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„Menschensohn, ich habe dich zum Wächter für das Haus Israel bestellt: wenn du ein Wort aus meinem Munde vernommen hast, sollst du sie in meinem Namen verwarnen!” (Ezechiel 3:17).
Menschensohn, ich habe dich zum Wächter für das Haus Israel bestellt. Die Anrede `Menschensohn´ kommt im Ezechiel 93-mal vor, im gesamten Neuen Testament 78-mal. Um wen handelt es sich nun beim `Menschensohn´? Bei der Steinigung des Stephanus, rief dieser aus: „Ich sehe die Himmel aufgetan und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen!” (Apostelgeschichte 7:56). Im gesamten Neuen Testament bezieht sich die Bezeichnung `Menschensohn´ fast ausschließlich auf Jesus Christus, den einziggezeugten Sohn Gottes im Fleisch (Johannes 3:16; 2. Nephi 25:12). Hier im Ezechiel aber wird der vom Herrn berufene Prophet als `Menschensohn´ angesprochen. Ihm teilt nun der Herr mit, dass er zum `Wächter´ für das Haus Israel berufen wurde. Welche Aufgabe hatte nun ein `Wächter´? Versetzen wir uns in das Leben im alten Israel. Die Menschen hatten zwar Städte, aber viele lebten auf ihrem Landbesitz um die Stadt herum, wo sie das notwendige zum Leben erzeugten. Die Menschen in den Städten waren meist durch Stadtmauern geschützt. Sollten aber jene auf dem Land durch fremde Mächte überfallen werden, waren diese schutzlos. Um auch ihnen den notwendigen Schutz zu ermöglichen, wurden hohe Türme errichtet, auf denen `Wächter´ Wache hielten. Sie hatten einen besonders guten Überblick über das Umland und konnten Gefahren frühzeitig erkennen. Sollte sich eine solche Situation anbahnen, stießen diese in ein Horn oder verursachten sonstige lärmende Zeichen, sodass die Leute vom Lande gewarnt waren, und in der Stadt Schutz suchen konnten. Wer auf das Warnzeichen achtete, konnte in die sichere Stadt gehen, andere, die das ignorierten, lieferten sich der Gefahr aus. Aus dem Mittelalter kennen wir die Berufsbezeichnung eines solchen Wächters als Türmer.
Auf den geistigen Bereich übertragen bedeutete das, dass der Herr Ezechiel die Verantwortung übertrug, als `Wächter´ das Volk des Herrn vor Gefahren, die er ihm frühzeitig mitteilen würde, zu warnen. Das Volk konnte entscheiden, wie es auf die Warnung reagieren wollte, Schutz suchen, oder sich der Gefahr auszusetzen (Ezechiel 3:27). Der Herr erklärte Ezechiel auch die Folgen für ihn, wenn er die Warnungen nicht weitergeben würde, bzw. seine Entlastung, wenn er es tat, aber Menschen nicht auf die Warnung hörten. Ich lerne, uns hat der Herr heute auch einen mit diesen Aufgaben betrauten `Wächter´ gegeben, unseren lebenden Propheten, heute Präsident Russel M. Nelson. Dieser hat überall auf der Welt weitere Wächter berufen, die in kleineren Einheiten diese Aufgabe wahrnehmen sollen. Auf sie will ich gerne hören und ihre Warnungen, die sie aus dem Munde Gottes erhalten und weitergeben, beachten. Ich kann aus den Versen 18 bis 21 entnehmen, welche Folgen die Wahrnehmung meiner `Wächteraufgabe´ hat.
Welches ist deine Aufgabe als `Wächter´?
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