Montag, 30. Juli 2018

Jene Gadiantonräuber ... übten an den Menschenkindern keine Gerechtigkeit

Nephi, der Sohn Helaman des Jüngeren, war ja im Land nördlich von Zarahemla bei den Auswanderern (Helaman 3:3) auf Mission, hatte dort jedoch kein Gehör gefunden und begab sich wieder in seine Heimat Zarahemla zurück (Helaman 7:1-3). Auch sein Bruder Lehi war mit ihm vor sechs Jahren dort hingegangen (Helaman 6:6), von ihm wird allerdings nichts über seinen Verbleib berichtet. Erst ein paar Jahre später lesen wir wieder über ihn, dass er rechtschaffen war, wie sein Bruder (Helaman 11:19) und mit ihm und anderen zusammen dem Volk predigte (Helaman 11:23). Zurück zu Nephi: „Und als er sah, daß das Volk sich in einem Zustand von so furchtbarer Schlechtigkeit befand und daß jene Gadiantonräuber die Richterstühle innehatten—sie hatten die Macht und Gewalt im Land an sich gerissen; sie hatten die Gebote Gottes beiseite gesetzt und waren nicht im geringsten vor ihm im Recht; sie übten an den Menschenkindern keine Gerechtigkeit;“ (Helaman 7:4).
Jene Gadiantonräuber ... übten an den Menschenkindern keine Gerechtigkeit. Gerechtigkeit ist eine menschliche Tugend – eine hervorragende Eigenschaft bzw. vorbildliche Haltung. Gerechtigkeit ist ein Maßstab für das individuelle menschliche Verhalten – Gleiches wird gleich behandelt und ungleiches ungleich. Allerdings ist offen, nach welchen Maßstäben zwei Einzelfälle als zueinander gleich oder ungleich zu gelten haben. Also für uns Menschen eine nicht so eindeutige Angelegenheit und Anlass für Streit.
Wie gut, dass es doch einen Maßstab gibt: Gott. Nach dem göttlichen Prinzip funktioniert Gerechtigkeit in der Weise, dass auf rechtschaffenes Denken und Handeln Segnungen die Folge sind, während Strafe einem gegenteiligen Handeln folgt. Wir können gar nicht ermessen, was wäre, wenn Gott da nicht noch die Barmherzigkeit eingeführt hätte. Gäbe es nämlich nur die Gerechtigkeit, wären wir alle verloren, denn kein Mensch bleibt sündlos (Römer 3:23). Barmherzigkeit setzt dann ein, wenn wir von unserem Fehlverhalten umkehren, uns wieder dem Herrn zuwenden (Alma 42:13-24). Sie wird nur durch das Sühnopfer Jesu möglich (Alma 34:15-16). So bin ich zutiefst dankbar, dafür, dass meine Zukunft in der Ewigkeit nicht von Menschen bestimmt wird, sondern von einem vollkommen gerechten, aber auch barmherzigen Gott, denn jeder Mensch hat ein anderes Verständnis bezüglich dem, was gerecht ist. Welche Gedanken hast du zu diesem Thema?

 (Bild: Quelle)

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