In der Menschheitsgeschichte gibt es viele Länder, die Gott
ausgewählten Völkern als Erbteil geweiht hat. Als Abraham sich nach ihrer
Auswanderung aus Ur in Chaldäa von seinem Neffen Lot getrennt hatte, ließ er
sich in Kanaan nieder (Genesis 13:12). Dort weihte der Herr Abraham und seinen
Nachkommen dieses ganze Land als Erbteil (Genesis 13:15).
Unter dem Titel „Und Gott liebt Amerika doch“ schreibt Eric
T. Hansen in einer Kolumne in Zeit Online: „Schon für die ersten Siedler war
Amerika ein verheißenes Land.“ Wie kommt er darauf und was hat es damit auf
sich?
Anders als Hansen, der die aus England eingewanderten Puritaner
bekunden lässt, dass Amerika ein verheißenes Land sei, leite ich diese Aussage
aus einer Prophezeiung Gottes an Jakob im Buch Mormon ab: „Darum werde ich dieses Land deinen Nachkommen und denen, die deinen
Nachkommen zugezählt werden, immerdar als das Land ihres Erbteils weihen; denn
es ist ein Land, spricht Gott zu mir, erwählt vor allen anderen Ländern; darum
will ich von allen Menschen, die darin wohnen, dass sie mich anbeten, spricht
Gott.“ (2. Nephi 10:19).
Der Herr spricht in diesem Kapitel zu Jakob. Er befindet
sich zuzeiten der Offenbarung in Amerika. Ihm, seinen Nachkommen und denen, die
seinen Nachkommen zugerechnet werden, weiht Gott dieses als ein bevorzugtes
Land und erwartet von allen Menschen, die darin wohnen, dass sie ihn anbeten
sollen. In Lehre und Bündnisse 57:2 bestätigt der Herr diese Verheißung in
jüngster Zeit (1831): „Darum ist dies das
Land der Verheißung und der Ort für die Stadt Zion“.
In einem so von Gott bevorzugten Land zu leben bringt also
die Verpflichtung mit sich, Gott anzubeten und ihm zu dienen. Würde ein Volk
dies nicht tun, würde es vom Antlitz des Landes hinweg vernichtet werden
(Jarom 1:10). Wenn du das Buch Mormon liest, wirst du erfahren, dass es einigen
der dort lebenden Völkern so ergangen ist (z.B. den Jarediten, aber auch den
Nephiten; Moroni 9:22-23). Sie wurden durch Kriege vernichtet oder aber durch
Naturgewalten wie zur Zeit der Kreuzigung Jesu (3. Nephi 8). Nach der
Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus schleppten die europäischen
Invasoren Krankheiten ein, die in den darauf folgenden Jahrhunderten Tausende
Ureinwohner vom Antlitz des Landes hinweg vernichtete, weil deren Immunsystem
auf diese Erreger nicht eingestellt war. Weitere Tausende Ureinwohner starben
bei blutigen Massakern als Rache der Niederlage der Armee aufgrund des
Krieges anlässlich des Goldgräberrausches.
Was hat das nun mit mir zu tun? Ich lebe nicht in Amerika,
sondern in Deutschland. Ja aber, ich lebe in einem „Pfahl Zions“ und Zion ist
ebenso ein bevorzugter von Gott geweihter Ort (Lehre und Bündnisse 115:6). Also
muss auch ich Gott anbeten und ihm dienen, um nicht aus diesem Ort hinweg
vernichtet zu werden! Und die schlimmere Vernichtung sehe ich in derjenigen,
nicht mehr in unsere himmlische Heimat zurückkehren zu können.
Bild: Der Herr zeigte Mose das verheißene Land
(Deuteronomium 34:1)
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