Nachdem der Name Lamoni in diesem Kapitel nicht genannt wird, gehe ich davon aus, dass der König vom ganzen Land der Lamaniten zu Ammon sprach und ihm anbot, ihre Vergehen als Sklaven bei den Nephiten wiedergutzumachen (Alma 27:8), „Aber Ammon sprach zu ihm: Es ist gegen das Gesetz unserer Brüder, das von meinem Vater aufgerichtet wurde, dass es bei ihnen irgendwelche Sklaven gebe; darum wollen wir hinabgehen und uns der Barmherzigkeit unserer Brüder anheimgeben.“ (Alma 27:9).
Im Alten Testament begegnet uns die Sklaverei zuerst bei Noachs Fluch gegenüber seinem Sohn Ham, dem Stammvater der Kanaaniter. Noach stieg mit seinen Söhnen Sem, Ham und Jafet aus der Arche. Ham hatte die Blöße seines Vaters Noach gesehen und seinen Brüdern davon erzählt. Als sein Vater dies erfuhr, sprach er: „Verflucht sei Kanaan. Der niedrigste Knecht sei er seinen Brüdern. 26 Und weiter sagte er: Gepriesen sei der Herr, der Gott Sems, Kanaan aber sei sein Knecht. 27 Raum schaffe Gott für Jafet. In Sems Zelten wohne er, Kanaan aber sei sein Knecht“ (Genesis 9:25-27). Dieser Fluch wurde jahrhundertelang als hauptsächliche Rechtfertigung der Versklavung von Schwarzen benutzt. Wieso? Die Begründung findet man in den Abstammungsaussagen der Bibel: „Aramäer, Assyrer, Chaldäer, Elamiten und Lydier werden auf Sem zurückgeführt. In Anlehnung daran bezeichnete man alle Völker des Nahen Ostens (genauer: Hebräer, Assyrer, Aramäer, Araber, Erythräer und Äthiopier) als semitische Völker. Die Indoeuropäer (zentral und fernöstlichen) und Asiaten galten in Anlehnung an den Tanach als Nachfahren Japhets und die Schwarzafrikaner als diejenigen Hams.“ (Quelle)
Es ist gegen das Gesetz unserer Brüder, ..., dass es bei ihnen irgendwelche Sklaven gebe. Wie fortschrittlich. Gesetzlich gibt es heutzutage auch keine Sklaverei mehr. Jedoch stellten Menschenrechtsbeobachter der Vereinten Nationen fest: „Sklaverei war das erste Menschenrecht, das weltweit Besorgnis erregt hat und das tut es heute noch.“ (Quelle) Schätzungen zufolge werden heutzutage weltweit knapp 46 Millionen Menschen skrupellos ausgebeutet und sind permanenter Willkür anderer ausgeliefert. Nicht nur Frauen und Männer, sondern auch Kinder sind davon betroffen. (Quelle). Also ist Sklaverei auch heute ein unerschöpfliches Thema. Ich wünschte mir, wir würden nach dem Gesetz leben, welches König Mosia ca. 91 v. Chr. erlassen hatte: keine Ungleichheit unter den Menschen, jedermann hat die gleichen Freiheiten und Rechte, solange es der Herr für richtig hält (Mosia 29:32,38,40). Die Völker der Vereinten Nationen haben sich doch zu so etwas festentschlossen verpflichtet (z. B. Artikel 1, 13, 55, 76. Quelle). Leider werden wir diese Verpflichtung erst erreichen, wenn der Böse gebunden ist (Lehre und Bündnisse 88:110) und Jesus Christus die Herrschaft auf Erden übernehmen wird (Lehre und Bündnisse 29:11). Solange muss einfach jeder Einzelne sein Bestes dazu beitragen. Ich versuche die Gebote des Herrn tagtäglich besser einzuhalten und wie sieht dein Beitrag aus?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen