Samstag, 9. März 2019

Einige vergalten Schimpf mit Schimpf

Und wieder fängt, trotz reichen Segens durch den Herrn, nach kürzester Zeit, für einige Bevölkerungsteile der Zyklus (siehe Bild im Blog vom 10. Juli 2018) von vorne an: „Einige waren im Stolz überheblich, und andere waren überaus demütig; einige vergalten Schimpf mit Schimpf, während andere Schimpf und Verfolgung und allerart Bedrängnisse über sich ergehen ließen und sich nicht umwandten und ihrerseits schmähten, sondern demütig und reumütig vor Gott waren.“ (3. Nephi 6:13).
Einige vergalten Schimpf mit Schimpf. Wer hat nicht als Kind schon mal den Drang verspürt, das, was ein anderes Kind einem antut, mit gleicher Münze, wenn nicht sogar mit Zinsen und ggf. Zinseszins, heimzuzahlen? Sollte nicht mein Peiniger ebenso erfahren, wie es ist, gepeinigt zu werden? Wir haben doch alle den Drang danach, dass es gerecht in dieser Welt zugeht. Wer will es einem also verübeln, `ausgleichende Gerechtigkeit´ (Rechtsbeziehung zwischen Gleichgestellten) zu üben. Da muss ich aber genauso an die Einstellung des Dr. Dr. Sheldon Lee Cooper in der Serie „The Big Bang Theory“ denken. Er hatte größte Probleme damit, sich beschenken zu lassen. Warum? Nun, er sah sich aufgrund Konventionen dazu gezwungen, dem Schenkenden im Gegenzug ein gleichwertiges Geschenk zu machen. Wie aber im Vorhinein feststellen, in welchem Wert er zurückschenken sollte? Also besorgte er Geschenke in unterschiedlichem Wert, wartete sein Geschenk ab, entschuldigte sich kurz, taxierte im Internet den Wert und bestimmte so sein Gegengeschenk.
Ich überlege mir, wozu neige ich, wenn mir jemand etwas `einschenkt´. Sage ich mir `so wie du mir, so ich dir´? Oder lasse ich eher „…Schimpf und Verfolgung und allerart Bedrängnisse …“ über mich ergehen? Ich muss an `die neuen Thesen´ denken, die Jesus in der Bergpredigt verkündet. Da sagt er u. a. dass wir dem, der uns Böses antut, keinen Widerstand leisten sollen. Wir sollen ihm sogar die andere Wange hinhalten (Matthäus 5:38-39). In neuzeitlicher Offenbarung fordert uns der Herr auf: „… Wenn die Menschen euch oder eure Familie einmal schlagen und ihr es geduldig tragt und sie nicht schmäht, auch nicht nach Rache trachtet, so werdet ihr belohnt werden;“ würden wir dies nicht tun, wäre uns mit rechtem Maß zuteil geworden. Halten wir es sogar bis zum dritten Mal aus, würden wir außerordentlichen Ausgleich erhalten, während dem Feind durch die Hand des Herrn Gerechtigkeit zuteilwerden wird (Lehre und Bündnisse 98:23-27). Ich bin eher dafür, dass der Herr für eine `austeilende Gerechtigkeit´ sorgt (Rechtsbeziehung zwischen Ungleichen, hier Gott - Mensch). Seine Gerechtigkeit ist gerechter als die meine. Was bevorzugst du?

rächen
(Bild: Quelle Photo by Luis Graterol on Unsplash; Text hinzugefügt)

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