Mittwoch, 1. Januar 2014

Die ausgezogenen Kleider vor jemandem ausschütteln?

In dem Buch mit dem Titel „Der Weg nach irgendwo ...“ von Gernot Jacob findet sich folgende Passage: „Wenn wir unsere Kleidung am Boden abgelegt haben, müssen wir sie nachher vorsichtig ausschütteln.“ Sie befinden sich in einem Arbeitslager in der Steppe. Natürlich gibt es dort viele Tiere, die sich in der abgelegten Kleidung verkriechen, z.B. Skorpione. Böse würde man überrascht sein, wenn man die Kleidung wieder anlegt, ohne sie vorher ausgeschüttelt zu haben.
Warum sagt nun aber Jakob gegenüber seinem Volk: „... Siehe, ich ziehe meine Kleider aus und schüttle sie vor euch;“ (2. Nephi 9:44)?
Gut, eine Erklärung wäre, dass Jakob nicht möchte, dass sich die Sünden seines Volkes „in seiner Kleidung verkriechen“ und er somit unrein vor Gott treten müsste, denn er hat alles versucht, ihm Umkehr zu predigen und sich somit nicht mitschuldig gemacht an ihren Übertretungen. Später im Vers sagt er ja auch: „... dass ich eure Übeltaten von meiner Seele geschüttelt habe und dass ich mit Klarheit vor ihm [Gott unser Richter ist gemeint] stehe und frei bin von eurem Blut.“ (2. Nephi 9:44; Schluss). In Lehre und Bündnisse 61:33-34 wird es ähnlich erklärt, wenn die Beauftragten Gottes den Ungehorsamen das Wort verkünden, werden ihre Kleider von deren Sünden gereinigt sein. Nach dem Tod Nephis predigt Jakob immer noch seinem Volk und reinigt dadurch erneut seine Kleider von deren Sünden (Jakob 2:2). Ebenso verhält sich König Benjamin (Mosia 2:28).

Was lerne ich für mich daraus? Wenn ich das Wort Gottes kenne, bin ich verpflichtet so zu leben, dass meine Mitmenschen es auch kennenlernen (Lehre und Bündnisse 88:81). Dadurch schüttle ich meine Kleider aus und werde vor Gott dereinst rein dastehen.

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