Montag, 2. Dezember 2024

Ich schreibe noch etwas mehr, damit es vielleicht für meine Brüder, die Lamaniten, eines Tages in der Zukunft von Wert sei

 

Moroni in einer Höhle, Darstellung von Jorge Cocco
(Bild: Quelle)

“Darum schreibe ich noch etwas mehr, entgegen dem, was ich angenommen hatte; denn ich hatte angenommen, ich würde gar nichts mehr schreiben; aber ich schreibe noch etwas mehr, damit es vielleicht für meine Brüder, die Lamaniten, eines Tages in der Zukunft von Wert sei, gemäß dem Willen des Herrn.” (Moroni 1:4). 

  • Vers 4 fasst die zentrale Botschaft zusammen: Moroni schreibt trotz großer persönlicher Gefahr weiter, um den zukünftigen Generationen – insbesondere den Lamaniten – gemäß dem Willen des Herrn Hoffnung und Nutzen zu bringen. 

Moroni 1 bis 6 – Das Buch Mormon als Grundlage der Organisation der Kirche  (Zusammengefasst aus John W. Welch Notes): 

Moroni verfasste das Buch, das seinen Namen trägt, etwa 35 Jahre nach der Schlacht bei Cumorah. Er hatte diese Zeit als Flüchtling verbracht, um den Lamaniten zu entkommen und den Geboten des Herrn zu folgen. In den Kapiteln Moroni 1–6 teilt er Anweisungen zu priesterlichen Verordnungen und zur Durchführung von Versammlungen der Kirche Jesu Christi. Diese Kapitel können als eine Art "Handbuch" der rechtschaffenen Nephiten betrachtet werden, das auf den Lehren des Heilands basiert, die während seines Besuchs gegeben wurden. 

Die darin enthaltenen Lehren und Anweisungen zeigen, wie die Nephiten ihre Gemeinschaft zu einer Zions-Gesellschaft machten. Diese Prinzipien sind auch heute eine wichtige Grundlage für die Organisation der Kirche Jesu Christi. Bereits 1829, kurz nach der Übersetzung der Platten, nutzte Oliver Cowdery Moroni 1–6, um die ersten Richtlinien für den Aufbau der Kirche zu entwerfen. 

Selbst heute lassen sich in den Anweisungen des Handbuchs der Kirche und in der allgemeinen Verwaltung der Kirche viele Beispiele finden, wie die Organisation der Kirche den Anweisungen Jesu Christi und den prophetischen Führern seiner Kirche im Buch Mormon folgt. 

Eine Zusammenfassung von Moroni 1:1-4: 

Moroni, der letzte überlebende Nephit, berichtet, dass er ursprünglich nicht geplant hatte, nach der Zusammenfassung des Berichts vom Volk Jared noch weiterzuschreiben. Da er jedoch trotz der andauernden Gefahr durch die Lamaniten, die jeden Nephiten töten, der Christus nicht verleugnet, weiterhin am Leben ist, setzt er sein Werk fort. Er weigert sich, Christus zu verleugnen, und lebt deshalb versteckt, um sein Leben zu schützen. Dennoch entscheidet er sich, noch mehr aufzuschreiben, in der Hoffnung, dass seine Worte den Lamaniten in der Zukunft gemäß dem Willen des Herrn von Nutzen sein könnten. 

Wie weise geht Moroni mit der Zeit um, die ihm der Herr gewährt? 

Moroni geht äußerst weise mit der ihm vom Herrn gewährten Zeit um. Obwohl er über Jahrzehnte hinweg als Flüchtling lebt und ständig der Gefahr ausgesetzt ist, von den Lamaniten getötet zu werden, nutzt er diese Zeit, um entscheidende Aufzeichnungen zu bewahren und weiterzugeben. Er sichert nicht nur historische und spirituelle Zeugnisse, sondern stellt auch praktische Anweisungen für die Organisation und Verwaltung der Kirche Jesu Christi bereit (Moroni 1–6). 

Seine Arbeit zeigt, dass er sich seiner Verantwortung bewusst ist, die Lehren und Ordnungen des Evangeliums für zukünftige Generationen zu bewahren. Er bleibt trotz seiner Umstände dem Herrn treu und handelt zielgerichtet, indem er die verbleibende Zeit für das Wohl der Nachwelt einsetzt. 

Werden heute noch Menschen wegen ihres treuen Glaubens an Gott hingerichtet? 

Ja, auch heute noch werden Menschen in einigen Teilen der Welt wegen ihres treuen Glaubens an Gott verfolgt, inhaftiert oder sogar hingerichtet. In Ländern mit eingeschränkter Religionsfreiheit oder autoritären Regimen können gläubige Christen, Muslime, Juden und Angehörige anderer Religionen Ziel von Gewalt und Diskriminierung sein. Besonders gefährdet sind Konvertiten zu einer neuen Religion oder solche, die sich öffentlich zu ihrem Glauben bekennen. 

Internationale Organisationen wie Open Doors oder Amnesty International dokumentieren regelmäßig solche Fälle und setzen sich für Religionsfreiheit und den Schutz Verfolgter ein. Der Glaube bleibt für viele trotz dieser Gefahren eine Quelle der Stärke und Hoffnung. 

Wie äußern sich heute lebende Apostel und Propheten zum Thema Glaubensfreiheit? 

Heute lebende Apostel und Propheten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage betonen regelmäßig die Bedeutung der Religionsfreiheit als grundlegendes Menschenrecht. Sie lehren, dass die Glaubensfreiheit essenziell ist, um persönliche Überzeugungen zu leben, Gott zu verehren und ethisch handeln zu können. Einige wichtige Punkte, die sie hervorheben, sind: 

  1. Verteidigung der Religionsfreiheit: Apostel wie Elder D. Todd Christofferson und Elder Quentin L. Cook haben oft betont, dass die Religionsfreiheit geschützt werden muss, da sie die Grundlage für alle anderen Freiheiten bildet. Präsident Dallin H. Oaks sprach wiederholt über die Verantwortung, diese Freiheit für zukünftige Generationen zu bewahren. 
  1. Förderung von Toleranz und Dialog: Führer der Kirche rufen dazu auf, anderen Glaubensrichtungen Respekt entgegenzubringen. Sie setzen sich für einen interreligiösen Dialog ein, um Missverständnisse abzubauen und Frieden zu fördern. 
  1. Warnung vor Bedrohungen: Sie weisen auf Gefahren hin, die durch Gesetzgebungen oder gesellschaftliche Trends entstehen könnten, die die Freiheit einschränken, nach religiösen Überzeugungen zu leben. 
  1. Aktive Teilnahme: Die Mitglieder werden ermutigt, sich in ihren Gemeinden, in der Politik und in der Gesellschaft für den Schutz der Religionsfreiheit einzusetzen. 

Die Kirche arbeitet auch mit anderen religiösen und säkularen Organisationen zusammen, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Religionsfreiheit zu schärfen und sicherzustellen, dass alle Menschen ihre Überzeugungen frei ausleben können. 

Wie engagiert sich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage weltweit in Sachen Religionsfreiheit? 

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage engagiert sich weltweit aktiv für den Schutz und die Förderung der Religionsfreiheit durch folgende Maßnahmen: 

  1. Bildung und Bewusstseinsförderung: 
  • Die Kirche organisiert regelmäßig Konferenzen, Seminare und Diskussionsrunden über Religionsfreiheit, oft in Zusammenarbeit mit Universitäten, Regierungen und interreligiösen Organisationen. 
  • Sie veröffentlicht Artikel, Videos und Materialien, die die Bedeutung der Glaubensfreiheit betonen. 
  1. Interreligiöser Dialog: 
  • Die Kirche arbeitet mit anderen religiösen Gemeinschaften zusammen, um gemeinsame Werte zu fördern und das Recht auf Glaubensfreiheit zu verteidigen. 
  • Führer der Kirche, wie Elder D. Todd Christofferson oder Elder Quentin L. Cook, nehmen an interreligiösen Foren teil, um Brücken zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen zu bauen. 
  1. Politisches Engagement: 
  • Die Kirche setzt sich in politischen Prozessen für den Schutz der Religionsfreiheit ein und unterhält diplomatische Beziehungen zu verschiedenen Ländern und Organisationen, um Religionsfreiheit zu fördern. 
  • Sie unterstützt Gesetze, die Religionsfreiheit schützen, und spricht sich gegen solche aus, die sie bedrohen könnten. 
  1. Hilfe für Verfolgte: 
  • Die Kirche unterstützt weltweit Projekte, die verfolgten Menschen helfen, sei es durch humanitäre Hilfe, rechtliche Unterstützung oder die Förderung von Bewusstsein für ihre Lage. 
  1. Ressourcen für Mitglieder: 
  • Die Kirche ermutigt ihre Mitglieder, sich in ihren Gemeinden für Religionsfreiheit einzusetzen, und stellt Ressourcen zur Verfügung, um sie über ihre Rechte und Möglichkeiten aufzuklären. 

Dieses Engagement unterstreicht die Überzeugung der Kirche, dass Religionsfreiheit nicht nur ein religiöses Anliegen, sondern ein universelles Menschenrecht ist. 

Weshalb unternimmt Moroni solche enormen Anstrengungen noch etwas mehr zu schreiben? 

Moroni unternimmt trotz großer persönlicher Gefahr und widriger Umstände enorme Anstrengungen, weiter zu schreiben, aus mehreren wichtigen Gründen: 

  1. Erfüllung göttlicher Gebote: Moroni fühlte sich vom Herrn dazu berufen, die heiligen Aufzeichnungen zu bewahren und zu vervollständigen. Er schrieb, weil er wusste, dass seine Worte für zukünftige Generationen von entscheidender Bedeutung sein würden (Moroni 1:1–4). 
  1. Bewahrung von Wissen: Moroni wollte sicherstellen, dass wichtige geistige Prinzipien, priesterliche Verordnungen und Anweisungen zur Organisation der Kirche erhalten bleiben. Diese Informationen sollten den Glauben stärken und die Kirche in den letzten Tagen leiten (Moroni 2–6). 
  1. Zeugnis für die Nachwelt: Moroni wusste, dass seine Worte die Völker der letzten Tage erreichen würden. Er wollte sein Zeugnis von Jesus Christus und die Bedeutung des Evangeliums bewahren, um zukünftige Generationen zum Glauben zu inspirieren (Moroni 10:3–5). 
  1. Sorge um die Zukunft: Angesichts des moralischen Verfalls seiner Zeit schrieb Moroni, um künftige Leser vor den Gefahren von Sünde und Stolz zu warnen und sie zur Umkehr zu rufen (Mormon 9:30–31). 
  1. Seine Liebe zu den Menschen: Moroni hatte ein tiefes Mitgefühl für zukünftige Generationen und wollte ihnen helfen, den Weg zum Heil zu finden. Seine Schriften sind ein Ausdruck seiner Liebe und seines Glaubens an die Macht des Evangeliums. 

Seine Anstrengungen zeigen seine Treue, seinen Weitblick und seine Hingabe an das Werk des Herrn, selbst unter extrem schwierigen Umständen. 

Lehren die wir ziehen können 

Aus Moroni 1:1-4 lassen sich folgende Lehren für uns heute ziehen: 

  1. Treue zu Christus trotz Widerständen: Moroni weigert sich, Christus zu verleugnen, selbst angesichts großer Gefahr. Dies ermutigt uns, standhaft im Glauben zu bleiben, selbst wenn wir auf Ablehnung oder Herausforderungen stoßen. 
  1. Zweck und Beständigkeit im Handeln: Obwohl Moroni ursprünglich dachte, er hätte seine Aufgabe beendet, erkennt er, dass er noch einen weiteren Beitrag leisten kann. Dies zeigt, dass Gott uns manchmal Aufgaben gibt, die über unsere ursprünglichen Annahmen hinausgehen. 
  1. Hoffnung auf zukünftigen Nutzen: Moroni schreibt für eine zukünftige Generation, ohne zu wissen, wann und wie seine Worte gebraucht werden. Dies lehrt uns, dass unsere Taten und Worte langfristige Auswirkungen haben können, auch wenn wir die Ergebnisse nicht sofort sehen. 
  1. Göttlicher Führung vertrauen: Moroni handelt im Einklang mit dem Willen des Herrn, auch wenn die äußeren Umstände schwierig sind. Dies ermutigt uns, auf göttliche Führung zu vertrauen und uns daran zu orientieren. 

Inwiefern bist du dankbar für die Anstrengungen, die Moroni in seiner schweren Situation unternommen hat, um uns Zeugnis abzulegen? 

findechristus.org

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