Freitag, 21. April 2023

Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab

 

(Bild: Quelle; Screeshot)

Da erwiderte Jesus: „Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel Räubern in die Hände; die plünderten ihn aus, schlugen ihn blutig, ließen ihn halbtot liegen und gingen davon.” (Lukas 10:30). 

Lukas 10:25-37 enthält die Geschichte des barmherzigen Samariters. Ein Gesetzeslehrer fragte Jesus, was er tun müsse, um das ewige Leben zu erben – damit wollte er Jesus eine Falle stellen. Anstatt zu antworten, fragte Jesus ihn, was denn im Gesetz stehe – Jesus drehte den Spieß also um. Der Gesetzeslehrer zitierte daraufhin das Gesetz des Mose nach Deuteronomium 6:5 (Gott lieben) und Levitikus 19:18 (Nächsten lieben wie sich selbst). Die Antwort Jesu lautete: „Du hast richtig geantwortet; tu das, so wirst du leben!” (Lukas 10:28). Um seine Frage zu rechtfertigen, stellte der Gesetzeslehrer eine Ergänzungsfrage, nämlich, wer denn sein Nächster sei. 

Auch hier gibt Jesus keine direkte Antwort. Stattdessen erzählt Jesus die Geschichte des barmherzigen Samariters, der einem Mann half, der von Räubern überfallen und schwer verletzt wurde. Wer könnte dieser eine Mann sein, der von Jerusalem (liegt hoch auf dem Berg) nach Jericho (liegt ganz unten im Tal, gute 1000 Meter tiefer) unter die Räuber fiel? Es könnten Adam und Eva (oder du und ich) auf dem Weg aus dem Paradies in die einsame Welt sein, wo sie von den Räubern entkleidet wurden – feststellten, dass sie nackt waren (Lukas 10:30). Ein `zufällig´ vorbeikommender Priester (etwas höhergestellt als ein Levit) wollte ihn nicht sehen, und ein Levit sah ihn zwar, aber beide kümmerten sich nicht um ihn – es kann für ihr Nichthandeln viele Gründe geben; z. B. wollten sie durch Berührung zeremoniell nicht unrein werden, oder sich nicht in Gefahr begeben, weil die Räuber noch irgendwo warten könnten; oder es würde sich um eine Falle handeln … . Der `nicht zufällig´ vorbeikommende Samariter hatte Mitleid und leistete dem halb toten liebevoll Erste Hilfe, brachte ihn in eine Herberge und hinterlegte sogar einen beträchtlichen Betrag für seine Pflege (zwei Denare oder Silbergroschen – ein Denar entsprach einem Tageslohn eines Arbeiters), würde er mehr benötigen, würde er es ihm nächstes Mal (das `Zweite Kommen´?) erstatten. 

Jesus fragte den Gesetzeslehrer jetzt, wer von den dreien, die dem verletzten Mann begegneten, ein Nächster für ihn gewesen sei. Der Gesetzeslehrer antwortete, dass es derjenige gewesen sei, der dem Mann geholfen hatte. Jesus ermutigte den Gesetzeslehrer, genauso zu handeln und seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst. 

Ich lerne: 

Dieses Gleichnis ist so tiefgründig und vielfältig interpretierbar! Der Herr fordert mich auf, so zu handeln, wie es der Samariter (den Herrn repräsentierend) tat. Ich sollte auch einen Perspektivwechsel vornehmen, bin ich der Räuber (Mensch der andere ins Unglück stürzt), oder der Samariter (der Retter), oder der Überfallene (von Satan bedrängte), oder der Priester (Vollmachtinhaber), oder der Levit (Assistent zum Priester), oder der Herbergsvater (Bischof), oder die Herberge (Kirche als sicherer Ort), oder der Esel (Lasten auf meine Schulter nehmen)? 

  1. Fragen an den Herrn: Ich brauche dem Herrn keine Fragen stellen, deren Antworten ich schon kenne. Die Reaktion des Herrn zeigt mir auch, wie ich auf jemandes Fragen reagieren kann, wenn ich merke, dass er mich in die Enge treiben will – Gegenfrage stellen. Aber ich soll ihn fragen, wer braucht meine Unterstützung, und dann handeln. 
  1. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst: Die Geschichte des barmherzigen Samariters verdeutlicht die Bedeutung der Nächstenliebe. Wir sollten uns um unsere Mitmenschen kümmern und ihnen helfen, insbesondere wenn sie in Not sind. Wir sollten unsere Vorurteile und Vorbehalte gegenüber anderen überwinden und ihnen mit Freundlichkeit und Mitgefühl begegnen. 
  1. Sei bereit, aus deiner Komfortzone auszubrechen: Der Samariter brach aus seiner Komfortzone aus, um dem verletzten Mann zu helfen. Er riskierte seine eigene Sicherheit und stellte seine eigenen Pläne zurück, um sich um jemanden zu kümmern, der in Not war. Wir sollten bereit sein, uns selbst zu opfern, um anderen zu helfen. 
  1. Folge dem Beispiel Jesu: Jesus forderte seine Zuhörer auf, barmherzig und liebevoll zu sein. Er selbst lebte diese Werte vor und half den Bedürftigen, Kranken und Unterdrückten. Wir sollten uns bemühen, seinem Beispiel zu folgen und unser Leben in Übereinstimmung mit seinen Lehren zu gestalten. 
  1. Jeder kann ein Nächster sein: Der barmherzige Samariter kam aus einer Gruppe von Menschen, die von den Juden verachtet wurden. Die Geschichte zeigt, dass jeder, unabhängig von seiner Herkunft oder seinem Hintergrund, ein Nächster sein kann. Wir sollten uns von unseren Vorurteilen und Stereotypen befreien und uns bemühen, anderen in Not zu helfen, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Hintergrund. 
  1. Handele jetzt: Der Samariter handelte sofort und half dem verletzten Mann. Er zögerte nicht und verschob seine Hilfe nicht auf später. Wir sollten uns bemühen, ähnlich zu handeln und nicht zu zögern, wenn wir anderen in Not begegnen. 

Welche Lehren ziehst du aus diesem Gleichnis? 

findechristus.org

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