Aufgrund ihres Gehorsams gegenüber ihrem Gott, waren die Nephiten in ihren Verteidigungsanstrengungen gegenüber den lamanitischen Attacken erfolgreich (Alma 55:27-29). Mehrfach versuchten auch die Lamaniten, die Nephiten mit gepanschtem Wein zu vernichten (Alma 55:30). „Aber siehe, die Nephiten waren nicht langsam, in dieser Zeit ihrer Bedrängnis sich des Herrn, ihres Gottes, zu erinnern. Sie ließen sich nicht in ihren Schlingen fangen; ja, sie wollten von ihrem Wein nicht genießen, außer sie gaben zuerst einigen der lamanitischen Gefangenen.“ (Alma 55:31).
Sie wollten von ihrem Wein nicht genießen. Zuerst hatte ich frohlockt und gedacht: Ah, sie kannten und hielten auch das Gesundheitsgesetz, das uns der Herr in neuzeitlicher Offenbarung gegeben hat, in dem er uns u. a. untersagt, Wein oder starkes Getränk zu trinken (Lehre und Bündnisse 89:5). Doch dann kommt die Ernüchterung: „... außer sie gaben zuerst einigen der lamanitischen Gefangenen.“
Ich wendete mich der Bibel zu um eine Lösung zu finden und stieß zunächst auf Noach, der ein Ackerbauer war und der erste war, der einen Weinberg anlegte und „Er trank von dem Wein, wurde davon betrunken und entblößte sich drinnen in seinem Zelt.“ (Genesis 9:20-21; diese Begebenheit bedarf allerdings einer tieferen Betrachtung. Es war sicherlich nicht so, wie es scheint. Mehr erfährst du hier). Als Nächstes gibt es da die `Weisungen an die Priester für die Opferdarbringungen´, in denen es u. a. heißt: „Der HERR sagte zu Aaron: 9 Weder Wein noch Bier dürft ihr, du und deine Söhne, trinken, wenn ihr zum Offenbarungszelt kommt, damit ihr nicht sterbt. Das gelte bei euch als ewige Satzung für eure Generationen.“ (Levitikus 10:8-9). Und die Nasiräer - Menschen, die Gott einen besonderen zeitlich begrenzten Eid leisten - hatten die Anweisung des Herrn, dass „... sie auf Wein und Bier verzichten; sie sollen keinen gegorenen Wein und kein gegorenes Bier trinken, auch keinen Traubensaft, sie sollen weder frische noch getrocknete Trauben essen.“ (Numeri 6:3). Über Johannes den Täufer lesen wir: „... Wein und berauschende Getränke wird er nicht trinken ...“ (Lukas 1:15). Dann noch `das erste Zeichen Jesu in Kana in Galiläa´, wo er zum Ende der Hochzeitsfeier Wasser in äußerst guten Wein verwandelt, den die Gäste dann genießen durften (Johannes 2:1-10). Für mich lerne ich daraus, dass der Herr unter bestimmten Umständen und Zeiten Gebote erlässt oder eben nicht (Lehre und Bündnisse 56:4), so wie es für uns gerade nützlich und notwendig ist, und ich mich an das Gesetz halte, das er für meine Zeit bestimmt hat. Dessen ungeachtet gibt es Gebote, die grundsätzlich gelten. Deshalb brauchen wir lebende Propheten. Welche Gedanken hast du zu dieser Thematik?
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