Montag, 17. Juli 2023

Was Gott gereinigt hat, das erkläre du nicht für unrein!

 

Vision des Petrus 
(Bild Quelle)

„Da rief zum zweitenmal eine Stimme ihm zu: „Was Gott gereinigt hat, das erkläre du nicht für unrein!” (Apostelgeschichte 10:15). 

Apostelgeschichte 10:1-23 erzählt die Geschichte von Kornelius *), einem römischen Hauptmann, und dem Apostel Petrus. Es geht dabei um die Vision des Hauptmanns Kornelius in Cäsarea (Hafenstadt an der Westküste Israels), und die Vision des Petrus in Joppe. Das Wachstum der Kirche des Herrn umfasst nun auch die Nichtjuden, die `Heiden´ **). 

  • *) Kornelius, der eine wichtige Position im römischen Militär innehatte, wird der erste offiziell zum Christentum bekehrte Heide. Aufgrund seiner Position ist seine Bekehrung von hoher Bedeutung. Er war kein Proselyt, er war ein `Gottesfürchtiger´, ein Nichtjude (Heide), der den jüdischen Glauben respektiert, anerkennt und bestimmte jüdische Praktiken befolgt, ohne jedoch zum Judentum zu konvertieren. 
    **) Mit Heiden sind hier die Menschen aus den Völkern, die nicht an den Gott von Israel glauben, gemeint. Jesus wusste sich zunächst vor allem zu dem Volk Israel gesandt (Matthäus 15,24; Markus 7,27). Aber er nahm sich auch der Menschen aus anderen Völkern an (Matthäus 15,28; Markus 7,29). Er kann sogar ihren Glauben vorbildlich nennen und davon sprechen, dass sie zusammen mit Abraham am Festmahl in Gottes Reich teilnehmen werden (Matthäus 8,10-11). Was hier beginnt, geht nach der Auferstehung von Jesus weiter: Er schickt seine Jünger zu allen Völkern der Welt (Matthäus 28,19). Zu der jungen christlichen Gemeinde hatten zunächst vor allem Menschen gehört, die aus dem Judentum kamen. Doch sie öffnet sich schon sehr früh auch für die Heiden. Es war vor allem der Apostel Paulus, der die Gute Nachricht zu ihnen brachte. In seinen Briefen erklärt er, dass die Botschaft von der rettenden Gnade Gottes sich an die Menschen aus dem jüdischen Volk und ebenso auch an die aus den anderen Völkern richtet (Römer 1,16). Denn durch den Tod und die Auferstehung von Jesus hat Gott allen Menschen das Heil geschenkt (Römer 3,21-26). Deshalb werden durch Christus Juden und Heiden zu dem einen neuen Volk Gottes (Epheser 2,11-18) zusammengeschlossen. 

In dieser Passage wird Kornelius als frommer Mann vorgestellt, der in Cäsarea lebt. Er ist ein Hauptmann der römischen Armee, der Gott fürchtet und mit seiner ganzen Familie Gutes tut. Eines Tages erhält Kornelius eine Vision (nicht in der Nacht, tagsüber gegen 14:00 bis 15:00 Uhr), in der ein Engel Gottes zu ihm kommt und ihm sagt, dass seine Gebete erhört worden sind und er Petrus nach Joppe (etwa 50 Kilometer südlich Cäsarea an der Küste Israels gelegen, eine Tagesreise) schicken soll.  
Beachte: Der Herr wendet sich direkt an diesen Heiden, da die Apostel sie für unrein hielten und von sich aus nicht zu ihnen missionieren gegangen wären. 

Gleichzeitig hat auch Petrus eine Vision, die den Kurs dieser frühen Kirche stark verändern sollte. Er ist um die Mittagszeit auf dem Dach eines Hauses in Joppe (da war es aufgrund des Windes vom Meer her angenehm frisch) und sieht ein Tuch, das mit allen Arten von Tieren, Vögeln und Reptilien gefüllt ist. Eine Stimme fordert ihn auf, aufzustehen, die Tiere zu töten und zu essen. Petrus weigert sich zunächst, weil er nach jüdischen Speisegesetzen keine unreinen Tiere essen darf. Doch die Stimme sagt ihm, dass das, was Gott für rein erklärt hat, nicht unrein sein kann. Dies wiederholt sich zur Bekräftigung dreimal (Apostelgeschichte 10:16). 

Während Petrus noch über die Vision nachdenkt, kommen die drei Männer, die von Kornelius geschickt wurden, an das Haus, in dem er sich aufhält. Er lädt sie ein, in seinem Haus zu nächtigen (die erste persönliche Begegnung eines Juden mit `unreinen Heiden´). Der Heilige Geist sagt Petrus, dass er mit ihnen gehen soll, ohne zu zögern. Petrus trifft am nächsten Tag bei Kornelius ein (Petrus bricht die 1.500-jährige Tradition, dass Juden kein Haus der Heiden betreten) und findet eine große Menschenmenge versammelt.  
Bemerkenswert:  
1. Jona floh aus Joppe (Jafo) vor seinem Missionsauftrag in Ninive (Jona 1), Petrus geht nach Joppe zu seinem Missionsauftrag. 
2. Kornelius, ein römischer Zenturio, der Leute befehligte, demütigt sich in unaussprechlicher Weise und wirft sich vor Petrus nieder (Apostelgeschichte 10:25)! 
3. Kornelius hat viele Verwandte und Freunde zu sich eingeladen (römische Heiden), um sie teilhaben zu lassen an der Botschaft, die ihnen Petrus bringen würde. Lies gerne die Ansprache “Lieben, weitergeben, einladen”. 

Kornelius erzählt Petrus nun von seiner Vision und dass er geglaubt hat, dass Gott ihn zu ihm geschickt hat, um etwas Wichtiges zu verkünden. Petrus, der leitende Apostel Jesu, erkennt in der Parallelität der Offenbarungen, dass Gott keine Person bevorzugt, sondern dass Menschen aller Nationen vor ihm anbeten können. Er verkündet das Evangelium von Jesus Christus und die Vergebung der Sünden durch ihn. 
Beachte: Petrus als der leitende Apostel hat die Vollmacht diese enorm wichtige Änderung in der Kirche zu vollziehen. 

Während Petrus noch spricht, fällt der Heilige Geist auf alle, die das Wort hören. Petrus ist erstaunt und befiehlt, dass Kornelius und seine Begleiter getauft werden. Petrus bleibt dann einige Tage bei Kornelius, bevor er nach Jerusalem zurückkehrt. 

Diese Passage in der Apostelgeschichte betont die universelle Botschaft des Evangeliums und wie Gott die Trennung zwischen Juden und Nichtjuden aufhebt. Kornelius wird als Beispiel dafür dargestellt, wie Gott Menschen aller Nationen annehmen kann, wenn sie ihm aufrichtig dienen und ihm vertrauen. 

Ich lerne: 

  1. Offenheit gegenüber anderen: Kornelius war ein römischer Hauptmann, ein Nichtjude, und dennoch hatte er eine Beziehung zu Gott aufgebaut. Die Geschichte erinnert uns daran, dass wir offen sein sollten, andere Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, Nationalität oder sozialen Stellung zu respektieren und anzunehmen. 
  2. Bereitschaft, auf göttliche Führung zu hören: Kornelius war bereit, auf die Vision und die Anweisungen des Engels Gottes zu hören. Ebenso sollten wir offen sein für die Führung Gottes in unserem Leben. Das bedeutet, aufmerksam zu sein und bereit zu sein, Schritte zu unternehmen, wenn wir spüren, dass Gott uns zu etwas Bestimmtem führt. 
  3. Vorurteile überwinden: Petrus hatte Vorurteile gegenüber Nichtjuden und den damit verbundenen Speisegesetzen. Doch durch die Vision lernte er, dass Gott keine Person bevorzugt und dass Vorurteile überwunden werden sollten. Wir sollten offen sein, um unsere eigenen Vorurteile zu erkennen und zu überwinden, und bereit sein, Menschen mit Liebe und Respekt zu begegnen, unabhängig von ihren Hintergründen oder Überzeugungen. 
  4. Das Evangelium teilen: Petrus nutzte die Gelegenheit, um das Evangelium von Jesus Christus und die Vergebung der Sünden durch ihn zu verkünden. Diese Geschichte ermutigt uns, die Botschaft von Jesus mit anderen zu teilen und sie zu ermutigen, eine Beziehung zu Gott aufzubauen. 
  5. Die Führung des Heiligen Geistes anerkennen: In der Geschichte sehen wir, wie der Heilige Geist Petrus leitet und ihn ermutigt, mit Kornelius und seinen Begleitern mitzugehen. Es ist wichtig, dass wir uns auf die Führung des Heiligen Geistes in unserem eigenen Leben einlassen und bereit sind, seinen Anweisungen zu folgen. 

Insgesamt können wir aus der Geschichte lernen, offen und respektvoll gegenüber anderen zu sein, Vorurteile zu überwinden, auf göttliche Führung zu hören, das Evangelium zu teilen und die Führung des Heiligen Geistes anzuerkennen. Diese Prinzipien können uns helfen, ein mitfühlendes und erfülltes Leben zu führen, das auf den Lehren Jesu basiert. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen? 

findechristus.org 

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