Mormon lässt uns weiter an den Themen der Streitgespräche teilhaben, die sowohl Nephiten, als auch Lamaniten in Zarahemla führten (Helaman 16:17-18), nachdem Samuel der Lamanite ihnen vom Kommen Jesu Christi gepredigt hatte (Helaman 16:1-2): „Aber siehe, wir wissen, daß dies eine schlechte Überlieferung ist, die uns von unseren Vätern weitergegeben worden ist, um uns zu veranlassen, daß wir an etwas Großes und Wunderbares glauben, was eintreten soll, aber nicht bei uns, sondern in einem weit entfernten Land, einem Land, das wir nicht kennen; darum können sie uns in Unwissenheit halten, denn wir können nicht mit eigenen Augen bezeugen, daß es wahr ist.“ (Helaman 16:20).
Wir wissen, dass dies eine schlechte Überlieferung ist. Nachdem hier von den Überlieferungen bezüglich Jesus Christus die Rede ist, gehe ich davon aus, dass diese Aussagen von ungläubig gewordenen Nephiten stammen. Sie haben sich durch Satan von der Wahrheit abbringen lassen und sehen nun die Überlieferungen ihrer Vorfahren als schlecht an. Ihr Herz hatten sie ja inzwischen verhärtet (Helaman 16:15) und waren für die Eingebungen des Heiligen Geistes nicht mehr empfänglich.
Ich halte allerdings an den guten Überzeugungen und Praktiken meiner gläubigen Vorfahren standhaft fest, so wie Paulus die Mitglieder der Gemeinde in Saloniki aufforderte an den Überlieferungen festzuhalten, in denen sie unterwiesen worden waren (2. Thessalonicher 2:15). Meine Mutter hat mich sowohl mündlich, als auch in Briefen – in meiner Jugendzeit hat man noch mit handschriftlicher Post über größere Entfernungen korrespondiert – immer darin unterwiesen, Glaubenstreu zu bleiben und die Gebote Gottes zu halten. Mit schlechten Überlieferungen hatte ich glücklicherweise nie engeren Kontakt und wenn, dann habe ich nicht an ihnen festgehalten (Markus 7:6-8). Ich war so gesegnet, dass ich durch sie – und wäre mein Vater noch am Leben gewesen, auch durch ihn – in Licht und Wahrheit aufgezogen worden bin (Lehre und Bündnisse 93:39-40) und bis heute an diesen guten Überlieferungen festgehalten habe. Wie gehst du mit Überlieferungen deiner Vorfahren um?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen