Helaman, der mit seinen zweitausend jungen Kriegern in der Stadt Judäa das Heer des Antipus verstärkte (Alma 56:9-10), beschreibt in einem Brief an Moroni den Stand des Krieges dort gegen die Lamaniten (Alma 56:1ff). Über die Anti-Nephi-Lehier schreibt er in Bezug auf deren Eid, keine Waffen mehr zu ergreifen (Alma 24:16-18), dass sie es sich doch überlegten, die Nephiten in ihrem Leid zu unterstützen, und die Waffen doch wieder aufzunehmen (Alma 53:13). Helaman schreibt: „Aber ich wollte nicht zulassen, daß sie dieses Gelübde brachen, das sie getan hatten, denn ich meinte, Gott werde uns stärken, so daß wir nicht mehr leiden müssen, weil sie den Eid erfüllen, den sie abgelegt haben.“ (Alma 56:8).
Ich meinte, Gott werde uns stärken. Wie zeugt diese Einstellung doch von Helamans großem Glauben und Vertrauen in Gott. Lieber wollte er auf die Unterstützung der zahllosen Anti-Nephi-Lehier, die sich Ammoniten nannten, verzichten, und auf die Hilfe des Herrn setzen, als dass er zuließ, dass diese ihren Eid brechen würden.
Und wieder kommt mir die Begebenheit aus dem Alten Testament in den Sinn, in der der König von Aram Krieg mit Israel führt. Der israelitische Prophet Elischa informierte immer den König Israels, wo dieser von Aram in einen Hinterhalt gelockt werden sollte und er mied diese Orte. Das kam Aram doch merkwürdig vor und er befragte seine Untergebenen, wie dies passieren kann. Sie sagten ihm, dass Elischa, der Gottesmann, von seinen Vorhaben wisse. Als Aram herausfand, wo sich Elischa aufhielt, schickte er Truppen, um ihn festzunehmen. Als der Diener Elischas des Morgens aus dem Zelt trat, sah er ringsum alles voller feindlicher Truppen und bekam Furcht. Elischa sagte ihm aber: „Fürchte dich nicht! Bei uns sind mehr als bei ihnen.“ (2. Könige 6:16). Als der Herr dem Diener auf Bitten Elischas die Augen öffnete, sah er „... den Berg rings um Elischa voll von feurigen Pferden und Wagen.“ (2. Könige 6:17). Mit dieser himmlischen Übermacht im Rücken und mit weiterer Hilfe des Herrn gelang es Elischa aufgrund seines Glaubens, das Heer Arams ohne irgendeinen Kampf in dessen Heimat zurückzuschicken (2. Könige 6:8-23). Ich lerne daraus: Mit Vertrauen in den Herrn gelingt einem vieles, was einem normalerweise unmöglich erscheint; vorausgesetzt es deckt sich mit dem Willen des Herrn. Ich denke da z. B. an Furcht, die mich befällt, wenn ich einen Segen aussprechen darf, ob ich auch tatsächlich das sagen werde, was der Wille des Herrn für den Betreffenden ist. Ich darf diese Furcht beiseiteschieben und im Vertrauen auf Gott, auf die Stimme des Geistes hören. Wie sieht dein Vertrauen in Gott aus?
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