Montag, 17. Juni 2019

Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen


„… Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ (Apostelgeschichte 7:59-60)
(Bild: Quelle)

Christus erklärt der am Tempelplatz im Land Überfluss versammelten Volksmenge weiter: „Und siehe, es steht auch geschrieben: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen; 44  aber siehe, ich sage euch: Liebt eure Feinde, segnet die, die euch fluchen, tut Gutes denen, die euch hassen, und betet für die, die euch böswillig behandeln und euch verfolgen, 45  damit ihr die Kinder eures Vaters seiet, der im Himmel ist; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten.“ (3. Nephi 12:43-45).

Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Die Übersetzung im Buch Mormon ist gleichlautend mit der in Matthäus 5:43-45. Im Alten Testament finde ich allerdings diese direkte Aussage, seinen Feind zu hassen nicht (Levitikus 19:18). Für diese Ableitung des Herrn, dass gesagt worden sei, man solle seinen Feind hassen, scheint mir die Erklärung, die ich hierzu gefunden habe, einleuchtend: Die Aussage `deinen Nächsten zu lieben ´in Levitikus bezieht sich eben nur auf `die Kinder deines Volkes´ und nicht auf Mitglieder fremder Völker.

Natürlich ist Jesus Christus für uns Menschen das größte Vorbild in Sachen Liebe und `Feindesliebe´. Hat er nicht am Kreuz zu seinem und unsrem himmlischen Vater um Vergebung für seine Peiniger gebetet (Lukas 29:33-34)? Ich muss auch an das Beispiel des Stephanus denken, der wegen falscher Anschuldigungen seiner Neider vor den Hohen Rat geschleppt und fälschlich angeklagt und gesteinigt wurde. Was tat er? Er betete, während er gesteinigt wurde: „… Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ (Apostelgeschichte 7:59-60). Solch eine Liebe muss man erst einmal entwickeln. Gerade vor einige Wochen habe ich einen Bericht im Fernsehen gesehen, wo ein überlebender Gepeinigter auf seinen Peiniger getroffen ist, er ihn zu sich auf die Bank gezogen hat, ihm seinen Arm auf seine Schulter legte und sagte, dass er ihm seine Taten vergibt. Er sei in gewisser Weise auch Opfer gewesen. Hätte er sich damals dem Befehl verweigert, wäre er hingerichtet worden. Einen schwerwiegenden Fall solcher Art habe ich eigentlich noch nicht erlebt. Es gab sicherlich hier und da kleinere Fälle, wo Nachbarn mir nicht wohlgesonnen waren und meinten, ich würde mich gegen sie stellen. Ja mich sogar bei der Polizei angezeigt haben, weil sie meinten ich sei ihnen gegenüber feindselig, was sich als Unwahr erwies. Ich hege keinen Groll gegen sie. Ich bete für sie, dass sie Liebe entwickeln können. Dem Herrn bin ich dankbar für diese Liebe, die er mir hilft zu empfinden.


Wie gehst du mit deinen `Feinden´ um?

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