Donnerstag, 3. Dezember 2015

Wie ein Schaf vor seinen Scherern stumm ist, so hat er seinen Mund nicht aufgetan

Christi Verhalten gegenüber seinen Peinigern kurz vor seiner Hinrichtung beschreibt Jesaja folgendermaßen: „Er wurde bedrückt, und er wurde bedrängt, doch er tat seinen Mund nicht auf; er ist wie ein Lamm zum Schlachten hingeführt worden, und wie ein Schaf vor seinen Scherern stumm ist, so hat er seinen Mund nicht aufgetan.“ (Mosia 14:7; vergleiche Jesaja 53:7). Diese Schriftstelle las auch gerade der Kämmerer (neben dem Mundschenk eines der sechs wesentlichen Ämter am Hofe eines Königs; 2. Könige 20:18) aus Äthiopien, als er von Philippus, einem der Zwölf Apostel Jesu (Matthäus 10:2-3), gefragt wurde: „Verstehst du auch, was du liest?“ (Apostelgeschichte 8:29-32).
Wie ein Schaf vor seinen Scherern stumm ist, so hat er seinen Mund nicht aufgetan. Des Öfteren konnte ich zusehen, wie mein Schwager Schafe geschoren hat. Er schnappte sich einfach eines der Schafe aus der Herde, legte es auf seine Seite und begann mit der Schur. Das Schaf hat dabei keinen Ton von sich gegeben, hat sich der Prozedur, nicht einmal mit dem Anschein eines Widerstandes, friedlich hingegeben. Als die jüdischen Hohepriester Christus vor dem Stadthalter Pontius Pilatus in diversen Punkten anklagten, und er von diesem dazu befragt wurde, beantwortete er seine Fragen nicht, er blieb einfach stumm (Markus 15:3-5Mosia 15:6). Ich lerne daraus, dass es im Leben Situationen gibt, in denen es besser ist zu schweigen, als sich zu rechtfertigen und in ein Streitgespräch verwickeln zu lassen. In welchen Situationen bist du so stumm, wie ein Schaf bei der Schur?
Munkacsy_-_christ_before_pilate.jpg
Christus vor Pilatus, Gemälde von Mihály von Munkácsy, 1881
(Quelle)

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