Helaman marschierte mit den jungen zweitausend neuen Kriegern ins Land im Südwesten, um den dortigen Nephiten beizustehen (Alma 53:22). Beide Seiten hatten viele Gefangene gemacht und Ammoron, der Nachfolger König Amalikkjas (Alma 52:3), trug an Moroni den Wunsch des Gefangenenaustausches heran, worüber dieser sich freute (Alma 54:1-2). „Nun hatten die Lamaniten viele Frauen und Kinder genommen, und es gab unter allen Gefangenen Moronis, nämlich unter den Gefangenen, die Moroni gemacht hatte, nicht eine Frau und nicht ein Kind; darum entschloß sich Moroni zu einer List, um von den Lamaniten möglichst viele gefangene Nephiten zu bekommen.“ (Alma 54:3).
Darum entschloß sich Moroni zu einer List. Worin bestand diese List? Moroni schrieb Ammoron einen recht harten Brief zurück (Alma 54:4-14), in dem er zum Schluss schreibt, dass er einen Austausch nur vornehmen würde, wenn die Lamaniten für einen Gefangenen einen Mann und seine Frau und seine Kinder freigeben würden (Alma 54:11), anderenfalls würde er sogar unter Bewaffnung seiner Frauen und Kinder gegen sie ziehen und sie in ihr eigenes Land zurückdrängen und vernichten (Alma 54:12).
List ist ein verborgenes taktisches Manöver bzw. eine ausgefuchste Täuschung. Beides kann ich nun in der Bedingung, die Moroni aufstellte, nicht erkennen. Aufgrund von Androhung der Vernichtung forderte er offen für einen lamanitischen Gefangenen, eine ganze nephitische Familie freizubekommen. Wenn ich an List denke, muss ich an die Art und Weise denken, wie Jesus im Garten Getsemani gefangen genommen wurde. „Die Hohepriester und die Schriftgelehrten suchten nach einer Möglichkeit, Jesus mit List in ihre Gewalt zu bringen, um ihn zu töten.“ (Markus 14:1). Judas Iskariot hatte sich für dreißig Silberlinge bereit erklärt (Matthäus 26:15), eine List anzuwenden. Er würde denjenigen, der festgenommen werden sollte küssen (Markus 14:43-44). Die List, die ausgefuchste Täuschung, bestand m. E. darin, dass er meinte, wenn er jemanden küssen würde, dieser nicht mit schlimmen Folgen rechnen würde. Vielleicht hatte er nicht bedacht, dass der Herr nicht getäuscht werden kann (2. Nephi 9:41). Heute werden z: B. im Internet ganz leicht durch unklare Häkchen Verträge generiert ... Ich weiß, dass Täuschung eine Sache des Teufels ist (Köstliche Perle Mose 4:4). Deshalb, und weil ich weiß, dass der Herr diejenigen die täuschen vor Gericht bringen wird (Lehre und Bündnisse 50:6), bin ich bemüht, nie bewusst eine List anzuwenden. Zu List siehe auch meinen Blogbeitrag vom 07.03.2018 hier. Wie gehst du mit List um?
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