Donnerstag, 8. Juli 2021

Gott hat gesagt, dass ein Mensch, der böse ist, nicht das tun kann, was gut ist

 

(Bild: Quelle)

Moroni geht weiter auf die Lehre Jesu bezüglich der `Früchte´ bzw. `Werke´ ein (Moroni 7:5): „Denn siehe, Gott hat gesagt, dass ein Mensch, der böse ist, nicht das tun kann, was gut ist; denn wenn er eine Gabe darbringt oder zu Gott betet, so wird es ihm nichts nützen, wenn er es nicht mit wirklichem Vorsatz tut. 7 Denn siehe, es wird ihm nicht als Rechtschaffenheit angerechnet.“ (Moroni 7:6-7).

Gott hat gesagt, dass ein Mensch, der böse ist, nicht das tun kann, was gut ist.

Kommen dir nicht auch Menschen in den Sinn, die zwar karitative Aktivitäten unterstützen, aber ihr Handeln grundsätzlich nicht mit dem Evangelium übereinstimmt, sie also z. B. unredlich ihren Reichtum vermehren, indem sie unlautere Geschäfte betreiben? Wieder denke ich an die Warnung Jesu vor den falschen Propheten. Hier bringt er ein verständliches Beispiel. Jeder Obstbauer kennt sich damit aus. Wenn ein Baum gesund ist, sind auch seine Früchte gesund und schmackhaft. Hat der Baum allerdings irgendeine Krankheit, beispielhaft Bakterienbrand, so wirkt sich diese auch auf seine Früchte aus. Will man den Baum retten, muss man ihn entsprechend `gesundpflegen´. Kommen wir zurück zu dem äußerlichen Wohltäter, der ansonsten innerlich erkrankt ist, seine innere Einstellung also nicht gottesfürchtig ist. Er mag sich zwar karitativ engagieren, doch wird es der Herr ihm nicht als rechtschaffenes Handeln anrechnen, weil es aus falschen Motiven heraus geschieht. Ich lerne, ich muss darauf achten, dass mein `Inneres´ nicht `kernfaul´ wird, mit `verdorbenen Säften´ durchflossen (Matthäus 7:15-18). Was warnt mich davor? Meine schlecht werdenden `Früchte´, Taten.

Wie sorgst du dafür, dass du ein gesunder Baum mit guten Früchten bleibst?

Mittwoch, 7. Juli 2021

An ihren Werken werdet ihr sie erkennen

 

(Bild: Quelle; Text eingefügt)

Mormon erklärt, wie er zu der Einschätzung kommt, dass seine Zuhörerschaft `friedliche Nachfolger Christi´ sind (Moroni 7:3): „Denn ich denke an das Wort Gottes, das da lautet: An ihren Werken werdet ihr sie erkennen; denn wenn ihre Werke gut sind, dann sind auch sie gut.“ (Moroni 7:5).

An ihren Werken werdet ihr sie erkennen. Mormon lässt uns wissen, aufgrund welcher Tatsache er zu dem Schluss kommt, dass seine Zuhörer `friedliche Nachfolger Christi´ sind.

Er greift auf ein Wort Gottes zurück. Er erinnert sich wohl an die Aussage Jesu, die dieser zu den Nephiten sprach, als er sie auf dem amerikanischen Kontinent nach seiner Auferstehung besuchte, als er davor warnte, auf falsche Propheten hereinzufallen: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. …“ (3. Nephi 14:15-20). Es ist dieselbe Lehre, die Jesus Christus auch in Galiläa lehrte, als er auch dort vor `falschen Propheten´ warnte (Matthäus 7:15-20). Allerdings spricht Jesus in Gleichnisform von `Früchten´. Gute Früchte sind etwas Fertiges, Abgeschlossenes. Mormon hingegen überträgt diese Form des Gleichnisses in eine neue Verständnisebene, eine aktive Handlungsebene, indem er den Begriff `gute Früchte´ durch `Werke´ ersetzt. Ich lerne, meine Mitmenschen werden mich an dem messen, bzw. mein Streben erkennen, indem sie meine Werke betrachten, mein Tun, mein Handeln.

Was hältst du von jemandem, dessen Tun diametral zu seinen Aussagen oder Aufforderungen steht?

Dienstag, 6. Juli 2021

Wegen eures friedlichen Wandels unter den Menschenkindern

 

Motivation
(Bild: Quelle)

Mormon erklärt, warum er seine Zuhörer als `friedliche Nachfolger Christi´ bezeichnet: „Und nun, meine Brüder, beurteile ich euch so wegen eures friedlichen Wandels unter den Menschenkindern.“ (Moroni 7:4).

Wegen eures friedlichen Wandels unter den Menschenkindern. In seiner Einleitung zu seiner Ansprache bezeichnet Mormon seine Zuhörerschaft als `friedliche Nachfolger Christi´ (Moroni 7:3), und gleich anschließend begründet er nun diese Einschätzung.

Mormons Zuhörerschaft muss also schon einen `friedliebenden Umgang´ mit ihren Mitmenschen gelebt haben. Offensichtlich `wandelten´ sie in der Lehre des Evangeliums von Jesus Christus und gaben damit für ihre Mitmenschen ein unschätzbares Vorbild ab (1. Johannes 2:6). Mormon führte ja eine sehr gemischte Gruppe von Menschen aus unterschiedlichen Volksstämmen an, Nephiten, Jakobiten, Josephiten, Zoramiten und viele andere (Jakob 1:13). Aus seiner Anrede allerdings kann man schließen, dass sein Publikum höchstwahrscheinlich aus Führern bestand, die sich bemühten, die nephitische Tradition zu erhalten. Menschen, die, die Hoffnung auf die `Ruhe des Herrn´ hatten (1. Nephi 7:3). Mit dieser seiner Rede wollte Moroni sie in ihrem Bemühen stärken und anspornen weiterzumachen. Neunmal bezeichnet er in dieser Rede seine Zuhörer als `meine geliebten Brüder´. Ich lerne, will ich jemanden von außen her zu einem bestimmten Verhalten motivieren (extrinsische Motivation), z. B. seine seitherigen positiven Bemühungen beizubehalten und sogar noch zu verstärken, muss ihm gegenüber meine höchste Anerkennung entgegenbringen, aufrichtige Liebe.

Wie gehst du vor, wenn du ein Mitglied deiner Familie in gutem Tun stärken willst?

Montag, 5. Juli 2021

Die ihr die friedlichen Nachfolger Christi seid

 

„Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. 29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.“ (Matthäus 11:28)
(Bild von Kristin Murphy: Quelle)

Mormon leitet seine Rede mit folgenden Worten weiter ein: „Darum möchte ich zu euch sprechen, die ihr von der Kirche seid, die ihr die friedlichen Nachfolger Christi seid und die ihr genügend Hoffnung erlangt habt, durch die ihr in die Ruhe des Herrn eingehen könnt, von dieser Zeit an, bis ihr bei ihm im Himmel ausruhen werdet.“ (Moroni 7:3).

Die ihr die friedlichen Nachfolger Christi seid. An dieser Anrede können wir die Art der Zuhörerschaft erkennen. Es handelt sich nicht nur um Nachfolger Christi, sondern auch noch um `friedliche Nachfolger´. Es könnte sich vielleicht um eine `Führerschaftsversammlung´ gehandelt haben. Wir müssen uns in Erinnerung rufen, welche Zeit diese Menschen gerade hinter sich, und auch wieder zu erwarten hatten, schreckliche Kriege (Moroni 1:2). Jetzt gerade dürfen sie eine zehnjährige Pause erleben und die Kirche des Herrn wieder aufbauen, verbunden mit der Verheißung, dass wenn sie dies tun, sie verschont werden würden (Mormon 3:1-2).

Stell dir vor, du würdest in dieser Versammlung sitzen und diese in seine Rede einleitenden Worte Mormons hören. Würden sie dir nicht zu Herzen gehen? Er spricht ihnen zu, `in die Ruhe des Herrn eingehen zu können´. Und zwar von diesem Zeitpunkt an, bis sie im Himmel ausruhen dürften! Welche Sehnsucht wurde in ihnen wohl entfacht, nach diesen schrecklichen Kriegszeiten, beim Aufbau des Reiches Gottes mitzuwirken, um dieser Verheißung teilhaftig werden zu können. Was bedeutet es, `in die Ruhe des Herrn´ einzugehen? Der Schriftenführer definiert es so: „Sich des Friedens und der Freiheit von Sorge und Aufruhr erfreuen. Der Herr hat denen, die ihm glaubenstreu nachfolgen, während dieses Lebens solche Ruhe verheißen. Er hat für sie auch einen Ort der Ruhe im nächsten Leben vorbereitet.“ (Lies hier; lies beispielhaft auch Matthäus 11:28-29; Alma 40:12). Ich lerne, diesen äußerst erstrebenswerten Zustand der `Ruhe im Herrn´, kann ich nur dadurch erreichen, indem ich mein Bestes gebe, um einen `rechtschaffenen Lebenswandel´ zu führen (Alma 13:13)!

Welche Vorstellung hast du davon, was es bedeutet, `in die Ruhe des Herrn einzugehen´?

Samstag, 3. Juli 2021

Und nun spreche ich, Mormon, zu euch, meine geliebten Brüder

 

(Bild: Quelle)

Moroni gibt die Einleitung der Rede seines Vaters wieder: „Und nun spreche ich, Mormon, zu euch, meine geliebten Brüder; und durch die Gnade Gottes des Vaters und unseres Herrn Jesus Christus und durch seinen heiligen Willen, nämlich wegen der Gabe seiner Berufung für mich, ist es mir erlaubt, zu dieser Zeit zu euch zu sprechen.“ (Moroni 7:2).

Und nun spreche ich, Mormon, zu euch, meine geliebten Brüder. Mormon leitet seine Ansprache derart ein, dass er die Anwesenden als `geliebte Brüder´ anredet und dann mitteilt, was ihn berechtigt und bevollmächtigt, dazu qualifiziert, zu ihnen zu sprechen. Warum redet Mormon in seiner Einleitung hier nur die `geliebten Brüder´ an? Könnte es daran liegen, dass Frauen in Synagogen von den Männern räumlich abgetrennt saßen, meist auf Emporen?

Aus seiner Einleitung erfahre ich, dass Mormon von sich wusste, wer er war und welches seine Mission war. Er lebte in einer schrecklichen Kriegszeit (Mormon 1:8). Schon als Jugendlicher wurde er mit fünfzehn Jahren vom Herrn besucht und wollte, seinem Volk Glauben und Umkehr predigen (Mormon 1:15-16). Offensichtlich weil er eine imposante Person, und von großer Gestalt war, bestimmte ihn das Volk in seinen jungen Jahren zum Führer seiner Heere (Mormon 2:1-2). Während dieser Zeit nahm er die Platten Nephis an sich und führte einen Bericht von all der herrschenden Schlechtigkeit (Mormon 2:17-18). Zwischen den Kriegen herrschte für zehn Jahre eine Waffenruhe (Mormon 3:1). Diese nutzte das Volk, baute wohl auch eine Synagoge in der dann Mormon seine Rede hielt, die Moroni sein Sohn nun in seinem eigenen Bericht wiedergibt.

Wie leitest du deine Reden in der Kirche ein?

Freitag, 2. Juli 2021

Auf diese Weise redete er zum Volk, als er es in der Synagoge belehrte

 

Gottesdienst in einer Synagoge
(Bild: Quelle)

Und nun schreibe ich, Moroni, einige der Worte meines Vaters Mormon nieder, die er über Glauben, Hoffnung und Nächstenliebe sprach; denn auf diese Weise redete er zum Volk, als er es in der Synagoge belehrte, die es als Stätte der Anbetung gebaut hatte.“ (Moroni 7:1).

Auf diese Weise redete er zum Volk, als er es in der Synagoge belehrte. Synagogen waren in damaliger Zeit, sowohl in der alten, als auch in der neuen Welt, Orte, in denen die Gemeinden zusammenkamen, um Gott anzubeten und belehrt zu werden (Alma 16:13; 2. Nephi 26:26; Apostelgeschichte 18:4), und miteinander über das Wort Gottes zu diskutieren (Alma 21:4-6,20). Nun gibt uns Moroni, indem er eine Rede seines von ihm mit Sicherheit respektierten, geschätzten und geliebten Vaters wiedergibt, ein Beispiel, wie die Versammlungen einer Gemeinde thematisch ausgestaltet werden können. Denn über die Weise, wie Versammlungen abgehalten und geleitet wurden schrieb er gerade im letzten Vers des vorhergehenden Kapitels (Moroni 6:9).

Das Thema der Rede Mormons, des Vaters von Moroni, war: Glauben, Hoffnung und Nächstenliebe. Diese seine Rede dürfte zu Beginn der zehnjährigen Kriegspause zwischen den Lamaniten und Nephiten um die 350 n. Chr. gehalten worden sein, nachdem ihn der Herr dazu angewiesen hatte dem Volk Umkehr, Taufe und Wiederaufbau der Kirche zu predigen (Mormon 3:1-2). Die Nephiten waren ins nördliche Gebiet vertrieben worden (Mormon 2:20) und durften sich dort niederlassen, während die Lamaniten alles Land im Süden besiedelten (Mormon 2:29). Offensichtlich hatten die Nephiten dort eine Synagoge errichtet und Mormon predigte in ihr, vielleicht im Rahmen ihrer `Einweihung´? Moroni, der zu dieser Zeit ein junger Mann gewesen sein muss, war sicherlich anwesend als sein Vater predigte. Man kann sich auch gut vorstellen, dass diese Rede aufgeschrieben und unter den leitenden `Brüdern´ verteilt wurde. Es ist wahrscheinlich, dass Moroni auch einen Aufschrieb bekommen hat, dessen Inhalt er nun an dieser Stelle einfließen lässt. Ich lerne, es ist wichtig, die Ansprachen der führenden Schwestern und Brüder auch in schriftlicher Form zu haben, um sie später jederzeit wiederholt durcharbeiten zu können, wie wir es mit unseren Konferenzansprachen handhaben (siehe hier).

Welche Erfahrungen hast du mit Aufzeichnungen wichtiger Reden schon gemacht?

Donnerstag, 1. Juli 2021

Ihre Versammlungen wurden … durch die Macht des Heiligen Geistes geleitet

 

Boyd K. Packer, verstorbener Präsident des Kollegiums der Zwölf
(Bild: Quelle)

Nun schreibt Moroni darüber, wie die Zusammenkünfte der Gemeinde geleitet wurden: „Und ihre Versammlungen wurden von der Kirche auf die Weise, wie der Geist auf sie einwirkte, und durch die Macht des Heiligen Geistes geleitet; denn wie die Macht des Heiligen Geistes sie leitete, sei es zu predigen oder zu ermahnen oder zu beten oder zu flehen oder zu singen, ja, so geschah es.“ (Moroni 6:9)

Ihre Versammlungen wurden … durch die Macht des Heiligen Geistes geleitet. Im Allgemeinen bekommen wir Teilnehmer meist nichts davon mit, wie die leitenden Schwestern und Brüder sich gebeterfüllt darum bemühen, die Versammlungen mithilfe des Heiligen Geistes vorzubereiten, durchzuführen und nachzubereiten. Sei es die Lieder auszuwählen, Themen auszuwählen, Gebete auszugeben und Sprecher auszuwählen.

Doch, hier ist uns ein auffälliges Beispiel übermittelt, wie Präsident Boyd K. Packer in einer Versammlung den Eingebungen des Geistes folgte: „Vor einigen Jahren präsidierte Präsident Boyd K. Packer bei einer regionalen Schulung, an der ich teilnahm. Er bat die Anwesenden, näher nach vorne zu kommen, aber niemand bewegte sich. Nachdem er mehrere Male darum gebeten hatte, beendete er die Versammlung abrupt. Als er später von den Pfahlpräsidenten, wie mein Pfahlpräsident uns berichtete, gefragt wurde, warum er das tat, antwortete Präsident Packer: „Weil Offenbarung aufgehört hat“. Er erklärte ihnen, dass der Ungehorsam der Brüder, seiner Bitte nachzukommen, dazu führte, dass Offenbarung aufhörte; deshalb beendete er die Versammlung, und das war die angemessene Reaktion. Das gab mir eine neue Bedeutung von Lehre und Bündnisse 42:14 „Und der Geist wird euch durch das Gebet des Glaubens gegeben; und wenn ihr den Geist nicht empfangt, sollt ihr nicht lehren.“ Das bedeutet nicht nur, dass man nicht lehren will; es bedeutet, dass man nicht lehren kann und nicht lehren soll.“ (John W. Welch, Notes by John W. Welch, Seite 1156 beginnend mit: „Some years ago, President Boyd K. Packer was presiding …“; frei übersetzt). Ich lerne, wie wichtig es ist, bereit zu sein, nicht nur auf die Eingebungen des Heiligen Geistes zu achten, sondern vor allem auch Mut aufzubringen, sie in unbequemen Situationen umzusetzen.

In welchen Situationen hast du schon mal unbequeme Eingebungen des Heiligen Geistes umgesetzt?