Dienstag, 22. Dezember 2020

Das Volk wollte, dass sein Vater ihn dränge

 

(Bild: Quelle)

Nachdem der Bruder Jareds durch Jared angewiesen wurde, dem Wunsch des Volkes nach einem König nachzukommen (Ether 6:24), wählte das Volk: „Und es begab sich: Sie erwählten sich nämlich den Erstgeborenen von Jareds Bruder, und sein Name war Pagag. Und es begab sich: Er weigerte sich und wollte nicht ihr König sein. Und das Volk wollte, dass sein Vater ihn dränge, aber sein Vater wollte nicht; und er gebot dem Volk, niemanden zu drängen, dass er sein König sei.“ (Ether 6:25).

Das Volk wollte, dass sein Vater ihn dränge. Pagag, der Erstgeborene Sohn des Bruders von Jared, war der Auserkorene. Ihn wollte das Volk zum König gesalbt haben. Doch er wollte diese Ehre nicht annehmen. Wir lesen im Buch Mormon nichts weiter über diesen Pagag. Einen ähnlichen Namen finden wir als König der Amalekiter, Agag, zuzeiten von Samuel und dem israelitischen König Saul (1. Samuel 15:8).

Aus der Reaktion Pagags entnehme ich, dass er wohl ein gottesfürchtiger Mann war, denn er hat sich an die Warnung seines Vaters, des Bruders von Jared, gehalten, der die Monarchie als eine gefährliche Regierungsform einstufte, mit der Konsequenz, dass das Volk aller Wahrscheinlichkeit nach in Gefangenschaft geraten würde (Ether 6:22-23). Diese Ablehnung gefiel nun dem Volk nicht und es wollte seinen Vater dazu bewegen, ihn zur Übernahme zu zwingen. Jareds Bruder aber kannte das oberste Prinzip Gottes, dem Menschen die Fähigkeit und das Recht zu überlassen für sich selbst zu wählen und zu handeln, die Entscheidungsfreiheit (Köstliche Perle Mose 7:32). Das, was das Volk von Jareds Bruder erwartete, entsprach dem Willen Satans, der danach trachtet, die Entscheidungsfreiheit des Menschen zu vernichten (Köstliche Perle Mose 4:3). Auch in der heutigen Zeit hat der Herr diesen seinen Grundsatz erneut unterstrichen (Lehre und Bündnisse 101:78). Ich lerne daraus, dass ich mich davor hüten muss, jemandem diese gottgegebene Freiheit zu nehmen. Hätten wir dieses Prinzip Gottes nicht, wären wir nicht in der Lage Fortschritt zu machen. Habe ich mich dann für oder gegen etwas entschieden, muss ich auch dafür `geradestehen´ und die Konsequenzen tragen (Lehre und Bündnisse 29:36-37).

Wie gehst du mit diesem höchsten Gut, der Entscheidungsfreiheit, um?

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