Die Hungersnot unter den Nephiten und Lamaniten (Helaman 11:6) führte zu folgender Reaktion: „Und das Volk fing an, seinen obersten Richtern und seinen Führern zuzusetzen, daß sie zu Nephi sprechen sollten: Siehe, wir wissen, daß du ein Mann Gottes bist, und darum schreie zum Herrn, zu unserem Gott, er möge diese Hungersnot von uns abwenden, damit nicht alle Worte, die du in bezug auf unsere Vernichtung gesprochen hast, in Erfüllung gehen.“ (Helaman 11:8).
Darum schreie zum Herrn, …, er möge diese Hungersnot von uns abwenden. Bei dieser Aufforderung der Nephiten an ihre obersten Richter und Führer fällt mir eine Parallele aus dem Alten Testament ein. Das Volk unter der Führung von Mose war vom Berg Hor aus in Richtung Rotem Meer unterwegs und verlor wiedermal die Geduld und murrte gegen Mose und gegen Gott. Daraufhin schickte der Herr giftige Schlangen. Wer von ihr gebissen wurde, starb (Numeri 21:4-6). „Da kam das Volk zu Mose und sagte: Wir haben gesündigt, denn wir haben uns gegen den HERRN und gegen dich aufgelehnt. Bete zum HERRN, dass er uns von den Schlangen befreit!“ (Numeri 21:7).
Ich lerne daraus, dass ich mich gar nicht erst in eine solche Zwangslage bringen sollte. Wenn ich von vornherein vermeide, mich gegen den Herrn zu stellen, werde ich auch nicht in eine solche lebensbedrohliche Lage kommen und muss nicht meine Kirchenführer auffordern, für mich zum Herrn zu `schreien´. Ungeachtet dessen glaube ich, dass sie regelmäßig, vom Bischof bis zum Propheten, ihre Stimme wegen uns, ihren ihnen anvertrauten Seelen, zu Gott erheben, zu ihm schreien, dass wir ihn doch erkennen mögen und seiner liebevollen väterlichen Einladung `zu ihm zu kommen´ (Johannes 6:35) und ihm zu folgen (Markus 10:21), aus tiefstem Herzen nachkommen. In welchen Angelegenheiten `schreist du´ zu Gott?
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