Nachdem sich die Lamaniten nicht darauf einließen, den Nephiten unter gleichen Bedingungen auf dem Feld entgegenzutreten, lockte Moroni sie in einen Hinterhalt (Alma 52:22-25). Auf diese Weise konnten sie die Stadt Mulek zurückerobern (Alma 52:26). Zudem befanden sich nun die Truppen der Lamaniten zwischen zwei Fronten (Alma 52:31-32). „Und es begab sich: Jakob, der ihr Führer war, der auch ein Zoramit war und der einen unbezähmbaren Geist hatte, er bewegte die Lamaniten dazu, mit überaus großem Ungestüm gegen Moroni zu kämpfen.“ (Alma 52:33).
Jakob, der ihr Führer war, der auch ein Zoramit war und der einen unbezähmbaren Geist hatte. Die Zoramiten, ursprüngliche Nachkommen des Dieners von Laban, der sich Lehi, bei dessen Auswanderung aus Jerusalem um 600 v. Chr., anschloss (1. Nephi 4:31-38). Später aber trennten sie sich von den Nephiten (Alma 30:59) und verkehrten sogar die Wege des Herrn (Alma 31:1). Sie verbündeten sich zudem mit den Lamaniten gegen die Nephiten (Alma 35:11).
Ist es gut einen `unbezähmbaren Geist´ zu haben? Unbezähmbar bedeutet, dass jemand von etwas nicht zurückgehalten werden kann. Natürlich kommt es auf die Motivation an, die einen zu Handlungen bewegt. Diese Motivation kann Selbstsucht, Habgier, Machtstreben sein, oder aber der Wunsch, dem himmlischen Vater zu dienen. Überwiegend ist der Begriff aber eher im negativen Sinn besetzt. Bei Jakob, dem zoramitischen Führer der Lamaniten, war wohl die Motivation die falsche. Er nutzte seinen `unbezähmbaren Geist´, um die Lamaniten dazu zu bewegen, „... mit überaus großem Ungestüm gegen Moroni zu kämpfen.“ Ich denke, dass es grundsätzlich nicht hilfreich für die Charakterentwicklung ist, einen `unbezähmbaren Geist´ zu haben. In `Unbezähmbar´ steckt ja `Zahm´ drin, was so viel bedeutet wie nicht wild, friedlich sein, nicht auf Angriff programmiert. Hat man nun einen `unbezähmbaren Geist´, ist man eher wild und unfriedlich, angriffslustig. Mit einem `unbezähmbaren Geist´ ist man in seiner Denkweise doch eher aufrührerisch. Man ist auch eingefroren und damit unbeweglich, sich für etwas anderes, Besseres, zu entscheiden. So endete Jakobs Leben dann auch in dem Kampf, den er unbedingt führen wollte (Alma 52:34-35). Welche Erfahrungen hast du schon in Bezug auf einen `unbezähmbaren Geist´ gemacht?
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