Montag, 8. Januar 2024

Als die Juden das hörten, wurden sie zornig auf ihn, ja, so, wie auf die Propheten vor alters

 

Lehi predigt in Jerusalem 
(Bild Quelle)

“Und als die Juden das hörten, wurden sie zornig auf ihn, ja, so wie auf die Propheten vor alters, die sie ausgestoßen und gesteinigt und getötet hatten; und sie trachteten danach, auch ihm das Leben zu nehmen. Aber siehe, ich, Nephi, werde euch zeigen, dass die liebevolle, große Barmherzigkeit des Herrn über all denen waltet, die er ihres Glaubens wegen erwählt hat, um sie mächtig zu machen, ja, zur Kraft der Befreiung.” (1. Nephi 1:20). 

  • Dieser Vers verdeutlicht die Ablehnung der Botschaft, die Lehi verkündete, und die Feindseligkeit, der er ausgesetzt war. Trotz dieser Ablehnung beschreibt der Vers auch Gottes Schutz über Lehi.  
    Die zentrale Botschaft könnte somit sein, dass selbst inmitten von Widerstand und Gefahr göttlicher Beistand und Schutz vorhanden sind, wenn man sich bemüht, göttliche Botschaften zu verkünden oder ihnen zu folgen. 

Im 1. Buch Nephi, Kapitel 1-22, wird die Geschichte von Lehi, einem Propheten im alten Jerusalem, und seiner Familie erzählt: 

  • Kapitel 1-7: Lehi erhält Visionen und Prophezeiungen über die Zerstörung Jerusalems und wird von Gott gewarnt, mit seiner Familie zu fliehen. 
  • Kapitel 8-10: Lehi und seine Familie verlassen Jerusalem. Lehi hat eine Vision vom Baum des Lebens, welche die Reise der Menschheit symbolisiert. 
  • Kapitel 11-14: Nephi hat Visionen von der Geburt, dem Leben und der Lehre Jesu Christi sowie von zukünftigen Ereignissen. 
  • Kapitel 15-16: Streitigkeiten entstehen innerhalb der Familie über die Visionen und Offenbarungen. 
  • Kapitel 17-18: Nephi wird beauftragt, ein Schiff zu bauen, um die Reise seiner Familie in eine neue Welt zu ermöglichen. 
  • Kapitel 19-22: Die Reise der Familie nach Amerika, weiterhin Prophezeiungen und Lehren von Lehi und Nephi über den Messias und die Zukunft ihres Volkes. 

Diese Kapitel beschreiben die Reisen, Visionen und Lehren der Familie Lehis. In der einleitenden Zusammenfassung vor Kapitel 1 teilt uns Nephi mit, wer der Verfasser dieses Buches ist: " ich, Nephi, habe diesen Bericht geschrieben." 

In 1. Nephi 1:1-20 wird beschrieben, wie Lehi, ein Prophet im alten Jerusalem, eine göttliche Vision empfängt, in der ihm die Zerstörung Jerusalems prophezeit wird. Er wird beauftragt, das Volk zu warnen und kehrt nach Hause zurück, erfüllt von den Eindrücken seiner Vision. 

In den Versen 1-3 des ersten Kapitels im Buch Nephi wird die Einführung in die Persönlichkeit und den Charakter von Nephi sowie in die Motivation hinter seinen Aufzeichnungen gegeben. Er gibt Auskunft darüber, dass ihm von allem Wissen seines Vaters etwas gelehrt worden ist, und auch über die Sprache, in der er sich ausdrückt, “die aus dem Wissen der Juden und der Sprache der Ägypter besteht.” Das könnte bedeuten, dass er sich der hebräischen Sprache, aber der ägyptischen Schriftzeichen bedient. Nicht so abwegig. Es gibt antike Dokumente, die auf diese Art verfasst sind (siehe auch Mormon 9:32). Nephi bezeugt auch, dass er diesen Bericht mit eigener Hand gefertigt hat *). 

  • *) früher wurden Berichte handschriftlich vervielfältigt. Durch solch ein Kolophon, das entweder am Anfang oder am Ende eines Berichtes stehen konnte, konnte der ursprüngliche Autor identifiziert werden. Wurde das Kolophon mit kopiert, so konnte der Leser erkennen, dass die Kopien den ursprünglichen Schreiber und nicht den Kopisten widerspiegeln. 

Ver 4 verrät uns, dass wir uns zu Beginn der Regierung Zedekias befinden, also um 597 v. Chr.  

  • Jeremia und Lehi waren zeitgenössische Propheten im alten Jerusalem. Beide wirkten ungefähr zur gleichen Zeit und predigten während einer Periode, die von politischer Instabilität, moralischem Verfall und bevorstehenden Gefahren für das Volk Judas geprägt war. Jeremia wird in der Bibel als bedeutender Prophet beschrieben, der in Jerusalem wirkte und ähnlich wie Lehi Warnungen und Prophezeiungen bezüglich der Zerstörung Jerusalems verkündete. Das Volk glaubte nicht daran, dass die Babylonier Jerusalem zerstören würden, da ja Nebukadnezar Jerusalem schon um 597 v. Chr. eingenommen hatte. Doch Jerusalem wurde 10 Jahre später (587/586 v. Chr.) zerstört, und kurz vorher verließ Lehi mit den Seinen auf Geheiß Gottes das Land. 
    Weitere Propheten um diese Zeit, zwischen 606 und 555 v. Chr., die auch das Volk zur Umkehr aufriefen, waren beispielsweise Daniel, Hesekiel und Obadja.  

In den Versen 5-14 wird uns von der Vision berichtet, die Lehi (Vater Lamans, Lemuels, Sams und Nephis) hatte. Nachdem Lehi Gott auf seinem Thron hat sitzen sehen, kam der Herr nun in einer Feuersäule auf einen Felsen herb *), er bekam Jehova und die Vertreter der 12 Stämme Israels zu sehen und ein Buch zum Lesen **) und ihm wurde gezeigt, dass Jerusalem aufgrund seiner Gräueltaten vernichtet werden würde, wenn es nicht umkehren würde und er wurde. 

  • *) das erinnert doch zum einen stark an Mose, dem der Herr in einem brennenden Busch auf einem Berg erschien, und zum anderen an die Feuersäule, die das Volk Israel durch die Wüste leitete. Und genau wie Joseph Smith nach seiner Vision im Heiligen Hain und dem Besuch des Engels Moroni erschöpft darniederlag, warf auch Lehi sich erschöpft auf sein Lager. Mit dieser Vision war wohl seine Berufung als Prophet verbunden, so wie im Fall des Hesekiel (vergleiche 1. Nephi 1:8 mit 1. Könige 22:19). 
  • **) bekam nicht auch Johannes der Offenbarer ein Buch, dass er `essen´, verinnerlichen sollte (Offenbarung 10:8-10)? 

In den Versen 15-20 beschreibt Nephi die Dankbarkeit seines Vaters für das, was ihm gezeigt wurde, denn ihm wurde noch vieles gezeigt, worüber Nephi hier nichts weiter berichtet. Aber sein Vater ging nach Jerusalem und warnte das Volk und rief es zur Umkehr auf und bezeugte, dass Christus auf die Erde kommen würde. Das machte das Volk Jerusalems allerdings zornig und sie versuchten Lehi zu töten, wie sie es mit den Propheten vor ihm getan hatten. 

Aus dieser Passage können wir mehrere Lehren für unser Verhalten ziehen: 

  1. Empfangen und Hören göttlicher Botschaften: Lehi war offen für göttliche Offenbarungen und Visionen. Es ist wichtig, in unserem Leben Raum für Spiritualität zu schaffen und auf göttliche Anleitung zu achten. 
  1. Gehorsam gegenüber göttlichen Geboten: Lehi handelte gemäß der ihm gegebenen Anweisungen und verbreitete die Warnung, obwohl dies zu Widerstand und Kritik seitens anderer führte. Gehorsam gegenüber göttlichen Geboten kann uns vor Schaden bewahren und anderen Segen bringen. 
  1. Vorbereitet sein und handeln: Lehi handelte aktiv aufgrund seiner Vision. Ähnlich sollten wir darauf achten, wenn uns eine Inspiration oder eine Eingebung zuteilwird und danach handeln, um uns selbst und anderen Gutes zu tun. 
  1. Verantwortung für unser Handeln übernehmen: Lehi fühlte sich verantwortlich für die Botschaft, die er erhalten hatte, und handelte entsprechend. Es ist wichtig, Verantwortung für unsere Taten und Worte zu übernehmen, besonders wenn sie anderen helfen oder sie vor drohenden Gefahren warnen können. 

Diese Lehren ermutigen dazu, auf göttliche Führung zu achten, gehorsam zu sein, vorbereitet zu sein und Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen. Sie können uns helfen, ein erfüllteres und sinnvolleres Leben zu führen, das nicht nur uns selbst, sondern auch anderen Gutes bringt. 

Welche Erfahrungen bei der Missionsarbeit hast du schon mit dem Buch Mormon gemacht? 

findechristus.org 

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