Mormon schreibt in seinem Bericht über die zweitausend jungen ammonitischen Krieger, die sich Helaman als ihren Anführer wünschten (Alma 53:18-19): „Nun hatten sie noch niemals gekämpft, und doch fürchteten sie den Tod nicht; und sie dachten mehr an die Freiheit ihrer Väter als an ihr eigenes Leben; ja, ihre Mütter hatten sie gelehrt, daß, wenn sie nicht zweifelten, Gott sie befreien werde.“ (Alma 56:47).
Nun hatten sie noch niemals gekämpft, und doch fürchteten sie den Tod nicht. Wie konnte das sein? Es steckte die richtige Motivation dahinter: die Freiheit ihrer Eltern und Familien. Das war im Vordergrund ihres Denkens und nicht, dass der Kampf mit einem Feind auch die Gefahr des eigenen Todes mit sich bringen könnte. Sie zweifelten nicht daran, dass ihre Sache vor dem Herrn rechtschaffenen war und er sie deshalb beschützen würde. Ihre Mütter hatten sie das gelehrt. Ja sie hatten sogar ein Gelübde abgelegt, sich für die Freiheit einzusetzen (Alma 53:17).
Ich denke wieder an ein Erlebnis aus meiner Kindheit. Da gab es im Tempelhofer Rathaus einen Paternoster. Man macht sich so seine Gedanken, was passiert denn, wenn man jeweils im letzten Stockwerk nicht aussteigen würde? Steht man dann Kopf, wenn der Paternoster seine Richtung ändert, was erwartet einen da oben sonst noch? Die Neugier besiegte die Furcht, das Gefühl einer Bedrohung, die Reaktion der Psyche auf eine gegenwärtige oder vorausgeahnte Gefahr. Voller Erwartung, in der Hoffnung, dass nichts Schlimmes passiert, bin ich stehen geblieben. Die Fahrt ging vorbei an einer geputzten Mauer, eine Lampe minimierte die Furcht, da ich erkannte, was dort ist, der Korb verschob sich waagerecht und es ging in die andere Richtung. Erleichterung machte sich breit, als der erste Ausstieg wieder kam. Bei mir war es in diesem Beispiel die Neugier, die motiviert hatte. Im Leben gab es dann aber viele andere erste Situationen, die Furcht einflößend waren, weil ich nicht wissen konnte, was auf mich zukommt. Aber die Heranführung an den Glauben und die Zuversicht in den Herrn durch meine Mutter halfen mir die Furcht zu überwinden, guten Mutes zu sein, mich auf Unbekanntes einzulassen, solange das Vorhaben rechtschaffen war (Lehre und Bündnisse 68:6). Welche Erfahrungen hast du mit Furcht?
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