Mittwoch, 12. Juni 2019

Du sollst nicht Ehebruch begehen



Julius Schnorr von Carolsfeld (1794 – 1872): Josephs Keuschheit und der Potiphar Untreue (Genesis 39,7-17). — 1860 
(Bild: Quelle)

Christus erklärt der am Tempelplatz im Land Überfluss versammelten Volksmenge weiter: „Siehe, von denen in alter Zeit ist geschrieben worden: Du sollst nicht Ehebruch begehen; 28 ich aber sage euch: Wer auch immer eine Frau ansieht, daß es ihn nach ihr gelüstet, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch begangen. 29 Siehe, ich gebe euch das Gebot, nichts von diesen Dingen in euer Herz eindringen zu lassen; 30 denn es ist besser, daß ihr euch diese Dinge versagt, wodurch ihr euer Kreuz auf euch nehmt, als daß ihr in die Hölle geworfen werdet.“ (3. Nephi 12:27-30).

Du sollst nicht Ehebruch begehen. Hier haben wir es mit einer äußerst stringenten Aussage des Herrn zu tun. Ich weiß nicht, wie es anderen Männern geht, aber es fällt mir schon sehr schwer, eine für meinen Geschmack schöne Frau, keines Blickes zu würdigen. Aber es kommt dann darauf an, welche Gedanken ich in mir zulasse. Ich soll sie so im Griff haben, dass es mir nach ihr `nicht gelüstet´. Auch in neuzeitlicher Offenbarung spricht der Herr über diesen Punkt (Lehre und Bündnisse 59:6). In der Einheitsübersetzung sind noch ein paar weitergehende Beispiele angeführt, was ich eher tun sollte, als meinen Gelüsten nachzugeben (Matthäus 5:27-30).

Was ist nun unter `nach ihr gelüstet´ zu verstehen? Wenn ich z. B. eine schöne Pralinenauslage sehe, dann läuft mir `das Wasser im Mund zusammen´. Ich habe große Lust, großes Verlangen, mir eine solche Köstlichkeit zu gönnen. Dieses `Verlangen´ ist ja noch in Ordnung, aber wenn es sich dabei um den Besitz eines Anderen handelt, dann kann die Sache leicht außer Kontrolle geraten. Ich komme zu schnell an den Punkt, es mir einzuverleiben, obwohl es mir nicht gehört. Genauso verstehe ich das bei einer Frau. Solange sie mir nicht rechtmäßig angetraut ist, darf ich dieses `Verlangen´ in meinen Gedanken nicht aufkommen lassen – denn `aus Gedanken entsteht die Tat´. Gelingt mir dies, bedeutet es, dass ich `mein Kreuz auf mich genommen habe´, ich `verzichte auf Ungöttliches und entsage weltlicher Begierden´. Hier denke ich an ein großes Vorbild: Joseph, der von seinen Brüdern nach Ägypten verkaufte Bruder, widersteht den Verführungskünsten der Frau des Potifar (Genesis 39:7-10).

In welchen Dingen musst du noch dein `Kreuz auf dich nehmen´?

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