Wir erfahren über das Volk in Zarahemla weiter: „Und so waren noch keine sechs Jahre vergangen, seit der größere Teil des Volkes sich von seiner Rechtschaffenheit abgewandt hatte wie ein Hund zu dem, was er gespien hat, oder wie eine Sau zu dem Kot, worin sie sich gewälzt hat.“ (3. Nephi 7:8).
Abgewandt … wie ein Hund zu dem, was er gespien hat. Du hast es sicherlich schon erlebt, dass Hunde erbrechen. Die Ursache kann zu schnelles Fressen, eine plötzliche Nahrungsumstellung, eine Infektion, eine Entzündung, ein verschlungener Fremdkörper, eine Lymphknotenschwellung, oder gar eine Vergiftung sein. Erbrechen ist nicht nur bei Tieren ein Schutzeffekt. Woher kannte nun aber das Volk in Zarahemla das Sprichwort hierzu aus dem Neuen Testament im Zusammenhang mit der Abwendung von den heiligen Geboten des Herrn: „Auf sie trifft das wahre Sprichwort zu: Der Hund kehrt zurück zu dem, was er erbrochen hat, und: Die gewaschene Sau wälzt sich wieder im Dreck.“ (2. Petrus 2:22)? Wir erinnern uns, Lehi hatte bei seiner Auswanderung aus der alten Welt die Anweisung bekommen, die Messingplatten Labans mitzunehmen. In ihnen waren heilige Schriften enthalten von der Schöpfung bis hinab zur Zeit Jeremias (1. Nephi 5:10-16). Jeremias Wirkungszeit als Prophet war etwa von 626 v. Chr. bis 585 v. Chr. in Jerusalem, also eine Zeit, die noch in die Aufzeichnungen der Messingplatten Labans fällt. In den Sprichwörtern nämlich finden wir nun auch diese Redensart wieder: „Wie ein Hund, der zurückkehrt zu dem, was er erbrochen hat, so ist ein Tor, der seine Dummheit wiederholt.“ (Sprichwörter 26:11). Das Buch der Sprüche geht nach jüdischer Tradition auf Hiskija, den König von Juda zurück, dessen Amtszeit von 725 v. Chr. bis 696 v. Chr war. Also könnten die Nephiten diese Redensart daher gekannt haben.
So interessant diese Erklärung auch sein mag, auch in Hinsicht auf die Wahrheit des Buches Mormon, wichtiger für mich ist bei meinen Überlegungen der Sinn dieses Sprichwortes: Wenn man Wahrheiten erkannt hat, doch wieder zu seinen alten Dummheiten zurückzukehren (siehe auch ergänzend 2. Petrus 2:21). So wie ich mich meinem Erbrochenen nicht wieder zuwenden werde, will ich mich auch nicht meinen alten Dummheiten wieder zuwenden. Natürlich kann ich einem Erbrechen auch vorbeugen, indem ich z. B. keine falsche Nahrung zu mir nehme – hier im geistigen Sinne gemeint. Welche Anregung entnimmst du aus diesen Schriftstellen für dich?
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