Sonntag, 7. Dezember 2014

Weil ihr ihnen schlechtes Beispiel gegeben habt

Ist es dir auch schon mal passiert: Dir ist wieder mal etwas so richtig missglückt. Du bist darüber schon ganz zerknirscht und dann kommt noch ein aufbauender Spruch wie dieser: Niemand ist überflüssig, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.
Jakob sagt uns, dass die Nephiten ihren Kindern ein schlechtes Beispiel waren: „Siehe, ihr habt größere Übeltaten begangen als die Lamaniten, unsere Brüder. Ihr habt euren zarten Frauen das Herz gebrochen und das Vertrauen eurer Kinder verloren, weil ihr ihnen schlechtes Beispiel gegeben habt; und ihres Herzens Schluchzen steigt gegen euch empor zu Gott. Und wegen der Strenge des Wortes Gottes, das herabkommt gegen euch, sind viele Herzen gestorben, durchbohrt von tiefen Wunden.“ (Jakob 2:35).
Weil ihr ihnen schlechtes Beispiel gegeben habt. Jeder von uns ist jemand anderem ein Beispiel und aus diesem Grund bin ich als Anhänger Jesu, als jemand der seinen Namen auf sich genommen hat und dies jeden Sonntag wiederholt, verpflichtet danach zu trachten, ein gutes Vorbild zu sein. Mein Handeln muss dazu dienen, dass die Menschen in meiner Umgebung sich dadurch eingeladen fühlen, Christus näherzukommen. Ideal wäre es, wenn ich so sprechen könnte wie Paulus zu den Menschen in Korinth: „Darum ermahne ich euch: Haltet euch an mein Vorbild!“ (1. Korinther 4:16). Wie siehst du deine Funktion als Vorbild?

(Quelle)

Samstag, 6. Dezember 2014

Sie entschuldigen sich mit dem, was über David und seinen Sohn Salomo geschrieben worden ist

Kennst du das: „Wieso bekomme ich Computerverbot? Noah und Dion haben das doch auch gemacht. Sind sie auch so bestraft worden?“
Jakob schildert uns denselben Sachverhalt beim Volk Nephi: „Aber das Wort Gottes lastet auf mir wegen eurer noch schändlicheren Verbrechen. Denn siehe, so spricht der Herr: Dieses Volk fängt an, im Übeltun zuzunehmen; sie verstehen die Schriften nicht, denn wenn sie Hurerei begehen, so versuchen sie, sich mit dem zu entschuldigen, was über David und seinen Sohn Salomo geschrieben worden ist.“ (Jakob 2:23).
Die Nephiten dachten, dass David und Salomo doch auch mehrere Frauen gehabt haben, wieso sollte es bei ihnen nun ein schändliches Verbrechen sein? Sie vergaßen, dass der Herr David und Salomo einige dieser Frauen selber zugesprochen hatte (Lehre und Bündnisse 132:38-39). Dann aber nahmen sie von sich aus weitere Frauen und das auch noch aus Völkern, die Götzendienst betrieben (1. Könige 11:1-3; Nehemia 13:25-27; Esra 9:1-2). Das war in den Augen des Herrn ein Gräuel (Jakob 2:24) und auch einer der Gründe dafür, dass Lehi auswandern sollte (Jakob 2:25). Der Herr gibt nun auch noch die eindeutige Anweisung der Einehe zwischen Mann und Frau (Jakob 2:27), ausgenommen er würde es aus Gründen bestimmter Nachkommenschaft gebieten (Jakob 2:30). Alles andere wäre Hurerei (Sexuelle Unmoral; Unzucht - Verstoß gegen das allgemeine Sittlichkeits- und Schamgefühl), ein Gräuel in den Augen Gottes (Jakob 2:28).
Sie entschuldigen sich mit dem, was über David und seinen Sohn Salomo geschrieben worden ist. Ich erkenne hieraus, dass ich die Schrift mithilfe des Heiligen Geistes studieren muss, damit ich meine Fehltritte nicht mit Handlungen anderer rechtfertige und mich in falsche Sicherheit wiege. Aktuelle Informationen über die jüngste Geschichte der Kirche bezüglich Mehrehe siehe hier in Deutsch oder hier in Englisch.

König David (1043 - 971 v. Chr.; Quelle)

Freitag, 5. Dezember 2014

Sie verstehen die Schriften nicht

Wer hat nicht schon mal die Stirn gerunzelt, wenn er ein Schreiben einer Behörde oder eines Juristen in die Hände bekam. So lautet der § 873 Absatz 1 des BGB im Juristendeutsch: „Zur Übertragung des Eigentums an einem Grundstück, zur Belastung eines Grundstücks mit einem Recht sowie zur Übertragung oder Belastung eines solchen Rechts ist die Einigung des Berechtigten und des anderen Teils über den Eintritt der Rechtsänderung und die Eintragung der Rechtsänderung in das Grundbuch erforderlich, soweit nicht das Gesetz ein anderes vorschreibt.“ Verstanden? Den Inhalt könnte man gleichbedeutend auch so wiedergeben: „Zum Erwerb des Grundeigentums bedarf es der Eintragung in das Grundbuch, soweit ein Gesetz nichts anderes vorschreibt.“
Das Gesetz Gottes ist auch unverständlich geschreiben? Jakob sagt: „Aber das Wort Gottes lastet auf mir wegen eurer noch schändlicheren Verbrechen. Denn siehe, so spricht der Herr: Dieses Volk fängt an, im Übeltun zuzunehmen; sie verstehen die Schriften nicht, denn wenn sie Hurerei begehen, so versuchen sie, sich mit dem zu entschuldigen, was über David und seinen Sohn Salomo geschrieben worden ist.“ (Jakob 2:23).
Sie verstehen die Schriften nicht. Warum? Weil sie aufgrund ihrer Taten nicht mehr in der Lage waren, die Stimme des Heiligen Geistes zu hören, der sie alles Friedfertige des Reiches lehren würde (Johannes 14:26; Lehre und Bündnisse 39:6). Ich kann mit dieser Erkenntnis eine Selbstprüfung durchführen: Verstehe ich die Schrift? Wenn nicht, muss ich mich in die Situation bringen, in der ich die Eingebungen des Heiligen Geistes verspüren kann. Ich werde dann nicht unbedingt gleich alles verstehen, aber auf jeden Fall so viel, wie ich zu diesem Zeitpunkt aus der Sicht des Herrn für eine gottesfürchtige Lebensführung und die Erfüllung der mir gestellten Aufgabe benötige. Wie ergeht es dir beim Schriftstudium, verstehst du die Heilige Schrift? Wenn du willst, lies auch hier oder sieh dir die Ansprache an: "Sogar ein Kind kann sie verstehen".

(Quelle)

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Zu ein und demselben Zweck hat er sie erschaffen

Eine immer wiederkehrende Frage in der Menschheitsgeschichte lautet: Worin besteht der Sinn des Lebens, was ist meine Bestimmung hier auf Erden? Ich als gläubiger Christ suche und finde die Antwort in der Heiligen Schrift. In der Schöpfungsgeschichte wird uns mitgeteilt, wie der Herr den Menschen schuf: „Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.“ (Genesis 2:7) und in der Schilderung vom Fall des Menschen heißt es: „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja genommen. Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.“ (Genesis 3:19).
Auch Jakob kommt auf dieses Thema zu sprechen: „... Und alles Fleisch ist aus Staub; und zu ein und demselben Zweck hat er sie erschaffen, dass sie seine Gebote halten und ihn immerdar verherrlichen sollen.“ (Jakob 2:21).
  • Seine Gebote halten
    Gebote gibt uns der Herr, damit wir seinen Willen in Bezug auf uns kennenlernen und durch das Halten Errettung erlangen können (Lehre und Bündnisse 82:8-9). Seine Gebote haben alle einen geistigen auf die Ewigkeit bezogenen Sinn und werden dem Menschen seit Adam gegeben (Lehre und Bündnisse 29:34-35). Durch sie will uns der Herr prüfen, ob wir alles tun werden, was er uns gebietet (Köstliche Perle Abraham 3:25). Um Gebote halten zu können, müssen wir sie kennenlernen (Lehre und Bündnisse1:37). Nachdem wir sie kennen, wird unser Handeln nach unserem Gehorsam ihnen gegenüber beurteilt werden (1. Nephi 10:20).
  • Ihn immerdar verherrlichen
    Uns Menschen muss klar sein, dass der Plan der Erlösung aus Gottes Feder stammt und wir ihm dafür nicht genügend Dank und Ehre entgegenbringen können. Wir haben allen Grund ihn immerdar zu loben, zu preisen und seinen Namen zu bekennen, was nichts anderes ist als ihn zu verherrlichen (1. Petrus 4:16).

Zu ein und demselben Zweck hat er sie erschaffen. Mir ist in dieser Angelegenheit Tobits Lobgesang ein wunderbares Beispiel, an dem ich mich für meine Art der Verherrlichung des Herrn orientieren kann (Tobit 13:1-18). Welche Gedanken kommen dir in den Sinn, wenn du über den Zweck unserer Erschaffung nachdenkst?
Hamlet, auf Sinnsuche mit Yoricks Schädel (Quelle)

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Das eine Geschöpf ist in seinen Augen ebenso kostbar wie das andere

Du kennst sicherlich bestimmte Teile des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. In den ersten 19 Artikeln geht es um die Grundrechte. Eines dieser Grundrechte ist im Artikel 3 Absatz 1 folgendermaßen festgeschrieben: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich (Quelle).
Jakob zeigt uns einen ähnlichen, jedoch viel tiefgreifenderen Sachverhalt in Gottes Haltung gegenüber uns Menschen auf: „... Und das eine Geschöpf ist in seinen Augen ebenso kostbar wie das andere. ...“ (Jakob 2:21).
Im Grundgesetz erkennst du die Einschränkung `vor dem Gesetz´ sind alle Menschen gleich. Das bedeutet, dass die Menschen vor dem Gesetz nicht aufgrund Sympathie, Aussehen, Religion oder anderem unterschiedlich behandelt werden dürfen. Ungleichbehandlung ist allerdings gefordert, wenn dies sachlich geboten ist. Ähnlich verstehe ich das Verfahren bei Gott. Zum einen macht er keinen Unterschied zwischen den Menschen, indem er für alle sein Leben niedergelegt und wiederaufgenommen hat. Das heißt: Jeder Mensch wird vom Tod auferstehen (2. Nephi 9:22). Danach wird jeder gerecht gerichtet werden, entsprechend seinen Werken und den Wünschen seines Herzens (Römer 14:10; Lehre und Bündnisse 137:9). Ungleichbehandlung nimmt der Herr bei denen vor, die keine Möglichkeit hatten, das Evangelium anzunehmen (Lehre undBündnisse 137:7-8).
Das eine Geschöpf ist in seinen Augen ebenso kostbar wie das andere. Ich fühle mich durch die Aussage Jakobs dazu aufgefordert, jedem Menschen Wertschätzung entgegenzubringen. Der Herr spricht hier aber nicht nur den Menschen an, sondern jedes Geschöpf. Dazu gehört jegliches Lebewesen auf Erden. Was resultiert für dich aus dieser Aussage Jakobs?
Fehlinterpretation des Artikels 3 GG (Quelle)


Dienstag, 2. Dezember 2014

Anstatt nach Reichtum trachtet zuerst nach dem Reich Gottes

Jakob fordert sein Volk, und damit ebenso auch uns auf: „Aber ehe ihr nach Reichtum trachtet, trachtet nach dem Reich Gottes.“ (Jakob 2:18).
Nicht das Trachten nach Reichtum an sich ist verwerflich, sondern der Antrieb, aus dem heraus danach getrachtet wird (Sprüche 12:5). Salomo hatte den Herrn um die Gabe der Unterscheidung gebeten, um das Volk recht führen zu können und der Herr hat ihm den Wunsch erfüllt, aber zusätzlich das gegeben, worum er nicht gebeten hatte: Reichtum (1. Könige 3:11-13).Wäre meine Motivation die, dass ich mit meinem ehrlich erworbenen Reichtum ärmeren aus Nächstenliebe heraus helfen wollte, wäre die Forderung Jakobs automatisch erfüllt, denn ich hätte dabei zuerst nach dem Reich Gottes getrachtet (Sprüche11:27-28). Ich lerne aus der Aufforderung Jakobs, dass ich mit dem Reichtum, den ich ehrlich erworben habe, Gutes tue (Jakob 2:19) und lasse mir das Beispiel vom armen Mann und dem Lazarus als Warnung dienen (Lukas 16:19-31). Wie ist deine Einstellung zu dieser Thematik?

Heinrich Hofmann: Christus und der reiche Jüngling (Quelle)

Montag, 1. Dezember 2014

Gedenkt eurer Brüder wie euer selbst

Du kennst sicherlich das Gefühl: Mit der Person kann ich einfach nicht warm werden. Damit soll ausgedrückt werden, dass man zu der Person keine vertraute, persönliche, freundschaftliche Beziehung aufbauen kann. Nach Jakobs Aussage sind wir dazu aber aufgefordert: „Gedenkt eurer Brüder wie euer selbst, und seid vertraut mit allen und freigebig mit eurer Habe, damit sie reich seien gleichwie ihr.“ (Jakob 2:17).
Gedenkt eurer Brüder wie euer selbst. In dem Zusammenhang des Vorwurfes ihrer Gier (Jakob 2:13) werden die Nephiten im Gegensatz dazu aufgefordert, mit ihrer Habe freigebig zu sein. Ich verstehe das so, dass zwar jeder um sein Wohlergehen bemüht sein muss, aber wenn jemand im Überfluss hat und der andere unverschuldet leidet, soll der Reiche abgeben und ihn nicht noch wegen seiner Armut verachten. In Zeiten des Bettelbetruges (eine Bedürftigkeit wird nur vorgetäuscht) fällt es mir schwer, dem Bettler am Straßenrand Geld zuzustecken oder ihn zu mir nach Hause einzuladen. Ich biete ihm ggf. an, mit mir an einen Imbissstand zu gehen und sich etwas zu Essen zu bestellen. Was ich auf jeden Fall in großzügiger Weise mache, ich spende in den Fastopferfond der Kirche. So weiß ich, dass ich nicht übers Ohr gehauen werde und den tatsächlich bedürftigen in der Weise geholfen wird, dass sie wieder auf ihren eigenen Füßen stehen können (mehr zum Fastopfer findest du hier). Wie gehst du mit diesem Problem um?

(Quelle)