Alma der Jüngere, der oberste Hohepriester der Kirche, spricht über seinen Herzenswunsch, ein Engel sein zu dürfen und sein Wort mit seiner Posaune verkünden zu dürfen (Alma 29:1-2), stellt dann aber fest: „Aber siehe, ich bin ein Mensch und versündige mich mit meinem Wunsch; denn ich sollte mit dem zufrieden sein, was der Herr mir zugeteilt hat.“ (Alma 29:3).
Ein Wunsch ist das Begehren nach einer Sache oder Fähigkeit, oder zumindest das Hoffen auf eine Veränderung der Realität. Wünsche können bewusst als auch unbewusst (Alma 41:3) sein. Mit einem Wunsch erstrebt man eine Veränderung der Realität oder Wahrnehmung zum Guten, z. B. Friedenswünsche - „Friede diesem Haus!“ (Lukas 10:25; siehe auch Alma 41:5), oder auch zum Bösen, z.B. Verwünschungen - „jemandem die Pest an den Hals wünschen“. Als Kind waren Festtage Tage der Wünsche. Man wurde eventuell sogar aufgefordert sich etwas zu wünschen, und wenn man sich anständig benommen hat, konnte man auch darauf hoffen, dass ein angemessener Wunsch in Erfüllung ging. Ich denke da an Jesus, er hat seine Jünger gefragt: „Was wünscht ihr euch von mir, nachdem ich zum Vater gegangen sein werde?“ (3. Nephi 28:1). Außer Dreien wünschten sich alle schnell nach ihrem Erdenleben in sein Reich kommen zu dürfen (3. Nephi 28:2) und der Herr gewährte ihnen diesen (3. Nephi 28:3). Die anderen drei wussten nicht, ob ihr Wunsch rechtschaffen war (3. Nephi 28:4-5). Aber Jesus kannte ihren Wunsch (3. Nephi 28:6) und gewährte ihnen auch diesen, nämlich Menschenseelen zum Herrn zu führen, solange die Erde besteht, ohne den Tod zu schmecken (3. Nephi 28:7-9).
Ich bin ein Mensch und versündige mich mit meinem Wunsch. Warum meint er, dass er sich mit diesem Wunsch versündigt? Versündigen kann man sich doch nur mit nichtrechtschaffenen Wünschen. Nun, er gibt uns selbst die Antwort, indem er sagt, dass er sich mit dem zufriedengeben sollte, was der Herr ihm gewährt hat. Ich lerne daraus, dass ich meine Wünsche in einem Rahmen halten sollte, von dem ich annehmen kann, dass der Herr ihn auch erfüllen würde (Alma 29:4). Wie gehst du mit Wünschen um?
(Bild: Quelle)
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