Montag, 9. November 2020

Du sollst es in einer Sprache schreiben, dass man es nicht lesen kann

 

(Bild: Quelle)

Jehova weist Jareds Bruder an, wie er sein `außerirdisches Erlebnis´ (Ether 3:13) festhalten soll: „Und siehe, wenn du dann zu mir kommst, sollst du es niederschreiben und es versiegeln, damit niemand es übersetzen kann; denn du sollst es in einer Sprache schreiben, dass man es nicht lesen kann.“ (Ether 3:22).

Du sollst es in einer Sprache schreiben, dass man es nicht lesen kann. Im gestern betrachteten Vers (Ether 3:21) haben wir erfahren, dass der Herr es Jareds Bruder untersagt hatte, seine heiligsten Erlebnisse mit dem Herrn, den Menschen kundzutun. Dies sollte erst ab der Zeit bekanntgemacht werden, da Christus durch sein Erdenleben verherrlicht wurde. Jareds Bruder wurde also angewiesen, später in seinem Leben hierüber einen Bericht zu fertigen (Ether 4:1). Offensichtlich hat der Herr ihm die Gabe der Zungen verliehen, um diesen Bericht in einer den Menschen fremden Sprach niederzuschreiben (Ether 12:24).

Jahrhunderte später findet eine Expeditionsmannschaft von dreiundvierzig Leuten des Volkes Limhi (Mosia 8:7), die Aufzeichnungen der Jarediten in Form von vierundzwanzig Platten (Mosia 8:9; Ether 1:2). Dieses Volk hatte sich wohl zwischen 500 und 250 v. Chr. selbst vollständig vernichtet. König Limhis innigster Wunsch war es nun, den Inhalt entziffert zu bekommen, weshalb er nach jemandem fragte, der Sprachen übersetzen konnte ((Mosia 8:12). Diesen Mann fand er in König Mosia. Ihm übergab er die Platten nebst den Übersetzersteinen, und König Mosia übersetze den Bericht auf diesen Goldplatten, der etwa 1700 Jahre Geschichte umfasste, von etwa 2200 v. Chr. bis zum letzten überlebenden König der Jarediten namens Koriantumr, der vom Volk Zarahemla entdeckt wurde (Mosia 28:10-17; Omi 1:21). Ich lerne, dass der Herr uns entsprechend unserem Glauben Zeile für Zeile Kenntnis zukommen lässt (2. Nephi 28:30).

Fremde Sprachen übersetzen, heutzutage kein Problem mehr mittels Digitaltechnik. Welche Mittel hatte der Herr früher bereitet, um Fremdsprachen zu interpretieren?

Samstag, 7. November 2020

Du sollst das, was du gesehen und gehört hast, nicht an die Welt hinausgehen lassen

 

(Bild: Quelle)

Jesus Christus gibt Jareds Bruder bezüglich seines Erlebnisses, ihn in Persona gesehen zu haben (Ether 3:13), folgende Anweisung: „Und es begab sich: Der Herr sprach zu Jareds Bruder: Siehe, du sollst das, was du gesehen und gehört hast, nicht an die Welt hinausgehen lassen, bis die Zeit kommt, da ich meinen Namen im Fleische verherrlichen werde; darum sollst du das, was du gesehen und gehört hast, wie einen Schatz hüten und es keinem Menschen zeigen.“ (Ether 3:21).

Du sollst das, was du gesehen und gehört hast, nicht an die Welt hinausgehen lassen. Gab es in deinem Leben schon mal ein Ereignis, das für dich so überwältigend war, dass du es allzu gerne allen anderen hättest mitteilen wollen, es hättest `in die Welt hinausposaunen´ wollen?

Trifft dies nicht unbedingt auf das Erlebnis des Bruders von Jared zu, der aufgrund seines außerordentlichen Glaubens nicht davon abgehalten werden konnte, Jehova, den späteren Jesus Christus, in voller Gestalt zu sehen? Doch Jehova hat ihm verboten dieses Ereignis zu diesem Zeitpunkt `in die Welt hinauszuposaunen´. Warum wohl? Ich meine, dass es sich hierbei um ein so außergewöhnlich heiliges Ereignis handelte, zu dem eben auch ein außergewöhnlicher Glaube notwendig war, um damit richtig umgehen zu können. Dieser Glaube wird vielleicht in diesem Gebiet zu dieser und in der Zeit, bis Jesus Christus auf Erden gewesen sein würde, nicht unter den Menschen vorhanden gewesen sein. Der Herr alleine weiß den Grund, warum er Jareds Bruder befohlen hat, dies `wie einen Schatz zu hüten und es keinem Menschen zu zeigen´, es nicht in die Welt hinauszuposaunen. Ich lerne, dass es Dinge gibt, die auch ich für mich behalten soll, weil sie für `die Welt´ zu heilig sind.

Welche Gründe kommen dir in den Sinn, weshalb Jareds Bruder sein `heiligstes Erlebnis´ nicht mit seinen Mitmenschen teilen sollte?

Freitag, 6. November 2020

Konnte er nicht von innerhalb des Schleiers ferngehalten werden

 

(Bild: Quelle)

Moroni erklärt dem Leser seines Berichtes bezüglich des Erlebnisses, das dem Bruder von Jared ungefähr 2200 v. Chr. mit Jesus zuteil wurde: „Darum, weil er dieses vollkommene Wissen von Gott hatte, konnte er nicht von innerhalb des Schleiers ferngehalten werden; darum sah er Jesus; und er diente ihm.“ (Ether 3:20).

Konnte er nicht von innerhalb des Schleiers ferngehalten werden. Diese Art und Weise, wie Jareds Bruder dazu kam, zuerst den Finger und dann die ganze Person Jesu zu sehen, liegt einzig und allein in dem unbeschreiblich großen Glauben, den Jarareds Bruder an Jesus Christus hatte. Dieser Glaube war in der Menschheitsgeschichte so einmalig, dass Christus nicht in der Lage war, ihm zu verwehren, ihn durch den `Schleier´ hindurch zu sehen.

Von daher könnte es sich auch erklären, dass Jesus sagte, dass er sich noch nie einem Menschen in dieser Weise gezeigt hat (Ether 3:15), also aufgrund dieses außergewöhnlichen Glaubens. In allen anderen überlieferten Fällen, hat sich Jesus von sich aus dem Menschen gezeigt, er hat den Menschen aufgesucht. Im Falle von Jareds Bruder, konnte er nicht anders, er war außerstande, ihm diese Begegnung zu verwehren. Ich erkenne, welche außergewöhnliche Macht in Glauben steckt. Er kann dazu führen, dass Gott außerstande ist, sich dagegenzustemmen. Dabei fällt mir die Frage ein, die so, oder sinnverwandt ähnlich, sicherlich häufig gestellt wurde: „Kann Gott einen Stein so schwer machen, dass er ihn nicht heben kann?" oder „Kann Gott einen Gegenstand so geschickt verstecken, dass er ihn nicht finden kann?"

Welche Gedanken hast du dazu, dass Gott gegen außergewöhnlich starken Glauben an ihn nichts ausrichten kann?

Donnerstag, 5. November 2020

Konnte er nicht davon abgehalten werden, innerhalb des Schleiers zu blicken

(Bild: Quelle)

Moroni erklärt weiter: „Und weil dieser Mensch das wusste, konnte er nicht davon abgehalten werden, innerhalb des Schleiers zu blicken; und er sah den Finger Jesu, und als er ihn sah, fiel er voll Furcht nieder; denn er wusste, dass es der Finger des Herrn sei; und er hatte nicht länger Glauben, denn nun wusste er und zweifelte in nichts.“ (Ether 3:19).

Konnte er nicht davon abgehalten werden, innerhalb des Schleiers zu blicken. Bei Schleier denke ich zunächst an den Schleier, mit dem eine Braut ihr Gesicht verdeckt, und den der Bräutigam nach der Trauungszeremonie lüften darf, um die nun angetraute zu küssen – symbolhaft: zu erkennen, ob sie auch die ist, die ihm von den Brauteltern versprochen wurde. Eine frühere Bedeutung dieses Schleiers lag darin, dass die Braut ihre Tränen wegen des Abschiedsschmerzes von ihrem Elternhaus dahinter verbergen konnte. Bei dem endgültigen Lüften des Schleiers um Mitternacht wurde die Trennung zum Elternhaus der Braut besiegelt.

Im religiösen Bereich hat der Schleier eine besondere mächtige Symbolik im Haus des Herrn. Wir begegnen ihm im alten israelitischen Tabernakel, um das Allerheiligste abzutrennen (Exodus 26: 31–33), in der Geschichte von Moses am Berg Sinai, wo er sein Gesicht verhüllte, weil es so außerordentlich strahlte, nachdem er mit dem Herrn gesprochen hatte und zum Volk zurückkehrte (Exodus 34: 33–35), in Salomos Tempel (2 Chronik 3:14) und auch im Neuen Testament wird von dem Schleier im Tempel berichtet, der in dem Moment zerriss, als Jesus Christus am Kreuz hängend seinen Geist aufgab (Matthäus 27: 50–51). Der Schleier, oder Vorhang, trennt einen von dem Heiligsten, man hat keinen Blick auf das, was hinter ihm ist. Erst, wenn man aufgrund seines Glaubens an Christus von ihm entsprechend vorbereitet wurde, lüftet der Herr den Schleier für uns, und wir können symbolhaft in seine Gegenwart eintreten und alles sehen, wie Jareds Bruder. Für mich lerne ich daraus, dass ich im Rahmen des Evangeliums von Jesus Christus, alles mir Mögliche tun muss – mich auf heilige Bündnisse vorbereiten, sie eingehen und halten muss, wenn ich auch nur ein 'klitzekleines bisschen´ erfahren möchte, was hinter dem 'Schleier´ ist.

Was meinst du, welche weitere Symbolik der Schleier im religiösen Bereich hat, außer der Abtrennung?

Mittwoch, 4. November 2020

Und er diente ihm so, wie er den Nephiten diente

(Bild: Quelle)

Moroni erklärt, warum Jesus dem Bruder Jareds erschien: „Und er diente ihm so, wie er den Nephiten diente; und all dies, damit dieser Mensch wisse, dass er Gott sei, wegen der vielen großen Werke, die der Herr ihm gezeigt hatte.“ (Ether 3:18).

Und er diente ihm so, wie er den Nephiten diente. Gestern habe ich die Frage, die Interesse an meinem Blogbeitrag wecken sollte gestellt: "Was meinst du, hat sich Jesus Christus je einem Menschen persönlich gezeigt, und wenn ja, aus welchem Grund?" In dem heute betrachteten Vers liefert uns Moroni einen ganz wesentlichen Grund: Dienen.

Jesus Christus, der Schöpfer der Welten, derjenige, der sich herabgelassen hat, all unsere Sünden auf sich zu nehmen, unser größter Heiler, unser Erlöser, er hat Jareds Bruder gedient, und zwar so, wie er Jahrhunderte später auch den Nephiten diente (3. Nephi 11 bis 26). Moroni kann das so berichten, weil er ja der letzte lebende Nephit war und eine Zusammenfassung des Berichtes der Nephiten machte. Bei dieser Aussage kommt mir doch als Erstes das Bild des den Jüngern dienenden Jesus in den Sinn. Es war der Vorabend seines Kreuzestodes. Er war mit seinen Aposteln zum letzten Mahl versammelt, als er sein Gewand ablegte und sich mit einem Leinentuch umgürtete, Wasser in eine Schüssel goss und den Jüngern begann deren Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen (Johannes 13:1-7). Zum einen war die Fußwaschung früher eine Geste der Gastfreundschaft (1. Timotheus 5:10), zum anderen eine heilige Handlung der Reinigung (Lehre und Bündnisse 139:138-140). Christus hat uns ein Beispiel im Dienen gegeben und uns aufgefordert aneinander ebenso liebevoll und demütig zu handeln (Johannes 13:14-15). Dann fordert der Herr mich auch noch auf, wenn ich weiß, dass ich dienen soll, auch nach diesem Wissen zu handeln (Johannes 13:17).

Wie wurde dir schon gedient und wie hast du schon anderen gedient – anderen Fürsorge entgegengebracht?

Dienstag, 3. November 2020

So wie er sich den Nephiten gezeigt hat

Die Erste Vision
(Bild: Quelle)

Moroni schiebt eine Erklärung ein: „Und nun, da ich, Moroni, gesagt habe, ich könne nicht einen vollen Bericht von dem machen, was geschrieben ist, genügt es mir darum zu sagen, dass Jesus sich diesem Menschen im Geist gezeigt hat, ja, nach der Weise und im Gleichnis desselben Leibes, so wie er sich den Nephiten gezeigt hat.“ (Ether 3:17).

So wie er sich den Nephiten gezeigt hat. Moroni lässt uns in dieser Aussage nochmals wissen, dass dieser Bericht kein vollständiger ist, wie er es schon in seiner Einleitung zu diesem Buch Ether kundgetan hat (Ether 1:5). Auch in seinen Schlussworten im Kapitel 15 teilt er uns mit, dass er aus dem Originalbericht des letzten Propheten des Volkes Jareds, Ether, nicht einmal den hundertsten Teil übernommen hat (Ether 15:33). Meine Güte, was wir eines Tages noch alles über das Volk erfahren werden?

Dann erklärt uns Moroni nochmals, dass sich der Herr dem Bruder Jareds in dem Körper gezeigt hat, der sein geistiger war, bevor er im Fleisch auf der östlichen Halbkugel auf die Erde kam, und nach seiner Auferstehung sich in seinem vollkommen und unsterblich gemachten Körper, seinem für uns Menschen fühlbaren Körper aus `Fleisch und Gebein´, dem Volk Nephi zeigte, und es zum Beweis aufforderte, ihn zu berühren (3. Nephi 11:8-15), während er diesen Zustand kurz nach seiner Auferstehung, als er sich der Maria von Magdala zeigte, noch nicht besaß (Johannes 20:17-18). Ich lerne, dass der Herr sich zu allen Zeiten, in denen es ihm erforderlich erschien, den Menschen auch persönlich kundtat. So auch dem Propheten der Wiederherstellung Joseph Smith (lies gerne auch hier).

Welchen Nutzen ziehst du aus dem Wissen, dass sich der Herr den Menschen auch in Persona offenbart?

Montag, 2. November 2020

Dieser Körper, den du jetzt siehst, ist der Körper meines Geistes

Dann zeigte sich der Herr Jareds Bruder ganz
(Bild: Quelle)

Jesus Christus erklärt dem Bruder Jareds in einem persönlichen Gespärch weiter: „Siehe, dieser Körper, den du jetzt siehst, ist der Körper meines Geistes; und den Menschen habe ich nach dem Körper meines Geistes erschaffen; und so, wie ich dir erscheine, da ich im Geist bin, werde ich meinem Volk im Fleische erscheinen.“ (Ether 3:16).

Dieser Körper, den du jetzt siehst, ist der Körper meines Geistes. Jesus Christus, der Jehova des Alten Testamentes, erklärt hier dem Bruder Jareds, dass den Körper, den er hier sieht, sein `Geistkörper´ ist.

Es gibt drei unterschiedliche Körperarten:

  • Geistkörper
    Dies ist der Körper, in dem wir vor der Geburt auf diese Erde existierten. Das ist ein Körper aus feinster Materie. Er ist der sogenannte `Geistkörper´. Diesen besitzen alle Kinder Gottes, nachdem wir alle `Geistkinder´ eines himmlischen Vaters sind (Hebräer 12:9).
  • Physischer Körper
    Dies ist der Körper, in den dieser Geistkörper bei der Geburt auf diese Erde eintritt, unser grobstofflicher Körper aus Fleisch, Knochen und Blut (Hiob 32:8). Dieser Körper wird wieder abgelegt, wenn unsere Lebenszeit auf Erden beendet ist und unser Geistkörper hält sich nun in einem `Wartezimmer´ auf, der sogenannten `Geisterwelt´ (Prediger 12:7). Dort verweilt er, bis er im `jüngsten Gericht´ einen endgültigen Aufenthaltsort zugewiesen bekommt, entsprechend seiner Taten auf Erden.
  • Unsterblicher Körper
    Zu diesem Zeitpunkt, der Auferstehung genannt wird, wird der `Geistkörper´ mit seinem nun verwandelten irdischen Körper aus `Fleisch und Gebein´ für alle Zeit und Ewigkeit umhüllt werden (Lehre und Bündnisse 129:1-2).

Zu diesem Zeitpunkt, da Jesus Jareds Bruder gegenüberstand, war er noch nicht auf Erden durch Maria geboren und hatte demzufolge noch seinen vorirdischen `Geistkörper´. Jareds Bruder wurde nun Zeuge davon, dass unser sterblicher Körper dem des Heilands ähnlich sieht, wir Menschen also nach seinem Bild geschaffen sind (1. Mose 1:26-27). Das Gesamtbild beschreibt der Apostel Paulus auch in seinem Brief an die Mitglieder der von ihm um 50 n. Chr. gegründeten Gemeinde in Korinth (1. Korinther 14:44.49).

Was bedeutet es für dich, nach dem Ebenbild Gottes geschaffen zu sein?