Montag, 16. Dezember 2024

Nun schreibe ich, Moroni, einiges, wie es mir gut scheint

 

(Bild: Quelle)

“Nun schreibe ich, Moroni, einiges, wie es mir gut scheint; und ich schreibe für meine Brüder, die Lamaniten; und ich möchte, dass sie wissen, dass mehr als vierhundertzwanzig Jahre vergangen sind, seit das Zeichen vom Kommen Christi gegeben wurde.” (Moroni 10:1). 

In dieser Woche werde ich einzelne Verse bzw. Versgruppen (siehe unten Punkte 1-6) betrachten. 

Eine Zusammenfassung von Moroni 10:1-34: 

  1. In Moroni 10, dem letzten Kapitel des Buches Mormon, richtet Moroni eine bewegende Abschiedsrede an zukünftige Leser. Er beginnt mit der Erklärung, dass über 420 Jahre seit dem Erscheinen Christi vergangen sind und er die Aufzeichnungen versiegelt, nachdem er Worte der Ermahnung hinzugefügt hat. (Verse 1-2
     
  1. Er fordert die Leser auf, beim Lesen dieses Buches über die Barmherzigkeit des Herrn seit der Erschaffung Adams nachzudenken und Gott im Namen Christi zu fragen, ob das Buch wahr ist. Jene, die mit aufrichtigem Herzen, festem Vorsatz und Glauben an Christus fragen, erhalten durch die Macht des Heiligen Geistes die Gewissheit der Wahrheit. Moroni betont, dass durch den Heiligen Geist alle Wahrheit erkannt werden kann. (Verse 3-7
     
  1. Er spricht von den vielfältigen Gaben Gottes, die durch den Geist Christi jedem gemäß seinem Willen verliehen werden, darunter Weisheit, Erkenntnis, Glaube, Heilung, Wundertaten, Prophezeiung und die Gabe, Engel zu sehen. Diese Gaben sind ewig und werden nur durch den Unglauben der Menschen aufgehoben. Moroni ermahnt die Leser, diese Gaben nicht zu leugnen, sondern sich an Christus zu wenden, denn ohne Glauben, Hoffnung und Nächstenliebe können sie nicht im Reich Gottes errettet werden. Hoffnungslosigkeit hingegen resultiert aus Sünde. (Verse 8-23
     
  1. Er betont, dass, wenn die Gaben und die Macht Gottes verschwinden, dies aufgrund von Unglauben geschieht, und warnt vor den Konsequenzen für diejenigen, die das Gute ablehnen und in ihren Sünden sterben. Solche Menschen können nicht im Reich Gottes errettet werden. (Verse 24-26
     
  1. Moroni lädt die Leser ein, zu Christus zu kommen, alles Ungöttliche aufzugeben und Gottes Gnade anzunehmen, um in Christus vollkommen zu werden. Durch die Gnade Gottes können sie geheiligt und von Sünde gereinigt werden. Er erinnert daran, dass Christus durch sein vergossenes Blut die Vergebung der Sünden ermöglicht hat. (Verse 27-33
     
  1. Abschließend verabschiedet sich Moroni von allen zukünftigen Lesern. Er spricht von seinem bevorstehenden Tod und dem Frieden, den er im Paradies Gottes finden wird, bis er bei der Auferstehung triumphierend vor dem Gericht Gottes steht. Er schließt mit einem Appell an alle, Christus anzunehmen und nach seiner Lehre zu leben. (Vers 34

Zu Punkt 1: 

Vers 1: 
Moronis Ansatz in Moroni 10 ist in der Tat eine Meisterklasse darin, eine Botschaft mit Festigkeit und Mitgefühl zu vermitteln. Hier sind einige Einblicke, wie wir seinen Stil nachahmen können: 

  1. Gleichgewicht zwischen Festigkeit und Mitgefühl: Moroni benutzte das Wort "ermahnen" mehrmals, aber er balancierte seine Ermahnungen mit Ausdrücken der Liebe und Fürsorge aus. Indem er die Lamaniten mit "Meine geliebten Brüder" ansprach, milderte er seine Botschaft ab und zeigte, dass seine Absichten in Liebe und Fürsorge wurzelten. 
  1. Übereifer vermeiden: Moroni achtete darauf, nicht übermäßig eifrig zu sein, was sein Publikum hätte verärgern können. Er vermied es, pointierte Fragen zu stellen und verbale Register (eine bestimmte Art der Sprache, die möglicherweise als zu direkt, kritisch oder einschüchternd wahrgenommen worden wäre) in Frage zu stellen, die abschreckend hätten sein können. Stattdessen setzte er auf sanfte Überzeugungsarbeit und Ermutigung. 
  1. Verwendung von persönlichen Verbindungen: Moronis Verwendung von persönlichen und familiären Begriffen wie "Meine geliebten Brüder" trug dazu bei, ein Gefühl der Verbundenheit und des Vertrauens zu schaffen. Dieser Ansatz kann auch in der modernen Kommunikation sehr effektiv sein, insbesondere wenn es darum geht, wichtige Botschaften zu vermitteln.  
  1. Betonen Sie Liebe und Verständnis: Wenn Missionare oder andere, die eine Glaubensbotschaft teilen, Liebe und Verständnis betonen, werden ihre Einladungen attraktiver. Menschen reagieren eher positiv, wenn sie das Gefühl haben, dass sich die Person, die mit ihnen spricht, wirklich um ihr Wohlbefinden kümmert. 
  1. Geben Sie klare und sanfte Führung: Moroni gab klare Führung, ohne hart zu sein. Er erklärte die Bedeutung seiner Botschaft und die Konsequenzen, wenn man sie ignorierte, aber er tat dies auf eine Weise, die respektvoll und rücksichtsvoll war.  

Durch die Einbeziehung dieser Prinzipien können wir wichtige Botschaften effektiv kommunizieren, ohne Beleidigungen oder Ablehnung hervorzurufen. Es geht darum, die richtige Balance zwischen Festigkeit und Mitgefühl zu finden und sicherzustellen, dass unsere Worte immer in echter Fürsorge und Sorge um andere verwurzelt sind. 

Vers 2: 
Das Versiegeln von Dokumenten in der Antike war ein faszinierender Prozess, der weit über das einfache Verschließen hinausging. Es ging um Autorität und Authentifizierung. Hof- oder Staatsbeamte besaßen oft ein einzigartiges Siegel, das sie auf Ton oder Wachs hinterließen, um die Echtheit eines Dokuments zu bestätigen. Ein gebrochenes Siegel deutete darauf hin, dass jemand den Inhalt manipuliert haben könnte, was die Integrität des Dokuments gefährdete. 

Ein bemerkenswertes Beispiel sind zwei römische Messingplatten aus dem Jahr 109 n. Chr., die in der BYU Special Collections Library aufbewahrt werden. Diese Platten, die einem ausgeschiedenen römischen Soldaten das Bürgerrecht verliehen, sind durch einen Ring verbunden und können wie ein Buch geöffnet werden. Der vollständige Text ist sowohl auf der Außenseite als auch auf der Innenseite geschrieben, und die Namen und Siegel von sieben Zeugen sind auf der Rückseite vermerkt. 

Im Buch der Offenbarung, Kapitel 5, wird ein Buch beschrieben, das innen und außen geschrieben und mit sieben Siegeln versiegelt ist. Diese Art der Beglaubigung von Dokumenten war in der Antike üblich und findet sich auch in Jeremia 32. Diese Methode wurde in Mesopotamien über 2000 Jahre vor der Zeit Christi verwendet und ist im Hebräischen, Griechischen und Lateinischen offensichtlich. 

Es ist faszinierend zu sehen, wie diese alten Praktiken der Dokumentenversiegelung und -beglaubigung in verschiedenen Kulturen und Epochen verwendet wurden, um die Integrität und Authentizität wichtiger Aufzeichnungen zu gewährleisten. 

Außerdem kannte Moroni Jesajas Prophezeiung über "ein Buch, das versiegelt ist" (Jesaja 29:11), das "aus dem Staub" hervorgehen würde (Jesaja 29:4), wie Nephi in 2. Nephi 27:7-9 zitiert. Zweifellos hatte Moroni Jesaja 29 im Sinn, als er schließlich den endgültigen Bericht versiegelte. 

Was sagen lebende Autoritäten über die von Moroni versiegelten Worte, die aus dem Staube zu uns sprechen? 

Lebende Führer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage heben häufig hervor, dass die von Moroni versiegelten Worte, die "aus dem Staub" zu uns sprechen, ein Zeichen der göttlichen Wiederherstellung des Evangeliums sind. Das Buch Mormon wird als ein weiterer Zeuge für Jesus Christus betrachtet, der durch göttliche Offenbarung bewahrt, geschützt und in den letzten Tagen hervorgebracht wurde. 

Zentrale Lehren lebender Autoritäten: 

  1. Zeugnis von Jesus Christus: Führer wie Präsident Russell M. Nelson lehren, dass das Buch Mormon ein Schlüssel ist, um Menschen zu Christus zu führen. Die Worte, die "aus dem Staub" zu uns sprechen, bezeugen in einzigartiger Weise die Göttlichkeit Jesu Christi und seine zentrale Rolle im Plan des Heils. 
  1. Erfüllung von Prophezeiungen: Apostel betonen, dass das Hervorkommen des Buches Mormon die Erfüllung von Prophezeiungen ist, insbesondere aus Jesaja 29 und 2 Nephi 27, wo ein "versiegeltes Buch" erwähnt wird. Diese Texte zeigen, dass Gott sein Wort für unsere Tage vorbereitet hat. 
  1. Ein Werkzeug für persönliche Offenbarung: Führer wie Elder Dieter F. Uchtdorf lehren, dass die Worte des Buches Mormon durch den Heiligen Geist direkt zu den Herzen der Leser sprechen können, wenn sie in Glauben und mit einem aufrichtigen Herzen gelesen werden. So kann das Buch jedem helfen, persönliche Offenbarung zu empfangen. 
  1. Göttliche Bewahrung und Authentizität: Die versiegelten Worte bezeugen die Macht Gottes, sein Werk über Jahrhunderte hinweg zu bewahren. Präsident Dallin H. Oaks hat betont, dass das Buch Mormon durch Offenbarung übersetzt wurde und ein direkter Beweis für die Hand Gottes in der Geschichte ist. 
  1. Missionarisches Werkzeug: Führer der Kirche lehren, dass die "aus dem Staub" sprechenden Worte ein Mittel sind, um die Menschen weltweit zu Christus zu führen. Elder Jeffrey R. Holland hat bekräftigt, dass das Buch Mormon Menschen hilft, Wahrheit zu erkennen und eine tiefere Beziehung zu Gott aufzubauen. 

Zusammengefasst sehen lebende Autoritäten in den versiegelten Worten des Buches Mormon ein machtvolles Zeugnis für unsere Zeit. Sie laden uns ein, diese Worte zu lesen, darüber nachzusinnen und Gott um Bestätigung ihrer Wahrheit zu bitten, wie Moroni in Moroni 10:4-5 auffordert. 

Lehren die wir ziehen können 

Aus Moroni 10:1-2 lernen wir mehrere wichtige Prinzipien: 

  1. Persönliche Verantwortung und Abschluss: Moroni beendet sein Werk mit Bedacht und versieht es mit einer abschließenden Ermahnung. Dies zeigt seine Sorge, die Aufzeichnungen für zukünftige Generationen so vollständig und bedeutungsvoll wie möglich zu hinterlassen. 
  1. Langfristige Perspektive: Moroni erkennt, dass die Platten für zukünftige Leser gedacht sind und er nicht unmittelbar zu ihnen sprechen wird. Dies lehrt uns, mit Weitblick zu handeln und Entscheidungen zu treffen, die über unser eigenes Leben hinausreichen. 
  1. Symbolik des Versiegelns: Das "Versiegeln" der Aufzeichnungen weist darauf hin, dass sie geschützt und autoritativ sind. Dies erinnert daran, wie wichtig es ist, das, was uns heilig oder wertvoll ist, zu bewahren und es vor Missbrauch zu schützen. 
  1. Prophetisches Vertrauen: Moroni zeigt Vertrauen in Gottes Plan, indem er die Platten versiegelt und sich darauf verlässt, dass sie zur rechten Zeit offenbart werden. Das lehrt uns, auf Gottes Weisheit und Zeitplan zu vertrauen. 

In welchen Situationen schickst du dich an einiges zu schreiben, wie es dir gut scheint? 

findechristus.org

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