Donnerstag, 30. September 2021

Dass ihr im Herzen darüber nachdenkt

 

Moderne Gebetsriemen (Tefillin). (Foto: Ulrich W. Sahm)
(Bild: Quelle)

Moroni ermahnt seine zukünftigen Leser: „Siehe, ich möchte euch ermahnen, wenn ihr dieses hier lesen werdet, sofern es nach Gottes Weisheit ist, dass ihr es lest, dass ihr daran denkt, wie barmherzig der Herr zu den Menschenkindern gewesen ist, von der Erschaffung Adams an bis herab zu der Zeit, da ihr dieses hier empfangen werdet, und dass ihr im Herzen darüber nachdenkt.“ (Moroni 10:3).

Dass ihr im Herzen darüber nachdenkt. Moroni spricht hier dich und mich, einen jeden an, der diese Aufzeichnungen in die Hände bekommt. Was macht man mit einem Buch? Man liest es. Dabei gibt es aber unterschiedliche Vorgehensweisen. Die einen lesen es nur um des Lesens willen und legen es danach einfach wieder zur Seite. Das wird aber ganz anders sein, wenn mich der Inhalt im Innersten anspricht. Dann werde ich mir das Beschriebene vorstellen und ich werde darüber nachdenken und herausfinden wollen, was der Inhalt mir sagen möchte. Will er mich einfach über etwas informieren, will er mich sogar zu etwas auffordern? Dem Volk Israel gibt Gott eine entsprechende Aufforderung: „Diese meine Worte sollt ihr auf euer Herz und auf eure Seele schreiben. Ihr sollt sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf eurer Stirn werden. 19 Ihr sollt sie eure Kinder lehren, indem ihr sie sprecht, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst.“ (5. Mose 11:18-19).

Beim Buch Mormon handelt es sich nicht um Unterhaltungslektüre. Es beinhaltet genau wie die Bibel das Wort Gottes an seine Kinder. Da sollte ich beim Lesen anders herangehen, als bei leichter Kost. Ich lerne, das, was ich im Buch Mormon lese, muss ich auch überdenken. Ich muss mir Gedanken machen, was ich aus den Schilderungen für mein tägliches Leben lernen kann. Es geht also darum, nicht nur Wissen aufzunehmen, sondern auch darüber nachzudenken, wie ich dieses Wissen richtig anwenden kann, um daraus den bestmöglichen Nutzen zu ziehen. Moroni ermahnt uns sogar, nicht nur mit unserem Verstand darüber nachzudenken, sondern mit unserem `Herzen´.

Was verstehst du darunter, über etwas in deinem `Herzen nachzudenken´?

Mittwoch, 29. September 2021

Ich schreibe für meine Brüder, die Lamaniten

 

(Bild: Quelle)

Nachdem Moroni im vorhergehenden Kapitel den zweiten Brief seines Vaters an ihn wiedergegeben hat, schreibt er nun noch ein paar eigene Gedanken nieder: „Nun schreibe ich, Moroni, einiges, wie es mir gut scheint; und ich schreibe für meine Brüder, die Lamaniten; und ich möchte, dass sie wissen, dass mehr als vierhundertzwanzig Jahre vergangen sind, seit das Zeichen vom Kommen Christi gegeben wurde. 2 Und ich versiegle diese Aufzeichnungen, nachdem ich einige Worte als Ermahnung für euch geredet habe.“ (Moroni 10:1)

Ich schreibe für meine Brüder, die Lamaniten. Nun neigen sich die Aufzeichnungen der Nephiten endgültig dem Ende zu. Moroni hat noch etwas Platz auf den Platten und ist noch am Leben, und er nutzt diese Gelegenheit, seine Brüder, die Lamaniten, die nach ihm leben werden (Lehre und Bündnisse 10:48), zu ermahnen, für sich selber herauszufinden, ob diese Aufzeichnungen wahr sind (Moroni 10:4).

Selbstredend gelten seine Aufforderungen und Ermahnungen nicht nur den Lamaniten, sondern einem jeden Menschen auf diesem Erdenrund. Etwas früher spricht Moroni, der Sohn Mormons davon, dass diese Platten, auf denen diese Berichte verfasst sind, keinen materiellen Wert haben, sondern ihr großer Wert in dem Bericht als solchem liegt (Mormon 8:4, 13-14). Ich lerne, diese Aufzeichnungen der Nephiten, die als „Das Buch Mormon – ein weiterer Zeuge für Jesus Christus“ nur aus dem Grund gemacht wurden, damit die Nachfahren Lehis, die sich als Lamaniten von ihm abgespalten hatten, aber auch die `Anderen´, nämlich du und ich, neben der Bibel, die durch die Jahrhunderte immer etwas mehr verändert wurde, einen weiteren unverfälschten Zeugen für ihn haben, der sich für die gesamte Menschheit geopfert hat, nämlich Jesus Christus! Ich bin so unendlich dankbar für diesen weiteren Zeugen.

Wie schätzt du diesen Bericht der Nephiten ein?

Dienstag, 28. September 2021

Jesus Christus, der zur rechten Hand seiner Macht sitzt

 

(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Der Schlusssatz Moronis Vater in seinem Brief an ihn: „Und möge die Gnade Gottes des Vaters, dessen Thron hoch in den Himmeln ist, und unseres Herrn Jesus Christus, der zur rechten Hand seiner Macht sitzt, bis ihm alles unterworfen ist, immerdar mit dir sein und verbleiben. Amen.“ (Moroni 9:26).

Jesus Christus, der zur rechten Hand seiner Macht sitzt. Zum Ende seines Briefes an seinen Sohn Moroni, wünscht Mormon die Gnade Gottes auf ihn herab.

Mormon spricht dabei davon, dass `unser Herr Jesus Christus´ zur `rechten Hand Gottes´ sitzt. In Matthäus26:64 lesen wir Ähnliches, als Jesus die Frage eines Hohe Priesters, ob er der Christus, der Sohn Gottes sei folgendermaßen beantwortet: „Du hast es gesagt. Doch ich erkläre euch: Von nun an werdet ihr den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen.“ Das muss doch eine Bedeutung haben, `zur rechten Hand Gottes´. Hier verstehe ich auch gleich, dass `zur rechten Hand Gottes´ eine Bezeichnung der Ehrerbietung und damit verbundener Machtstellung zum Ausdruck gebracht wird. Ich lerne, dass es ein Vorzug ist, wenn Christus einen an seine rechte Seite platziert, wie wir am Beispiel des Lieblingsjüngers Jesu am Tisch des Herrn sehen (Johannes 13:23), aber auch das Ergebnis meines Handelns im Erdendasein widerspiegelt. Warum? Das Gleichnis vom Gericht erklärt es uns, in dem gesagt wird, dass der Herr die Menschen voneinander scheiden wird, wie der Hirte die Schafe von den Böcken. Die Schafe platziert er zu seiner Rechten, die Böcke zu seiner Linken. Schafe stehen in diesem Gleichnis für die rechtschaffenen Menschen, die Gott segnet, die Böcke für die nicht rechtschaffenen Menschen, die von Gott weggeschickt werden (Matthäus 25:33-46). Ich lerne, will ich von unser aller Richter am letzten Gericht zu seiner rechten Hand gestellt werden, muss ich mich nach besten Kräften bemühen rechtschaffen zu leben.

Woran erkennst du, dass Johannes, der Jünger, den Jesus liebte, beim letzten Mahl an dessen rechten Seite Platz hatte?

Montag, 27. September 2021

Mein Sohn, sei in Christus treu

 

(Bild: Quelle)

Mormons Aufforderung in den Schlussworten seines Briefes an seinen Sohn Moroni: „Mein Sohn, sei in Christus treu; und möge das, was ich geschrieben habe, dich nicht so bekümmern, dass es dich zu Tode bedrückt; sondern möge Christus dich erheben, und mögen seine Leiden und sein Tod und dass er unseren Vätern seinen Leib gezeigt hat, und seine Barmherzigkeit und Langmut und die Hoffnung auf seine Herrlichkeit und auf ewiges Leben immerdar in deinem Sinn verbleiben.“ (Moroni 9:25).

Mein Sohn, `sei in Christus treu´. Am Schluss seines Briefes an seinen Sohn Moroni gibt ihm Mormon noch diese Aufforderung, in Christus treu zu sein, und sich nicht von den schlimmen berichteten Ereignissen unter dem Volk der Nephiten und Lamaniten zu Tode bedrücken zu lassen., sondern sich immer der Ereignisse und Folgen des Sühnopfers Jesu zu erinnern, aufgrund derer, wenn wir Gott in allen Schwierigkeiten die Treue halten, wir eines Tages in seine Herrlichkeit eintreten können.

Auch meine Mutter hat mich aufgefordert `in Christus treu zu bleiben´. In einen Goldring mit einem eingefasstem Lapislazuli, der meine Farbe Blau hat, ließ sie eingravieren: „Sei treu im Glauben“. Welch wunderbare, liebevolle Aufforderung! Durch die Wirren des Lebens hindurch, bin ich bis jetzt ihrer Aufforderung nachgekommen. Ich bin dankbar für ihr Vorbild an Treue zu Jesus, dass sie mir gegeben hat, an dem ich mich aufrichten kann. Ich danke dem Vater im Himmel täglich für ihre Stärke im Glauben, und bitte täglich, der Herr möge sie für ihre Liebe mir gegenüber segnen, ebenso meinen liebevollen Vater, der uns in meinen Kindheitsjahren schon verlassen musste. Ich lerne, wie enorm wichtig liebevolle, dem Herrn treue Eltern sind.

Wer hat dich aufgefordert `in Christus treu zu sein´?

Samstag, 25. September 2021

Dass viele unserer Brüder zu den Lamaniten übergelaufen sind

 

(Bild: Quelle)

Mormon weiter über sein Volk: „Und wenn es so ist, dass es zugrunde geht, wissen wir, dass viele unserer Brüder zu den Lamaniten übergelaufen sind, und viele weitere werden noch zu ihnen überlaufen; darum schreibe einiges weniges nieder, falls du verschont bleibst und ich zugrunde gehe und dich nicht sehe; aber ich vertraue darauf, dass ich dich bald sehe; denn ich habe heilige Aufzeichnungen, die ich dir übergeben möchte.“ (Moroni 9:24).

Dass viele unserer Brüder zu den Lamaniten übergelaufen sind. Mormons Beschreibung in diesem Vers spiegelt die Szenerie der Zerstörung wider, in der sein Volk Schlachten verlor und nach Norden floh, wie er selber dort erklärt, dass die Nephiten `keinen Blumentopf mehr gewinnen konnten´, sondern sie „… von ihnen hinweggefegt zu werden so wie der Tau vor der Sonne.“ (Mormon 4:18). In Mormon 6:15 erfüllt sich seine Vorhersage, dass einige überlebten, weil „… einige wenige, die zu den Lamaniten übergelaufen waren, …“. Diese wenigen begingen also `Fahnenflucht´, waren `Überläufer´, wobei sie offensichtlich dem Zwang `Christus zu verleugnen´ nachgaben, ansonsten wären sie ja durch die Lamaniten hingerichtet worden (Moroni 1:2).

Bezüglich der Übergabe heiliger Aufzeichnungen an seinen Sohn, erfahren wir in Mormon 4:23, dass Mormon vom Hügel Schim alle Aufzeichnungen an sich nahm, die Ammaron dort für den Herrn verborgen hatte (4. Nephi 1:48), sie im letzten Kampf gegen die Lamaniten dann im Hügel Cumorah versteckte, außer „… diese wenigen Platten, die ich meinem Sohn Moroni gab.“ (Mormon 6:6). Ich lerne, die Aussagen im Buch Mormon widersprechen einander nie, sie sind kongruent. Der Junge Joseph Smith hat sich die Sachen nicht ausgedacht, oder von irgendeinem Abenteuerbuch abgekupfert. Er hat es von Moroni übergeben bekommen, mit dem göttlichen Auftrag, es für unsere Zeit zu übersetzen und der Welt zur Kenntnis zu bringen (mehr siehe hier).

Sind dir im Buch Mormon irgendwelche Widersprüche begegnet?

Freitag, 24. September 2021

Wegen des Eigensinns seines Herzens und weil es nach Blut und Rache trachtet

 

(Bild: Quelle)

Mormon erklärt bezüglich seines Volkes, den Nephiten: „Und wenn es zugrunde geht, wird es wie bei den Jarediten sein – wegen des Eigensinns seines Herzens und weil es nach Blut und Rache trachtet.“ (Moroni 9:23).

Wegen des Eigensinns seines Herzens und weil es nach Blut und Rache trachtet. Mormon zeigt hier die Gründe auf, weshalb Völker zugrunde gehen: Eigensinn, Blutrausch und Rache.

  • Eigensinn
    „ist eine Charaktereigenschaft, die durch das konsequente Beharren auf und Vertreten der eigenen, von Überzeugungen getragenen Meinung gekennzeichnet ist." (siehe hier). Im Zusammenhang mit der Aussage Mormons über sein Volk, verstehe ich ihren Eigensinn in der Weise, dass sie den ihnen zuteilgewordenen Belehrungen durch Gottes berufene Diener, Widerstand entgegensetzten und auf ihrem falschen Standpunkt beharrten, auch wenn er zur Vernichtung führen würde.
  • Blutrausch
    ist ein blindwütiger Drang zu töten, ein psychischer Ausnahmezustand,  in dem besonders wilde und hemmungslose Mord- und Gewalttaten verübt werden können.
  • Rache
    „ist eine Handlung, die den Ausgleich von zuvor angeblich oder tatsächlich erlittenem Unrecht bewirken soll. Von ihrer Intention her ist sie eine Zufügung von Schaden an einer oder mehreren Personen, die das Unrecht begangen haben sollen. Oft handelt es sich bei Rache um eine physische oder psychische Gewalttat.“ (Zitat siehe hier).

Ich lerne, will ich nicht zugrunde gehen, sowohl in geistiger, als auch in physischer Hinsicht, darf ich im negativen Sinn nicht eigensinnig sein, auch muss ich mich davor hüten, Rachegelüste zuzulassen, und erst recht keinen Drang aufkommen lassen, Blut zu vergießen.

In welcher Hinsicht ist Eigensinn negativ, und in welcher kann er auch positiv sein?

Donnerstag, 23. September 2021

Ich weiß, es muss zugrunde gehen, wenn es nicht umkehrt und zu ihm zurückkehrt

 

(Bild: Quelle)

Mormon schreibt, dass er sein Volk Gott nicht anempfehlen kann, da er ansonsten von ihm Strafe zu erwarten hätte (Moroni 9:21): „Aber siehe, mein Sohn, ich anempfehle dich Gott, und ich vertraue auf Christus, dass du errettet werden wirst; und ich bete zu Gott, er möge dein Leben schonen, damit du Zeuge der Rückkehr seines Volkes zu ihm bist oder aber seiner völligen Vernichtung; denn ich weiß, es muss zugrunde gehen, wenn es nicht umkehrt und zu ihm zurückkehrt.“ (Moroni 9:22).

Ich weiß, es muss zugrunde gehen, wenn es nicht umkehrt und zu ihm zurückkehrt. Zunächst spricht sich Mormon dafür aus, dass er Gott seinen Sohn anempfiehlt, was in diesem Zusammenhang für mein Verständnis bedeutet, dass er ihn Gott `ans Herz legt´, ihn zu ewigem Leben zu erretten. Er bittet Gott auch, sein Leben hier auf Erden zu verschonen, da es ja auch von den Nephiten bedroht ist, damit er für künftige Generationen als Zeuge für das auftreten kann, was mit dem Volk geschieht, und die Nachkommen erkennen, und gewarnt sein mögen, was der Lohn jener ist, die bewusst gegen die Gesetze Gottes verstoßen und nicht umkehren.

Ich lerne, ein Vater setzt sich bei Gott für seine Kinder ein, anempfiehlt sie ihm. Dies will ich genauso tun, meine Kinder ihm anempfehlen, im Sinne von ihnen Schutz und Geleit in diesen Wirren des Erdenlebens zu geben, sodass sie den Wunsch haben, nach den Geboten und Bündnissen, die sie eingegangen sind, zu leben, und falls sie straucheln, die Kraft haben, umzukehren.

Wie sieht es mit deinem Vertrauen in Christus aus, dass er dich durch sein Sühnopfer verschont, wenn du willens bist, von falschem Tun umzukehren?

Mittwoch, 22. September 2021

Du weißt, dass es ohne Grundsatz ist und kein Gefühl mehr hat

(Bild: Quelle)

Mormon, der Vater Moronis, ermuntert seinen Sohn: „Und nun, mein Sohn, verweile ich nicht länger bei diesem schrecklichen Bild. Siehe, du kennst die Schlechtigkeit dieses Volkes; du weißt, dass es ohne Grundsatz ist und kein Gefühl mehr hat; und seine Schlechtigkeit übersteigt die der Lamaniten.“ (Moroni 9:20).

Du weißt, dass es ohne Grundsatz ist und kein Gefühl mehr hat. Ohne Grundsatz zu sein bedeutet, keine Prinzipien zu haben, keine Norm, keinen Maßstab, kein Motto, keinen Standard. Grundsätze sind die Grundlage für nachfolgende Handlungen, Tätigkeiten oder Unterlassungen.

Grundsätze müssen eindeutig formuliert und widerspruchsfrei sein. Sie werden allgemein anerkannt, gutgeheißen. So legen z. B. die ersten drei Absätze des Artikels 20 GG, Demokratie, Bundesstaatlichkeit, Rechtsstaatlichkeit und Sozialstaatlichkeit als Grundsätze der Verfassung fest. So bilden die Zehn Gebote die Grundsätze menschlichen Zusammenlebens (2.Mose 20,1-17). Für gläubige Christen gehen sie noch einen Schritt weiter. So sind für sie Evangeliumsgrundsätze entscheidend für das Leben nach dem Tod. Ohne das Befolgen solcher Grundsätze kann es kein geordnetes Zusammenleben geben, kann es nach unserem irdischen Ableben kein Leben in der Gegenwart Gottes geben. Ich lerne, ohne Grundsätze und Gefühle füreinander (Liebe zu Gott und seine Nächsten), ist unser irdisches Leben sinnlos. Wir erfüllen nicht den Zweck unseres Daseins (2. Nephi 2:25; Köstliche Perle Mose 5:10).

Was lernst du daraus, dass die Schlechtigkeiten der Nephiten die der Lamaniten überstieg?

Dienstag, 21. September 2021

Die Zunge kann es nicht sagen, es lässt sich auch nicht niederschreiben

 

(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Mormon schreibt weiter: „Und sie sind in ihrem Frevel stark geworden; und sie sind alle gleichermaßen roh und verschonen niemand, weder alt noch jung; und sie freuen sich an allem, außer an dem, was gut ist; und das Leiden unserer Frauen und unserer Kinder überall in diesem Land übersteigt alles; ja, die Zunge kann es nicht sagen, es lässt sich auch nicht niederschreiben.“ (Moroni 9:19).

Die Zunge kann es nicht sagen, es lässt sich auch nicht niederschreiben. Mormon gibt preis, dass die Schlechtigkeit des Volkes sich nicht in Worte fassen, und nicht `niederschreiben´ lässt. Im Alten Testament finde ich eine ähnliche Situation wieder, wie sie Mormon im vorhergehenden Vers beklagt, dass er sich gegenüber seinem Volk nicht mit seinen Befehlen durchsetzen konnte (Moroni 9:18). Auch König David war in ähnlicher Lage, war machtlos gegen die Männer, die zu hart für ihn waren, ihm in ihrer Gewalttätigkeit überlegen waren (2. Samuel 3:39).

Mormon schreibt auch, dass das Volk im `Frevel´ stark geworden ist. Mit Frevel wird der Verstoß gegen die göttliche oder menschliche Ordnung aus bewusster Missachtung, Auflehnung oder aus Übermut, beschrieben. Aus 2. Samuel 3:39 erfahre ich auch, wie König David zum Ausdruck bringt, dass Gott jene, die frevelhaftes Verhalten an den Tag legen, dafür ´büßen´ sollten. Ich überdenke meine Lebenstage und erkenne, wie oft ich doch bewusst gegen göttliche Ordnung verstoßen, also gefrevelt habe. Da ergeht meine Bitte um Vergebung an den Herrn, genauso wie ich sie bei David, dem Verfasser der Psalmen finde: „Gedenke nicht meiner Jugendsünden und meiner Frevel! Nach deiner Huld gedenke meiner, HERR, denn du bist gütig!“ (Psalm 25:7). Ich lerne, der Herr gedenkt meiner begangenen Frevel nicht, wenn ich sie bekenne (Psalm 32:5), Umkehr übe, um Vergebung bitte, und nicht wieder frevle (Psalm 32:1). Warum? Weil der Herr unter diesen Voraussetzungen dafür gesühnt hat (Psalm 65:4).

Wer bedeckt begangene Frevel, die aufrichtig bereut worden sind (Römer 4:7)?

Montag, 20. September 2021

O welche Verworfenheit meines Volkes!

 

(Bild: Quelle)

Mormon beschreibt nun seinem Sohn seine Situation in der Schlacht (Moroni 9:17) und schreibt dann frustriert weiter: „O welche Verworfenheit meines Volkes! Es ist ohne Ordnung und ohne Barmherzigkeit. Siehe, ich bin nur ein Mensch, und ich habe nur die Stärke eines Menschen, und ich kann meine Befehle nicht länger durchsetzen.“ (Moroni 9:18).

O welche Verworfenheit meines Volkes! Eine ähnliche Aussage finde ich in Jeremia 5:28 der Menge-Bibelfassung. Natürlich habe ich mich zunächst gefragt, was Mormon hier mit `Verworfenheit´ meint, und bin auf folgende Synonyme gestoßen: Sittenlosigkeit, Unmoral, Verderbtheit, Unsittlichkeit, Unkeuschheit, Disziplinlosigkeit, Liederlichkeit, Boshaftigkeit, Schmutzigkeit, Gesinnungslosigkeit, Ruchlosigkeit, Unanständigkeit, Hemmungslosigkeit. Unter Verworfenheit subsumieren sich also alle total negativen Eigenschaften, die voll auf das zutreffen, was Mormon vorher über die Handlungen des Volkes schreibt. Hinzu fügt er noch die Unbarmherzigkeit, die es an den Tag legt.

Wenn ein Volk all diese negativen Eigenschaften besitzt und danach handelt, dann ist es nicht verwunderlich, dass Mormon beklagt, dass er als Mensch, nicht die Stärke hatte, seine Befehle durchzusetzen; und ich schätze mal, dass er damit insbesondere seine militärischen Befehle meinte, womit er die Nephiten hätte retten wollen. Aber auch für seine Aufforderungen Umkehr zu üben hatte das Volk ja seine Ohren verschlossen. Ich lerne, `Verworfenheit´ beschreibt viele Negativeigenschaften, die in einem Volk nur Chaos und Zerstörung hervorrufen können, und ich mich mit allem Eifer bemühen muss, diese Eigenschaften zu vermeiden, um nicht mein Leben zu verlieren (Jeremia 4:18).

Was verstehst du unter `Verworfenheit`?

Samstag, 18. September 2021

Viele alte Frauen werden unterwegs schwach und sterben

 

Francisco Goya Injured Mason 1786-87
(Bild: Quelle)

Mormon schreibt seinem Sohn: „Und weiter, mein Sohn, es gibt viele Witwen und ihre Töchter, die in Scherriza geblieben sind; und jener Teil der Vorräte, den die Lamaniten nicht weggeführt haben, siehe, den hat das Heer Zenephis weggeführt und überlässt es ihnen, umherzustreifen, wohin auch immer sie können, um Nahrung zu suchen; und viele alte Frauen werden unterwegs schwach und sterben.“ (Moroni 9:16).

Viele alte Frauen werden unterwegs schwach und sterben. Warum? Weil die Kriegsgegner der Nephiten, die Lamaniten, ihnen keine Lebensmittelvorräte zurückgelassen haben. So mussten die alten Frauen und ihre Töchter umherziehen und Nahrungsmittel suchen. Das war offensichtlich für viele alte Frauen zu beschwerlich und es wird auch schwer gewesen sein etwas zu finden, sodass sie an Körperschwäche und an Hunger starben.

Hierbei kommt mir die Aufforderung aus dem so bezeichneten `weisheitlichen Lehrbrief´ des Jakobus in den Sinn, in dem wir u. a. dazu aufgefordert werden, auf Gottes Wort zu hören und danach zu handeln. Da heißt es am Schluss des ersten Kapitels: „Ein reiner und makelloser Gottesdienst ist es vor Gott, dem Vater: für Waisen und Witwen in ihrer Not zu sorgen und sich unbefleckt von der Welt zu bewahren.“ (Jakobus 1:27). Ich treffe in diesem Zusammenhang auch auf eine Begebenheit im Alten Testament. Judas der Makkabäer kämpfte mit seinem Heer gegen eine große Streitmacht, weil das Volk arg gebeutelt und ihr Tempel Gottes von ruchlosen Menschen entweiht worden war (2. Makkabäer 8:2). Der Herr kämpfte mit ihnen und verhalf ihnen zum Sieg (Makkabäer 8:24). Und dann feierten sie den Sabbat und es heißt: „Nach dem Sabbat verteilten sie die Beute. Zuerst gaben sie davon den Misshandelten und den Witwen und Waisen; den Rest verteilten sie unter sich selbst und ihre Kinder.“ (2. Makkabäer 8:28), und zwei Verse weiter: „… Die reiche Beute verteilten sie zu gleichen Teilen unter sich und unter die Misshandelten, die Waisen und Witwen, dazu noch unter die alten Leute.“ (2. Makkabäer 8:30). Ich lerne, dass es meine Aufgabe ist, mich um jene in meiner Umgebung zu bemühen, die unverschuldet in Bedrängnis geraten sind, insbesondere aber auch um Misshandelte, Witwen und Waisen und Kinder. Unter anderem trage ich, wie Millionen andere, durch Spenden an die Kirche dazu bei, dass solchen Betroffenen weltweit `unter die Arme gegriffen´ werden kann (siehe hier).

Welche Hilfsmöglichkeiten nutzt du, um Bedürftigen unter die Arme zu greifen?

Freitag, 17. September 2021

Verbirg ihre Sünden und Schlechtigkeit und Gräuel vor deinem Angesicht!

 

Redewendung: Ein Auge/beide Augenzudrücken
(Bild: Quelle)

Mormon zu seinem Sohn Moroni in Bezug auf die Schlechtigkeit seines Volkes: „Siehe, mein Herz schreit: Weh diesem Volk! Tritt hervor in Rechtsprechung, o Gott, und verbirg ihre Sünden und Schlechtigkeit und Gräuel vor deinem Angesicht!“ (Moroni 9:15).

Verbirg ihre Sünden und Schlechtigkeit und Gräuel vor deinem Angesicht! Was habe ich darunter zu verstehen?

Mormon ist wohl offensichtlich verzweifelt wegen des schweren Übeltun seines Volkes, denn sein `Herz schreit´ zu Gott, und schreien in seiner Lage, entspringt sicherlich seinem Schmerz über das, was sein Volk Gott, dem er voller Eifer dient und den er liebt, und seinen Mitmenschen antut, und an seinem Ausruf `weh diesem Volk´ erkenne ich, dass er weiß, dass sein Volk deshalb nicht ungeschoren davonkommen kann, das Gesetz als sein Richter zu seiner Verdammung dasteht. Mit der letzten Aussage Mormons in diesem Vers, dass Gott ihre Gräuel vor seinem Angesicht verbergen soll, habe ich noch etwas Verständnisschwierigkeiten. Wie ist das zu verstehen? Wenn jemand etwas vor seinem Angesicht verbirgt, dann sieht er es nicht mehr. Dann muss es aber etwas geben, wohinter es verborgen werden kann, z. B. ein dichter Vorhang. Kann es vielleicht bedeuten, dass Gott die schlimmen Taten dadurch vor seinem Angesicht verbergen soll, indem er die Handelnden aus seiner Gegenwart entfernen lässt, in die `äußerste Finsternis´ (Matthäus 8:12; Alma 40:13-14)? Ich lerne, mein Handeln in diesem Erdenleben muss so sein, dass Gott mich nicht vor seinem Angesicht verbergen muss (Psalm 102:3).

Wie verstehst du diese Aussage?

Donnerstag, 16. September 2021

Wie können wir erwarten, dass Gott seine Hand im Gericht gegen uns zurückhalten wird?

 

Getty Images/sedmak // Das Gemälde des jüngsten Gerichts in der Marienkirche in Berlin von Michael Ribestein.
(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Nachdem Mormon die Gräuel der Menschen untereinander beschrieben hat (Moroni 9:7-10), stellt er nun diese Frage: „O mein geliebter Sohn, wie kann ein solches Volk, das ohne jede Gesittung ist – 12 (und nur ein paar Jahre sind vergangen, seit sie ein gesittetes und ein angenehmes Volk waren), 13 doch, o mein Sohn, wie kann ein solches Volk, das an so viel Gräuel Freude hat – 14 wie können wir erwarten, dass Gott seine Hand im Gericht gegen uns zurückhalten wird? (Moroni 9:11-14).

Wie können wir erwarten, dass Gott seine Hand im Gericht gegen uns zurückhalten wird? Mit uns meint er sicherlich sein Volk, die Nephiten, die ja von ihm und ggf. weiterer berufener Diener Gottes im Gesetz Gottes unterrichtet worden waren (Moroni 8:10), sie es aber in übelster Weise verwarfen und wissentlich übertraten, und nicht bereit waren Umkehr zu üben (Moroni 8:29).

Ich lerne, dass ich Umkehr von meinen Verfehlungen gegen die Gebote des Herrn üben muss, wenn ich möchte, dass Gott `seine Hand zurückhalten soll´, und mich vor seinem `grimmigen Zorn´ bewahren möge, vor Hungersnot, vor Seuche, und vor Krieg (Alma 10:23). Ich lerne auch, dass ich dankbar sein muss für die Gebete der Rechtschaffenen, in denen sie auch an mich denken. Andererseits bin ich genauso aufgefordert für jene zu beten, die straucheln.

Was unternimmst du, dass Gott seine Hand im Gericht über dich zurückhalten wird?

Mittwoch, 15. September 2021

Nun schreibe ich einiges über die Leiden dieses Volkes

 

Das Klischee vom menschenfressenden Wilden: Kupferstich von Theodor de Bry (1592)

(Bild: Quelle)

Mormon im zweiten Brief an seinen Sohn Moroni: „Und nun schreibe ich einiges über die Leiden dieses Volkes. Denn gemäß der Kenntnis, die ich von Amoron empfangen habe, siehe, da haben die Lamaniten viele Gefangene, die sie vom Turm von Scherriza genommen haben; und es waren Männer, Frauen und Kinder.“ (Moroni 9:7).

Nun schreibe ich einiges über die Leiden dieses Volkes. In vier Versen beschreibt Mormon, welche Grausamkeiten von Lamaniten gegenüber den Nephiten, aber auch umgekehrt, von den Nephiten gegenüber den Lamaniten verübt wurden, die viel Leid über sie brachten. Von einem Mann namens Amoron, dessen Name sonst nirgendwo im Buch Mormon genannt wird, hatte Mormon erfahren, dass die Lamaniten viele Männer, Frauen und Kinder von einem Turm Scherriza, auch dieser Ort wird nur hier in diesem Kapitel von Mormon genannt, genommen haben. Unvorstellbar, was in Vers 8 beschrieben wird, was sie mit den Männern und Vätern taten. Sie haben sie getötet, und den Frauen und Kindern deren Fleisch zum Essen gegeben. Weiterhin haben sie die Frauen und Kinder mit fast keinem Trinken versorgt. Allerdings erfahren wir im Vers 9 und 10, dass die Gräueltaten der Nephiten an den Lamaniten die der Lamaniten an ihnen, übertrafen. Was haben sie gemacht? Sie haben die gefangen genommenen, Töchter der Lamaniten ihrer Tugend beraubt, und sie danach auf höchst grausame Weise durch Foltern getötet, und auch haben sie als Zeichen ihres Mutes, deren Fleisch `wie wilde Tiere verschlungen´.

Zu meinem Entsetzen gibt es noch einen Stamm auf Papua-Neuguinea, der Kanibalismus auch heute noch praktiziert, obwohl er dort seit den 1950er Jahren verboten ist. Allerdings töten sie dazu nicht, sondern verzehren das Fleisch verstorbener Stammesgenossen (siehe hier). Fassungslos hat wohl nicht nur mich die Nachricht vom `Kannibalen von Rottenburg´ gemacht. Er tötete 2001 einen Menschen auf dessen eigenes Verlangen, und verspeiste dann Fleischstücke seines Opfers (siehe hier). Ein makabres Thema, aber auch so etwas gibt es unter uns Menschen – auch heute noch. Was ist aber das: „Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.“ (Johannes 6:53). Ich lerne zum einen, wie kostbar dem Herrn die Unschuld seiner Töchter ist, und des Weiteren, wenn ich im übertragenen symbolischen Sinn nicht vom Leib und Blut Jesu esse und trinke, kann ich nicht ewiges Leben erlangen (Johannes 6:33-40).

Wie kannst du dazu beitragen, Leiden der Kinder Gottes zu verringern?

Dienstag, 14. September 2021

Lass uns ungeachtet ihrer Verstocktheit eifrig arbeiten

 

(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Mormon fordert seinen Sohn in seinem Brief an ihn auf: „Und nun, mein geliebter Sohn, lass uns ungeachtet ihrer Verstocktheit eifrig arbeiten; denn wenn wir aufhören zu arbeiten, setzen wir uns der Schuldigsprechung aus; denn wir haben eine Arbeit zu verrichten, solange wir in dieser irdischen Hülle weilen, damit wir den Feind aller Rechtschaffenheit besiegen und unsere Seele im Reich Gottes ausruhen kann.“ (Moroni 9:6).

Lass uns ungeachtet ihrer Verstocktheit eifrig arbeiten. Diese selbe geistige Haltung Mormons, trotz der Schlechtigkeit seines Volkes, sich weiterhin für das geistige Wohl der Nephiten abzumühen, findet sich in Mormon 5:1 wieder. Es reute ihn, dass er sich vorgenommen hatte, ihnen wegen ihrer Schlechtigkeit nicht mehr zu dienen (Mormon 3:11), und er übernahm doch wieder die Aufgabe ihres Heerführers.

Wenn man merkt, dass alles Mühen erfolglos scheint, fragt man sich doch häufig, warum tue ich mir das an, und will doch am liebsten alles hinschmeißen. Mormon jedoch ermuntert seinen Sohn, und damit auch uns, trotz aller Misserfolge, sich mit Ausdauer und tapferer Anstrengung, dem Werk des Herrn zu widmen, mit allem Eifer das Wort des Herrn zu lehren (Jakob 1:19). Ich lerne, einer guten Sache soll ich mich in diesem irdischen Leben voller Eifer und Ausdauer widmen, um viel Rechtschaffenes zustande zu bringen (Lehre und Bündnisse 58:27).

Wie gehst du mit Misserfolgen um?

Montag, 13. September 2021

Wenn ich das Wort Gottes voll Deutlichkeit ausspreche, dann zittern sie und sind zornig auf mich

 

(Bild: Quelle)

Mormon schreibt nach seinem ersten Brief an seinen Sohn Moroni (Moroni 8) nun noch einen zweiten, nachdem er einen schweren Kampf gegen die Lamaniten hinter sich hatte, und beschreibt, dass das Volk sich nicht wieder zu Christus bekehren wollte, und er daher davon ausgeht, dass es durch die Lamaniten vernichtet werden würde (Moroni 9:1-3). „Siehe, ich arbeite beständig mit ihnen; und wenn ich das Wort Gottes voll Deutlichkeit ausspreche, dann zittern sie und sind zornig auf mich; wenn ich es aber nicht mit aller Schärfe tue, dann verhärten sie ihr Herz dagegen; darum fürchte ich, der Geist des Herrn hat aufgehört, sich mit ihnen abzumühen. 5 Denn so überaus zornig sind sie, dass es mir scheint, als hätten sie keine Furcht vor dem Tod; und sie haben ihre Liebe füreinander verloren; und sie dürsten beständig nach Blut und Rache. “ (Mornoni 9:4-5).

Wenn ich das Wort Gottes voll Deutlichkeit ausspreche, dann zittern sie und sind zornig auf mich. Aus Mormons Beschreibungen der Lage, in der er sich mit seinem Volk befand, kann man Rückschlüsse auf die Zeit des Schreibens dieses zweiten Briefes an seinen Sohn Moroni ziehen. Er schreibt im Vers 2, dass er einen schweren Kampf gegen die Lamaniten hinter sich hatte, und sie eine große Anzahl guter Männer verloren hatten. Diese Schlacht könnte jene gewesen sein, über die Mormon in Mormon 5:3-7 berichtet, also um die 380 n. Chr. Des Weiteren erwähnt Mormon in seinem Brief im Vers 5, den Zorn der Kämpfenden, und dass sie dadurch keine `Furcht vor dem Tod´ hatten. Dies passt mit der Beschreibung Mormons in Mormon 4:11,15 zusammen, die in die Zeit um 367 n. Chr. fällt.

Mormon lässt uns auch wissen, dass er seinem Volk das Wort Gottes `mit aller Deutlichkeit´ predigte, und sie dabei vor Zorn auf ihn zitterten. Die Folge ihrer geistigen Einstellung wäre, so fürchtete Mormon, dass der Heilige Geist sich nicht mehr mit ihnen abmühen würde. Ich lerne, ich darf die Liebe füreinander nicht verlieren, wie ich auch in neuzeitlicher Offenbarung lerne (Lehre und Bündnisse 1:33), da ich nicht auf die Hilfe des Heiligen Geistes, oder des Geistes Jesu Christi, verzichten möchte, die mich die reine Wahrheit lehren.

Was unternimmst du, dass du nicht in die Situation gerätst, dass der Geist aufhört, sich mit dir abzumühen?

Samstag, 11. September 2021

Nachdem sie eine so große Erkenntnis verwerfen, mein Sohn, müssen sie bald zugrunde gehen

 

(Bild: Quelle; Text eingefügt)

Mormon beendet diesen Brief an seinen Sohn folgendermaßen: „Und nachdem sie eine so große Erkenntnis verwerfen, mein Sohn, müssen sie bald zugrunde gehen, sodass sich die Prophezeiungen erfüllen, die von den Propheten ausgesprochen worden sind, und ebenso die Worte unseres Erretters selbst. 30 Lebe wohl, mein Sohn, bis ich dir schreibe oder dich wieder treffe. Amen.“ (Moroni 8:29-30).

Nachdem sie eine so große Erkenntnis verwerfen, mein Sohn, müssen sie bald zugrunde gehen. Mormon schreibt nun am Ende seines Briefes seinem Sohn, dass dieses Zugrundegehen sowohl durch Propheten als auch durch den Herrn selber kundgetan wurde. Beispielhaft sei hier die Prophezeiung Nephis, des Sohnes Helamans, angeführt, der von einer Missionsreise aus dem Land im Norden nach Zarahemla zurückkam und nun sein Volk warnte, dass Gott es in seinem Zorn heimsuchen und es völlig zerstören würde, wenn es von seiner Schlechtigkeit nicht umkehren würde (Helaman 7:27-29).

So fühle auch ich mich durch alle Propheten gewarnt, auf meine Gedanken, Worte und Taten achtzuhaben, die Gebote des Herrn zu halten, und im Glauben an ihn bis zu meinem letzten Atemzug festzuhalten, um nicht zugrunde gehen zu müssen (Mosia 4:30). Ich lerne, wenn ich die Evangeliumswahrheiten kennengelernt habe, ich ungeachtet schlechter Umstände nach Christus ausschauen muss, um nicht zugrunde zu gehen, um vor Vernichtung, sowohl körperlicher, als auch geistiger Vernichtung, behütet zu sein (2. Nephi 26:8).

Wie schützt du dich vor dem `Zugrundegehen´?

Freitag, 10. September 2021

Ich fürchte, der Geist hat aufgehört, sich mit ihnen abzumühen

 

(Bild: Quelle)

Mormon bittet seinen Sohn für die Nation zu beten: „Bete für sie, mein Sohn, damit ihnen Umkehr zukomme. Aber siehe, ich fürchte, der Geist hat aufgehört, sich mit ihnen abzumühen; und in diesem Teil des Landes trachten sie auch danach, alle Macht und Vollmacht, die von Gott kommt, abzusetzen; und sie leugnen den Heiligen Geist.“ (Moroni 8:28).

Ich fürchte, der Geist hat aufgehört, sich mit ihnen abzumühen. Mormon spricht hier von den Nephiten, deren Heerführer er ist, und die sich gänzlich vom Herrn abgewandt, und ihr Herz gegen ihn verhärtet hatten. Mormon hatte vom Herrn den Auftrag, sie zur Umkehr aufzufordern, doch dies war leider vergeblich (Mormon 3:2-3).

Nachdem man von bevollmächtigten Dienern Gottes getauft wurde, wird einem die `Gabe des Heiligen Geistes´ übertragen. Diese Übertragung wird auch als `Taufe mit Feuer´ bezeichnet (Matthäus 3,11), da sie den geistigen Teil des Körpers reinigt, während die Taufe durch das Wasser, den physischen Körper reinigt (Apostelgeschichte 22,16). Die Gabe des Heiligen Geistes ist Berechtigung dafür, dass jedes würdige Mitglied der Kirche, unter dem ständigen Einfluss des Heiligen Geistes leben kann (Lehre und Bündnisse 121:46). Was passiert nun, wenn ich einen sehr guten Freund beleidige, ihn ignoriere, oder sogar verleugne? Er wird sich, wenn ich dieses Verhalten nicht korrigiere, von mir zurückziehen. Ich lerne, ebenso ist es mit dem Heiligen Geist als ständigen Begleiter. Er zieht sich von mir zurück und wenn ich es zu bunt treibe, wird er sogar aufhören, sich um mich abzumühen. Soweit möchte ich es nie kommen lassen.

Was kannst du tun, damit sich der Heilige Geist, als dein ständiger Begleiter, sich nicht von dir zurückzieht?

Donnerstag, 9. September 2021

Der Stolz dieser Nation, ..., erweist sich als ihre Zerschlagung, wenn sie nicht umkehren

 

(Bild: Quelle)

Mormon kommt nun zum Ende seines Briefes an seinen Sohn Moroni in dem er die Thematik der `Kleinkindertaufe´ behandelt: „Siehe, mein Sohn, ich werde dir abermals schreiben, falls ich nicht schon bald gegen die Lamaniten hinausziehe. Siehe, der Stolz dieser Nation, nämlich des Volkes der Nephiten, erweist sich als ihre Zerschlagung, wenn sie nicht umkehren.“ (Moroni 8:27).

Der Stolz dieser Nation, ..., erweist sich als ihre Zerschlagung, wenn sie nicht umkehren. Beim Thema Stolz im Sinne des Evangeliums, muss ich direkt an die Vision Lehis über den Baum des Lebens denken, die er um die 600 v. Chr. gesehen hatte (1. Nephi 11). Da sah er ein großes und geräumiges Gebäude. Dieses symbolisierte den Stolz der Welt. Er sah, dass dieses Gebäude durch einen übergroßen Einsturz zerstört wurde, und der Engel des Herrn sprach zu ihm: „So werden alle Nationen, Geschlechter, Sprachen und Völker zerschlagen werden, die gegen die zwölf Apostel des Lammes streiten.“ (1. Nephi 11:36).

Bei Stolz im Sinne des Evangeliums von Jesus Christus handelt es sich um `mangelnde oder fehlende Demut oder Belehrbarkeit, sie bringt Menschen gegeneinander, und gegen Gott auf´ (siehe Schriftenhinweise). Wenn ich in diesem Sinne stolz werde, erhebe ich mich über meine Mitmenschen, folge meinem eigenen, statt Gottes Willen, bin eingebildet, neidisch, hartherzig und hochmütig (Jakob 2:13). Jakob, der Bruder Nephis, spricht zu seinem Volk, den Nephiten, nach dem Tod von Nephi, und wünscht sich von ihm: „O dass er [Gott ist gemeint] euch doch von diesem Übeltun und Gräuel befreite. Und, o dass ihr doch den Worten seiner Gebote zuhörtet und nicht zuließet, dass dieser euer Herzensstolz euch die Seele zerstört!“ (Jakob 2:16). Ich lerne, dass diese Art von Stolz dazu führt, meine Seele zu zerstören, und ich täglich den Herrn bitten muss, die notwendige Kraft auszubauen, einen solchen Stolz in mir nicht aufkommen zu lassen. Neuzeitliche Offenbarung ruft mich auch dazu auf (Lehre und Bündnisse 88:121).

Welche Erfahrung hast du schon mit Stolz gemacht?

Mittwoch, 8. September 2021

Die erste Frucht der Umkehr ist die Taufe

 

(Bild: Quelle)

Nun erklärt Mormon noch seinem Sohn die Früchte der Umkehr: „Und die erste Frucht der Umkehr ist die Taufe; und die Taufe kommt aus dem Glauben, um die Gebote zu erfüllen; und die Erfüllung der Gebote bringt Sündenvergebung; 26 und die Sündenvergebung bringt Sanftmut und Herzensdemut; und auf Sanftmut und Herzensdemut hin kommt der Besuch des Heiligen Geistes, und dieser Tröster erfüllt mit Hoffnung und vollkommener Liebe, und diese Liebe harrt durch Eifer im Gebet aus, bis das Ende kommt, da alle Heiligen bei Gott wohnen werden.“ (Moroni 8:25-26).

Die erste Frucht der Umkehr ist die Taufe. Für die Taufe, die ja notwendig ist, um in das Reich Gottes eintreten zu können (Köstliche Perle 6:50,57), gibt es bestimmte Voraussetzungen. Eine dieser Voraussetzungen ist die Umkehr (Lehre und Bündnisse 20:37).

Nun entwickelt Mormon eine `Ursache-Folgen-Kette´:

  • Glaube
    an den Herrn Jesus Christus, der dadurch geweckt wird, dass man vom Evangelium hört und der schlussendlich zur Errettung führt (Römer 10:17).
  • Umkehr
    ist eine Wandlung von Herz und Sinn, die eine neue Einstellung zu sich selbst und dem Leben mit sich bringt, als Folge des Glaubens. Man wendet sich vom Bösen ab und Gott zu, und fügt sich Gottes Geboten und entsagt der Sünde (siehe Schriftenführer).
  • Taufe
    ist die Reinwaschung von den Sünden, die jeder rechenschaftspflichtige Mensch begeht, und ist in Gottes Augen nur gültig, wenn sie durch einen seiner bevollmächtigten Diener durch Untertauchen im Wasser vollzogen wird (Lehre und Bündnisse 20:72-74). Der Wunsch diesen Bund mit dem Herrn einzugehen entspringt dem Glauben und der Umkehr.
  • Sündenvergebung
    ist die Folge von Glauben, Umkehr und der Taufe. Sie wird ermöglicht durch das Sühnopfer Jesu (2. Nephi 25:26).
  • Sanftmut und Herzensdemut
    wer die Stufen Glaube, Umkehr, Taufe und Sündenvergebung durchlaufen hat, muss Sanftmut und von Herzensdemut bewiesen haben, da er gottesfürchtig, rechtschaffen, belehrbar und geduldig gewesen ist (siehe Schriftenführer).
  • Gabe des Heiligen Geistes
    ist die Folge der Taufe zur Sündenvergebung und beinhaltet das Recht, den ständigen Einfluss des Heiligen Geistes zu haben. Sie muss durch jemanden übertragen werden, der die richtige Vollmacht von Gott dazu hat (Lehre und Bündnisse 39:23). Ohne sie ist die Taufe unvollständig!
  • Hoffnung und vollkommene Liebe
    sind die vertrauensvolle Erwartung und Sehnsucht nach den verheißenen Segnungen der Rechtschaffenheit, die Erwartung des ewigen Lebens durch Glauben an Jesus Christus (Alma 32:21).
  • Eifer im Gebet
    bedeutet mit ausdauernder, tapferer Anstrengung zu beten.
  • Als Heilige bei Gott wohnen
    ist das Schlussglied in dieser durchlaufenen Kette: Glaube, Umkehr, Taufe, Sündenvergebung, Sanftmut und Herzensdemut, Gabe des Heiligen Geistes, Hoffnung und vollkommene Liebe, und Eifer im Gebet.

Ich lerne, durchlaufe ich diese `Ursache-Folgen-Kette´, befinde ich mich auf dem schmalen und geraden Pfad, der zu ewigem Leben führt (2. Nephi 31:18-21).

Welche Früchte der Umkehr kannst du bei dir selber feststellen?

Dienstag, 7. September 2021

Umkehr ist für diejenigen, die unter Schuldigsprechung und unter dem Fluch eines gebrochenen Gesetzes stehen

 

(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Mormon zu seinem Sohn Moroni: „Siehe, mein Sohn, dies soll nicht so sein; denn die Umkehr ist für diejenigen, die unter Schuldigsprechung und unter dem Fluch eines gebrochenen Gesetzes stehen.“ (Moroni 8:24).

Umkehr ist für diejenigen, die unter Schuldigsprechung und unter dem Fluch eines gebrochenen Gesetzes stehen. Im vorhergehenden Vers sagt Mormon, dass es ein Gespött sei, die große Barmherzigkeit Christi und die Macht des Heiligen Geistes zu leugnen und sein Vertrauen in `tote Werke´ zu setzen, indem man meint, kleine Kinder bedürfen der Umkehr (Moroni 8:23). Was ich unter `toten Werken´ zu verstehen habe? Weisheit 13:10 hilft mir da weiter: „Unselig aber sind jene, die auf Totes ihre Hoffnung setzen und Werke von Menschenhand als Götter bezeichnen, Gold und Silber, handwerklich Gestaltetes und Nachbildungen von Lebewesen oder einen nutzlosen Stein, ein Werk alter Herkunft.“

  • Schuldigsprechung
    unter Schuldigsprechung steht derjenige, der aufgrund eines Vergehens von einem zuständigen Richter zu einer Strafe verurteilt wurde.
  • Unter dem Fluch eines gebrochenen Gesetzes stehen
    auf bestimmte Gesetzesübertretungen sind vom Gesetzgeber bestimmte Strafen festgelegt. Ein Richter hat über das Strafmaß zu befinden und spricht dies aus. So steht ein Gesetzesbrecher also `unter dem Fluch eines gebrochenen Gesetzes´ (siehe auch Galater 3:10).

Ich lerne, Umkehr im Sinne des Evangeliums ist für einen jeden, der errettet werden will, erforderlich, der imstande ist, ein Gesetz Gottes zu verstehen, und es dennoch übertritt. Durch das Sühnopfer Jesu bin ich im Falle der aufrichtigen Umkehr von dem Fluch des Gesetzes befreit. In dem Fall erfüllt die Barmherzigkeit Jesu die geforderte Gerechtigkeit (Galater 3:13).

Was verstehst du darunter, `unter dem Fluch eines gebrochenen Gesetzes´ zu stehen?

Montag, 6. September 2021

Die Macht der Erlösung kommt allen zu, die kein Gesetz haben

 

(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Mormon erklärt weiterhin: „Denn bedenkt, dass alle kleinen Kinder in Christus lebendig sind, ebenso auch alle, die ohne das Gesetz sind. Denn die Macht der Erlösung kommt allen zu, die kein Gesetz haben; darum kann, wer nicht schuldig gesprochen ist oder wer unter keiner Schuldigsprechung steht, nicht umkehren; und für so jemanden bringt die Taufe nichts zuwege – 23 sondern es ist ein Gespött vor Gott und leugnet die große Barmherzigkeit Christi und die Macht seines Heiligen Geistes und setzt Vertrauen in tote Werke.“ (Moroni 8:22-23).

Die Macht der Erlösung kommt allen zu, die kein Gesetz haben. Mormon erklärt hier, dass die Macht der Erlösung nicht nur kleinen Kindern zuteil wird, sondern auch all jenen, die nicht unter dem Gesetz stehen. Wie ist das zu verstehen?

In diesem ganzen Kapitel lehrt uns Mormon, dass kleine Kinder, die sterben, ohne das Alter der Verantwortlichkeit erreicht zu haben, aufgrund des Sühnopfers Jesu bedingungslos errettet sind. Sie stehen also `nicht unter dem Gesetz´. Nun erweitert er diese Art der Errettung auch auf alle, die `kein Gesetz haben´. Im weltlichen Strafrecht gibt das sogenannte `Gesetzlichkeitsprinzip´. Es besagt: „Kein Verbrechen, keine Strafe ohne Gesetz“. Eine Gesetzesübertretung, und somit eine Straftat, kann nur begangen werden, wenn der Gesetzgeber etwas als Straftat erklärt. Somit kann nur ein formales Gesetz die Strafbarkeit einer Handlung begründen. So ist es eben auch im Reich Gottes. Ich lerne, wo kein göttliches Gesetz ist, kann ich auch nicht dagegen verstoßen, und somit auch nicht sündigen (Römer 7:8-9). Demzufolge brauche ich auch nicht umzukehren und bin durch das Sühnopfer Jesu errettet (Apostelgeschichte 17:30). Stellt sich noch die Frage, wer zählt zu jenen, die nicht unter dem Gesetz stehen? Für mich fallen auf jeden Fall auch jene Menschen darunter, die geistig nicht fähig sind, ein Gesetz Gottes zu erkennen und zu verstehen.

Was meinst du, ist mit `toten Werken´ gemeint?

Samstag, 4. September 2021

Ihnen drohen der Tod, die Hölle und eine endlose Qual

(Bild: Quelle)

Nun erklärt Mormon was jenen droht, die die Barmherzigkeit Gottes gegenüber kleinen Kindern leugnen: „Weh denen, denn ihnen drohen der Tod, die Hölle und eine endlose Qual. Ich sage das unerschrocken; Gott hat es mir geboten. Hört auf sie und beachtet sie, sonst werden sie am Richterstuhl Christi gegen euch stehen.“ (Moroni 8:21).

Ihnen drohen der Tod, die Hölle und eine endlose Qual. Keine guten Aussichten für jene, die das Sühnopfer Jesu nicht anerkennen wollen, indem sie davon ausgehen, dass es für kleine Kinder vor ihrem Alter der Verantwortlichkeit nicht gelten sollte.

Mormon erklärt, was diese erwarten würde, sollten sie nicht umkehren:

  • Hölle
    In den Schriften wird die Hölle in zweifacher Weise als ein Aufenthaltsort beschrieben (siehe auch Schriftenhinweise):
    1. als befristeter Aufenthaltsort für diejenigen in der Geisterwelt, die im irdischen Dasein ungehorsam waren. In dieser Bedeutung hat die Hölle ein Ende.
    2. als dauerhafter Aufenthaltsort derer, die nicht durch das Sühnopfer Jesu Christi erlöst sind. In dieser Bedeutung ist die Hölle fortdauernd.
  • Endlose Qual
    eine Qual die nie endend sein wird (2. Nephi 9:16), aufgrund des immerwährenden Bewusstseins an diesem Zustand selber Schuld zu sein (Mosia 2:38-39).
  • Richterstuhl Christi
    wenn wir von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit gewandelt worden sind, müssen wir vor den Richterstuhl Christi treten, um gemäß unseren Werken hier auf Erden gerichtet zu werden (Mormon 6:21).

Ich lerne, ich muss die Worte Mormons beachten, und mein Tun an ihnen ausrichten, damit sie am `letzten Tag´ vor dem Richterstuhl Christi mich nicht schuldig sprechen werden.

Was verstehst du unter endloser Qual?

Donnerstag, 2. September 2021

Sie sind wegen seiner Barmherzigkeit alle in ihm lebendig

 

(Bild: Quelle)

Mormon erklärt: „Kleine Kinder können nicht umkehren; darum ist es eine furchtbare Schlechtigkeit, die große, reine Barmherzigkeit Gottes für sie zu leugnen, denn sie sind wegen seiner Barmherzigkeit alle in ihm lebendig.“ (Moroni 8:19).

Sie sind wegen seiner Barmherzigkeit alle in ihm lebendig. Warum? Weil sich die Barmherzigkeit Gottes ohne Bedingung auf diese Kleinen auswirkt. Dem Propheten der Neuzeit, Joseph Smith, hat der Herr offenbart, sollten Kinder vor Erreichen des Alters der eigenen Verantwortlichkeit für sein Handeln sterben, nimmt der Herr sie in sein celestiales Reich auf (Lehre und Bündnisse 137:10). Sie brauchen keine Umkehr zu üben, wie wir es mit Erreichen dieses Alters tun müssen. Sie können noch nicht sündigen. Der Herr hat Satans Hände in Bezug auf sie gebunden, er erlaubt es ihm nicht, sie in Versuchung zu führen (Lehre und Bündnisse 29:47).

Barmherzigkeit ist eine göttliche Eigenschaft, ein Geist des Mitleids, des Mitgefühls und der Vergebung (siehe Schriftenführer), und diese bietet Christus uns durch sein `Sühnopfer´ an. Wenn wir es annehmen, hat er für unsere Sünden gelitten und damit der `Gerechtigkeit Genüge getan´, und die Barmherzigkeit greift und errettet uns von diesen Sünden (Alma 34:15-16). Ich lerne, will ich in den Genuss der Barmherzigkeit Gottes kommen, kann ich durch das Sühnopfer Jesu nur errettet werden, wenn ich von meinen Sünden umkehre, sie bekenne, bereue, nicht wieder begehe, und mich zur Vergebung derselben taufen lasse, und fortan bis ans Ende meines Erdenlebens mein Bestes gebe, um die Gebote und weitere Bündnisse, die ich eingehen darf, einzuhalten. Weiterhin muss auch ich mich befleißigen mir diese göttliche Eigenschaft der `Barmherzigkeit´ anzueignen, wenn ich selber ein Anrecht auf die Barmherzigkeit Gottes haben möchte (3. Nephi 12:7; Matthäus 5:7 LUT).

Warum ist es eine `furchtbare Schlechtigkeit´, die große Barmherzigkeit Gottes für kleine Kinder zu leugnen?

Ich weiß, dass Gott kein parteiischer Gott ist, auch kein veränderliches Wesen

 

(Bild: Quelle)

Mormon teilt sein Wissen über Gott mit: „Denn ich weiß, dass Gott kein parteiischer Gott ist, auch kein veränderliches Wesen; sondern er ist unveränderlich von aller Ewigkeit bis in alle Ewigkeit.“ (Moroni 8:18).

Ich weiß, dass Gott kein parteiischer Gott ist, auch kein veränderliches Wesen. Was habe ich darunter zu verstehen?

  • Unparteiisch
    meint, dass Gott in seinem Urteil von keiner Seite beeinflusst ist, dass er keine Partei ergreift. Im Sport ist der `Unparteiische´, die `unparteiische Person´, der Schiedsrichter. Er ist derjenige, der das Spiel `neutral/unabhängig´ leitet, denn er beherrscht alle `Regeln´. Ein Beispiel sehen wir in der Frage nach dem Zahlen der Steuern (Markus 12:14 DBU; Einheitsübersetzung).
  • Unveränderliches Wesen
    was unter `unveränderlich´ in diesem Zusammenhang zu verstehen ist, erklärt Alma seinem Volk Gideon um die 83 v. Chr. in der Weise, dass Gott „… nicht auf krummen Pfaden wandeln kann; …“, dass er von dem, was er gesprochen hat, nicht abweicht, und dass er keinen Schlingerkurs fährt, womit sein Handeln als `eine ewige Runde´ anzusehen sei (Alma 7:20). Ein Beispiel sehen wir in den Verheißungen, die Gott Abraham und seinen Nachkommen gab (Hebräer 6:17 DBU; Einheitsübersetzung).

Ich lerne, dass Gott in der Weise ein `unveränderliches Wesen´ ist, wie auch die Gesetze der Natur sich nicht verändern, sondern für immer Bestand haben, oder wie ein Fluss, der `beständig´ und `unablässig´ seinem Ziel zufließt.

Wie verstehst du das mit dem `unveränderlichen Wesen´ Gottes?