In dem Buch mit dem Titel „Der Weg nach irgendwo ...“ von
Gernot Jacob findet sich folgende Passage: „Wenn wir unsere Kleidung am Boden
abgelegt haben, müssen wir sie nachher vorsichtig ausschütteln.“ Sie befinden
sich in einem Arbeitslager in der Steppe. Natürlich gibt es dort viele Tiere,
die sich in der abgelegten Kleidung verkriechen, z.B. Skorpione. Böse würde man
überrascht sein, wenn man die Kleidung wieder anlegt, ohne sie vorher ausgeschüttelt
zu haben.
Warum sagt nun aber Jakob gegenüber seinem Volk: „... Siehe, ich ziehe meine Kleider aus und
schüttle sie vor euch;“ (2. Nephi 9:44)?
Gut, eine Erklärung wäre, dass Jakob nicht möchte, dass sich
die Sünden seines Volkes „in seiner Kleidung verkriechen“ und er somit unrein
vor Gott treten müsste, denn er hat alles versucht, ihm Umkehr zu predigen und sich
somit nicht mitschuldig gemacht an ihren Übertretungen. Später im Vers sagt er
ja auch: „... dass ich eure Übeltaten von
meiner Seele geschüttelt habe und dass ich mit Klarheit vor ihm [Gott unser
Richter ist gemeint] stehe und frei bin
von eurem Blut.“ (2. Nephi 9:44; Schluss). In Lehre und Bündnisse 61:33-34
wird es ähnlich erklärt, wenn die Beauftragten Gottes den Ungehorsamen das Wort
verkünden, werden ihre Kleider von deren Sünden gereinigt sein. Nach dem Tod
Nephis predigt Jakob immer noch seinem Volk und reinigt dadurch erneut seine Kleider von
deren Sünden (Jakob 2:2). Ebenso verhält sich König Benjamin (Mosia 2:28).
Was lerne ich für mich daraus? Wenn ich das Wort Gottes
kenne, bin ich verpflichtet so zu leben, dass meine Mitmenschen es auch
kennenlernen (Lehre und Bündnisse 88:81). Dadurch schüttle ich meine Kleider
aus und werde vor Gott dereinst rein dastehen.
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