Freitag, 15. Februar 2019

Wir werden nicht gegen sie ziehen, sondern wir werden warten, bis sie gegen uns ziehen

Lachoneus der Ältere, oberster Regierender des Volkes im Land Zarahemla (3. Nephi 3:1), organisiserte seine Schutzmächte. Als Oberbefehlshaber setze er Gidgiddoni ein, der auch den Geist der Offenbarung und Prophezeiung besaß (3. Nephi 3:17-19). Das Volk wollte gerne die Gadiantonräuber in ihren Verstecken in den Bergen angreifen (3. Nephi 3:20), „Aber Gidgiddoni spricht zu ihnen: Der Herr verhüte es; denn wenn wir gegen sie hinaufziehen, so würde der Herr uns in ihre Hände liefern; darum werden wir uns in der Mitte unserer Länder bereitmachen, und wir werden alle unsere Heere sammeln, und wir werden nicht gegen sie ziehen, sondern wir werden warten, bis sie gegen uns ziehen; darum, so wahr der Herr lebt, wenn wir dies tun, wird er sie in unsere Hände liefern.“ (3. Nephi 3:21).
Wir werden nicht gegen sie ziehen, sondern wir werden warten, bis sie gegen uns ziehen. Das Volk wollte gerne den angesagten Angriffen der Gadiantonräuber (3. Nephi 3:6) zuvorkommen und seinerseits diese in ihren Besitzungen angreifen. Dass Gidgiddoni ein Mann Gottes war, erkennen wir an seiner Reaktion. Er hatte die Schrift in Erinnerung und wusste, dass der Herr einen Angriffskrieg nicht rechtfertigen würde. Er hatte dies sicherlich aus dem Vorgehen des Volkes zuzeiten Alma des Jüngeren vor ca. 100 Jahren gelernt, wo der Herr sie lehrte, dass man weder den ersten, noch den zweiten Anstoß geben sollte, danach aber sei man in seiner Verteidigung gerechtfertigt (Alma 43:46).
So lerne ich, dass ich niemals den ersten Anstoß zu einer Auseinandersetzung geben sollte, erst recht, wenn es um eine militärische gehen würde. Auseinandersetzungen versuchte ich schon immer aus dem Weg zu gehen. Einmal ist es mir dann doch passiert, dass ich mich auf dem Schulhof in einer Pause gegen die Angriffe eines Mitschülers zur Wehr setzte. Ich gab ihm eine Backpfeife und er trug einen Trommelriss davon. In der Folge gab eine rechtliche Auseinandersetzung wegen Körperverletzung. Glücklicherweise hatte ich nicht den ersten und auch nicht den zweiten Anlass gegeben. Andere Mitschüler konnten bezeugen, dass ich derjenige war, der angegriffen wurde und ich mich nur zur Wehr gesetzt hatte. Zum Schlagen benutzte ich die rechte Hand und nicht den Handrücken der linken Hand, wie sie bei den Römern als Verachtung des Gegenübers benutzt wurde, als Demütigung. Auch wenn es um verbale Angriffe geht, bin ich bemüht, nicht den ersten Anlass zu geben. Wie gehst du mit dem Hinhalten der `linken Wange´ um, wenn dich jemand provoziert (Matthäus 5:39)?

wange
(Bild: Quelle)

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