“Darum, wenn du meine Kirche auf der Grundlage meines Evangeliums und meines Felsens errichtest, werden die Pforten der Hölle dich nicht überwältigen.” (Lehre und Bündnisse 18:5).
- Dieser Vers fasst eine wesentliche Botschaft zusammen: Die Kirche Jesu Christi wird stark und unüberwindbar sein, wenn sie auf dem Fundament Seines Evangeliums und Felsens aufgebaut ist. Er betont die Sicherheit und Macht des Evangeliums, wenn es als Grundlage dient, und vermittelt Vertrauen in Gottes Schutz und Führung.
Hintergründe zu Lehre und Bündnisse 18
Oliver Cowdery und David Whitmer befragten Joseph Smith kurz vor Beendigung der Übersetzungsarbeiten des Buches Mormon im Haus der Whitmers, was sie zur Wiederherstellung der Kirche beitragen könnten. In L&B 18 gibt der Herr ihnen durch Joseph eine Antwort. Diese Offenbarung wurde im Juni 1829 in Fayette, New York, empfangen. Sie steht im Zusammenhang mit der Organisation der Kirche Jesu Christi und ihrer zukünftigen Aufgaben. Die faszinierende Aufgabe, die der Herr ihnen aufträgt, besteht darin, Zwölf Männer auszuwählen, die zu einem Apostelamt ordiniert werden sollen um das ursprüngliche Kollegium der Zwölf, wie es Jesu zu seinen Lebzeiten eingerichtet hatte, wiederherzustellen.
In den Versen 1-8 wendet sich der Herr an Oliver Cowdery, in den Versen 9-30 an Oliver und David zusammen, in den Versen 31-36 folgen einige Anweisungen für die Zwölf (die allerdings erst in sechs Jahren berufen werden), und in den Versen 37-42 spricht der Herr nochmals zu Oliver und David.
L&B 18 gibt eine Blaupause für die Organisation der Kirche und stärkt die Berufenen in ihrem göttlichen Auftrag. Die Offenbarung betont, dass das Werk Gottes auf einer festen Grundlage ruht und die Pforten der Hölle es nicht überwältigen können. Sie unterstreicht die Wichtigkeit der Umkehr und die zentrale Rolle von Jesus Christus im Plan Gottes.
Eine Zusammenfassung von Lehre und Bündnisse 18:1-8
Der Herr richtet sich an Oliver Cowdery und bestätigt ihm, dass das, was er geschrieben hat, durch den Geist als wahr bezeugt wurde. Der Herr gebietet Oliver, sich auf das zu verlassen, was geschrieben steht, da darin die Grundlage seiner Kirche und seines Evangeliums festgelegt ist. Der Herr verspricht, dass die Pforten der Hölle seine Kirche nicht überwältigen werden, wenn sie auf diesem Fundament errichtet wird. Außerdem weist der Herr darauf hin, dass die Welt reif im Übeltun ist und sowohl das Haus Israel als auch andere zur Umkehr aufgerufen werden müssen. Der Herr erwähnt, dass Oliver durch Joseph Smith Jr. getauft wurde, der seine Berufung gemäß Gottes Gebot ausgeführt hat. Joseph wird als von Gott berufen bestätigt, mit der Verheißung, dass er, wenn er eifrig in den Geboten bleibt, zu ewigem Leben gesegnet wird.
In L&B 18:3-4 stärkt der Herr das Vertrauen von Oliver Cowdery, indem er ihm versichert, dass das Werk, an dem er beteiligt ist, göttlich inspiriert und von grundlegender Bedeutung für die Kirche Jesu Christi ist.
Durch diese Worte erhält Oliver die Zuversicht, dass sein Beitrag Teil eines heiligen, unbesiegbaren Werkes ist.
Was bedeutet das auch für uns?
Für uns bedeutet diese Botschaft, dass wir Vertrauen in das Evangelium und die Offenbarungen Gottes haben können, besonders wenn wir durch den Geist deren Wahrheit erkannt haben. Der Herr ermutigt uns, uns auf das Fundament seines Evangeliums zu stützen, das unveränderlich und zuverlässig ist. Es erinnert uns daran, dass unsere Bemühungen im Werk des Herrn Teil eines größeren, ewigen Plans sind und dass wir mit seiner Anleitung und Kraft auch Herausforderungen überwinden können.
In Vers 5 gibt der Herr Oliver das Versprechen, dass die Pforten der Hölle *) ihn nicht überwältigen werden, wenn die Kirche auf dem Fundament des Evangeliums und des Felsens Jesu Christi errichtet wird. Dieses Versprechen stärkt das Vertrauen in Gottes Schutz und die Unbesiegbarkeit seines Werkes.
*) Die Pforten der Hölle symbolisieren die Mächte des Bösen, Versuchungen, Verfolgungen und alles, was gegen das Werk Gottes ankämpft. Der Ausdruck bedeutet, dass diese Mächte keinen dauerhaften Einfluss oder Sieg über die Kirche Jesu Christi haben werden, solange sie auf seinem Evangelium gegründet ist.
Oliver mag sich gefragt haben, warum der Herr nicht ihn anstelle des ungebildeten Joseph berufen hat
In Vers 8 erklärt der Herr, dass er Joseph nach seinem eigenen göttlichen Plan berufen hat, einem Zweck, den nur er kennt. Er versichert Oliver, dass Joseph durch Gehorsam und Eifer in den Geboten zu ewigem Leben gesegnet wird. Damit macht der Herr deutlich, dass seine Berufungen nicht auf menschliche Maßstäbe wie Bildung beruhen, sondern auf seinem göttlichen Willen und Weisheit.
Was sollen wir daraus lernen?
Wir können daraus lernen, Gottes Weisheit und Entscheidungen zu vertrauen, auch wenn sie unseren menschlichen Vorstellungen widersprechen. Der Herr beruft Menschen nach seinem göttlichen Plan und sieht Fähigkeiten und Potenziale, die wir vielleicht nicht erkennen. Unsere Aufgabe ist es, unseren eigenen Beitrag im Werk des Herrn demütig und gehorsam zu leisten, statt uns mit anderen zu vergleichen.
Wo gibt es in den Heiligen Schriften ähnliche Beispiele, wo Menschen dachten sie seinen klüger, mehr geeignet als jene, die der Herr in ein Amt berufen hat?
- Saul und David (1. Samuel 16-17):
Der Prophet Samuel suchte nach einem neuen König für Israel und betrachtete zuerst die älteren, stärkeren Söhne von Isai. Doch Gott wies ihn darauf hin, dass er nicht wie der Mensch schaut, sondern das Herz sieht (1. Samuel 16:7). Schließlich wurde David, der jüngste und als unbedeutend betrachtete Sohn, zum König berufen.
- Lehi und seine Söhne (1. Nephi 2-4):
Als Lehi seine Familie in die Wüste führte, fühlten sich Laman und Lemuel oft als besser geeignet, Führer zu sein, weil sie älter und stärker waren. Nephi jedoch, der weniger angesehen war, wurde von Gott als Führer erwählt. Dies führte zu Spannungen und Missverständnissen, da Laman und Lemuel die Wahl Gottes nicht verstanden und sich ungerecht behandelt fühlten.
- Korach und seine Rebellion (4. Mose 16):
Korah und seine Anhänger kritisierten Mose und Aaron und glaubten, dass sie genauso geeignet seien, das Volk Israel zu führen. Sie forderten Mose heraus, doch Gott bestätigte durch ein Wunder, dass Mose und Aaron die von ihm erwählten Führer waren.
- Alma der Jüngere und Ammon (Mosia 27-28):
Alma der Jüngere, der früher ein Feind des Glaubens war, wurde durch ein göttliches Eingreifen berufen, um der oberste Priester zu werden. Viele hätten wahrscheinlich gedacht, dass jemand mit mehr Glauben und Tugendwürdigkeit wie Ammon besser geeignet gewesen wäre, aber Alma wurde vom Herrn in diese Rolle gesetzt.
Diese Beispiele zeigen, dass der Herr oft Menschen beruft, die wir möglicherweise nicht für geeignet halten, aber er sieht das Herz und die inneren Qualitäten, die für seine Zwecke wichtig sind. Sie erinnern uns daran, dass der Herr seine Berufungen nach einem göttlichen Plan trifft und wir ihm vertrauen sollten.
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