Samstag, 13. Februar 2016

Vierundzwanzig Töchter der Lamaniten führten sie in die Wildnis weg

In Schemlon waren die Lamaniten angesiedelt. Deren Töchter versammelten sich dort regelmäßig an einem Ort zum Tanzen (Mosia 20:1). Die Priester des schlechten Königs Noa hatten ja auf der Flucht vor den Lamaniten ihre Familien im Stich gelassen und waren nun ohne Frauen (Mosia 19:11), hatten aber offensichtlich Sehnsucht nach solchen: „Und da sie in der Wildnis verweilten und die Töchter der Lamaniten entdeckt hatten, legten sie sich auf die Lauer und beobachteten sie; 5  und als nur wenige von ihnen zum Tanz versammelt waren, kamen sie aus ihren Verstecken hervor und ergriffen sie und führten sie in die Wildnis weg; ja, vierundzwanzig Töchter der Lamaniten führten sie in die Wildnis weg.“ (Mosia 20:4-5).
Hierbei werde ich an eine ähnliche Begebenheit im Alten Testament erinnert. Die Israeliten lagen mit dem Stamm Benjamin im Kampf und schlugen sie vernichtend (Richter 20:48). Restliche Benjamiter waren nun ohne Frauen und die Israeliten hatten Mitleid mit ihnen und beratschlagten, wie sie ihnen helfen konnten. Selber waren ihnen die Hände gebunden, denn sie hatten geschworen, dass sie keine Verbindungen ihrer Töchter mit den Benjamitern zulassen wollten (Richter 21:1). So kamen sie auf den Gedanken, dass die Benjamiter sich Töchter rauben sollten, die zu einem jährlichen Fest in Schilo zusammenkamen und sich dort auch beim Tanz vergnügten (Richter 21:21,23). Auf diese Weise umgingen sie ihren Eid.
Vierundzwanzig Töchter der Lamaniten führten sie in die Wildnis weg. Und das, nur weil sie sich schämten zu ihren Frauen und Kindern ins Land Nephi zurückzukehren - allerdings hatten sie auch vor Rache Angst (Mosia 20:3).In Deutschland würde diese Handlung heutzutage eine gegen die persönliche Freiheit gerichtete Straftat darstellen und zur Gruppe der Entführungsdelikte gehören und mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr geahndet werden (§ 234 StGB). Ich ziehe für mich daraus folgende Lehre: Es muss ja nicht gleich Menschenraub sein. Ich kann ja über meine Familienmitglieder oder meine Mitmenschen auch in anderer Weise Zwang ausüben - sowohl körperlicher, als auch geistiger Art. Ich habe gelernt, dass man mit Zwang auf Dauer nichts erreichen kann und außerdem weiß ich, dass wir das nicht dürfen (Lehre und Bündnisse 121:41-42). Was sind deine Erfahrungen mit Zwang?
Violin Practice
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