“Diese Worte sind nicht von den Menschen, auch nicht von einem Menschen, sondern von mir; darum sollt ihr bezeugen, dass sie von mir sind und nicht von einem Menschen;” (Lehre und Bündnisse 18:34).
Eine Zusammenfassung von Lehre und Bündnisse 18:26-36
Der Herr offenbart, dass weitere Diener berufen werden, sein Evangelium zu verkünden. Diese Berufung umfasst die Zwölf Apostel, die dazu bestimmt sind, seinen Namen mit voller Herzensabsicht auf sich zu nehmen. Ihre Aufgabe ist es, in alle Welt zu gehen und das Evangelium allen Menschen zu predigen, sowohl den Anderen als auch den Juden. Sie sind ordiniert, in seinem Namen zu taufen und das Evangelium gemäß den geschriebenen Anweisungen und der Macht des Heiligen Geistes zu lehren.
Der Herr betont, dass die Zwölf untadelig vor ihm wandeln und nicht sündigen sollen, und versichert ihnen, dass seine Gnade ausreichend für sie ist. Sie sind ordiniert, Priester und Lehrer zu ordinieren, um das Evangelium gemäß den von Gott gegebenen Gaben und Berufungen zu verkünden.
Jesus Christus erklärt, dass diese Worte nicht von Menschen stammen, sondern direkt von ihm kommen. Die Zwölf sollen bezeugen, dass sie seine Stimme vernommen haben und dass die Worte durch den Geist Gottes gegeben wurden. Nur durch seine Macht sind diese Worte zugänglich, und sie bestätigen die göttliche Quelle dieser Offenbarung.
Was sind Apostel und welchen Auftrag haben sie von Gott?
Apostel sind von Gott berufene und bevollmächtigte Zeugen Jesu Christi, die sein Evangelium in aller Welt verkünden. Das Wort „Apostel“ bedeutet „Gesandter“ oder „Beauftragter“, und in der Kirche Jesu Christi haben Apostel die heilige Vollmacht, das Reich Gottes auf der Erde aufzurichten und zu leiten.
Ihr Auftrag besteht darin, Zeugen der Auferstehung Jesu Christi zu sein (Apostelgeschichte 1:22) und sein Evangelium allen Völkern zu predigen (Matthäus 28:19–20). In L&B 18:26–28 wird deutlich, dass sie mit „voller Herzensabsicht“ den Namen Christi auf sich nehmen müssen, um in alle Welt zu gehen und alle Menschen zur Umkehr und Taufe zu rufen. Sie sind auch beauftragt, in seinem Namen zu taufen und weitere geistliche Führer zu ordinieren.
Zusätzlich tragen sie die Schlüssel des Priestertums, was bedeutet, dass sie in der Kirche die höchste geistliche Autorität besitzen, um Offenbarung für die gesamte Kirche zu empfangen und sie nach Gottes Willen zu leiten. In L&B 107:23 heißt es: „Die Zwölf sind besondere Zeugen des Namens Christi in aller Welt.“
Apostel stehen in direkter Nachfolge der ursprünglichen Zwölf, die Jesus Christus zu seinen Lebzeiten berief. Auch heute gibt es ein Kollegium der Zwölf Apostel, das mit der Ersten Präsidentschaft zusammenarbeitet, um die Kirche Jesu Christi auf der ganzen Erde zu führen und das Evangelium zu verbreiten.
Was bedeutet, dass die "Gnade des Herrn für die Zwölf ausreichend ist"?
Die Aussage, dass die „Gnade des Herrn für die Zwölf ausreichend ist“ (L&B 18:31), bedeutet, dass die Apostel in ihrem heiligen Auftrag nicht allein gelassen werden. Die Gnade Jesu Christi gibt ihnen die Kraft, ihre Berufung auszuführen, trotz ihrer eigenen Schwächen oder Herausforderungen.
Gnade ist die göttliche Hilfe und Befähigung, die Christus durch sein unbegrenztes Sühnopfer allen Menschen zugänglich macht. Für die Zwölf bedeutet dies, dass sie durch seine Gnade befähigt werden, als Zeugen Jesu Christi in aller Welt zu wirken, sein Evangelium zu predigen und die Kirche auf Erden zu führen und zu leiten. Sie müssen „untadelig vor [ihm] wandeln und nicht sündigen“ (Vers 31), aber selbst, wenn sie Fehler machen oder Schwierigkeiten haben, ist seine Gnade ausreichend, um sie zu stärken und sie weiterhin in ihrem Dienst zu leiten.
Diese Verheißung erinnert an andere Schriftstellen, in denen Christus verspricht, dass seine Gnade genügt, wenn Menschen sich ihm mit Demut zuwenden (2. Korinther 12:9 und Ether 12:27). Für die Apostel bedeutet dies konkret, dass ihre Berufung nicht von ihren eigenen Fähigkeiten abhängt, sondern von der Macht und Unterstützung Jesu Christi.
Was bedeutet "ordiniert" zu werden und wer darf ordinieren?
„Ordiniert“ zu werden bedeutet, durch die Vollmacht des Priestertums eine heilige Aufgabe oder ein Amt in der Kirche Jesu Christi zu erhalten.
Diese Handlung erfolgt durch das Auflegen der Hände von jemandem, der bereits die entsprechende Priestertumsvollmacht besitzt. Durch die Ordination wird eine Person offiziell in ein Kirchenamt eingesetzt und erhält die Befugnis, im Namen des Herrn zu handeln.
Nur jemand, der bereits die entsprechende Priestertumsvollmacht besitzt, kann eine Ordination vornehmen. Zum Beispiel kann ein Hoher Priester einen Ältesten ordinieren, und ein Apostel kann einen anderen Apostel ordinieren. Letztendlich stammt alle Priestertumsvollmacht von Jesus Christus, der sie durch Offenbarung an die Führer seiner Kirche gibt.
Die Ordination ist ein heiliger Akt, der nicht nur die Übertragung von Priestertumsvollmacht bedeutet, sondern auch eine Verantwortung, im Namen des Herrn zu dienen, seinem Evangelium treu zu bleiben und seine Gebote zu halten.
Inwiefern stehen die heutigen Apostel in direkter Nachfolge der ursprünglichen Zwölf, die Jesus Christus zu seinen Lebzeiten berief?
Die heutigen Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage stehen in direkter Nachfolge der ursprünglichen zwölf Apostel, die Jesus Christus zu seinen Lebzeiten berief. Diese Nachfolge beruht auf der Wiederherstellung der apostolischen Autorität durch Priestertumsvollmacht und Offenbarung.
Als Jesus sein irdisches Wirken begann, wählte er zwölf Männer, die er Apostel nannte (Lukas 6:13). Er übertrug ihnen Priestertumsvollmacht und beauftragte sie, sein Evangelium in der ganzen Welt zu verkünden (Matthäus 28:19-20). Nach seinem Tod und seiner Auferstehung führten die Apostel die Kirche weiter, indem sie das Evangelium predigten, Menschen tauften und das Priestertum übertrugen.
Im Laufe der Jahrhunderte ging diese apostolische Autorität verloren, weil die Apostel getötet wurden und es keine fortlaufende Nachfolge durch Offenbarung gab. Diese Zeit wird als großer Glaubensabfall bezeichnet.
Mit der Wiederherstellung der Kirche Jesu Christi durch den Propheten Joseph Smith wurde auch das apostolische Amt wiederhergestellt. Joseph Smith und Oliver Cowdery empfingen 1829 das Melchisedekische Priestertum durch die Handauflegung der Apostel Petrus, Jakobus und Johannes, die ihnen die ursprüngliche Priestertumsvollmacht übertrugen.
1835 wurden dann die ersten zwölf Apostel der Letzten Tage berufen, darunter Thomas B. Marsh, David W. Patten und Brigham Young. Diese Apostel empfingen ihre Berufung durch Offenbarung und wurden von bereits ordinierten Priestertumsträgern eingesetzt – genau wie in der Zeit Jesu.
Bis heute wird die Nachfolge der Apostel durch Offenbarung geregelt. Wenn ein Apostel stirbt, beruft der Prophet der Kirche durch göttliche Führung einen neuen Apostel. Die heutige Erste Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf Apostel haben dieselbe Aufgabe wie die Apostel zur Zeit Jesu.
Diese ununterbrochene Nachfolge stellt sicher, dass die Führung der Kirche unter der Leitung Jesu Christi steht und dass seine Apostel auch heute noch mit Vollmacht in seinem Namen handeln.
Lies auch: "The 12 Apostles of Jesus Christ: Then and Now"
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen