Samstag, 29. Oktober 2016

Wenn ihr nicht umkehrt, werde ich dieses Volk in meinem Zorn heimsuchen

Nachdem Amulek den Propheten auf Geheiß eines Engels mit in sein Haus nahm und ihn verköstigte, und Alma der Jüngere sich ihm vorgestellt hatte und Amulek und sein Haus gesegnet und seinen göttlichen Auftrag erklärt hatte (Alma 8:21-28), erging in Bezug auf Amulek das Wort Gottes an Alma: „... Gehe hin; und prophezeit diesem Volk, nämlich: Kehrt um, denn so spricht der Herr, wenn ihr nicht umkehrt, werde ich dieses Volk in meinem Zorn heimsuchen; ja, und ich werde meinen grimmigen Zorn nicht abwenden.“ (Alma 8:29).
Wenn ihr nicht umkehrt, werde ich dieses Volk in meinem Zorn heimsuchen. Der Herr hat ein hehres Ziel: „... die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen.“ (Köstliche Perle Mose 1:39). Um dieses Ziel erreichen zu können, gilt es Bedingungen, die der Herr in Bündnissen mit den Menschen schließt, zu erfüllen. Hat der Mensch nun solche Bündnisse mit dem Herrn aus freien Stücken geschlossen und verstößt willentlich, wissentlich und fortdauernd dagegen, versucht der Herr ihn aufzurütteln. Dieses Wachrütteln wird u. U. auch mit drastischen Mitteln erfolgen, ggf., dass sich die Menschen sogar gegenseitig umbringen (Lehre und Bündnisse 63:32-33). Schon den Israeliten drohte der Herr bei Missachtung der Gebote an, dass er zornig auf sie werden und drastische Maßnahmen gegen sie einleiten würde (Exodus 22:20-23).
Inwiefern ist der Herr gerechtfertigt, wenn er zornig auf die Sünder wird, während er uns Menschen gebietet nicht zornig zu sein (Matthäus 5:22)? Ich weiß nicht alles, kann mir aber vorstellen, dass das Motiv hierbei eine entscheidende Rolle spielt. Bei uns Menschen ist die Motivation wohl in erster Linie Rache, bei Gott Liebe. Dallin H. Oaks, Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel, drückt es so aus: „In der Bibel und in den neuzeitlichen heiligen Schriften lesen wir immer wieder von Gottes Zorn über die Schlechten und davon, was er in seinem Grimm gegen diejenigen unternimmt, die seine Gesetze übertreten. Inwiefern sind Zorn und Grimm wohl ein Beweis für Gottes Liebe? Joseph Smith hat gesagt: „Gott selbst [ließ] Gesetze wirksam werden …, die [den Geistern, die er auf die Welt schicken würde] einen ebensolchen Fortschritt ermöglichen konnten.“ Gottes Liebe ist so vollkommen, dass er uns liebevoll auffordert, seine Gebote zu halten. Denn er weiß, dass wir nur durch Gehorsam gegenüber seinen Gesetzen vollkommen werden können, wie er es ist. Daher stehen Gottes Zorn und sein Grimm nicht im Widerspruch zu seiner Liebe, sondern sind ein Beweis seiner Liebe. Alle Eltern wissen, dass man ein Kind voll und ganz lieben kann, während einem noch so manches einfällt, weil man zornig oder enttäuscht über dessen selbstzerstörerisches Verhalten ist.“ (hier nachzulesen). Was denkst du, rechtfertigt deinen Zorn nicht, aber den des Herrn?
zornAufgebrachte Menschen wollen die Ehebrecherin steinigen
(Bild: Quelle)

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