Darum schmeichelte er ihnen. Wer einem anderen schmeichelt - ihm also Dinge sagt, die derjenige gerne hört, die aber eigentlich nicht der eigenen Meinung entsprechen - will denjenigen beeinflussen, etwas zu tun, was er sonst eigentlich nicht machen würde. Als der Bruder von Jesus, Judas (Markus 6:3), über die Machenschaften der Irrlehrer sprach, und vor ihnen warnte, sagte er auch, dass sie große Worte in den Mund nehmen und den Menschen aus Eigennutz schmeicheln (Judas 16).
Ich erkenne, dass Schmeicheln meist zum Eigennutz angewendet wird. Aber ist das in Ordnung? In den Sprichwörtern, die zu einem Teil dem weisen König Salomo zugeschrieben werden, wird gesagt, dass man durch Schmeicheln demjenigen ein Netz vor seine Füße legt (Sprichwörter 29:5). Das kann ja wohl nicht in Ordnung sein, jemanden durch Schmeicheleien sozusagen in eine Falle zu schicken. Deshalb schreibt auch der Apostel Paulus in seinem ersten Brief an die Mitglieder der Gemeinde in Thessalonich, die er um das Jahr 50 n. Chr. gegründet hatte, dass sie ihnen nicht gepredigt hätten, um sie in die Irre zu führen: „Nie haben wir mit unseren Worten zu schmeicheln versucht, ...“ (1. Thessalonischer 2:3- 5). Ich bin zwar bemüht, dort Komplimente zu verteilen, wo sie angebracht sind, aber nicht aus Eigennutz zu schmeicheln. So habe ich einer jungen Schwester zu ihrer geisterfüllten Ansprache im Gottesdienst gratuliert, nicht um mich bei ihr beliebt zu machen, Süßholz zu raspeln, sondern meine aufrichtige Anerkennung für ihre Leistung auszusprechen. Solche authentischen Rückmeldungen dienen nicht dem Eigennutz, sondern der positiven Verstärkung. Wie gehst du mit Schmeicheleien um?
(Bild: Quelle)
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