht´ - milde - zu reagieren. Ich mache mir klar, dass ich mit einem lauten Organ den Heiligen Geist übertöne und seine Einflüsterungen nicht mehr empfinden kann (Helaman 5:30). Welche Erfahrungen hast du schon mit einem `heftigen Gemüt´ gemacht?

Martin Luther(Bild: Quelle)

Donnerstag, 22. Februar 2018

Hätte es nicht unter ihnen einen Streit gegeben

Nach wenigen Jahren des Friedens zwischen Lamaniten und Nephiten und einer sehr glücklichen Zeit (Alma 50:23-24), fasst Mormon zusammen: „Und es begab sich: Zu Beginn des vierundzwanzigsten Jahres der Regierung der Richter wäre auch Frieden unter dem Volk Nephi gewesen, hätte es nicht unter ihnen einen Streit gegeben in bezug auf das Land Lehi und das Land Morianton, das an die Grenzen von Lehi anschloß; beide aber lagen im Grenzgebiet an der Meeresküste.“ (Alma 50:25).
Hätte es nicht unter ihnen einen Streit gegeben. Nachdem Hauptmann Moroni mit seinen Truppen die Lamaniten um die 70 v. Chr. aus ihren Städten vertrieben hatten, bauten sie, zur besseren Befestigung und Verteidigung ihres Landes, viele neue Städte: Moroni, Nephihach und eine besondere Stadt Namens Lehi (Alma 50:13-15; die `besondere Stadt´ Lehi, vielleicht eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Morianton). Sie lagen im Osten an der Grenze zum Meeresufer. Das Volk Nephi gedieh und wurde sehr reich und groß an Zahl (Alma 50:18). Trotz, oder gerade wegen dieses gesegneten Zustandes, entwickelten sich hitzige Grenzstreitigkeiten zwischen einer Gruppe, die im Land Morianton lebte und den benachbarten Lehiten (Alma 50:26). Die Moriantoniten, aufgewiegelt durch einen gewissen Morianton, einem Mann mit einem `heftigen Gemüt´ (Alma 50:28,30), wollten ihre unberechtigten Ansprüche am Land Lehi mit Waffengewalt durchsetzen. Zur geografischen Orientierung der Lage der Städte zueinander siehe Karte unten.
Wieder lernen wir, wie ein Einzelner, mit besonders schlechten Charaktereigenschaften, hitzige Debatten auslösen und zu einem Krieg ausarten lassen kann. Ich lerne, dass ich Menschenkenntnis - die auf Erfahrung basierende Fähigkeit, Menschen richtig einzuschätzen - entwickeln muss, um mich nicht mit solche Leute, die mit schmeichlerischen Worten versuchen ihre nichtigen Ziele zu erreichen, einzulassen, geschweige denn in wichtige Gremien zu wählen. Ich vergleiche die Charaktereigenschaften, die Körpersprache (Mimik und Gestik) und die Wortwahl meines Gegenübers mit denen von Jesus Christus. Hierbei muss ich darauf achten, unbewusst ablaufende `Wahrnehmungsfehler´ zu vermeiden. Dazu ist es erforderlich, sich zunächst selber einzuschätzen. Welches sind meine Stärken, welches meine Schwächen, wie ist meine Außenwirkung. Wie entwickelst du Menschenkenntnis?


(Bild: Quelle)

Mittwoch, 21. Februar 2018

Sie sollen gesegnet sein; insofern sie meine Gebote halten

Mormon erinnert an die Verheißung, die der Herr Lehi vor etwa 500 Jahren gegeben hatte (2. Nephi 1:9-12): „Gesegnet bist du und deine Kinder; und sie sollen gesegnet sein; insofern sie meine Gebote halten, wird es ihnen wohl ergehen im Land. Aber denke daran, insofern sie meine Gebote nicht halten, werden sie von der Gegenwart des Herrn abgeschnitten werden.“ (Alma 50:20).
Sie sollen gesegnet sein; insofern sie meine Gebote halten. Mormon zeigt in den nächsten Versen auf, wie sich die Verheißungen des Herrn auch tatsächlich erfüllen. Durch Abkehr vom Herrn haben sie Krieg und Vernichtung über sich gebracht. Diejenigen, die dem Herrn treu waren, wurden aber befreit. In den Tagen Moronis gab es unter den Nephiten sogar die glücklichsten Tage (Alma 50:21-23).
Ich denke dabei an die `Generalkonferenz´, die Mosia um 124 v. Chr. einberief, in der sein Vater, König Benjamin, eine große Rede hielt, in der er u. a. an alle alten und jungen Menschen und an alle Kinder gewandt, zum Ausdruck brachte, dass sie den „... gesegneten und glücklichen Zustand derjenigen betrachten ...“ sollten, die die Gebote Gottes halten und darin bis ans Ende aushalten. Sie würden in den Himmel aufgenommen werden, in einen „... Zustand nie endenden Glücks ...“ (Mosia 2:41). `Nie endendes Glück´, das ist doch ein Ziel, für das sich jegliche Anstrengung lohnt. Das Streben nach irdischem Reichtum führt nur zu vergänglichem, endlichem, Glück. Ich bemühe mich hauptsächlich darum, die Gebote Gottes mehr und mehr kennenzulernen und in meinem Leben immer besser zu erfüllen, indem ich eifrig in den Schriften forsche und mit meinen Bemühungen sie anzuwenden, `nie aufgebe´. Was denkst du über den Zustand nie endenden Glücks?

Aufgeben kannst du bei der Post(Bild: Quelle)

Dienstag, 20. Februar 2018

Moroni hörte mit den Kriegsvorbereitungen nicht auf

Obwohl sie die Lamaniten zurückgedrängt, besiegt und Frieden hergestellt hatten, „... begab es sich: Moroni hörte mit den Kriegsvorbereitungen nicht auf, nämlich um sein Volk gegen die Lamaniten zu verteidigen; denn er veranlaßte, daß seine Heere begannen, zu Beginn des zwanzigsten Jahres der Regierung der Richter, daß sie damit begannen, rings um alle Städte im ganzen Land, das die Nephiten im Besitz hatten, Erdhaufen aufzuwerfen.“ (Alma 50:1).
Moroni hörte mit den Kriegsvorbereitungen nicht auf. Hauptmann Moroni hatte mit seinen nephitischen Soldaten die Lamaniten besiegt, in ihre eigenen Ländereien wieder zurückgetrieben und somit beständigen Frieden wiederhergestellt (Alma 49:30). Dabei beließ er es allerdings nicht. Weil er davon ausgehen musste, dass der Feind es wieder versuchen würde, strengte er sich weiterhin an, Schwachstellen zu identifizieren und zu Festungen, die für den Feind unüberwindbar sind, auszubauen. Auf die aufgeworfenen Wälle ließ er noch Befestigungsanlagen aus Holz und Beobachtungstürme errichten (Alma 50:2-6).
Hieraus lerne ich, dass ich, auch wenn ich meine, dass ich Satans Attacken abschmettern kann, ich nicht aufhören darf, nach weiteren Schwachstellen (Ether 12:27) in meinem Charakter zu suchen, um diese dann mithilfe des Herrn in Stärken umzuwandeln (Ether 12:37). Ich werde also in einer IST-Analyse Schwächen aufdecken, sie dem Soll-Zustand - Vorgaben des Evangeliums - gegenüberstellen und dann an meiner Entwicklung gebeterfüllt mit der Hilfe des Herrn arbeiten (Jakob 4:6-7). Wie bearbeitest du erkannte Schwachstellen?
Symantec Schwachstellenanalyse
(Bild: Quelle)

Montag, 19. Februar 2018

So hatten die Nephiten alle Gewalt über ihre Feinde

Hauptmann Moroni hatte jede Stadt im ganzen Land stark befestigt, womit die Lamaniten nicht gerechnet hatten, auch den schwächsten Teil, und er hatte auch noch Lehi, den die Lamaniten aus einem früheren Kampf fürchteten, als Befehlshaber dieser Stadt ernannt. Nachdem die obersten Hauptleute der Lamaniten geschworen hatten die Stadt auf jeden Fall anzugreifen, mussten sie es tun. Die Nephiten waren, wie wir sehen, äußerst gut vorbereitet (Alma 49:13-22). „So hatten die Nephiten alle Gewalt über ihre Feinde; und so versuchten die Lamaniten, die Nephiten zu vernichten, bis ihre obersten Hauptleute alle getötet waren; ja, und mehr als eintausend Lamaniten wurden getötet; während auf der anderen Seite nicht eine einzige Seele der Nephiten getötet worden war.“ (Alma 49:23).
So hatten die Nephiten alle Gewalt über ihre Feinde. Nachdem Hauptmann Moroni sich entsprechend seiner Weisheit (Alam 49:15) auf alle Szenarien der Angreifer vorbereitet hatte, waren die Lamaniten machtlos. Alle ihrer obersten Hauptleute wurden getötet und der Rest floh in die Wildnis, kehrten zu  Amalikkja zurück und berichteten ihm, worauf dieser überaus zornig auf sein Volk wurde. Ja er verfluchte sogar Gott (Alma 49:25-27). Auf der anderen Seite sehen wir wieder den gottesfürchtigen Moroni und sein Volk, die Gott für seine Hilfe dankten und es trat wieder Frieden ein (Alma 49:28-30).
Ich lerne wieder, dass ich die Strategien Satans (lies auch gerne hier, allerdings nur Englisch, aber es gibt ja z. B. den google Übersetzer) aus der Heiligen Schrift lernen, und mich so auf seine Angriffe vorbereiten kann. Ich muss meine Zufluchtsorte - mein Heim mit meiner Familie - befestigen, sodass ich sie verteidigen und er nicht eindringen kann (Alma 48:8). Hilfe erfahre ich dabei dadurch, dass ich mich regelmäßig mit meinen Geschwistern in der Kirche zusammenfinde, Erfahrungen austausche, und beim Abendmahl meine Bündnisse mit dem Herrn erneuere. So erhalte ich die Zusage, dass „... sein Geist immer ...“ mit mir sein wird (Lehre und Bündnisse 20:77). Und sein Geist hilf mir, Wahrheit zu erkennen (Johannes 14:26). Wie gehst du vor, deine Zufluchtsorte zu befestigen?

chess piecesStrategien erkennen
(Bild: Quelle)

Sonntag, 18. Februar 2018

Das Blut seines Volkes bedeutete ihm nichts

Mormon berichtet weiter in seiner Zusammenfassung über die Geschehnisse um 72 v. Chr. unter den Nephiten: „Nun, wenn König Amalikkja aus dem Land Nephi an der Spitze seines Heeres herabgekommen wäre, so hätte er die Lamaniten vielleicht veranlaßt, die Nephiten bei der Stadt Ammoniha anzugreifen; denn siehe, das Blut seines Volkes bedeutete ihm nichts.“ (Alma 49:10).
Das Blut seines Volkes bedeutete ihm nichts. Diese Aussage lässt auf das Führungsverhalten Amalikkjas Rückschlüsse zu. Sein Handeln wird alleine durch die Befriedigung seiner eigenen Interessen bestimmt. Um sie zu erreichen, `geht er über Leichen´. Im Gegensatz zu ihm freut sich Moroni über die Freiheit, die Segnungen des Herrn und das Wohlergehen seines Volkes (Alma 48:12).
Amalikkja ist für mich also ein abschreckendes Beispiel. Sein Vorgehen, um seine egoistischen Ziele zu erreichen, ist skrupellos, rücksichtslos und brutal - `er geht über Leichen´. Dieser Ausspruch beschreibt einen Kämpfer aus der Zeit Mann gegen Mann, der sogar über Leichen seiner eigenen Leute schreitet, um weiter vorne den Kampf fortzuführen (1. Makkabäer 5:51). Heute beschreibt man mit dieser Redensart jemanden, der auch nicht vor Mord und Totschlag zurückschreckt, um seinen Plan zu realisieren. Klar, dass ich mich vor solchen Führern hüte. Ich bin dankbar, dass ich einen solchen Führer knapp verpasst hatte (1933-1945), nachdem ich erst Ende 1945 in Deutschland auf die Erde kommen durfte, und bedaure meine Eltern, die ihn erleben mussten und glücklicherweise überlebt haben, um mir ein gutes Beispiel geben zu können. Unzählige Menschen kamen wegen diesem Führer grausam ums Leben, nur weil er sein Ziel erreichen wollte, sein drittes Reich, welches `tausend Jahre´ dauern sollte. Welche Erlebnisse hattest du schon in Bezug auf Menschen, die `über Leichen gehen´?

(Bild: Quelle)

Samstag, 17. Februar 2018

Weil die Nephiten bei der Vorbereitung ihrer Orte der Sicherheit so weise gewesen waren

Die Lamaniten zogen in den Kampf gegen die Nephiten in der Annahme, dass sie sie diesmal überwinden könnten (Alma 49:1-4). Allerdings „... waren diesmal die obersten Hauptleute der Lamaniten überaus erstaunt, weil die Nephiten bei der Vorbereitung ihrer Orte der Sicherheit so weise gewesen waren.“ (Alma 49:5).
Weil die Nephiten bei der Vorbereitung ihrer Orte der Sicherheit so weise gewesen waren. Die Nephiten, angeführt durch ihren obersten Feldherrn Moroni, haben aus der Vergangenheit gelernt und ihre Festungen verstärkt, insbesondere diejenigen, von denen sie meinten, dass die Lamaniten dort vermuteten `leichtes Spiel zu haben´ - ohne große Mühe an ihr Ziel kommen zu können. Wie hatten sie sich doch getäuscht (Alma 49:6-7).
Hier sehe ich wieder ein Beispiel für meinen Alltag. Satan hat mich schon in verschiedenen Bereichen angegriffen und versucht mich zu Fall zu bringen. Das ist ihm auch immer wieder, mal mehr oder weniger erfolgreich, gelungen. Aber ich habe gelernt, dass er es immer wieder probieren würde. Deshalb habe ich meine Schwachstellen verstärkt. Wie habe ich das gemacht? Indem ich sie analysiert habe und herausgefunden habe, wo das Einfallstor beim nächsten Versuch sein könnte. Und genau da habe ich versucht, die Rüstung zu platzieren bzw. zu verstärken. Ich habe um göttliche Hilfe gebetet und gefastet und meine Einstellung in den entsprechenden Punkten überdacht und mehr dem Willen des Herrn angepasst - eine Herzenswandlung vollzogen (Alma 5:26-27). Dabei hat mir das Schriftstudium geholfen und ich habe versucht auf die feine und leise Stimme des Geistes zu achten (Hesekiel 36:27). Dann stelle ich mir vor, quasi als Belohnung, wie enttäuscht Satan sein wird, wenn er beim nächsten Angriff meine Schutzvorkehrungen sieht, er wider Erwarten `kein leichtes Spiel´ mit mir hat und verzweifelt nach anderen Schlupflöchern sucht, die ich auch wieder stopfen werde, auf eine ihm unbekannte Art (Alma 49:8-9). Wie verstärkst du deine Schwachstellen?

Home safe Home?Den Schutz vor Einbruchversuchen Satans erhöhen
(Bild: Quelle)

Freitag, 16. Februar 2018

Wenn alle Menschen so gewesen wären und jetzt wären und immer so sein würden wie Moroni

Die Nephiten glaubten fest, dass der Herr ihnen gegen ihre Feinde helfen würde, „... wenn sie im Halten der Gebote Gottes treu wären ...“ (Alma 48:15-16). Über die Charaktereigenschaften von Moroni, den obersten Heerführer der Nephiten, schreibt Mormon in seiner Zusammenfassung der Berichte (Die Worte Mormons 1:6): „Ja, wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn alle Menschen so gewesen wären und jetzt wären und immer so sein würden wie Moroni, siehe, dann wären selbst die Mächte der Hölle für immer erschüttert; ja, der Teufel hätte niemals Macht über das Herz der Menschenkinder.“ (Alma 48:17).
Wenn alle Menschen so gewesen wären und jetzt wären und immer so sein würden wie Moroni. Ja, Mormon vergleicht Hauptmann Moroni mit den Söhnen Mosias und Alma und seinen Söhnen, „... denn sie alle waren Männer Gottes.“ (Alma 48:18) und auch Helaman und seinen Brüdern (Alma 48:19). Diese predigten das Wort Gottes und verhinderten so Streitigkeiten untereinander für einen Zeitraum von vier Jahren (Alma 48:20). Wider ihren Willen waren sie danach aber wieder über einen langen Zeitraum in kriegerische Auseinandersetzungen gezwungen, was ihnen leidtat (Alma 48:21-25). Moroni lenkte ihre Geschicke in dieser schweren Zeit und versuchte nach allen Kräften für ihre Sicherheit und Unversehrtheit an Körper und Geist zu sorgen.
Wie schön, wenn ein Nachfahre so über Vorfahren schreiben kann, wie es Mormon hier über Hauptmann Moroni tut. Offensichtlich hat Moroni dem Namen des Herrn in seinem Handeln alle Ehre gemacht. Ich habe auch den Namen von Jesus Christus auf mich genommen und fühle mich dementsprechend verpflichtet, seinem Namen alle Ehre zu machen. Dies tue ich, indem ich die Gebote des Vaters und die Bündnisse, die ich mit ihm eingehen durfte, nach bestem Wissen und Gewissen versuche, in meinem Leben einzuhalten. Dazu gehört, dass ich mein Handeln immer wieder mit den Beispielen guter Vorbilder aus der Heiligen Schrift vergleiche und herausfinde, wo ich mich zu verbessern habe. Ich achte auch auf die Aussagen heutiger Vorbilder, der lebenden Propheten, und versuche ihnen nachzueifern. Ich bin mir bewusst, dass ich noch vieles zu verbessern habe, aber ich meine, auf einem guten Weg zu sein. Ich strebe an, dass auch meine Nachkommen eines Tages sagen können: „Wenn alle Menschen so gewesen wären und jetzt wären und immer so sein würden wie ..., dann wären selbst die Mächte der Hölle für immer erschüttert; ja, der Teufel hätte niemals Macht über das Herz der Menschenkinder.“ (Alma 48:17). Was unternimmst du, dass deine Nachfahren so über dich reden können?
An image of Christ comforting a woman, paired with a quote by Elder Richard G. Scott: “The greatest example … is our Savior.”Das größte Vorbild, das je auf Erden weilte, ist unser Heiland, Jesus Christus (lies hier).
(Richard G. Scott; Bild: Quelle)

Donnerstag, 15. Februar 2018

Sie waren auch gelehrt worden, niemals Anstoß zu geben

Mormon berichtet uns in seiner Zusammenfassung der Aufzeichnungen seiner Vorfahren (Die Worte Mormons 1:6): „Nun waren die Nephiten gelehrt worden, sich gegen ihre Feinde zu verteidigen, selbst bis zum Blutvergießen, wenn es not wäre; ja, und sie waren auch gelehrt worden, niemals Anstoß zu geben, ja, und niemals das Schwert zu heben, außer gegen einen Feind, außer um ihr Leben zu bewahren.“ (Alma 48:14).
Sie waren auch gelehrt worden, niemals Anstoß zu geben. Du hast sicherlich schon mal den Ausdruck „Eine Lawine ins Rollen bringen“ gehört oder selber auch benutzt, oder auch „Einen Stein ins Rollen bringen“. Neutral gesehen bringt man damit zum Ausdruck, dass etwas in Bewegung gesetzt wird, etwas aufgedeckt wird, bzw. etwas in Gang gesetzt wird. Im negativen Sinn gebe ich Anstoß, indem ich etwas Übles veranlasse, z. B. durch ein unbedachtes Wort einen Streit auslöse.
Christus selber gibt uns wieder einmal ein Beispiel darin, keinen Anstoß zu geben. Als er seine Jünger in Bezug auf die Steuern unterwies, fragte er den Petrus, von wem die Obrigkeit Steuern erhebt, von den eigenen Leuten oder von den anderen? Petrus antwortete: „Von den anderen!“ und Jesus sagte darauf: „Also sind die Söhne frei. 27 Damit wir aber bei ihnen keinen Anstoß erregen, geh an den See, wirf die Angel aus und den ersten Fisch, den du heraufholst, nimm, öffne ihm das Maul und du wirst ein Vierdrachmenstück finden. Das gib ihnen als Steuer für mich und für dich.“ (Matthäus 17:27). Er wollte keinen Anstoß erregen und kam den Forderungen des Fiskus nach. Ich lerne daraus und aus Alma 43:46, dass ich nicht den ersten Anstoß, auch nicht den zweiten geben soll, mich dann aber doch gegen Angriffe jeglicher Art verteidigen darf. In neuzeitlicher Offenbarung wird mir auch klar gemacht: Wenn ein Anderer mir etwas antun sollte, ich es geduldig ertrage soll, denn dann würde mir meine Geduld belohnt werden, anderenfalls eben nicht (Lehre und Bündnisse 98:23-24). Je nach ausgeprägter Charaktereigenschaft fällt dies dem einen leicht, dem anderen gar nicht. Ich übe mich darin, keinen Anstoß zu geben, auch nicht, wenn ich mich mal durch jemand anderen falsch behandelt fühle. Wie gehst du mit dem `Anstoß geben´ um?

Metaphern und Bilder: "Den Stein ins Rollen bringen" (© Photocreo Bednarek / Fotolia)(Bild: Quelle)

Mittwoch, 14. Februar 2018

Ein Mann, der sich über die Maßen um das Wohlergehen und die Sicherheit seines Volkes bemühte

„Und Moroni war ein starker und ein mächtiger Mann; er war ein Mann von vollkommenem Verständnis, ja, ein Mann, der sich nicht an Blutvergießen freute, ein Mann, dessen Seele sich freute über die Freiheit und die Unabhängigkeit seines Landes und seiner Brüder von Knechtschaft und Sklaverei, 12  ja, ein Mann, dem vor Dankbarkeit gegenüber seinem Gott das Herz schwoll für die vielen Freiheiten und Segnungen, die er seinem Volk hatte zuteil werden lassen; ein Mann, der sich über die Maßen um das Wohlergehen und die Sicherheit seines Volkes bemühte.“ (Alma 48:11-12).
Ein Mann, der sich über die Maßen um das Wohlergehen und die Sicherheit seines Volkes bemühte. Moroni hatte durch sein Schriftstudium vollständige Erkenntnis von Evangeliumswahrheiten erlangt, deren Bedeutung verstanden, und erkannt, wie man sie im Leben anwendet. Mit diesen Erkenntnissen ausgestattet, war er in der Lage, alles daran zusetzen, seiner Verpflichtung in Hinsicht auf Wohlergehen und Sicherheit seines Volkes nachzukommen.
Auch heute besteht für die Jüngerinnen und Jünger Christi diese Verpflichtung, die ihnen durch sein Evangelium gelehrt wird. Diese Aufgabe ist heute unter der Bezeichnung `Wohlfahrt´ bekannt. Wir sind verpflichtet, uns um die geistigen und zeitlichen Bedürfnisse unserer Menschen zu kümmern. Als es um die Bedürftigen ging, lehrte Alma der Ältere seinen Anhängern um 145 v. Chr., dass „... einer mit dem anderen, zeitlich ebenso wie geistig, gemäß ihren Bedürfnissen und ihrem Bedarf“ teilen solle (Mosia 18:29). Das gilt genauso gut auch für mich und einen jeden Jünger Jesu heute (Lehre und Bündnisse 52:40). Der verstorbene Apostel Robert D. Hales sagte: „Also heißt Wohlfahrt aus dem Blickwinkel des Evangeliums: Wir setzen unseren Glauben an Jesus Christus in die Tat um. Wir dienen anderen so, wie der Heilige Geist es uns eingibt. Wenn wir nach den Grundsätzen der Wohlfahrt leben, wenden wir die Lehren des Erlösers hier im Erdendasein an.“ (lies hier). Ich halte also bei meinen Heimlehrbesuchen Augen, Ohren, und unbedingt mein Herz, offen, um herauszufinden, in welcher Weise mein Nächster Unterstützung in seinem Wohlergehen benötigt und biete dann, wenn der Heilige Geist mich dazu drängt, meine Hilfe an, sei es in geistigen oder zeitlichen Belangen. Zuvorderst insofern, dass ich behilflich bin, die Eigenständigkeit zu fördern. Wie empfindest du ein entsprechendes Bemühen deines Nächsten?

wohlfahrtWenn man über seinen Verhältnissen lebt, kann das zu einer „Welt voller Kummer“ führen.
(Bild: Quelle)

Dienstag, 13. Februar 2018

Orte der Zuflucht

Moronis Vorbereitungen auf die erwartete Aggression durch Amalikkja: „Ja, er hatte die Heere der Nephiten verstärkt und kleine Festungen errichtet, nämlich Orte der Zuflucht; er warf ringsum Wälle aus Erde auf, um damit seine Heere zu umgeben, und errichtete auch Wälle aus Steinen, um sie ringsum zu umschließen, rings um ihre Städte und an den Grenzen ihres Landes, ja, rings um das ganze Land.“ (Alma 48:8).
Orte der Zuflucht. Moroni war als Mann Gottes und als Heerführer der Nephiten in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen. Er analysierte die Situation auf seiner Seite und fand heraus, wo er was tun musste, um bestmöglichen Schutz seines Volkes gegen die angreifenden Lamaniten sicherzustellen. So verstärkte er nicht nur sein Heer, sondern insbesondere auch die schwächsten Bastionen im Land und schuf so „... kleine Festungen ..., nämlich Orte der Zuflucht ...“.
Solche Orte der Zuflucht sind auch heute noch sehr angemessen. So wird in den Medien kolportiert, dass immer mehr Amerikaner sich einen Bunker bauen, um einen `Ort der Zuflucht´ vor Atomkrieg, Naturkatastrophen, Terroranschlägen oder Bürgerkrieg, angesichts der wachsenden sozialen Ungleichheit, zu haben. Das Geschäft der Bunkerbauer boomt, wobei sie für die Basisvariante gerne 40.000 € ausgeben. Aus meiner Sicht gibt es allerdings auch andere wichtige `Orte der Zuflucht´. Dazu zähle ich zunächst die Familie in ihrem Heim, dann die Gemeinschaft der Heiligen in ihren Kirchen sowie den Tempel Gottes, das Haus des Herrn (Lehre und Bündnisse 115:6). In diesen Orten wird ein Schutzwall gegen die feurigen Pfeile Satans - seine Versuchungen jeglicher listiger Art - errichtet, indem das Wort Gottes eifrig studiert und nach Kräften in die Tat umgesetzt wird. Um nicht zugrunde zu gehen, ist mir bewusst, dass ich mich anstrengen muss, einen solchen Zufluchtsort zu schaffen (Helaman 15:1-2). Welche Zufluchtsorte baust du dir?

https://ldsmag.com/wp-content/uploads/2016/08/moroni-fortified-city.jpgMoroni schuf Orte der Zuflucht
(Bild: Quelle)

Montag, 12. Februar 2018

Er bestimmte Männer, die von ihren Türmen aus zu den Lamaniten gegen die Nephiten zu sprechen hatten

„Und nun begab es sich: Sobald Amalikkja das Reich erlangt hatte, fing er an, den Lamaniten das Herz gegen das Volk Nephi zu entfachen; ja, er bestimmte Männer, die von ihren Türmen aus zu den Lamaniten gegen die Nephiten zu sprechen hatten.“ (Alma 48:1).
Er bestimmte Männer, die von ihren Türmen aus zu den Lamaniten gegen die Nephiten zu sprechen hatten. Das hört sich doch ganz nach `Hetzpropaganda´ an. Amalikkja bestimmte Männer, um die Meinung der Menschen seinen Absichten gemäß zu beeinflussen. Seine Absichten bestanden darin, nicht nur über alle Lamaniten zu herrschen, sondern auch über die Nephiten (Alma 48:2). Sein verwerfliches Sinnen und Handeln trachtete von Anfang an danach, sich zum Alleinherrscher über das ganze Land aufschwingen. Dafür war ihm jedes Mittel recht. Und so beeinflusste er den Willen des Volkes entsprechend. Hierzu war entsprechende Propaganda angebracht, und zwar Hetzpropaganda gegen die Nephiten.
Im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess wurden die Methoden des früheren Reichspressechefs Dietrich folgendermaßen gekennzeichnet: "Durch die Verfälschung, Verzerrung und Verdrehung von Nachrichten und die ausgedehnte Anwendung von Hetzpropaganda beeinflusste und täuschte er das deutsche Volk." Unter Propaganda versteht man in seiner modernen Bedeutung `die zielgerichteten Versuche, politische Meinungen und öffentliche Sichtweisen zu formen, Erkenntnisse zu manipulieren und das Verhalten in eine vom Propagandisten oder Herrscher erwünschte Richtung zu steuern.´ Heute wird die Propaganda nicht mehr von Türmen aus durchgeführt, man verwendet effizient moderne Medien, insbesondere die, die das Internet bietet, mittels derer Menschen über den gesamten Globus in Sekundenschnelle erreicht werden. Ich lerne aus der Geschichte, dass ich mich durch Hetztiraden nicht beeinflussen lassen darf. Für mich zählt das Wort Gottes, das wir in seinem Evangelium und in den Worten lebender Propheten finden. Für mich zählt die Propaganda, die Jesus Christus verbreitete: „Er rief die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: „Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ (Markus 8:34). Wenn ich das tue, bin ich mir absolut sicher, dass ich das Richtige tue, denn: „... wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte ...“ werde ich mich bemühen, ihm nachzueifern (Apostelgeschichte 10:38). Auf diese Weise bereitete auf der anderen Seite Moroni sein Volk, die Nephiten, vor (Alma 48:7). Wie reagierst du auf Hetzpropaganda?


Postkartenpropaganda 1. Weltkrieg
(Bild: Quelle)

Sonntag, 11. Februar 2018

Nun hatten diese Abtrünnigen die gleiche Unterweisung und die gleiche Kenntnis wie die Nephiten

Amalikkja, der nephitische Verräter, der bei den Lamaniten mittels Korruption Macht erlangen wollte, verursachte unter den Nephiten eine Spaltung (Alma 46:6). Seine Anhänger nannten sich nun Amalikkjaiten (Alma 46:28) und flohen in die Wildnis, da sie vor der Größe des Heeres der Nephiten Angst hatten (Alma 47:1). Einige von ihnen ließen sich aber doch darauf ein, wieder zu ihren Brüdern zurückzukehren und die Sache der Freiheit zu unterstützen (Alma 46:35). „Nun hatten diese Abtrünnigen die gleiche Unterweisung und die gleiche Kenntnis wie die Nephiten, ja, sie waren in der gleichen Erkenntnis des Herrn unterwiesen worden; doch ist es merkwürdig zu berichten, daß sie nicht lange nach ihrer Abspaltung verstockter und weniger reumütig und wilder, schlechter und grausamer wurden als die Lamaniten—sie sogen es mit den Überlieferungen der Lamaniten ein und überließen sich der Trägheit und allerart Sittenverderbnis, ja, und vergaßen völlig den Herrn, ihren Gott.“ (Alma 47:36).
Amalikkja setzt alles dran, um König der Lamaniten zu werden. Dazu geht er über Leichen, benutzt Verrat, Mord und Intrigen. Zunächst stachelt er die Lamaniten gegen das Volk Nephi auf, bis ihr König sie auffordert, gegen diese in den Krieg zu ziehen (Alma 47:1). Dadurch kamen die Lamaniten in einen Widerstreit der Empfindungen. Sie fürchteten einerseits den Zorn des König, als auch andererseits im Krieg ihr Leben zu verlieren (Alma 47:2). Amalikkja bekam von ihm den Auftrag, die Lamaniten zum Krieg zu zwingen (Alma 46:3). Amalikkja spielte nun das Heer der Amalikkjaiten gegen das der Lamaniten aus, um auf diese Weise zweiter Führer eines gesamten Heeres zu werden (Alma 47:13). Daraufhin ließ er Lehonti, den obersten Führer des Heeres, ermorden und wurde so zum Führer der vereinten Heere (Alma 47:18-19). Als Nächstes ließ er den König der Lamaniten umbringen (Alma 47:24), worauf er dessen Frau heiratete und somit König über alles Volk der Lamaniten und Amalikkjaiten wurde (Alma 47:35).
Nun hatten diese Abtrünnigen die gleiche Unterweisung und die gleiche Kenntnis wie die Nephiten und wurden dennoch schlechter und grausamer als die Lamaniten. Ich lerne daraus, dass ich achthaben muss, vor Menschen, die nach Macht streben. Sie werden mich mit unanständigen Angeboten locken wollen, sodass ich gewillt sein werde, ihnen zu helfen ihre Ziele zu erreichen. Ich werde auch in unrechtschaffene Machenschaften verstrickt und werde mich von Gott abwenden. Am Tag des Gerichts wird der Herr mich dann zur Rechenschaft ziehen und mir ein Ende machen (Jeremia 8:12). Das habe ich nicht vor und deshalb stärke ich mich jeden Tag gegen solche Versuchungen Satans, indem ich die heiligen Schriften studiere, sie auf mich beziehe und in meinem Leben anwende. Ich lege die Waffenrüstung Gottes an (siehe hier) Wie rüstest du dich gegen unlautere Machenschaften machtsüchtiger Mitmenschen?
waffenrüstungDie Waffenrüstung Gottes
(Epheser 8:11-18; Bild: Quelle)

Samstag, 10. Februar 2018

Um die Ursache von Krankheiten zu beseitigen

Nachdem die Ordnung in der Kirche wiederhergestellt worden war, gab es die nächsten vier Jahre „... einige, die am Fieber starben, das zu einigen Jahreszeiten im Land sehr häufig war—aber doch nicht soviel am Fieber wegen der ausgezeichneten Eigenschaften der vielen Pflanzen und Wurzeln, die Gott bereitet hatte, um die Ursache von Krankheiten zu beseitigen, denen die Menschen aufgrund der Art des Klimas unterworfen waren“ (Alma 46:40).
Um die Ursache von Krankheiten zu beseitigen, hatte der Herr den Menschen damals Pflanzen und Wurzeln mit ausgezeichneten Heilungseigenschaften wachsen lassen, angepasst an die dort herrschenden klimatischen Bedingungen. Und die Menschen haben dies offensichtlich erkannt und richtig genutzt. Die Folge: Die Menschen lebten länger.
Damit auch wir heutzutage gesünder leben und dadurch eine höhere Lebenserwartung haben können, hat der Herr auch für uns Vorsorge getroffen. Er hat uns schon 1833 durch den Propheten Joseph Smith ein Gesundheitsgesetz zum körperlichen und geistigen Nutzen gegeben, das „Wort der Weisheit“. Denjenigen, die es befolgen, hat der Herr verheißen, dass sie: „... Gesundheit empfangen in ihrem Nabel und Mark für ihre Knochen 19  und werden Weisheit und große Schätze der Erkenntnis finden, selbst verborgene Schätze, 20  und werden laufen und nicht ermüden und werden gehen und nicht ermatten.“ (Lehre und Bündnisse 89:18-20). Hierin wird uns mitgeteilt, was für unseren Körper bzw. Geist nützlich ist und was nicht. So sollen wir auf abhängig machende Substanzen verzichten, zur Ernährung Kraut, Früchte, Fleisch und Körnerfrucht nutzen, und das alles mit Vernunft und jeweils zur entsprechenden Jahreszeit und in Maßen (Lehre und Bündnisse 89:11-12). Das Ergebnis: „Die Wissenschaft bestätigt, Mormonen leben bis zu 17 Jahre länger“. Wie dankbar bin ich doch, dass der Herr so fürsorglich ist. Welche Gründe fallen dir ein, dass du dich nicht daran halten solltest?

A portrait by Alvin Gittins of Joseph Smith in a white shirt and brown suit, holding sheets of paper, with his hand on his side.
Joseph Smith
(Bild: Quelle)

Freitag, 9. Februar 2018

Helaman und die Hohenpriester hielten auch die Ordnung in der Kirche aufrecht

Moroni hat durch entsprechende kriegsrechtliche Maßnahmen, zu denen er aufgrund seiner ihm vom Volk verliehenen Vollmacht berechtigt war (Alma 46:34), Ruhe und Frieden unter den Nephiten wiederhergestellt (Alma 46:30-37). „Und Helaman und die Hohenpriester hielten auch die Ordnung in der Kirche aufrecht; ja, selbst für den Zeitraum von vier Jahren hatten sie viel Frieden und Freude in der Kirche.“ (Alma 46:38)
Helaman und die Hohenpriester hielten auch die Ordnung in der Kirche aufrecht. Dass in den Wirren eines Krieges die Ordnung der Kirche u. U. leidet, ist einsichtig. Helaman und seine Brüder waren Hohepriester in der Kirche des Herrn (Alma 46:6) und hielten somit die Schlüsselvollmachten der Präsidentschaft über die Kirche inne. So vom Herrn bevollmächtigt, stellten sie die Ordnung wieder her, so wie es schon in vorhergegangenen Zeiten getan wurde (Alma 6:4; 8:1; 45:21) und danach auch immer mal wieder erforderlich wurde (Alma 62:44).
Auch heute muss in der Kirche des Herrn alles in Ordnung geschehen (Lehre und Bündnisse 28:13), denn das Haus des Herrn ist ein Haus der Ordnung (Lehre und Bündnisse 88:119). Aus diesem Grund gibt der Herr von Zeit zu Zeit Offenbarung (Lehre und Bündnisse 90:13-16). Sogar in Bezug auf unsere Häuser hält uns der Herr an Ordnung zu halten, bzw.sie in Ordnung zu bringen (Lehre und Bündnisse 90:18; 93:43-44,50). Wie wunderbar die Ordnung des Herrn in seiner Kirche ist, konnten wir gerade erst wieder nach dem Tod von Präsident Thomas S. Monson feststellen. In der Kirche des Herrn gibt es kein Gerangel, kein Geschacher, keine Bewerbung um ein Amt oder eine Berufung. So sieht z. B. die Ordnung des Herrn vor, dass der Nachfolger im Amt des Präsidenten der Kirche und Schlüsselträger und Hohepriester über die ganze Kirche, das dienstälteste Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel wird. Wer das ist, bestimmt der Herr durch Leben oder Ableben. Bis der Nachfolger durch die Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel berufen und eingesetzt ist, nimmt der Präsident des Kollegiums der Zwölf den Vorsitz in der Kirche ein (mehr lies hier). Ich lerne für mich aus diesem Thema, dass auch ich aufgefordert bin, meinen Haushalt in Ordnung zu bringen, und zu halten, und zwar nach den Vorgaben des Herrn in seinem Evangelium. Wie hältst du in deiner Familie Ordnung?
ordnungPräsident Russell M. Nelson und seine Ehefrau Wendy Watson Nelson. ©2018 INTELLECTUAL RESERVE, INC. ALLE RECHTE VORBEHALTEN.
(Bild: Quelle)

Donnerstag, 8. Februar 2018

Dass sein Volk im Zweifel war, ob die Sache, in die es sich eingelassen hatte, gerecht war

Moroni sammelte aus allen Teilen des Landes diejenigen, die den Wunsch hatten die Freiheit hochzuhalten (Alma 46:28). „Und es begab sich: Als Amalikkja sah, daß das Volk Moroni zahlreicher war als die Amalikkjaiten—und er sah auch, daß sein Volk im Zweifel war, ob die Sache, in die es sich eingelassen hatte, gerecht war—als er darum fürchtete, er werde sich in der Sache nicht durchsetzen können, nahm er diejenigen von seinem Volk, die wollten, mit und zog ins Land Nephi.“ (Alma 46:29).
Dass sein Volk im Zweifel war, ob die Sache, in die es sich eingelassen hatte, gerecht war. Um welche Sache ging es? Es ging um die Umsetzung der umstürzlerischen Absichten Amalikkjas, der unbedingt mittels korrupter Machenschaften König werden wollte, das Volk zu schlechtem Tun verleitete und durch seine Schmeicheleien eine Spaltung des Volkes verursachte (Alma 46:4-7). Seine Anhänger schlossen sich zu den Amalikkjaiten zusammen (Alma 46:29). Amalikkja verfolgte das Ziel, die Kirche Gottes zu vernichten und die Grundlage der Freiheit zu zerstören (Alma 46:10).
Bist du auch schon mal in einer Situation gewesen, in der du im Zweifel warst, ob die Sache, in die du dich eingelassen hattest, gerecht ist? Eine äußerst ungute Situation. Man befindet sich in einem Zustand der Unentschiedenheit. Man soll trotz entgegengesetzter und ggf. unzureichender Gründe sich für oder gegen etwas entscheiden. Wie kann man diesen Zwiespalt meistern? Ich gehe so vor, dass ich Hilfe in der Heiligen Schrift, dazu gehören für mich auch die Worte neuzeitlicher und lebender Propheten, suche (Jakob 7:23). Welche Situation dort, passt auf die, in der ich mich befinde? Wie wurde da entschieden? Ich durchdenke dann alles gebeterfüllt und entwickle eine Lösung für mein Problem, bespreche sie mit dem Herrn und achte auf die feine leise Stimme des Heiligen Geistes (Lehre und Bündnisse 8:2). Empfinde ich Ruhe, habe ich die richtige Entscheidung, bin ich mir weiterhin unsicher, fange ich neu an (Lehre und Bündnisse 9:8-9). An dieser Methode habe ich nicht den geringsten Zweifel (Mormon 9:21)! Wie befreist du dich aus Situationen in denen du Zweifel hast, was die richtige Entscheidung angeht?


(Bild: Quelle)

Mittwoch, 7. Februar 2018

Laßt uns an die Worte Jakobs vor seinem Tod denken

Moroni, der oberste Feldherr der Nephiten, spricht weiter zu denen, die sich für ihre Freiheit und ihren Glauben mit einem Bündnis mit Gott einsetzen wollten (Alma 46:22): „Ja, laßt uns als ein Überrest Josephs unsere Freiheit bewahren; ja, laßt uns an die Worte Jakobs vor seinem Tod denken, denn siehe, er sah, daß ein Stück des Überrestes von Josephs Rock bewahrt geblieben und nicht zerfallen war. Und er sprach: So wie dieser Überrest des Kleides meines Sohnes bewahrt geblieben ist, so wird ein Überrest der Nachkommen meines Sohnes durch die Hand Gottes bewahrt bleiben, und er wird sie zu sich nehmen, während die übrigen Nachkommen Josephs zugrunde gehen werden, ja, wie der Überrest seines Kleides.“ (Alma 46:24).
Laßt uns an die Worte Jakobs vor seinem Tod denken. Moroni fordert die Nephiten auf, sich der Verheißungen zu erinnern, die ihr Stammvater Joseph von dessen Vater Jakob bekommen hat. Auf seinem Sterbebett versammelte Jakob seine zwölf Söhne, um ihnen einen patriarchalischen Segen zu geben (Genesis 49). Zu seinem Lieblingssohn Josef sagte er, allerdings auf sein bisheriges Leben bezogen, dass er gute Früchte hervorgebracht hatte und diese sich sogar über das große Meer nach Amerika ausbreiten würden - seine Nachkommen, die Nephiten: „dessen Zweige emporsteigen über die Mauer“ (Genesis 49:22). Er hätte viel Leid in seinem Leben erfahren - von seinen Brüdern nach Ägypten verkauft, von der Frau Potifars fälschlich beschuldigt und ins Gefängnis gebracht -, aber er ist stark geblieben - ist Gott in allem treu geblieben und zum zweiten Herrscher Ägyptens aufgestiegen und als solcher hat er seine Familie vor dem Hungerstod gerettet und es ist ein mächtiges Volk entstanden (Genesis 49:23-24).
Ich fühle mich von Moroni auch aufgefordert, mich der Verheißungen meines Stammvaters zu erinnern. Wer dies ist, habe ich in meinem patriarchalischen Segen erfahren dürfen. Wie unzähligen anderen Kindern unseres himmlischen Vaters wurde mir gesagt, dass ich Erbe des Hauses Ephraim bin. Sein älterer Bruder Manasse symbolisiert das Judentum, das zwar Offenbarung bekam, aber Christus ablehnte, Efraim symbolisiert das Heidentum, welches Offenbarung Gottes annahm. Beide sind zwar Söhne Josefs, werden aber vor Jakobs Tod, im Alter von 147 Jahren, von diesem adoptiert (Genesis 48:5). Efraim, der Jüngere von beiden, bekommt aufgrund vorhergesehenen Gehorsams seiner Nachfahren gegenüber Gott und damit Vorläufer des Christentums, von Jakob den Erstgeburtssegen (Genesis 48:8-20). So liegt es an mir, diesen Segen zu erforschen und alles zu tun, um dieses Segens würdig teilhaftig zu werden - z. B. habe ich auch Offenbarung angenommen und übe mich immer mehr im Gehorsam Gott gegenüber. Ich mache mir auch Gedanken darüber, wie ich meine Kinder segne - insbesondere durch mein Vorbild. Wie kannst du herausfinden, welcher Segen auf dir und deinen Nachkommen liegt?

Jakobs Überkreuzsegnung Efraims und Manasses
(Bild: Quelle)

Dienstag, 6. Februar 2018

Wir sind ein Überrest der Nachkommen Jakobs

Nachdem die Nephiten mit Gott einen Bund geschlossen hatten, ihm treu zu bleiben, sprach Moroni, ihr oberster Feldherr, zu ihnen: „... Siehe, wir sind ein Überrest der Nachkommen Jakobs; ja, wir sind ein Überrest der Nachkommen Josephs, dessen Rock von seinen Brüdern in viele Stücke zerrissen wurde; ja, und nun siehe, laßt uns daran denken, daß wir die Gebote Gottes halten, sonst sollen unsere Kleider von unseren Brüdern zerrissen werden und wir ins Gefängnis geworfen werden oder verkauft werden oder getötet werden.“ (Alma 46:23).
Wir sind ein Überrest der Nachkommen Jakobs. Moroni bezieht sich hier auf ihre Abstammung von den Stammesvätern Abraham, Isaak und Jakob, und dort von dem zweitjüngsten Sohn Josef, dem, der durch seine Brüder nach Ägypten verkauft wurde und dessen bunter Rock (Genesis 37:3) in Stücke zerrissen wurde. Dass dieser Rock zerrissen wurde, wissen wir aus dem Buch Mormon. Im Alten Testament lesen wir heute nur, dass Jakob meinte, dass ein wildes Tier seinen Sohn zerrissen hätte (Genesis 37:33). Das Zerreißen des Rockes Josephs hat auch eine symbolische Bedeutung in Bezug auf die zwölf Stämme Israels. So lesen wir z. B., dass der Prophet Ahija bei einem Treffen mit Jerobeam, dem von Salomo bestellten Aufseher über alle Fronarbeiten des Hauses Josef, seinen neuen Mantel in zwölf Stücke zerriss und zehn Stücke davon Jerobeam übergab und sagte: „Ich nehme Salomo das Königtum weg und gebe dir zehn Stämme.“ (1. Könige 11:28-32).
Dass ein Überrest Josefs - ein Teil des zerrissenen Mantels - in ein anderes Land geführt werden würde, drückt Jakob in seinem Segen symbolhaft so aus, dass ein junger Zweig Josefs `über die Mauer steigen würde´ (Genesis 49:22). Präsident Joseph Fielding Smith (1876–1972) hat darüber gesprochen, wie sich die Symbolik und die Prophezeiung, die den bewahrten Teil von Josefs Mantel betreffen, heute erfüllen: „Es heißt, dass das Zerreißen jenes Ärmelrocks, den Josef getragen hat, eine prophetische Bedeutung habe. Ein Teil des Rocks blieb erhalten, und so prophezeite Jakob vor seinem Tod, so wie ein Überrest des Kleides bewahrt geblieben sei, solle ein Überrest der Nachkommen Josefs bewahrt bleiben (Alma 46:24). Dieser Überrest, der jetzt unter den Lamaniten zu finden ist, wird letzten Endes an den Segnungen des Evangeliums teilhaben. Sie werden sich mit dem Überrest vereinigen, der jetzt aus den Nationen gesammelt wird, und für immer vom Herrn gesegnet werden.“ (The Way to Perfection, 1970, Seite¾121; lies hier)

Jacob holding Joseph’s coatAls Jakob das Blut auf Josefs Mantel sah, dachte er, ein wildes Tier hätte Josef zerfetzt.
(Genesis 37:33; Bild: Quelle)

Montag, 5. Februar 2018

Sie warfen ihre Kleider Moroni zu Füßen

Nachdem alle Nephiten, die dem Aufruf des obersten Befehlshabers ihrer Streitkräfte, Moroni, folgen wollten, zerrissen ihre Kleider und schlossen einen Bund mit dem Herrn (Alma 46:21): „Nun war dies der Bund, den sie machten, und sie warfen ihre Kleider Moroni zu Füßen und sprachen: Wir schließen mit unserem Gott diesen Bund, daß wir vernichtet werden sollen, ja, wie unsere Brüder im Land nordwärts, wenn wir in Übertretung verfallen; ja, er möge uns unseren Feinden zu Füßen werfen, so wie wir dir unsere Kleider zu Füßen geworfen haben, um zertreten zu werden, wenn wir in Übertretung verfallen.“ (Alma 46:22).
Sie warfen ihre Kleider Moroni zu Füßen. Die Nephiten, die vor der Geburt Jesu in Amerika lebten, kannten die Rituale des Volkes Israel, des Bundesvolkes Gottes, und hielten sich an diese und das mosaische Gesetz (2. Nephi 5:10). Dieses Ritual des Zerreißens von Kleidern begegnet uns im Alten Testament zuerst in der Begebenheit von Josef, dem Lieblingssohn Jakobs (Genesis 37:3; Jakob -Fersenhalter / Austrickser - wurde vom Herrn später in Israel - Gottesstreiter / Kämpfer für [oder] mit Gott- umbenannt; Genesis 32:29), weshalb seine Brüder ihn hassten (Genesis 37:4). Dann erzählte Josef ihnen auch noch seinen Traum, der so verstanden werden konnte, dass er, der jüngste Bruder, über die anderen herrschen sollte, was diese noch mehr aufbrachte (Genesis 37:5-8) und sie ihn schließlich an midianitische Kaufleute nach Ägypten verkauften (Genesis 37:28). Ruben, der älteste der Brüder, „... kam zur Zisterne zurück und siehe, Josef war nicht mehr dort. Er zerriss seine Kleider, 30 kehrte zu seinen Brüdern zurück und sagte: Der Kleine ist ja nicht mehr da. Und ich, wohin soll ich nun gehen?“ (Genesis 37:29-30).
Warum zerriss Ruben seine Kleider in dieser Situation? Eigentlich wollte er seinen Bruder vor dem Tod retten, den seine anderen Brüder planten und sie einigten sich darauf, ihn in eine leere Zisterne zu werfen (Genesis 37:22-24). Als Ruben weg war, schlug Juda seinen Brüdern vor, ihn nicht zu töten, sondern zu verkaufen (Genesis 37:26-27). Gesagt, getan. Als Ruben zurückkam, fand er Josef nicht mehr in der Zisterne und fand seinen Plan durchkreuzt und `zerriss aus Trauer um ihn seine Kleider´, ebenso sein Vater, als er hörte, dass Josef von einem wilden Tier gefressen worden sein sollte (Genesis 37:33-34). Später lesen wir, dass der Herr Joel in Bezug auf dieses Ritual einen Rat erteilte: „Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Huld und es reut ihn das Unheil.“ (Joel 2:13). Heutzutage zerreißen wir nicht mehr unsere Kleider zum Ausdruck unserer Trauer über etwas Falsches, das wir getan haben, sondern wir bringen Gott ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist als Opfer dar (3. Nephi 9:20). Auf diese Art kommen wir in den Genuss der Auswirkungen des Sühnopfers unseres Erretters (2. Nephi 2:7).

(Bild: Quelle)

Sonntag, 4. Februar 2018

Sich schämen würden, den Namen Christi auf sich zu nehmen

Damit der Herr das Volk segnen könne, sollte es mit ihm einen Bund schließen, seine Rechte und seine Religion zu achten (Alma 46:20). „Und es begab sich: Als Moroni diese Worte verkündigt hatte, siehe, da lief das Volk zusammen, die Waffenrüstung um die Lenden gegürtet, und sie zerrissen ihre Kleider zum Zeichen oder zum Bund, daß sie den Herrn, ihren Gott, nicht verlassen wollten; oder, mit anderen Worten, wenn sie die Gebote Gottes überträten oder in Übertretung verfielen und sich schämen würden, den Namen Christi auf sich zu nehmen, dann solle der Herr sie zerreißen, so wie sie ihre Kleider zerrissen hatten.“ (Alma 46:21).
Sich schämen würden, den Namen Christi auf sich zu nehmen. Dies erinnert mich direkt an das Zeugnis des Apostels Paulus, das er den Mitgliedern der Kirche des Herrn in Rom vermittelte, als er über die Verbreitung des Evangeliums schrieb: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht ...“ (Römer 1:16) und in seinem Brief an Timotheus fordert er diesen auf: „Schäme dich also nicht des Zeugnisses für unseren Herrn ...“ (2. Timotheus 1:8).
Ist es dir schon mal passiert, dass du das Empfinden hattest, versagt zu haben, oder dir eine Blöße gegeben zu haben? Oder hast du dich schon mal geniert in einem Freundes- oder Bekanntenkreis, eine dort nicht so verbreitet anerkannte Meinung zu vertreten? Dann hast du dich geschämt bzw. dich davor gefürchtet. Wer sich schämt, hat ein Bewusstsein von der eigenen Persönlichkeit. Die Scham ist ein zutiefst soziales Gefühl. Sie orientiert sich an den Maßstäben der Gesellschaft. Weicht dieser Maßstab von dem meinen ab, so scheue ich mich eher davor, ihn dort zu vertreten. Allerdings sollte mir bewusst sein, dass ich immer richtig liege, wenn ich den Maßstab des Evangeliums von Jesus Christus anlege. Solange ich die Persönlichkeit eines wahren Jüngers Jesu angenommen habe, brauche ich mich nicht zu schämen, denn ich befinde mich in der besten Gesellschaft, in der ich mich bewegen kann. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass dieses Schamgefühl, bezüglich meines Glaubens an Jesus Christus und seine Kirche, mit zunehmendem Alter immer geringer geworden ist und ich nun voller Inbrunst aller Welt verkünden kann: „Auch ich schäme mich des Evangeliums und des Zeugnisses für unseren Herrn nicht“. Welche Empfindungen hast du schon gehabt, als du Zeugnis von deinem Glauben ablegen wolltest oder abgelegt hast?


(Bild: Quelle)

Samstag, 3. Februar 2018

Ehe wir das durch unsere Übertretungen selbst über uns bringen

Nachdem Moroni sein Herz in Bezug auf die Hilfe des Herrn im Kampf um die Freiheit der Person und der Religionsausübung ausgeschüttet hatte, und das Land, in dem sie lebten „ein erwähltes Land und das Land der Freiheit“ nannte, (Alma 46:16-17), sagte er: „... Gewiß wird Gott nicht zulassen, daß wir, die wir verachtet werden, weil wir den Namen Christi auf uns nehmen, niedergetreten und vernichtet werden, ehe wir das durch unsere Übertretungen selbst über uns bringen.“ (Alma 46:18).
Ehe wir das durch unsere Übertretungen selbst über uns bringen. Verachtung, Unterdrückung und Vernichtung wird im Wesentlichen nur über uns kommen, wenn wir dies durch unser eigenes Handeln provozieren. Das bedeutet nicht, dass wir auch im Fall des Gehorsams Gott gegenüber, keine Prüfungen durchzumachen hätten, denn nur wenn man in der Lage ist, Schwierigkeiten und Probleme richtig zu lösen, werden die heute sogenannten `Soft Skills´ (persönliche, soziale und methodische Kompetenzen) entwickelt.
In den Sprichwörtern des Alten Testamentes heißt es: „Eisen wird an Eisen geschliffen; so schleift einer den Charakter des andern.“ (Sprüche 27:17). Jeder Mensch hat unterschiedliche Eigenschaften und im Zusammenleben kommt es eben sehr häufig vor, dass die eine Eigenschaft des Einen nicht so ganz zu der des anderen passt und es kommt ggf. zu Reibereien. Laufen diese nun in der rechten Art und Weise ab, schleifen sich die Charaktere gegenseitig. Mit anderen Worten, wir brauchen einander zur Charakterbildung. Das kann unter Umständen mit harten Erfahrungen verbunden sein. Geschieht dies aber im rechten Geist der Christusliebe, dann fördert ein jeder den Anderen und es kann so sein, dass eintrifft: „Wer einen andern zurechtweist, findet schließlich Dank, mehr als der Schmeichler.“ (Sprüche 28:23). Wenn dieses Charakterschleifen so abläuft: „Lass dich nicht auf törichte und unsinnige Auseinandersetzungen ein; du weißt, dass sie nur Streitereien hervorbringen. 24 Ein Knecht des Herrn soll nicht streiten, sondern zu allen freundlich sein, ein geschickter und geduldiger Lehrer, 25 der auch die mit Güte zurechtweist, die sich hartnäckig widersetzen, damit Gott ihnen vielleicht Umkehr zur Erkenntnis der Wahrheit schenkt“ (2. Timotheus 2:23-25), gereicht es sicherlich für beide Seiten zu einer positiven Charakterentwicklung. Die Geduld, die mir mein himmlischer Vater im Laufe meiner Entwicklung entgegengebracht hat, hat bei mir wiederum Ungeduld abgeschliffen und Geduld gegenüber der Entwicklung bei meinen Enkeln gefördert. Welche Erfahrungen hast du schon gemacht?
Soft Skills
(Bild: Quelle)

Freitag, 2. Februar 2018

Nahmen freudig den Namen Christi auf sich oder Christen

Mormon teilt uns mit: „Und die zur Kirche gehörten, waren treu; ja, alle, die wahrhaft an Christus glaubten, nahmen freudig den Namen Christi auf sich oder Christen, wie sie wegen ihres Glaubens an Christus, der kommen werde, genannt wurden.“ (Alma 46:15).
Nahmen freudig den Namen Christi auf sich oder Christen. Die Bezeichnung der Gottesgläubigen und Anhänger des Evangeliums von Jesus Christus als `Christen´, taucht hier bei Alma dem Jüngeren das erste Mal im Buch Mormon auf. Und das etwa 73 Jahre, bevor Christus auf Erden geboren wurde. In der Bibel, jedenfalls in der Einheitsübersetzung 2016 und der Lutherbibel 2017, das erste Mal in der Apostelgeschichte und ein zweites Mal bei Petrus (Apostelgeschichte 11:26; 1. Petrus 4:16) und Agrippa lässt uns auch wissen, dass die damaligen Anhänger Jesu, Christen genannt wurden: „Darauf sagte Agrippa zu Paulus: Bald überredest du mich und machst mich zum Christen.“ (Apostelgeschichte 26:28). Der Herr allerdings selber hat diejenigen, die wahrhaft Christus nachfolgen, als Heilige bezeichnet (Kolosser 3:12), so wie er sie auch in heutiger Zeit bezeichnet (Lehre und Bündnisse 57:1).
Auch ich glaube wahrhaft an Jesus Christus und `nehme freudig den Namen Christi oder Christ auf mich´. Jeden Sonntag erneuere ich mein Versprechen, an ihn zu denken und seinen Namen auf mich zu nehmen durch die Teilnahme am heiligen Abendmahl (Lehre und Bündnisse 20:77-79). Ich arbeite regelmäßig eifrig in den Schriften, um Christus zu finden (1.Nephi 2:19), besser kennenzulernen und seinem Aufruf `folgt mir´ (2. Nephi 31:12) immer besser nachkommen zu können, ein wahrer Jünger von Christus zu sein (Matthäus 28:19), indem ich mich im Dienst an meinen Mitmenschen verliere (Mosia 2:17). Was tust du gerne, um ein wahrer Jünger Christi, ein Heiliger, ein glaubenstreues Mitglied der Kirche des Herrn zu sein?

Jesus with disciples
Als die Jünger eines Tages miteinander fasteten und beteten, kam Jesus zu ihnen.
(Bild: Quelle)

Donnerstag, 1. Februar 2018

Er zerriß seinen Rock

Moronis Reaktion auf die Spaltung des Volkes Nephi aufgrund der schmeichlerischen Worte Amalikkjas (Alma 46:7): „... Er zerriß seinen Rock; und er nahm ein Stück davon und schrieb darauf: Zur Erinnerung an unseren Gott, unsere Religion und Freiheit und unseren Frieden, unsere Frauen und unsere Kinder—und er befestigte es am Ende einer Stange.“ (Alma 46:12).
Er zerriß seinen Rock. Von dem irisch-britischen Schriftsteller, Staatsphilosophen und Politiker in der Zeit der Aufklärung - er gilt als geistiger Vater des Konservatismus - Edmund Burke (1729-1797), stammt folgende Aussage: „Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen.“ Moroni war ein gottesfürchtiger, ein guter Mensch. Er kannte Edmund Burke und seine Aussage nicht, aber er kannte das Evangelium von Jesus Christus und hatte in Erinnerung, dass er gesagt hatte: „... Ihr sollt eure Familien verteidigen, selbst bis zum Blutvergießen.“ (Alma 43:47) und handelte danach. Er „... beugte sich zur Erde nieder, und er betete machtvoll zu seinem Gott, daß die Segnungen der Freiheit auf seinen Brüdern ruhen mögen, solange noch eine Gruppe von Christen übriggeblieben sei, ...“ (Alam 46:13) und ging dann durch das Land und forderte seine Landsleute auf, einen Bund einzugehen, „... daß sie ihre Rechte und ihre Religion hochhalten werden, damit der Herr, Gott, sie segne.“ (Alma 46:19-20). So ließ er sogar in allem Gebiet, das die Nephiten besaßen „... das Banner der Freiheit auf allen Türmen hissen ...“ (Alma 46:36).
Im übertragenen Sinn, zerreißen auch heute Menschen für ihre Meinung ihren Rock. Sie fertigen Plakate und Banner, auf denen sie ihre Forderungen artikulieren und damit durch das Land ziehen. Leicht sind heute im Internet Aufrufe zu verbreiten und Stimmen zu sammeln, Petitionen unterzeichnen zu lassen, und dann an verantwortliche Politiker zu überreichen. Hierdurch können heutzutage auf viel leichterem Weg, bequem vom Sessel zu Hause aus, unzählige Adressaten erreicht werden. Präsident Ezra Taft Benson, US-amerikanischer Politiker und der 13. Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, betonte oft, dass es notwendig ist, als Staatsbürger aktiv zu sein und Freiheit und Unabhängigkeit zu fördern. Er forderte die Menschen auf: „Verbessern Sie Ihr Gemeinwesen, indem Sie aktiv mitarbeiten und dienen.“ (Der Stern, Juli 1988, Seite 47). Ich lerne daraus, dass auch ich mich in meinem Gemeinwesen für Freiheit und die Rechte der Religion engagieren muss. Ich tue dies, indem ich mich für Politik interessiere und nach bestem Wissen Kandidaten in die jeweiligen Gremien wähle, die sich ebenso für das Gute einsetzen und mich an, aus meiner Sicht, angemessenen Petitionen beteilige. Auf welche Weise `zerreißt du deinen Rock´, damit das Böse nicht triumphiert?