Mormon berichtet uns, was vom Volk wegen der geheimen Hinrichtungen unternommen wurde (3. Nephi 6:23): „darum kam eine Beschwerde in das Land Zarahemla hinauf, zum Regierenden des Landes, gegen diese Richter, die die Propheten des Herrn entgegen dem Gesetz zum Tode verurteilt hatten. 26 Nun begab es sich: Sie wurden ergriffen und vor den Richter geführt, um für das Verbrechen, das sie begangen hatten, gemäß dem Gesetz, das vom Volk gegeben worden war, gerichtet zu werden.“ (3. Nephi 6:25-26).
Darum kam eine Beschwerde in das Land Zarahemla hinauf. Hier erkennen wir wieder, dass beim Volk Nephi die Gewalt vom Volke ausging. Zum Ende König Mosias Zeiten vor etwa 120 Jahren, wurde das Volk von ihm aufgefordert Richter zu wählen, die über die Einhaltung der ihren Vätern von Gott gegebenen Gesetze wachen sollten (Mosia 29:25). Weiterhin ist uns bekannt, dass das Volk die damals erlassenen Gesetze auch anerkannt hatte, darunter auch die Todesstrafe (Alma 1:14), die auch dem Volk Israel von Gott gegeben wurde (Genesis 9:6; JSÜ-Genesis 9:12-13).
Das gläubige Volk im Umland von Zarahemla übte keine Selbstjustiz – eine gesetzlich nicht zulässige Vergeltung für erlittenes Unrecht, die ein Betroffener im eigenen Namen selbst übt. Es wandte sich mit einer Beschwerde an die rechtlich zuständige Instanz im Land Zarahemla. Dies war der oberste Richter und Regierende des Landes, Lachoneus der Jüngere (3. Nephi 6:19). Was kann ich hieraus u. a. wieder für mich lernen? Ich werde `das Gesetz nicht selber in die Hand nehmen´ und irgendwelche Rachefeldzüge starten, wenn ich meine etwas sei Gesetzeswidrig gelaufen. Beispiele für solche Taten sind auch heute bei uns bekannt: Eine Mutter erschießt 1981 den vermeintlichen Mörder ihrer Tochter; Bundeskanzler Kiesinger wurde 1968 wegen dessen ungesühnter NS-Vergangenheit geohrfeigt; Aktivisten versenken im Zeitraum 1979 bis 1998 sieben Walfangschiffe auf hoher See im Rahmen eigenmächtiger Strafverfolgung. Dafür gibt es in einer Demokratie staatliche Organe, an die ich mich im Bedarfsfall wende und denen ich die Klärung der Angelegenheit nebst daraus eventuell abgeleiteter Maßnahmen überlasse. Was hältst du davon, das Gesetz selber in die Hand zu nehmen, wenn du meinst, kein Zuständiger tut es?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen