Ist es dir schon mal passiert, dass dich jemand als „sturen
Esel“ bezeichnet hat? Was hat er damit ausdrücken wollen? Umgangssprachlich gelten
Esel, Ochse und Bock als Sinnbilder für Sturheit oder Bockigkeit. Ist jemand
sehr stur, so umschreibt man damit Eigenschaften wie Starrsinn, Halsstarrigkeit
oder Unnachgiebigkeit.
Nun spricht Jakob davon, dass die Menschen in Jerusalem „... ihren Hals starr machen gegen ihn, so
dass er gekreuzigt wird.“ (2. Nephi 10:5). Er prophezeit also, dass die
Juden zu Jerusalem vor lauter Sturheit nur auf das Gesetz Mose schauen, ihren
Hals also starr machen und nicht erkennen, dass durch Jesus dieses Gesetz
erfüllt ist und er ein neues Gesetz aufrichtet. Nicht mehr das der Tieropfer - hindeutend
auf das Opfer, dass er erbringen wird - sondern das Gesetz des Opferns seiner
selbst, in dem Sinne, dass man seine Zeit, seinen Reichtum, seine Gaben und
Fähigkeiten in den Dienst des Nächsten stellt.
Mich berührt diese Aussage in der Weise, dass ich mir die
Frage stelle, ob ich auch hier und da meinen „Hals starr mache“ und hartnäckig
auf meiner Meinung - und sei sie auch falsch - bestehen bleibe und nicht
willens bin, andere bessere Erkenntnisse, die mir lebende Diener des Herrn
vermitteln wollen, anzunehmen und umzusetzen. Werde ich mir dessen bewusst,
will ich gerne bemüht sein, mich zu ändern, denn wie sagte der schottische
Philosoph Thomas Carlyle (1795 - 1881): „Es ist ein grundsätzlicher Irrtum, Heftigkeit
und Starrheit Stärke zu nennen.“
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