„Nun gab es kein Gesetz gegen die Glaubensansichten eines Menschen; denn es war streng gegen die Gebote Gottes, dass es ein Gesetz gäbe, wodurch die Menschen auf ungleiche Grundlage gestellt würden. 8 Denn so heißt es in der Schrift: Wählt euch heute, wem ihr dienen wollt.“ (Alma 30:7-8).
Nun gab es kein Gesetz gegen die Glaubensansichten eines Menschen. Schon im Garten von Eden, hat der Herr dem Menschen den freien Willen, Entscheidungsfreiheit gewährt, das Recht für sich selbst zu wählen und zu handeln (Köstliche Perle Mose 7:32). Es handelt sich um ein ewiges göttliches Prinzip, das auch schon im Vorherdasein in Kraft war (Lehre und Bündnisse 29:36). Dieses göttliche Prinzip begegnet uns überall in den Heiligen Schriften. So lernen wir von Josua, dem Nachfolger von Mose, nachdem das Volk Israel in seine neue, ihm von Gott geschenkte Heimat, eingezogen war, ohne dass es dafür etwas tun musste (Josua24:13), dass er das Volk zwar dazu aufrief, dem Herrn zu dienen, es aber in seiner Entscheidung frei war, es auch zu lassen (Josua 24:14-15). Ebenso richteten sich die Nephiten nach diesem Prinzip, das sogar in ihren Gesetzen Niederschlag fand (Alma 30:9,11).
Nachdem dieses Prinzip der Entscheidungsfreiheit ein ewiges ist, gilt es wie eh und je genauso auch heute. In neuzeitlicher Offenbarung sagt der Herr dem Propheten der Wiederherstellung Joseph Smith: „damit jedermann in der Lehre und dem Grundsätzlichen, was die Zukunft betrifft, gemäß der sittlichen Selbständigkeit handeln kann, die ich ihm gegeben habe, ...“ (Lehre und Bündnisse 101:78). So schrieb dieser Prophet in einem Brief an John Wentworth, den Herausgeber einer Zeitung, der um Informationen bezüglich der Kirche gebeten hatte, dreizehn Aussagen nieder, in denen er die grundlegenden Glaubensansichten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zusammenfasste. Im elften Punkt heißt es dort: „Wir beanspruchen das Recht, den Allmächtigen Gott zu verehren, wie es uns das eigene Gewissen gebietet, und gestehen allen Menschen das gleiche Recht zu, mögen sie verehren, wie oder wo oder was sie wollen.“ (siehe hier). So tritt die Kirche auch heute für Glaubensfreiheit ein, die droht immer mehr eingeengt zu werden. So sagte Elder Oaks, der als ein Verfechter der Religionsfreiheit geehrt wurde, dass religiöse Lehren und religiöse Organisationen für eine freie Gesellschaft wesentlich seien und besonderen gesetzlichen Schutz verdienten. Er sagte auch: „Wir dürfen Religion nicht zu eng definieren und nicht diejenigen ausschließen, die etwas anderes glauben als wir“ (siehe hier). Ich habe einen festen Glauben an die Wahrheit des Evangeliums von Jesus Christus, darf diesen allerdings andersgläubigen nicht im geringsten aufzwingen. Wie gehst du mit Glaubensfreiheit um?
Elder Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage: „Für viele Amerikaner ist die Religionsfreiheit die grundlegendste bürgerliche Freiheit, denn der Glaube an Gott und seine Lehren und die Religionsausübung bilden die elementarsten Leitlinien des Lebens.“
(Bild: Quelle)
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