Die Folge dessen, dass die Nephiten anfingen in Unglauben zu verfallen (Helaman 6:34), beschreibt Mormon so: „Und so sehen wir, daß der Geist des Herrn anfing, sich von den Nephiten wegen ihrer Schlechtigkeit und Herzenshärte zurückzuziehen.“ (Helaman 6:35). Im Gegensatz hierzu ergoss sich sein Geist über die Lamaniten, weil sie „… willig an seine Worte glaubten.“ (Helaman 6:36).
So sehen wir, dass der Geist des Herrn anfing, sich von den Nephiten … zurückzuziehen. Das ist eine Sache der Relation (wechselseitigen Bedingung). Es kommt auf den Betrachter an, wer sich von wem zurückzieht. Ist es dir auch schon mal passiert, dass du in einem im Bahnhof stehenden Zug gesessen bist, auf dem Nachbargleis auch ein Zug war und du den Eindruck hattest, dass dein Zug sich bewegt? Stimmt gar nicht, deiner steht immer noch, aber der Nachbarzug hat seine Fahrt aus dem Bahnhof hinausbegonnen. Da die beiden Züge so dicht nebeneinander standen, hattest du keinen festen Bezugspunkt um festzustellen, wer sich tatsächlich bewegt. Ganz besonders beängstigend in einem Kopfbahnhof :-)
Ich meine damit, dass ich mich wohl als erster bewege, und zwar in die falsche Richtung, auf den Prellbock zu, bevor sich dann auch der Geist des Herrn in Bewegung setzt. So entferne ich mich zunächst vom Geist des Herrn (Mosia 2:36) und nachdem dieser in keinen `schmutzigen Tempeln´ wohnen kann, entfernt er sich auch aus mir (1. Korinther 3:16-17; Alma 7:21). Das bedeutet für mich, nachdem es mir als Mensch nicht gelingt, ständig sauber zu bleiben, ich mich eben ständig waschen muss. Genauso, wie ich es nach getaner Arbeit mit meinem physischen Körper tue, muss ich es auch mit meinem geistigen Körper halten: ständig waschen! Wie? Nachdem ich getauft bin, kann ich dieses `ständige Waschen´ nur durch ständige Umkehr und die regelmäßige Teilnahme am `Tisch des Herrn´, der Einnahme des Abendmahls, tun (1. Korinther 11:23-29). Bevor ich am Abendmahl teilnehme, habe ich mein Bestes gegeben, meine Fehltaten zu bereuen und vor dem Herrn zu bekennen, also Umkehr zu üben (Ezechiel 18:30-31) und beim Abendmahl erneuere ich dann meine Bündnisse mit dem Herrn – seinen Namen auf mich zu nehmen, immer an ihn zu denken und seine Gebote zu halten (Lehre und Bündnisse 20:77.79). Nun bin ich durch das Sühnopfer Jesu wieder reingewaschen (1. Johannes 1:7). Was unternimmst du, damit sich der Geist des Herrn nicht von dir zurückziehen muss?
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