Freitag, 2. Juni 2017

Bis wir ihnen die vielen Morde und Sünden, die wir an ihnen begangen haben, wiedergutgemacht haben.

Der König der Lamaniten hatte Bedenken in das Land ihrer früheren Feinde, der Nephiten, hinabzugehen. Vielleicht hätten sie den Wunsch sich an ihnen, wegen ihrer früheren Mordtaten, zu rächen. Ammon, der nephitische Missionar, schlug deshalb vor, diesbezüglich den Herrn zu befragen (Alma 27:6-7). „Und der König sprach zu ihm: Ja, wenn der Herr uns sagt: Geht, dann werden wir zu unseren Brüdern hinabgehen, und wir werden ihre Sklaven sein, bis wir ihnen die vielen Morde und Sünden, die wir an ihnen begangen haben, wiedergutgemacht haben.“ (Alma 27:8).
Immer wieder kommt es vor, dass jemand einem anderen, bewusst oder auch unbewusst, Unrecht zufügt. Allzu leicht wird es einem heute dadurch leicht gemacht, dass man sich u. U. hinter `Nullen und Einsen´ verstecken kann und somit anonym bleibt, nicht Gefahr läuft, erkannt zu werden. So werden heutzutage vielfach unbeliebte Personen mittels sozialer elektronischer Medien diffamiert, belästigt, bedrängt oder genötigt, u. U. unter Nutzung gestohlener oder virtueller Identitäten: Cyber-Mobbing, Cyber-Bullying oder Cyber-Stalking. Wenn ich Unrecht begehe, verletze ich die bestehende Rechtsordnung, was in der Regel zu einer Rechtsfolge führt, einer Schadensersatzverpflichtung oder Kriminalstrafe, also einem Ausgleich des zugefügten Schadens.
Bis wir ihnen die vielen Morde und Sünden, die wir an ihnen begangen haben, wiedergutgemacht haben. Die bekehrten Lamaniten hatten sich am Leben vieler Nephiten vergangen und dieses Unrecht durch die Bekehrung zum Evangelium von Jesus Christus erkannt. Sie haben das Gesetz der Umkehr verstanden und waren bereit, sich von sich aus als `Eigentum der Nephiten´ anzubieten, ihnen als Sklaven zu dienen. Ich lerne daraus, dass ich für zugefügtes Unrecht einzustehen habe, indem ich meinen Fehler zugebe, mich dafür entschuldige und für ihn, soweit es für mich möglich ist, Wiedergutmachung leiste. Dort, wo es mir unmöglich ist, dies zu tun, bleiben mir symbolische Möglichkeiten: Ich kann mich ernsthaft mit der Situation auseinandersetzen und in Gedanken den Kontakt suchen und mich mit den körperlich nicht anwesenden aussprechen, insbesondere mit dem Herrn, denn er hat durch sein Sühnopfer die Wiedergutmachung vollbracht, die ich nicht vollbringen kann. Dann muss ich mich bemühen, fortan ein vorbildliches Leben zu führen, eine Wandlung in meinem Herzen und in meinem Sinn zu vollziehen (3. Nephi 9:20). Wie gehst du vor, um nach begangenen Fehlern Wiedergutmachung zu leisten? Eine wunderbare Abhandlung kannst du hier nachlesen.

(Bild: Quelle)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen